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Medizinstudium beim Bund - Einige Fragen

Begonnen von j.werner, 21. Juni 2015, 01:51:12

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Pericranium

Zitat von: Elvis22 am 22. Juni 2015, 08:34:19
Zitatder freundliche Karriereberater, mit dem ich am Tag der offenen Tür in Cuxhaven während meines Urlaubs redete, hat mir wohl nicht die ganze Wahrheit erzählt. :D
Das ist leider eher die Regel als die Ausnahme...

Ich glaube eher, dass die meisten Leute beim Karriereberater einfach nur selektives Zuhören betreiben, weil sie nur das hören wollen, was sie auch wirklich hören wollen.
Dann wird hier geschrieben, was bei ihnen am besten hängen geblieben ist und so wird dann der Eindruck vermittelt, dass die KB Unsinn erzählen würden.

Flexscan

Die Kameraden im KC erzählen aber auch oft Blödsinn.

zB dauerhafte heimatnahe Stationierung, versprochene Halbtagsstelle (!!) bei Müttern auch in der GA (selten so gelacht  ;D) etc.

Da wundert mich dann nichts mehr.
MkG Flex
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Elvis22

Zitat von: Pericranium am 22. Juni 2015, 08:55:25
Ich glaube eher, dass die meisten Leute beim Karriereberater einfach nur selektives Zuhören betreiben, weil sie nur das hören wollen, was sie auch wirklich hören wollen.
Dann wird hier geschrieben, was bei ihnen am besten hängen geblieben ist und so wird dann der Eindruck vermittelt, dass die KB Unsinn erzählen würden.

Das mag häufig der Falls sein - zugegeben. Wenn ich allerdings bedenke, was der zuständige Karriereberater mir damals teilweise für einen Unsinn erzählt hat, so liegt das definitiv nicht immer am Zuhörer. Im Endeffekt werden sich da beide Seiten nicht viel. Bei denjenigen, die nicht richtig zuhören, heißt es dann eben "selber Schuld" - zurecht. Für diejenigen denen aber eben (teilweise) Unsinn erzählt wird, ist das dann eben schon sehr bitter.

Da könnte jetzt aber auch wieder eine endlose Diskussion drüber führen (die es auch schon oft genug gab), die allerdings nicht in diesen Thread gehört und womit wir an dieser Stelle lieber gleich aufhören (ja ich weiß - ich hab angefangen... Asche auf mein Haupt)  ;)

Tommie

Zitat von: Elvis22 am 22. Juni 2015, 08:34:19Quelle: Meine Freundin, die einige Jahre im OP als OTA gearbeitet hat, ...

Einige Jahre als Oberstarzt im OP ;) ? "OTA" ist bei der Bundeswehr die Abkürzung für den Oberstarzt, während "OpTA" oder "OpTAss" für die "Instrumentier-Schlampen" steht ;) !

Elvis22

Zitat von: Tommie am 22. Juni 2015, 09:13:50
Zitat von: Elvis22 am 22. Juni 2015, 08:34:19Quelle: Meine Freundin, die einige Jahre im OP als OTA gearbeitet hat, ...

Einige Jahre als Oberstarzt im OP ;) ? "OTA" ist bei der Bundeswehr die Abkürzung für den Oberstarzt, während "OpTA" oder "OpTAss" für die "Instrumentier-Schlampen" steht ;) !

Ich bin von der zivilen Bezeichnung ausgegangen - zumal sich das "zivil" ja aus dem Kontext ergibt - und meinte entsprechend die Abkürzung Instrumentier.... äh... Operationstechnische Assistenten  ;)
Aber zugegeben: Um Verwirrung vorzubeugen war der Einwand nicht ganz unbegründet...

MaikG

Zitat von: j.werner am 22. Juni 2015, 01:30:48
Es ist nun mal so, dass meine Partnerin und ich sehr aneinander, als auch an unseren Familien und Freunden hängen. Ein Studium fernab von alledem, bei dem ich obendrein noch "willkürlich" versetzt werden kann, ist da nicht unbedingt ideal. Ist Familie bzw. Partnerschaft mit der Bundeswehr überhaupt ordentlich unter einen Hut zu kriegen?

