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Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA adW 07/15 (42 Jahre)

Begonnen von Bujin, 29. Februar 2016, 01:05:05

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Bujin

Hallo zusammen,

wie viele meiner Vorgänger möchte auch ich mich für die vielen nützlichen Tips in den bisherigen Erfahrungsberichten bedanken indem ich mir die Zeit nehmen die Punkte die bei mir anders verliefen anzusprechen.

Ich war zum Zeitpunkt meiner Bewerbung 42, abgeschlossenes Uni Studium Psychologie, HG d. Res, ehemaliger FschJg. Als ich mich beworben habe war gerade die Altersgrenze für ROA adW nach § 43(3) gefallen aber laut Aussage des Karriereberaters gab es noch eine Altersgrenze für § 43(2) und er war sich nicht sicher wie es da weitergehen würde. Ich habe mich also nach § 43(3) beworben obwohl mein Ziel eigentlich war in den Truppendienst, bevorzugt wieder zurück zur FschJg Truppe zu kommen.

Einige Wochen nach meiner Bewerbung bekam ich dann einen Anruf von einem Hauptmann aus dem BAPersBw. In einem sehr netten Gespräch versuchte er herauszufinden ob ich mich für einen Dienstposten als Psychologe begeistern könnte. Meine Antwort war ein kategorisches Nein. Da es anscheinend keine anderen (etwas grünere) Stellen gab die bei einem Antrag nach § 43(3) von einem Psychologen hätten besetzt werden können habe ich einige Tage später den Brief bekommen in dem mein Antrag abgelehnt wurde.

Mittlerweile war allerdings die Altersgrenze für § 43(2) gefallen, also entschloss ich mich mich direkt nochmal zu bewerben, diesmal für § 43(2). Um nicht den ganzen Papierkram nochmal neu einschicken zu müssen rief ich im BAPersBw an und führte ein sehr langes aufschlussreiches Gespräch mit dem zuständigen HFw. Offensichtlich war schon zur Zeit meiner ersten Bewerbung die Altersgrenze für § 43(2) (zumindest theoretisch) ausser Kraft gesetzt und der Karriereberater hat das nicht gewusst. Jedenfalls war es dann kein Problem per Email meine Bewerbung von § 43(3) auf § 43(2) zu ändern, da die Akten ja bereits vorlagen.

Meine Erinnerung ist ein bisschen schwammig und ich schreibe das hier nach Mitternacht aber mit 3 Monate alten Zwillingen hat man wenn überhaupt nur dann Zeit. Man möge mir also Fehler in den Details verzeihen, die sind für Nachfolgende auch nicht wirklich wichtig, da das alles mittlerweile wohl besser geregelt ist. Ich bin da wohl ein Spezialfall gewesen. Laut Aussage des HFW aus dem BAPersBw war das mit der Altersgrenze so, dass es hiess "der Bewerber SOLLTE...nicht älter als 35 sein" was kein Ausschlusskriterium ist aber ich wäre der erste Fall der über seinen Schreibtisch geht. Aufgrund der unklaren Lage empfahl er mir aber eine Vorgehensweise die dazu geführt hat, dass ich nicht für das verkürzte Auswahlverfahren das die ROA adW wohl normalerweise durchgemacht haben in Frage kam, sondern die kompletten 3 Tage in Köln mitmachen durfte.

Das witzige ist, dass mich das nicht gestoert hat, denn ich habe vor ca 20 Jahren die Eignungsprüfung zum Offizier (damals noch an der OPZ) schon mal mitgemacht und auch bestanden. Damals hatte ich mich dann gegen eine Karriere als Offizier entschieden, aber das ist eine andere Geschichte...

Ich begnüge mich hier mit einer Beschreibung der Dinge, die ANDERS waren als in den Berichten die ich bisher gelesen habe:

1.
Unsere Testgruppe bestand aus 2 (zwei) Personen. Ausser mir noch ein ungedienter IT-ler der gerne IT-Offz werden wollte. Aus diesem Grund wurde in unser GSV ein FW eingeschleust der sich als TN ausgab. Das hat sich allerdings weder positiv noch negativ auf uns ausgewirkt da er sich relativ neutral verhielt. Meine Aufgabe im Vortrag hatte damit zu tun meinen zwei FREUNDEN die mit mir in meinem Haus wohnten eine geänderte Situation schmackhaft zu machen. Ich entschloss mich daher bewusst dazu meinen Vortrag so zu halten wie ich auch mit meinen FREUNDEN reden würde, dh Umgangssprache und das ganze durch ein paar Witze aufgelockert. Die Prüfer und die TN schienen dadurch auch erheitert und waren voll bei der Sache, und es half mE meinen "Freunden" die unangenehmen Änderungen die auf sie zukommen würden besser zu "verkaufen". Allerdings wurde mir später nach dem Interview von den Prüfern auf meine Nachfrage mitgeteilt, dass gerade meine saloppe Verhaltensweise im GSV negativ beurteilt wurde.

