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Erfahrungen mit Ausbildung zum ROA

Begonnen von Ranger90, 04. November 2011, 16:00:25

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Ranger90

Hallo:)

Ich interessiere mich für die Laufbahn zum Reserveoffizieranwärter.
Diese ist ja wie in einigen Beiträgen hier zu lesen mittlerweile auf 3 Jahre heraufgesetzt worden.
Besonders interessieren würde mich, wie habt ihr als Reserveoffizier die Ausbildung wahrgenommen? Habt ihr denn wirklich eine praxiserfüllte Ausbildung gehabt?
Und wie war die Akzeptanz von längerdienen Soldaten bzw. wie wird man generell wahrgenommen?
Zudem gab es ja bisher die Möglichkeit ein weiteres Jahr dran zu hängen um einen Einsatz mitzumachen. Gibt es diese Möglichkeit weiterhin?

Was mich aber am Meisten interessiert:
Haben sich die 2 Jahre für euch militärisch und persönlich gelohnt? Auch im Hinblick auf das zukünftig Arbeiten in der freien Wirtschaft?
Haben sich durch die 2 Jahre für euch persönliche Eigenschaften hervorgehoben/verbessert die sich für Arbeitgeber bezahlt machen im Gegensatz zu euren Mitbewerbern? Oder würdet ihr im Nachhinein sagen, dass das sofortige Studieren einfach vorteilhafter gewesen wäre?
Wie ist einfach eure Erfahrung, würde mich sehr interessieren, vielen Dank!

Zoda

Hallo Ranger90!

Wie ich sehe wurde deine Frage noch nicht beantwortet. Das dürfte daran liegen, dass es kaum Reserveoffizieranwärter gibt! In meinem Jahrgang sind es ca. 20, ich habe am 1.7.2010 angefangen und scheide nun zum 30.6. diesen Jahres als Fähnrich aus.

Nun zu deiner Frage: Ja, wie ist das denn so als ROA? Seit meinem Jahrgang starten die ROA´s wie der normale OA in einem der drei OA-Bataillone (Hammelburg, Idar-Obertein oder Munster) und bekommen dort die 6-monatige Grundausbildung eines jeden Offizieranwärters. Diese ist mittlerweile meiner Erfahrung nach sogar härter und fordernder als die "normale" 3-monatige AGA anderer Laufbahnen. In diesen 6 Monaten liegt der Schwerpunkt auf der Gefechtsdienstausbildung und darauf, den Soldaten an körperliche Extremsituationen heranzuführen und ihn dazu zu bringen, unter diesen Bedingungen einen möglichst klaren Kopf zu bewahren. Persönlich bringt einen das auf jeden Fall weiter. Man kommt an seine Grenzen, lernt in der Gruppe gemeinsam Situationen durchzustehen und schnuppert erste Führungserfahrung (der OA/ROA soll von Anfang an daran gewöhnt werden, frei vor Menschen zu sprechen und Entscheidungen zu treffen).
Anschließend geht es weitere knapp 6 Monate an die Offizierschule in Dresden. Hier werden der OL 1 und der OL 2 direkt hintereinander besucht (Offizierlehrgang 1 und 2). Der Schwerpunkt liegt in dieser Phase der Ausbildung auf Taktik, Politischer Bildung, Wehrrecht und Militärgeschichte. Die Hörsaalleiter und Vorgesetzten sind sehr kompetent, man lernt sehr viele andere OAs und ROAs kennen und hat sicherlich die komfortabelste Wohnsituation (Einzelstuben) in seiner 2-jährigen Dienstzeit. Zudem ist Dresden eine wunderschöne Stadt, die sich zu allen möglichen Aktivitäten hervorragend eignet. Egal ob feiern, gut essen gehen oder Freizeitaktivitäten, hier hat man definitiv eine schöne, wenn auch gegen Ende der Lehrgänge recht lernintensive Zeit. Wenn man sich im Lehrgang "OL 1" sehr gut anstellt, bekommt man außerdem mit Glück die Möglichkeit, eine 1- bis 2-wöchige Austauschreise an eine der Offizierschulen im Ausland (diverse Länder aller Kontinente) zu machen. Ich persönlich hatte die große Ehre, im April 2011 10 Tage bei der US Army zu verbringen, was mit Abstand das beste Erlebnis meiner Bundeswehrlaufbahn war, und wofür ich dieser Armee immer dankbar sein werde!
Ansonsten sage ich hier: Dresden bringt einen persönlich in Sachen "Menschenführung" und "Allgemeinbildung" weiter, ist aber in erster Linie eine super Stadt und eine sehr spaßige Zeit!
Ausbildungsabschnitt 3 eines ROAs sind die truppengattungsspezifischen Lehrgänge, die je nach Verwendung sehr stark variieren. In meinem Fall muss ich gestehen: Die Lehrgänge haben mir weder fachlich noch persönlich besonders viel geholfen. Das liegt aber zugegebenermaßen daran, dass ich meine Wunschverwendung als Gebirgsjäger aufgrund der T2-Musterung nicht bekommen habe.
Seit Januar 2012 bis Ende Juni bin ich nun in meiner neuen Stammeinheit (in die ich Mitte 2011 bereits reingeschnuppert habe) als Gruppenführer eingesetzt und bilde die Soldaten meines Zuges und teilweise auch verschiedene Lehrgänge mit Soldaten anderer Kompanien aus. Das macht alles sehr viel Spaß und bringt mich zwar fachlich kein bisschen für das zivile Leben weiter, ist aber eine einmalige Erfahrung und persönlich sicher ein extrem charakterprägender Lebensabschnitt.

