Problem mit dem Truppenarzt! Was kann ich tun?

[Orgen]

Guten Tag Kameraden,

ich habe da ein relatives großes Problem mit meinem Truppenarzt vllt könnt ihr mir paar Tipps geben was ich tun kann?!

Folgende Situation:

Im Juli diesen Jahres war ich schießen, ein paar Tage danach habe ich in leises Piepen im Ohr wahrgenommen und bin sofort zum Truppen Arzt gegangen. Von ihm wurde ich nach Hamburg überwiesen und dort wurde festgestellt das ich ein Tinnitus vom schießen bekommen habe.
Deshalb hatte ich 6 Wochen Schieß und Lärmverbort bekommen und halt solche Cortison Tabletten zum einnehmen. Nach diesen 6 Wochen wurde das Piepen auch leiser, war jedoch nicht ganz weg. Ungefähr 8 Wochen nach diesem Vorfall sind wir ins Biwak gefahren, dort ist leider wieder ein Unfall passiert. Eine Kameradin hat ungefähr 1m neben mir eine Sicherheitsüberprüfung durchgeführt und diese leider etwas verkackt. Es ist zum Schuss gekommen und natürlich hatte ich kein Gehörschutz drin, warum auch war nämlich am Platz der Gruppe...
Mein Piepen ist natürlich, wer hätte das gedacht, unglaublich laut geworden.. Ich wurde somit wieder ins Bwk überwiesen, Tests wurden gemacht und es wurde die selbe Diagnose wie das letzte mal festgestellt.  Des weiteren hat mir der Facharzt gesagt dass ich mich draufeinstellen sollte mit dem Piepen zu leben da es in so kurzer Zeit quasi wieder zum Knalltrauma gekommen ist und ich daher wohl für immer  ein Gehörschaden haben werde.

Nun ja ich hatte halt wieder 6 Wochen diese Cortison Tabletten geschluckt leider kam es dieses mal nicht zu einer Verbesserung... Anschließend war ich wieder im Bwk wo sie auch keine Verbesserung feststellen konnten. Der Facharzt meinte nur zu mir, dass ich weiter abwarten und hoffen solle dass es leiser wird.

Alles schön und gut aber ehrlich gesagt ist es nicht gerade einfach mit so einem extrem lautem Piepen zu leben. (Beispiel: Ich sitze vom TV oder unterhalte mich mit mehreren Kameraden und da ist das Piepen immer noch laut und deutlich zu hören)

Ich konnte halt nicht tatenlos rumsitzen und hoffen das es weg geht, also hatte ich schon beim ersten Knalltrauma ein Termin bei einem Allgemeinmediziner ausgemacht der Spezialist auf dem Gebiet der Akupunktur ist. Er genießt einen extrem guten Ruf und ist Prof. Dr. med. also schon nicht gerade ohne... Um ein Termin bei ihm zu bekommen muss man auch ca. 3 bis 4 Monate warten.

Kommen wir zu meinem Problem:
Ich war jetzt bei diesem zivilen Arzt und er hat mit mir eine Akupunktur Sitzung durchgeführt und ungelogen es hat mir EXTREM geholfen!!! Mein Piepen ist so was von leiser geworden ich kann es kaum glauben. Bei diesem Zivilen Arzt kostet natürlich die Akupunktur Sitzung 50€. Das ist für mich natürlich gar kein Problem ich bezahle diese 50€ sehr gerne und fordere noch nicht mal das Die Bw mir das bezahlt.
Jedoch gibt es da ein großes Problem... Wenn man zu einem Arzt hingeht, zieht man ja immer eine Chipkarte durch, ich habe so was natürlich nicht.. daher benötige ich lediglich eine Überweisung zu diesem Arzt alle anderen anfallenden Kosten würde ich ja selbst bezahle nur die Überweisung nicht, ich glaub die würde mich Privat so 150€ kosten und das ist schon viel Geld.

