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Verleihung Ehrenkreuz (o.Ä.) - Vorgehen bei Soldatinnen

Begonnen von Erdmann, 15. Juli 2022, 09:50:08

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Erdmann

Hallo Zusammen,

in den letzten Tagen kam uns ein Gedankenspiel und ich hätte gern mal Eure Meinungen oder Erkenntnisse aus der Praxis dazu.

In der vergangenen Woche wurde einigen Kameraden im Rahmen eines Antretens das Ehrenkreuz der Bundeswehr in verschiedensten Stufen verliehen. Dazu gab's bei der Verleihung und dem Anstecken des Ehrenzeichens an die Brusttasche des FA den obligatorischen "Klopfer/Schubser" auf die Brust. Wie auch bei der traditionelle Schulterklopfer bei Beförderungen ein m.M.n. schöner Brauch.

Im Anschluss kam uns allerdings der Gedanke auf, wie dieser gut gemeinte Brustklopfer vollzogen wird, wenn es sich um eine Soldatin handelt welche ausgezeichnet wird. Bislang habe ich keinem Antreten beigewohnt wo eine Frau entsprechend ausgezeichnet wurde, daher mal eine Frage zur Praxis. Verzichtet man in diesem Fall gänzlich auf den Klopfer? Oder gehen die meisten Kdr, ChdSt, oder sonst wer das "Risiko" ein, der Kameradin womöglich vor die Brust zu hauen? Das Ehrenkreuz hängt ja schon recht eindeutig auf Brusthöhe.

Und was sagen die weiblichen User hier dazu? Was habt ihr dahingehend erlebt? Bin gespannt :)

F_K

Dieser "Brauch" ist mir bei Ehrenzeichen nicht bekannt.

Üblicherweise wird bei "Medal Parades" das vorbereitete Namensband (auf dem das Ehrenzeichen angebracht ist) vom "Ordenskissen" genommen und am Soldaten befestigt, die Urkunde wird überreicht, dann erfolgt (Covid und so) ggf. die "Kämpferfaust" (früher Handschlag / Gratulation) und gut ist.

Der z. B. früher übliche Brauch mit dem "Anschlagen" z. B. des Fallschirmspringerabzeichens mit Hilfe der Nadeln in die Brust (so genannte Bloody wings) ist und war nie zulässig (ggf. KV bzw. Misshandlung Untergebener).

Your mileage may vary ...

Beuteberliner

Nun, es gibt ja genügend Orden und Ehrenzeichen, die ohne Namensband verliehen werden, sondern an der Uniformjacke/Feldbluse befestigt werden müssen. Wie bei allen anderen vergleichbaren Fällen fragt die/der verleihende Vorgesetzte den/die Soldaten/Soldatin, ob er/sie ihn oder sie anfassen dürfe und montiert dann die Auszeichnung, übergibt die Urkunde und gratuliert.

Ein Festklopfen der Auszeichnung ist mir in meiner nun schon sehr langen Dienstzeit noch nie untergekommen.

SolSim

Ich kenn den Brauch auch mit nem Stupser auf die Brust.
Einer Kameradin von mir wurde das Kreuz von der Chefin angesteckt und Sie bekam ein Schulterklopfer.


F_K

Zitatdie/der verleihende Vorgesetzte den/die Soldaten/Soldatin, ob er/sie ihn oder sie anfassen dürfe

Ist Offtopic - aber -

wieder ein Beispiel für ein völlig sinnlosen "Brauch" - es gibt keine gesetzliche oder sonstige Vorschrift, die eine Einwilligung / Frage fordert, wenn man einen "Soldaten anfassen möchte".

Gibt es die dienstliche Notwendigkeit - dann macht man es einfach (ggf. unter Beachtung Schamgefühl oder ähnliches).

Beispiele:

- Full body check - da geht es auch "ans Eingemachte", da gehört zum Ablauf "kein Fragen". (Da wird NICHT gefragt, oder eine Frage ausgebildet - selbst im "echten Leben" wird vielleicht angekündigt, welche Erste Hilfe Maßnahme jetzt erfolgt - aber "gefragt" wird auch da nicht).
- Bergen / Retten im Gefecht oder im Gefechtsdienst (ist Anfassen erlaubt?)
- Anbringen neuer Dienstgradschlaufen?