Die Ausbildung zum Reserveoffizier ist also praxiserfüllter als die eines normalen OA, der bereits nach 15 Monaten ins Studium geht. Es hängt stark von der Truppengattung ab, was genau man ausgebildet bekommt. Fakt ist aber: Die Ausbildung bringt die eigene Persönlichkeit enorm weiter und prägt! Ich persönlich kann die Laufbahn nur empfehlen.
JA, ich hätte auch die Möglichkeit gehabt meine Dienstzeit um 11 Monate zu verlängern. Dabei wäre ich auf den Einzelkämpferlehrgang gegangen und hätte möglicherweise auch einen Einsatz mitnehmen können.
Ja, man erfährt als ROA Akzeptanz in der Truppe, obgleich man es als Offizieranwärter welcher Art auch immer stets schwerer hat als der normale Soldat. Wenn man sich aber gut anstellt, dann (so ist meine Erfahrung) wird man auch respektiert und findet neue Freunde in anderen Laufbahnen.
Ja, ich würde die Reserveoffizierlaufbahn noch einmal wählen, wenn ich nochmal die Wahl hätte.
Zum Thema "Was bringt mir das bei Bewerbungen?" kann ich noch nichts sagen, da ich noch 3 Monate aktiver Soldat bin.

Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Einblick gewähren und habe deine Fragen zur Zufriedenheit beantwortet.

PiOGR

Hat man als ROA später bessere Chancen noch in einen OAJ eingereiht zu werden ?

Zoda

Bessere Chancen würde ich nicht unbedingt sagen, aber alle Kameraden die ich kenne haben mit einem solchen Antrag auch Erfolg gehabt! Es ist also definitiv eine Variante, erst "nur" 2 Jahre Verpflichtungszeit zu haben und dann ggf. auf 13 Jahre umzuswitchen wenn man denn möchte.

ErrorX

@Zoda:

Danke für den tollen Einblick in das Leben eines ROA. Hilft einem schon bei der Entscheidung, ob man sowas machen möchte, oder nicht.

Aber eine Frage bleibt dennoch offen, eine T2 Tauglichkeit hindert einen (normalen?) Soldaten nicht am Gebirgsjägerwerden, eher die Art, wieso man T2 wurde (Wirbelsäule, Beine, kA was die für genaue Ausschlüsse haben).
Oder hätte das KWEA dich für GebJg eigentlich zugelassen, aber dann als ROA nicht mehr?

Zumindest laut den ZDv ist es für Wehrpflichtige (heute FWDL) und SaZ fast gleich was die Anforderungen angeht.

Interessiert mich halt dahingehend, dass ich selbst GebJg mach und ROA überlegen bin.

Gruß Fehler

Zoda

Ja, die Anforderungen als FWDLer oder SaZ unterscheiden sich bzgl. der Musterung kaum. Wer allerdings "nur" T2 ist, hat in aller Regel auch eine körperliche Einschränkung, die das Gebirgsjägerwesen nicht zulässt. Daher einfach mal den Truppenarzt fragen! ;-)

Gruß

ulli76

Nö, der häufigste Grund für T2 dürfte die Körpergröße sein- Ausschluss wäre vor allem WachBtl. Wahrscheinlich gefolgt von der Brille.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Niederbayer

Ist es möglich, sich als Ungedienter für SaZ 2 oder 3 für die ROA-Laufbahn zu bewerben?
Die Infomöglichkeiten auf der Bw-Webseite dazu sind etwas schwammig.
Sind bei den Reserveoffizieren die Kriterien, ob Hochschulabschlüsse verwertbar sind, die selben wie für aktive Soldaten? Gerade weil ja häufig betont wird, wie wichtig die Zivilqualifikation für die Reservisten ist.

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