Ich war somit  beim Truppenarzt hab ihm alles geschildert und gesagt wie sehr mir diese Akupunktur hilft, dass war ihm jedoch egal er weigert sich mir eine Überweisung zu geben...

Was kann ich jetzt tun? Ich bin ehrlich gesagt verzweifelt... Dieses Piepen war nicht mein Verschulden... Ich kann auch nicht mehr warten und hoffen das es weg geht, dass ist zwar eine tolle Aussage aber diese in die Tat umzusetzen ist ne andere...

Ich bin am überlegen eine Beschwerde zu schreiben, aber würde mir so eine überhaupt helfen?

Ich bitte um vernünftige Antworten

Vielen Dank

[ulli76]

Ganz einfach: Die Akkupunkturbehandlung machst du als Selbstzahler. Die jeweilige Krankenkasse (oder in dem Fall die UTV der Bundeswehr) hat damit überhaupt nichts zu tun. Deswegen bekommst du auch keine Überweisung. Die Überweisung bedeutet nämlich automatisch, dass die entsprechenden Kosten übernommen werden. Also hat der Truppenarzt völlig korrekt gehandelt. Er darf dir in dem Fall keine Überweisung ausstellen.
Ich versteh aber auch nicht, warum dich die Ausstellung der Überweisung 150€ kosten soll und welche Kosten außer den Behandlungskosten der Kollege noch abrechnen will.

Eine weitere Möglichkeit wäre gewesen, vor Beginn der Behandlung einen Antrag auf Kostenerstattung zu stellen.
Mal davon abgesehen gibt es noch andere Therapiemöglichkeiten, die auch von der Bundeswehr übernommen werden. Von speziellen Hörgeräten, Retraining-Kuren, Psychotherapie, Entspannungstraining etc.

[Tommie]

Ich frage mich nur, wie die ganzen Selbstzahler, Beihilfeberechtigten, etc. an eine Überweisung kommen ? Werden die dann auch nicht behandelt?

[ulli76]

Das gleiche Problem haben wir häufig bei Pillenrezeptausstellungen außerhalb der Vorsorge. Eine Frauenärzte verlangen auch da eine Überweisung und kapieren nicht, dass Selbstzahler eh keine Überweisung brauchen und nicht nur die Pillenkosten an sich, sondern auch die Kosten für die Ausstellung des Rezeptes von der Soldatin getragen werden müssen.

[Nooky]

Ich hatte direkt nach meiner Ausbildung im Krankenhaus als Bürokaufmann in einer unserer Psychiatrien weitergearbeitet und dort dementsprechend die Leute in unserem EDV-System aufgenommen. Wenn ich mich recht erinnere, konnte ich dort unter dem Feld "einweisender Arzt" auf Selbstzahler oder so etwas ähnliches Klicken. Ist nun auch schon ein Weilchen her. Aber dass man für einen Allgemeinmediziner eine Überweisung braucht kannte ich persönlich auch noch nicht. Zivil hab ich sowas bisher nur bei Fachärzten gebraucht. Beim Allgemeinen und Zahnarzt hat alles immer so geklappt.

[ulli76]

Wir stellen schon ab und zu Überweisungen zu Allgemeinmedizinern aus- dann aber meistens für Notfallbehandlungen oder für Untersuchungen, die wie nicht selber durchführen können wie Langzeit-Blutdruckmessung oder Belastungs-EKGs (nicht alle SanZ haben letzteres oder das Gerät geht mal kaputt)

[FoxtrotUniform]

Vielleicht ist es in der EDV nicht mehr hinterlegt, weil die Krankenversicherung in Deutschland zu einer Pflichtversicherung geworden ist?!
Oder es scheitert an den MFA, denen das Verfahren unbekannt ist und die Soldaten ja oft selber nicht wissen wie das korrekte Verfahren ist. Nicht jeder Arzt behandelt regelmäßig Soldaten.

