Richtige Vorstellungen von der Bundeswehr?

[PillarPumpgun]

Guten Tag,

ich bin 18 Jahre alt und interessiere mich für die Bundeswehr. Ich wollte mal fragen ob meine Vorstellungen passen, oder ab da  Wunschdenken ist und ich zivil besser aufgehoben wäre.

Und zwar geht es darum, dass ich wirklich gerne Menschen helfen würde. Aus diesem Grund überlege ich mich als Sanitätsoffizier zu bewerben, denn mein Grundgedanke war dass die Bundeswehr mit ihren Auslandseinsätzen helfen will und ich somit aktiv mithefen kann. 
2. hätte ich vielleicht die Möglichkeit mich auch in einheimischen Krankenhäusern um Menschen zu kümmern oder wäre ich nur für Soldaten verantwortlich?

Oder sehe ich das ganze zu blauäugig? Wäre ich bei einer zivilen Hilfsorganisation besser aufgehoben?
Wobei ich den Arbeitgeber Bundeswehr attraktiv finde, zumindest vom HörenSagen und was ich hier so lese (Kameradschaft, Sport,..).

Ich hoffe ihr versteht was ich meine und könnt mir helfen.

Mit freundlichen Grüßen

[ulli76]

Damit wärst du in einer Hilfsorganisation tatsächlich besser aufgehoben.
Wie weit du Einheimische mitversorgen kannst hängt vom Einsatz und deiner Funktion ab. Oft ist es ein Teil des Auftrags im Rahmen von freien Kapazitäten Einheimische mitzuversorgen und manchmal werden auch einheimische Krankenhäuser untersützt- aber das sieht anders aus, als du es dir wahrscheinlich vorstellst.
Du bist primär für die eigenen und verbündeten Soldaten zuständig. Die Versorgung Einheimischer ist ein "Nebenprodukt".

Wenn die Sicherheitslage oder sonstige Umstände es nicht zulassen, ist nix mit Versorgung von Einheimischen.

In Georgien hatten wir z.B. täglich ne Sprechstunde für Einheimische und da haben wir das Wort "Notfallversorgung" durchaus großzügig ausgelegt. Allerdings gab es auch die Phase, wo es den Befehl gab, wirklich nur Notfallversorgung zu betreiben- DAS hat z.B. bedeutet, dass nen Patient mit blutender Wunde vorm Tor zwar nen Verband bekommen hat, aber zum Nähen musste er in´s örtliche Krankenhaus. Genauso konnte es passieren, dass wir abgelaufene Medikamente im Wert von mehreren huntert Euro entsorgt haben, aber gleichzeitig nem alten Ömchen mit Knieschmerzen kein Schmerzmittel geben durften.

Und in Afghanistan kann das dann auch so aussehen, dass du z.B. mit deiner Patrouille in nen Unfall verwickelt bist, aber nich zur Versorgung  Einheimischer anhälst, sondern weiterfährst. Wenn´s ganz dumm läuft, läuft dir nen Kind vor´s Auto und die Patrouille fährt weiter.
Anderes Beispiel: Das brandverletzte Kind geht dann eben nicht in´s Flaz, weil es 1. wahrscheinlich eh stirbt und ich mir 2. die beiden Intensivbetten lieber für meine eignene Leute aufhebe.