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Erfahrungsbericht KC Mainz 26. - 28.07.2015

Begonnen von Wäller, 17. August 2015, 20:28:22

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Wäller

Servus Forum,

es ist zwar offiziell mein erster Beitrag, da ich dem Forum jedoch als stiller Mitleser bereits einiges an wertvollen Informationen abgewinnen konnte, möchte ich mich mit einem Erfahrungsbericht zur Eignungsfeststellung im KC Mainz/Wiesbaden vom 26. bis 28.07.2015 "revanchieren".

Vorweg einige Informationen zu meiner Person. Ich bin 21 Jahre alt, komme aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz und bin gelernter Chemielaborant. Nach einem Termin beim Karriereberater im April habe ich mich als Feldwebel des allgemeinen Fachdienstes beworben, genauer gesagt für die Verwendung als Betriebsstoff-, A/C-Aufklärungs- oder ABC/SE-Feldwebel.
Nachdem die Bewerbung dann Anfang Mai in Wiesbaden angekommen ist, erhielt ich Anfang Juli die Einladung für die Eignungsfeststellung.

Tag 1 - 26.07.2015

Ich hatte mich entschieden, von den mitgeschickten DB-Gutscheinen Gebrauch zu machen (hatte sie einige Tage vorher eingelöst) und bin mit dem Zug angereist. Am Mainzer Hbf angekommen, suchte ich wie in der Einladung beschrieben die Straßenbahnhaltestelle auf und fuhr mit der Linie 52 in Richtung Hechtsheim (während meines Aufenthaltes in Mainz war die Bahn teilweise außer Betrieb und es war ein Schienenersatzverkehr eingerichtet).
Von der Haltestelle "Kurmainz-Kaserne/Akademie der Wissenschaften" (oder so ähnlich) waren es dann auch nur noch ca. 200 Meter zur Kaserne.
Bereits in der Straße zur Kaserne traf ich dann auch auf einen mit dem Auto angereisten Mitbewerber. Gemeinsam ging es dann zur Wache, wo zunächst Einladung und Perso kontrolliert wurden, anschließend erklärte man uns den Weg zum Unterkunftsgebäude. Wer mit dem Auto anreist kann übrigens direkt davor parken.

Dort angekommen wurden wir von einem Oberstabsgefreiten eingewiesen (Hausordnung etc.). Danach gings auf die Stube wo wir unsere Betten bezogen und uns häuslich einrichteten. Währenddessen trudelten auch zwei weitere Mitbewerber ein (4-Bett Zimmer) und rasch kam man ins Gespräch (Herkunft, Ziele bei der Bundeswehr usw.).
Gegen 18:30 Uhr hieß es dann "Antreten" und gemeinsam mit den anderen Bewerbern (17 insgesamt) ging es dann zum "Gardestern", dem karserneneigenen "Restaurant", zum Abendessen (es gab Lasagne, falls es wen interessiert  ;D).

Nach dem Abendessen ging es zurück zum Unterkunftsgebäude, wo das ausfüllen des biografischen Fragebogens auf dem Plan stand. Neben einer Reihe von Ankreuzfragen (trifft zu/trifft nicht zu) wurden hier auch Dinge wie "Was erhoffen Sie sich von der Bundeswehr?", "Wie sehen Ihre Pläne aus, wenn es nicht mit der Bundeswehr klappt? oder "Was haben Sie aus Ihrer Schulzeit mitgenommen?" gefragt. Man sollte hier versuchen nicht zu knapp aber auch nicht zu ausführlich (Roman) und vorallem ehrlich zu antworten. Der Fragebogen dient später als Grundlage für das psychologische Gespräch in dem teilweise gezielt nachgehakt wird. Außerdem werden vorher beim CAT-Test ebenfalls persönliche Fragen in leicht abgewandelter Form gestellt.

Nachdem der Bogen ausgefüllt war (man hat 30 Minuten Zeit), war Dienstschluss und bis zur Nachtruhe um 22:00 Uhr vertrieben wir uns in der Kaserne die Zeit (es gibt einen Fernsehraum, einen Freizeitraum mit Kicker, Tischtennis und Billard sowie einen Basketballkorb vor dem Gebäude).