Mit 16 wird sich das mit der Partnerin doch eh noch so 1-2 mal ändern..

SGBunny

Zitat von: j.werner am 22. Juni 2015, 01:30:48
Stellt euch mal vor, ich hätte ein, später womöglich zwei Kinder...  Das kann man doch nicht verantworten.. Jede 2 bzw 3 Jahre neue Freunde, neue Schule, neue Nachbarschaft? Ich halte das nicht für unbedingt sinnvoll. Kann dazu vielleicht jemand was sagen, seine Erfahrungen teilen?

Das wechselnde Umfeld kann man auch als durchaus positiv für die Sozialkompetenz sehen. Genauso kann man sich aber entscheiden das Frau und Kind(er) am Heimatort bleiben und man selber halt Wochenend-Pendler wird.
Keine Erfahrung als Soldat aber als Vater einer Tochter in der Vorpubertät und einer Frau in den beginnenden Wechseljahren: Ich wäre froh die Woche über nicht zu Hause zu sein  ::)

Dewalt

Es fängt schon damit an, das Thema mit "Medizinstudium beim Bund" zu umschreiben. Damit ist schon mal klar, wo der Fokus des Interessenten liegt. Korrekterweise müsste es heissen: "Laufbahn als Sanitätsoffizier".

Viele junge Leute denen ich das so sage, denken das ware Erbsenzählerei. Ist es aber nicht, sondern ein sehr gewichtiger Unterschied. Die Medizinstudienplätze, die für die BW vorgehalten werden, gibt es nicht damit irgendjemand "beim Bund studiert", sondern damit die Bundeswehr Militärärzte ausbilden kann. Ein solcher muss man werden wollen, sonst hat das ganze m.M. nach keine Berechtigung. Es ist kein Förderprogramm für Jungmediziner sondern eine militärische Laufbahn, hinter der man stehen muss. Und dazu gehören immer eine gewisse Opferbereitschaft, Versetzungsbereitschaft und was sonst noch zum Soldatenberuf gehört. Richtig gelesen: Soldatenberuf. 

Daher gehen Sie zu allererst folgender Frage nach: sagt Ihnen das Militär was? Hätten Sie, falls aufgerufen, Ihren Grundwehrdienst geleistet bzw. würden Sie bei abgelehnter Bewerbung zur Offizierslaufbahn trotzdem freiwillig Wehrdienst leisten? Kurzum, wollen Sie Soldat werden?


StOPfr

Zitat von: Flexscan am 22. Juni 2015, 08:59:42
...zB dauerhafte heimatnahe Stationierung...

Auch das fällt bei mir, wie von pericranium beschrieben, unter "das hörte er, weil er es hören wollte".
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Verteidiger

@j.werner
Sie kommen nun, mMn netter rüber als beim ersten Post und wissen ganz genau was sie wollen. Das gefällt mir.
Ich kann Ihnen jedoch nur dringend abraten zur BW zu gehen. Sie werden dort mit ihrem Idealismus und Ihrer Heimatverbundenheit nicht glücklich werden.
Aber das ist nur meine Ansicht.
Wenn Ihr Abischnitt so bleibt, würde ich das mit der heimatverbundenheit nochmal überdenken. Viele bekannte haben auch Jahre nach dem Abi immer noch keinen Medizinstudienplatz oder jedoch sehr weit der Heimat.
Deshalb suchen Sie auf jeden Fall nach Plan B, C und D

@alle
War es nicht in Afg so, dass die roten Kreuze auf den Fahrzeugen abmontierten wurden, weil die Taliban extra diese angeriffen haben?

Elvis22

Zitat von: Verteidiger am 22. Juni 2015, 15:16:04
Wenn Ihr Abischnitt so bleibt, würde ich das mit der heimatverbundenheit nochmal überdenken. Viele bekannte haben auch Jahre nach dem Abi immer noch keinen Medizinstudienplatz oder jedoch sehr weit der Heimat.