[ulli76]

Nein- daran kann es nicht liegen. Auch bei zivilen Patienten, die Leistungen als Selbstzahler in Anspruch nehmen, wird weder die KK-Karte durch´s Lesegerät gezogen noch eine Überweisung benötigt.
Es gibt nun mal ärztliche Leistungen, mit denen keine Krankenkasse was zu tun hat.

[Orgen]

Naja das nicht ganz richtig.. Die Karte wird grundsätzlich immer durchgezogen egal ob man Selbstzahler ist oder nicht, solange man natürlich einer KK angehört. Das durchziehen der KK dient quasi für das Behandlungsgespräch mit dem Arzt. Alle weiteren Behandlungen die die KK z.B. nicht übernimmt fällt auf den Selbstzahler.

Genau das ist mein Problem. Das Arztgespräch bzw. die erste Diagnose die festgestellt wird, wird nicht von der BW übernommen da es ein "Allgemeinmediziner" ist und davon hat die BW ja selbst genug. Leider jedoch keinen mit einem derartigen Wissen der Akupunktur.

Aber bin schon bisschen weiter um eine Überweisung zu diesem Arzt zu bekommen muss ich erst mal zu BW Facharzt ihm soweit alles schildern, falls dieser dann der Meinung ist das es mir wirklich hilft werde ich anschließend meine erhoffte Überweisung bekommen, aber in dem Fall mit der Erstattung der ganzen Kosten.

War zwar nicht meine Absicht gewesen, aber gut wenn das so kompliziert zu geht kann es mir nur recht sein.

[ulli76]

Das, was du in deinen ersten beiden Absätzen schreibst, ist ja genau das Problem mit der Überweisung: Nicht nur die Akkupunktur an sich, sondern auch die Untersuchung und die Indikationsstellung bei diesem Arzt sind nicht Bestandteil der UTV, also werden die gesamten Kosten nicht übernommen also bekommst du keine Überweisung.

Auch alleine mit der Empfehlung des Bundeswehrfacharztes bekommst du keine Überweisung.
Diese kann lediglich eine Grundlage für den Antrag beim LSO auf Kostenübernahme sein.
Und wenn es dann genehmigt wird, dann werden die Gesamtkosten =Untersuchung, Beratung, Akkupunktur, übernommen. Im Nachhinein funktioniert das aber nur in Ausnahmefällen.

Das Durchziehen der Karte ist nur erforderlich, wenn Leistungen mit der Krankenkasse abgerechnet werden können.

[F_K]

.. Es gibt Millionen Personen in Deutschland, die keine Versicherungkarte haben - habe ich auch nicht.

Ich hatte deswegen noch nie ein Problem beim Arzt - Überweisungen bekomme ich nur in dem Fall, das eine Behandlung bei einem anderen Arzt fortgesetzt wird - ist aber eher die Ausnahme, weil ich ja gleich zum Facharzt gehe.

Das es also eine Software gibt, die eine Karte verlangt, ist abwegig.

[NiMü]

Langsam wird die Bundeswehr zum Wunschkonzert. Für mich ist es unverständlich, dass man sich da einfach an irgend einen Akkupunkteur wendet. Ich kann ur eins aus eigener Erfahrung zum BwK Hamburg sagen. Mit 28 Jahren bekam ich die Diagnose eines Lungenkarzynoms mit allem was da so auf einen zu kommt. Ich bin im BwK Hamburg zu jeder Zeit vernünftig und fachlich so gut behandelt worden, dass ich nach knapp 5 Jahren mit der Diagnose - geheilt- weiter meinen Dienst versehen konnte. Insbesondere die zeitgerechten "recalls" zur nächsten Untersuchung sind ein Service den keine Privatpraxis leistet.
Super Behandlung, super Personal.

[ulli76]

Deine Krankheit hat aber nichts mit der des TE zu tun.
Bei Tinnitus gibt es nicht viele Therapieoptionen. Die Akkupunktur zahlt der TE ja auch selber. Hier ging es wohl um ein Missverständnis bezüglich der Abrechnung der Beratung und Untersuchung.