Beuteberliner

Diese seit Jahrzehnte geübte - und auf Lehrgängen vermittelte Praxis mögen Sie als sinnlos bezeichnen. Allerdings unterstützt sie Vorgesetzte, auch nur den Anschein zu erwecken, übergriffig zu werden. Im Übrigen waren die von Ihnen aufgeführten Beispiele sämtlich hinkende Vergleiche oder völlig bezugslos

Deepflight

@Beuteberliner: und welchen Sinn hat jetzt ihr Post? Zusammenhanglos, unverständlich und schlicht.
Wieso sollte man den den Vorgesetzten unterstützen den Anschein zu erwecken, übergriffig zu werden? Vollkommen sinnfrei, sorry. .

@F_K moniert zurecht diese z.T. leider gebräuchlichen, abwr deplatzierten und sinnlosen Rituale. Unabhängig ob Frau oder Mann ist das "Anschlagen" der Abzeichen daneben und kann unter Umständen eine Körperverletzung sein.

Gut, die Beispiele von dir, F_K, ziehen leider in der Tat nicht, denn beim Blood Sweep beispielsweise ist das Ziel der Lebensrettung schwerwiegender als das Recht nicht angetatscht zu werden. Und bei der Einschätzung das man fragen muss ob man jemanden anfassen darf gehst du fehl, denn niemand muss sich in DE gegen seinen Willen wo auch immer anfassen lassen.
Die Frage "Darf ich Sie anfassen" ist also nicht nur höflich, sondern in der Tat auch angebracht.
Ich bin aber ansonsten, gerade in Hinblick auf das doofe Anschlagen-Ritaul, deutlich bei dir.

So oder so stellt sich die Frage ob Mann oder Frau damit schonmal in Hinblick auf das Anschlagen garnicht mehr. PUNKT.
Bzgl des Anbringens des Abzeichens gibts verschiedene Möglichkeiten, Namensband beim Feldanzug oder Taschenklappe geht nach der Frage "Darf ich Sie anfassen" klar, genauso wie anpinnen ans Revers.
Ausserdem gibts zwischen Anbringen und Antatschen nen deutlichen Unterschied; keine Soldatin wird ein unverfänglicjes Anbringen des mit Abzeichen versehenen Namensbandes oder des Abzeichens am Revers oder im Fa an der Taschenklappe als solches - so das Anfassen "genehmigt" - wurde als Belästigung auffassen.
Wer aber meint das er, um das Abzeichen an die "richtige" Stelle zu packen der Kameradin mit einer Hand unter die Dienstjacke greifen muss, ist selber schuld.

Daher mein Fazit: "Darf ich sie anfassen" find ich höflich und angebracht, dann zügig ohne rumgetatsche ans Revers, ans (abgenommene) Namensband und das dann wieder drauf oder ans Revers ist vollkommen ok.
und irgendwelche Anschlage-Bräuche sind generell deplatziert

F_K

@ Deepflight:

Nachfrage: Wenn dann der Soldat (egal welches Geschlecht) dann antwortet "Nö" - dann "darf" ich keine Dienstgradschlaufen neu aufziehen oder nicht das Ehrenzeichen am Klett anbringen?

Wenn der Soldat sagt "Nö, antatschen ist blöd" kann ich die Ausbildung "Auffinden einer bewusstlosen Person / Body check / Retten / Bergen" mit diesem Soldaten nicht im Partnersystem ausbilden?

Wenn dem so sein sollte, in welchem Gesetz / Vorschrift ist dieses geregelt? Ich lerne gerne dazu ...

.. und mal ernsthaft - das Vertrauensverhältnis zwischen Kameraden und ggf. Vorgesetzten sollte (eigentlich IST, nicht sollte) so stark sein, dass eine sachlich / dienstlich notwendige Berührung möglich ist.

Beuteberliner

@ Deepflight: Wenn Sie meinen Beitrag richtig gelesen hätten, hätten Sie bemerkt, dass er sich erstens auf den vorherigen Beitrag von F_K sehr wohl bezog und ich explizit schrieb, dass diese seit Jahrzehten Vorgesetzte dabei unterstützte, gar nicht den Anschein zu erwecken, möglicherweise übergriffig zu werden. Was ist daran nicht zu verstehen?