Tag 2 - 27.07.2015

Nach einer etwas unruhigen Nacht (teils den Betten, teils den unruhigen Stubenkameraden geschuldet  ;D) hieß es dann um 05:00 Uhr (optional, Tag beginnt offziell mit dem Frühstück um 06:00) aufstehen, Duschen und frisch machen.
In der Kantine gibts ein Frühstücksbuffet mit allem was das Herz begehrt, allerdings hat man lediglich 25 Minuten Zeit zum frühstücken, weshalb man sich nicht zu viel aufladen sollte  ;)

Um 06:30 wurden wir schließlich mit einem Bus nach Wiesbaden gebracht. Dort angekommen, hielt uns zunächst ein Hauptmann einen Vortrag zur Bundeswehr, den verschiedenen Laufbahnen und weiteren Themen. Anschließend wurden wir in Gruppen unterteilt. Während es für eine Gruppe zum Arzt ging, begann die andere Gruppe, der ich angehörte, mit dem CAT-Test.
Vor Beginn wurden uns durch einen zivilen Mitarbeiter noch einige allgemeine Dinge zum Test erklärt bevor es dann losging.
Der Test selbst gliedert sich in verschiedene Themenbereiche:

- Mathe (Flächen- und Volumenberechnung, Brüche, Prozentrechnung, Wurzeln und Potenzen. Durchaus machbar.)
- Deutsch (Rechtschreibung, meiner Meinung nach sehr einfach, lediglich das Starren auf den Bildschirm wird irgendwann anstrengend.)
- Matrizentest (Hat es teilweise in sich.)
- Englischtest (Ebenfalls nicht schwer wenn man in der Schule wenigstens etwas aufgepasst hat  ;))
- Physiktest ("In welche Richtung dreht sich Zahnrad XY?", "Welche Konstruktion ist am stabilsten?" etc.)
- Reaktionstest (Blauer Pfeil gibt die Richtung, roter Pfeil die Position an. Beides ist innerhalb von 3 Sekunden auf dem Bildschirm anzugeben. Tipp: Achtet vorallem auf den blauen Pfeil)
- Konzentrationstest (Jeder Zahl von 0 bis 9 sind jeweils zwei Chinesische Zeichen zugeordnet. Pro Aufgabe erscheint dann eine Reihe dieser Zeichen welche in die jeweilige Zahl "umgewandelt" werden müssen und dann von unten nach oben addiert werden müssen. Tipp: Es ist praktisch unmöglich alle Zeichen zu addieren bevor die Zeit um ist. Macht euch deswegen nicht verrückt. Qualität zählt hier mehr als Quantität.
- Persönliche Fragen (Trifft zu/trifft nicht zu)

Beim Mathe-, Deutsch-, Physik- und Englischtest handelt es sich um Multiple-Choice-Aufgaben. Am Anfang jeden Aufgabenblocks werden diese detailliert erklärt und ihr müsst jeweils zwei Beispielaufgaben bearbeiten, sodass man eigentlich nicht viel falsch machen kann. Der Test dauerte bei mir schätzungsweise zwei Stunden.
Hinweis: Die Inhalte können untereinander etwas abweichen, so mussten einige Bewerber auch einen "Elektrotest" bearbeiten. Stellt euch darauf ein. Ich übernehme auch keine Gewähr, dass die obige Beschreibung vollständig ist  ;)

Nachdem der CAT-Test erledigt war, ging es zum Steuerkopf, von wo aus ich ins Erdgeschoss zum ärztlichen Dienst geschickt wurde. Dort wurden Größe und Gewicht gemessen, eine Urinprobe abgegeben sowie ein Höhr- und Sehtest durchgeführt. Anschließend ging es wieder in den 5. (?) Stock zur eigentlichen Musterung. Diese besteht aus einer Anamnese sowie einer gründlichen körperlichen Untersuchung deren Ablauf hier und sonstwo im Internet bereits etliche Male geschildert wurde. Ich wurde als T2 gemustert.
Danach ging es wieder zum Steuerkopf von wo aus mich ein Hauptfeldwebel mit in sein Büro nahm und mit mir nochmal meine Bewerbung durchging, auf Richtigkeit prüfte und einige Dinge ergänzte.

Nachdem gegen Mittag alle mit dem Programm durch waren, wurden wir mit dem Bus wieder nach Mainz gebracht, wo wir zu Mittag aßen. Danach gings es gemeinsam in die Turnhalle zum Sporttest, der sich wie folgt gliedert:

- Pendellauf (11x10 m in unter 60 Sek., ich brauchte 45 Sekunden)
- Klimmhang (min. 5 Sek., ich habe 52 Sekunden geschafft)
- Ergometertest (3000 m in unter 6:30 Min., fand in einem Raum im Unterkunftsgebäude statt, ich brauchte 4:26 Min.)