2.
Medizinische Tests:
Ich hatte ein sehr interessantes Gespräch mit dem Arzt. Seine Aussage: jemand so fitten und gesunden wie mich hat er hier selten gesehen. Bedauerlicherweise gibt es gewisse Vorschriften was Verletzungen betrifft. Verletzungen werden zB dahingehend kategorisiert ob es eine Sehnen oder Gelenkbeteiligung gibt, unabhängig davon wie eine etwaige OP/Therapieverlauf war. Im konkreten Fall bei mir: Achillessehnenruptur. Normalerweise reisst die Sehne nur wenn sie vorher schon degeneriert war. Bei mir wurde jedoch festgestellt dass keinerlei Degeneration der Sehne vorlag. Op und Therapie verliefen gut und ich bin wieder 100% leistungsfähig. Trotzdem Ausschluss für Fallschirm- und Gebirgsjäger. Tja da hab ich dann kurz geschluckt. Aber gibt ja noch andere interessante Stellen. Nächste Baustelle Schulter, Labrum gerissen. OP und Therapie wiederum super aber jetzt wusste ich ja darauf kommst nicht an. Ich sollte also noch meinen OP Bericht nachreichen, dann würde entschieden was für Ausschlüsse daraus resultieren. Wiederum ging es nur um die Diagnosebestätigung durch die OP, nicht darum ob die OP gut verlief oder wie mein Arzt jetzt meine Leistungsfähigkeit beurteilt. Der BW Arzt sagte dass es ihm leid tut, aber es durchaus sein kann dass ich einen Ausschluss für die komplette Infanterie bekomme. Jetzt hab ich richtig geschluckt. Aber hilft ja nichts, also weiter. (Sieht jetzt wohl so aus als ob ich Glück hatte und es zu keinen weiteren Ausschlüssen kam).

3.
Interview:
Nachdem meine Lebensgeschichte etwas interessanter und vor allem länger ist als die der meisten Bewerber, ging mein Interview entspannte 45 Minuten in denen ich die meiste Zeit etwas erzählt habe. Ich habe mehrere Jahre Personenschutz in Krisengebieten (ua. Irak und AFG) hinter mir, da kann man schon ein bisschen was zu BW relevanten Themen beitragen...

4.
Sport:
Zwei Fehler die ich trotz besseren Wissens gemacht habe waren
a) den Klimmhang nur bis zu 65 Sekunden trainiert. Trainiert immer so, dass ihr genug Spielraum nach unten habt. Im Test hab ich mit der Stange die viel glatter war als meine Trainingsstange dann nur 56 Sekunden geschafft. Mein Fehler.
b) Auf dem Rad wirklich sehr schnell hochschalten. Ich war zu langsam. Weil wir nur 2 TN waren liess uns der FW der den Test durchgeführt hat auf unsere Bitte, DIREKT nach dem Test, den Test nochmal fahren. Bei der Testwiederholung habe ich direkt ganz hoch geschaltet und war trotz Vorermuedung 15 Sekunden schneller. Leider hat man nur eine Chance und deshalb: schaltet wirklich direkt hoch, zur Not könnt ihr wieder runter schalten wenn ihr merkt es wird zu viel (habe ich bei der Testwiederholung dann 1 Minute vor Schluss auch).

So, das wars auch schon. Ich hab bestanden und vor ein paar Tagen auch einen Platz bekommen: ROA adW 2016, Heer.

Wir sehen uns,

Bujin


Nightmoves5

Vielen herzlichen Dank Bujin, der Beitrag ist Gold Wert  :) Bin 42 Jahre und wollte genau den selben Weg gehen...macht mir Mut Kamerad!

Merowig

Fortuna audaces iuvat

SgtColumbia

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht, ich war im Oktober 2015 selber in der OPZ und habe dort die Eignung erhalten. Habe nun vor vier Wochen den Brief mit der Wunschverwendung abgeschickt.

Hast du schon eine Antwort bekommen bzw macht noch jemand dieses Jahr den ROA?

MkG Columbia

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