Vielleicht ergänzend dazu: Für das Wintersemester 14/15 benötigte man mit nem 1,9er Abi noch 12! Wartesemester für eine Zulassung zum zivilen Medizinstudium (ohne Härtefallbetrachtung o.ä.). Und dabei sind noch keine Ortswünsche berücksichtigt. 13/14 hat noch gerade so ein Schnitt von 2,1 in Verbindung mit ebenfalls 12 Wartesemestern gereicht. Diese Entwicklung ist schon seit Jahren zu beobachten.

Das nur mal so als kleinen Augenöffner bezüglich Ortsgebundenheit und "Traum vom Arztberuf". Mit einem 1,6er Abi brauchst du dich zivil in den nächsten 5 Jahren nichtmal bewerben, wenn sich die Entwicklung nicht gravierend ändert. Und selbst dann wirst du dir eben auch da nicht aussuchen können wo du studierst (Es sei denn du wartest dann nochmal länger). Es kann dir also sehr gut passieren, dass du in sagen wir mal 5 Jahren irgendwo anfängst zu studieren weil du einfach da die Zulassung bekommen hast. Nach dem Physikum, also nach 2 Jahren, wechselst du dann an deinen Heimatort und die Facharztausbildung machst du wieder woanders.

Das soll jetzt nicht heißen, dass du lieber die Chance beim Bund suchen sollst nur wegen dem Studium, sondern es soll dir einfach zeigen, dass auch im zivilen nicht unbedingt alles Heimatnah ablaufen muss. Insbesondere nicht mit einem schlechten Abitur (Bezogen auf ein Medizinstudium!!!).

ulli76

Ja,in Afghanistan ist die Sanität schon seit einigen Jahren ohne rotes Kreuz unterwegs. Die SanFahrzeuge wurden gezielt innethalb der Konvois angegriffen weil die Taliban um die Bedeutung des Sanis für die Gruppe wussten. Und es sind alle Fahrzeuge die anders als die anderen aussehen attraktive Ziele.
Des weiteren übernehmen Sanis incl. dem Arzt auch grüne Aufgaben wen dies z.B. wegen Personalknappheit erforderlich ist.
Und so kann der Doc dann mal auf dem Turm in der Sicherung sitzen, Fahrzeugkommandant auf einem Nicht-SanFahrzeug sein oder im Gefechtsstand den Posten des Battle Captains besetzen.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Widow

Zitat von: Verteidiger am 22. Juni 2015, 15:16:04
@j.werner
Sie kommen nun, mMn netter rüber als beim ersten Post und wissen ganz genau was sie wollen. Das gefällt mir.
Ich kann Ihnen jedoch nur dringend abraten zur BW zu gehen. Sie werden dort mit ihrem Idealismus und Ihrer Heimatverbundenheit nicht glücklich werden.
Aber das ist nur meine Ansicht.
Wenn Ihr Abischnitt so bleibt, würde ich das mit der heimatverbundenheit nochmal überdenken. Viele bekannte haben auch Jahre nach dem Abi immer noch keinen Medizinstudienplatz oder jedoch sehr weit der Heimat.
Deshalb suchen Sie auf jeden Fall nach Plan B, C und D

Das trifft es ganz gut. In meinem Jahrgang sind viele Kommilitonen, welche erst mit erhöhtem Alter angefangen haben und vorher in einem Beruf gearbeitet haben. Auch ich bin schon "älter".

Und ja: Der Threadersteller scheint nett zu sein und zu wissen was er möchte, aber ich persönlich halte ihn, wenn man den Schreibstil beurteilt, zu weich für das Studium und für den Job des Chirurgen und somit auch erst recht für den Beruf des Soldaten in der Sanitätsoffizierlaufbahn. Die Chirurgen die ich von meinem letzten Job kenne waren eher Rau, Extrovertiert, Arrogant, Laut und vor allem Oft, Viel und sehr lange im OP. (pro Woche ca. 60 Stunden arbeit).
Wenn ich mein eigenes Studium im Moment betrachte habe ich einen 24h Job mit vielleicht 6-7 Stunden schlaf. Zeit für meine Freundin habe ich im Moment wenig bis gar nicht. Da hilft mir das Heimatnahe dann auch nicht viel.
Überlege Dir das also gut in den nächten 2 Jahren lieber J. Werner :) Es macht Spaß, aber das Studium und die Arbeit ist dann auch dein Leben.