Der Sporttest sollte für niemanden, der ernsthaft zur Bundeswehr will, eine große Hürde darstellen. Mit einer minimalen Grundfitness ist er locker machbar.

Im Anschluss wurden wir dann gegen 16:00 Uhr "befreit". Nach dem Duschen sind einige Bewerber und ich dann ins Städtchen gefahren und haben uns dort etwas die Zeit vertrieben. Abends ging es dann zurück in die Kaserne (man muss bis 21:00 Uhr dort sein) und nach Beginn der Nachtruhe fiel es dann auch niemandem schwer einzuschlafen.

Tag 3 - 28.07.2015

Tag 3 begann wie Tag 2, mit dem Unterschied, dass ich mich etwas feiner kleidete (Hemd, Gürtel, Anzughose. Zieht euch wenigstens für diesen Tag vernünftig an und schlagt nicht in abgeranzten Freizeitklamotten auf) und wir im Anschluss damit begannen unsere Betten abzuziehen und schon teilweise unsere Sachen packten. Nach dem Frühstück und dem Transfer nach Wiesbaden setzte man uns in einen Warteraum, wo wir einzeln für die psychologischen Gespräche aufgerufen wurden (es fanden mehrere parallel statt).

Bei mir waren eine Psychologin, ein Prüfoffizier sowie ein Oberleutnant, der jedoch nur zuschaute, anwesend. Gefragt wurden persönliche Fragen (zu meiner Person selbst, meinem Berufsalltag, Familie, Freundeskreis, Hobbys, Motivation zur Bundeswehr zu gehen, Angaben aus dem biografischen Fragebogen von Tag 1 und dem CAT-Test usw.), Fragen zur Bundeswehr (Wo im Einsatz?, Wer befiehlt die Auslandseinsätze?, Was sind die Aufgaben eines Feldwebels in meinen Wunschverwendungen und mit welchen Mitteln führt er diese Aufgaben durch?, etc.). Des Weiteren wurde ich gebeten, einen kurzen, allgemeinen Überblick über ein Land meiner Wahl zu geben, in welchem die Bundeswehr eingesetzt ist. Ich entschied mich für den Kosovo.
Im Anschluss an das Gespräch wurde ich gebeten, wieder im Warteraum Platz zu nehmen. Nach einigen Minuten wurde ich dann wieder von der Psychologin abgeholt und zu meiner großen Freude bescheinigte man mir die Eignung zum Feldwebel  :D

Erleichtert ging es dann zur Einplanung, am 04.04.2016 geht es für mich als angehenden Betriebsstofffeldwebel nach Heide zur USLw!
Zu guter Letzt gab es noch ein Gespräch mit einer BfD-Mitarbeiterin, anschließend wurden die Bewerber, die schon fertig waren, darunter ich, wieder nach Mainz gebracht, wo wir noch die Möglichkeit bekamen, etwas zu Mittag zu essen. Danach wurden wir ausgeschleust und verabschiedet, ich wurde zusätzlich noch mit neuen Bahngutscheinen ausgestattet. Nach dem Abschied von meinen Stubenkameraden und den noch anwesenden Weggefährten trat ich dann meine Heimreise an.

Alles in allem verliefen die 2,5 Tage sehr angenehm, sämtliches ziviles und militärisches Personal war freundlich und hilfsbereit, die Verpflegung war absolut in Ordnung und unter uns Bewerbern entstanden rasch neue Freundschaften und man wuchs trotz der kurzen Zeit schon etwas zusammen. Leider waren zum Zeitpunkt meiner Abreise noch längst nicht alle fertig (gut die Hälfte war noch in Wiesbaden), weshalb ich nicht sagen kann, wie viele welche Eignung erhielten. Von den ~ 10 Leuten unserer ersten Gruppe erhielt jedoch neben mir nur ein einziger die Feldwebeleignung.

Soweit meine Erfahrungen aus dem KC Mainz. Ich hoffe, dass der Bericht einigermaßen lesbar ist und ich nichts wichtiges vergessen habe. Eventuelle Rechtschreibe- und Tippfehler bitte ich zu entschuldigen, nach über einer Stunde Tipperei am PC will man einfach nur noch fertig werden  ;D


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