@ F_K, nicht jedes Handeln von Vorgesetzten ist in Vorschriften geregelt, sondern ergibt sich aus der Interpretationen von Gesetzen und Erlassen oder aus seit Jahren geübter und bewährter Praxis. Dieses Fragen von Untergebenen bezüglich des Anfassens bei Beförderungen oder Auszeichnungen ist doch nun etwas substanziell völlig Unterschiedliches wie das Anfassen, um jemanden im Notfall medizinisch zu versorgen oder vor einer drohenden Gefahr für Leib und Leben (z.B. Aufsicht beim Handgranatenwurf oder Sprengen etc.) zu bewahren, wie Sie es hier wiederholt als (hinkender) Vergleich bemühen.

Und, ja, wenn jemand bei Beförderungen oder Auszeichnungen die Erlaubnis zum Anfassen verneint, werden ihm/ihr Urkunde und Orden/Ehrenzeichen/Rangabzeichen in die Hand gedrückt, wo ist da nun das Problem?

F_K

@ Beuteberliner:

Im Training gibt es selten Lebensgefahr.

Wie dem auch sei - ich frage nicht - bisher ist nichts passiert.

Anekdote - im letzten EEH A Training sind alle Teilnehmer darauf hingewiesen worden, ggf. doppelt Unterwäsche zu tragen (sofern gewünscht), weil eben der Blood sweep UNTERhalb der Unterwäsche durchzuführen ist - und dies auch so trainiert wurde - es wurde weder gefragt noch die Notwendigkeit der Frage ausgebildet ...


Beuteberliner

Sie bringen schon wieder einen Vergleich, der keiner ist. Denn bei einem derartigen Training sind Körperberührungen ja offenkundig nötig, um zum Trainingsziel zu gelangen und um es für die Teilnehmenden "angenehmer" zu machen wurde ja auch die von Ihnen beschriebene Empfehlung ausgesprochen.
Das Aufziehen der neuen Dienstgradschlaufen oder das Anstecken von Auszeichnungen ist ein schöner, ebenfalls überlieferter Brauch, aber beides ist nicht notwendig, um Wirksamkeit zu entfalten. Insofern ist die von Ihnen kritisierte Frage seit mehreren Jahrzehnten geübte und bewährte Praxis.

BulleMölders

#11
Stellen wir doch mal die Frage, in welcher Vorschrift steht, das ein Vorgesetzter bei Beförderungen oder Verleihung von was auch immer, anfassen darf?
Wie mein Vorschreiber schon erwähnt hat, ist mit dem Verlesen der Ernennung oder der Verleihungsurkunde der Vorgang abgeschlossen. Alles darauf folgt ist über Jahrzehnte gewachsen, aber nirgendwo festgeschrieben und somit auch nicht durchzuführen wenn es der/die Soldat/in nicht will. Da ist doch die Frage nach dem anfassen nur legitim.

Und auch diese Frage ist ja gewachsener Brauch, denn schon in meiner GA wurden von den Vorgesetzten solche Fragen gestellt.
Und auf meinem militärischen Maaten- und Bootsmanlehrgang wurde von den Ausbildern wert darauf gelegt, dass auch wir Lehrgangsteilnehmer die Frage stellten, wenn wird zur Ausbildung im Vorgesetztenverhältnis agierten.

jakob-22

Meine Erfahrung bezieht sich zwar nicht auf Ehrenzeichen, aber trotzdem auf den Schlag auf die Brust.

Mein alter Inspektionschef hat bei Antreten und Verleihungen etwaiger Abzeichen oder Urkunden jedem zur Gratulation mit der Faust auf die Brust geschlagen, auch den Frauen. Ungefähr auf der Höhe des Namensschildes und mit so viel Kraft, dass es nicht wirklich Schmerzen verursachen, sondern eher den "sicheren Stand" prüfen sollte. Wer dem nicht standhalten konnte, musste halt einen Schritt nach hinten ausfallen.
Versteht das nicht falsch, dieser Chef war keines Falls darauf aus archaische Traditionen auf Biegen und Brechen durchzubringen. Ich hatte jederzeit das Gefühl diese Gratulation auch ablehnen zu können, ohne blöd angeschaut zu werden.

Die Frauen hatten so wie ich das wahrgenommen habe auch kein Problem damit.


mkG

ulli76

Man muss ja nicht direkt auf die Brust schlagen- einfach etwas höher richtung Schulter und schon ist das Problem gelöst
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

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