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Panzergrenadiere

Begonnen von Neueinsteiger01, 10. Mai 2015, 20:02:04

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Neueinsteiger01

Guten Tag,

könnt ihr mir sagen wie der Alltag eines Feldwebels der Panzergrenadiere so aussieht?

Ich hab schon etwas rumgesucht und folgende Videos gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=XHD5eLNtU3c

https://www.youtube.com/watch?v=ANOFfqqlfeQ

da diese Videos ja von der Bw sind, stell ich mir die Frage, ob man sich den Alltag so in etwa vorstellen kann oder ob das die Ausnahmen sind und es sich nur um Rekrutierungsvideos handelt.

Die Grenadiere würden mich schon interessieren.

Zu mir:

Ich werde im Dez. 26 Jahre alt

-habe eine abgeschlossene Berufsausbildung (Kfz-Mechaniker)

-Abitur nachgeholt (Schnitt 2,0)

-arbeite seit einem halben Jahr als kaufm. Angestellter im Büro

das finde ich allerdings extrem langweilig und möchte ich nicht weiter machen

Wenn dann kommt für mich auch "nur" eine Feldwebellaufbahn in Frage, da ich keine Lust auf ein komplettes Studium(Offizierslaufbahn) habe.

Bin ich dafür schon zu alt? (Ich weiß, dass es theoretisch bis 29 Jahre möglich ist - aber was meint ihr?)

Danke, dass ihr euch die Mühe macht und mir antwortet.

Mensch in Ihrer Umgebung

So, ich antworte dir mal in der Hoffnung, dass du es noch lesen wirst.

Erst einmal zu deinen Grundvoraussetzungen - grundsätzlich reichen die völlg aus, deine schulische/ berufliche Qualifizierung sowie dein Alter.
Natürlich musst du ein entsprechendes Eignungsverfahren in einem Karrierecenter der Bw bestehen - Hier wirst du dann auch auf sportliche sowie gesundheitliche Eignung getestet.
Zu alt bist du meiner Meinung nach nicht, ich kenne viele Kameraden die im Bereich 25-30 nochh einen Laufbahnwechsel in die LB der Fw gemacht haben und trotzdem sehr gute Unteroffiziere geworden sind.- Wichtig für dich ist nur, was machst du danach? Überlege dir wie alt du bei einem möglichen Ausscheiden bist und wie deine Werdegang dann weitergehen soll.

Zum Alltag ansich:
Du wirst dann höchstwarscheinlich nach neuem Aubildungsgang erstmal in einem FA-Btl. ( Fw-Anwärterbattallion) stationiert. Dort wirst du deine Grundausbildung und deine Grundlehrgänge besuchen ( du wirst ausgebildet zum Ausbilder für die Grundausbildung, Schießausbilder, Grundsätze zum Führen einer Gruppe im Gefecht, Sportausbidung und viel Wehrrecht sowie einen Englischlehrgang)
Zwischenzeitlich machst du dann Truppenpraktika in einer Grenadierkompanie irgendwo in Deutschland- hier kannst du in den Grendadieraltag reinschnuppern und machst vll auch schon etwas Dienstpostenausbildung - z.B Richtschützenausbildung SPz Marder,( Bedienung der Turmmaschienenkanone) Ausbildung zum Milanschützen( Panzerabwehrwaffe)  oder dann irgendwann auch den Kettenführerschein für den SPz Marder.

Wenn du dann nach ca 3 Jahren deine Ausbildung zum PzGrenFw bestanden hast, wirst du mit dem Dienstgrad Feldwebel auf den vorgesehenen Dienstposten in der für dich geplanten Kp. versetzt.
Dort wirst du dann vorrangig erstmal das Dienstgeschäft deines Zuges kennelernen und die etablierten Führer unterstützen, relativ schnell wird man dann versuchen dich auf deinem Hauptwaffensystem dem SPz einzusaetzten- hier vermutlich in erster Linie als Truppführer ( Der, der mit im hinteren Kampfraum sitz/steht und den Schützentrupp führt- entweder aufgesessen oder beim Wechsel der Kampfweise, auch abgesessen im Kampf durch die Walachai ;)
Du wirst dann erstmal sehr viel lernen müssen. - das bringt mich auch zum letzten Punkt : Würde ich dir dazu raten, oder nicht?
- Grundsätzlich: Ja! Der Beruf des PzGrenFw ist sehr abwechslungsreich, fordernd, spannend und vorallem oft geprägt von interessanten Menschen.
Allerdings entwickelt die Bw sich, meiner Meinung nach, in eine negative Ricgtung.
Der neue Ausbildungsgang ist unzweckmäßig, da du in den 3 Jahren Schule viel lernst was später in der Kampfkompanie anders läuft. Das  wird wahrscheinlich ein krasse und nicht einfache Umstellung. Wie gesagt, du wirst nach deiner Ausbildung viel viel "umlernen" müssen.
Weiterhin geht der Truppe nach und nach die Motivation flöten - geschuldet ist das der aktuellen Gesamtsituation der Bw. - Du wirst also viel Untergebene aber auch Vorgesetzte haben, die ihren Job nur machen weil sie müssen- das ist mittlerweile leider teilweise so.
Und unmotivierte und frustrierte Mannschaften zu führen ist schwierig.
Dazu kommt dann noch die Umrüstung auf den SPz Puma in den kommenden Jahren- also durchaus möglich, dass du am Marder ausgebildet wirst und kurze Zeit später auf ein kompeltt neues Waffensystem umgeschult werden musst.

So mein Fazit also: Der "Job" ansich ist klassen, die äußeren Umstände nicht.
Der Rest liegt nun bei dir.
Viel Erfolg


Neueinsteiger01

Danke, sehr informativ.

Dewalt

Offizier ohne Studium geht auch, nicht ganz so häufig aber gibt es.

Für kürzer (3 Jahre) auch den Reserveoffizier. Wenn Dich die klassische Soldatenlaufbahn in der kämpfenden Truppe interessiert, und das lange machen willst, bist Du mit dem PzGren Fw aber schon genau richtig.