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Erfahrungsbericht KC Düsseldorf 07.09.2015

Begonnen von Ayumi, 10. September 2015, 18:06:14

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Ayumi

Hallo miteinander,

da mir die Erfahrungsberichte hier aus dem Forum bei der Vorbereitung geholfen haben, wollte ich dies auch zurück geben.

Erstmal zu mir: - 18 Jahre Alt
                       - FOR-Q
                       - Anfang Mai für die Feldwebellaufbahn im Truppendienst beworben
                       - Mitte August die Einladung ins KC bekommen

1. Tag, Anreise
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Ich sollte am 07.09. um 8:30 im Karrierecenter sein und hatte geplant, bereits um 8 Uhr da zu sein. Durch ein paar eher unglückliche Zufälle kam ich dann doch erst um 8:30 an, nachdem ich 10 Minuten den Eingang zum Gelände gesucht habe, da dieser gerade von einem Müllabfuhrauto versperrt war und ich ihn so nicht gesehen habe.
Einige kamen 5-30 Minuten zu spät und wurden verständlicherweise angeschnauzt, da sie auch keine angemessene Entschuldigung dafür hatten. Also, Leute! Plant lieber, frühzeitig anzukommen, es kann immer etwas passieren, und der erste Eindruck zählt!
Naja, angekommen, Laufmappe (welche man immer sichtbar (!) bei sich tragen musste) erhalten und die Hausordnung unterschrieben. Dann wurden wir noch kurz über die Hausordnung und die Verhaltensregeln belehrt, haben Bettwäsche und Spindschloss bekommen und durften dann kurz unsere Sachen auf die Stube bringen. Die FWDL'er mussten noch etwas länger bleiben.
Also ab auf die Stube, Sachen ablegen und im Spind einschließen und wieder los.


Einweisung, Powerpoint-Präsentation
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Nachdem wir ca 10 Minuten im Foyer gewartet hatten, wurden wir von einem Prüfoffizier abgeholt und in einen Raum geführt, der aussah wie ein Klassenraum. Dort wurde uns mithilfe einer Powerpoint-Präsentation das Vorgehen der nächsten Tage erklärt und dann mussten wir auch schon den Biographischen Fragebogen ausfüllen.
3-4 Fragen waren mit "Stimmt zu", "Stimmt nicht zu" oder "Weiß ich nicht" zu beantworten, dann kamen noch 6 Fragen auf die man in ganzen Sätzen antworten sollte.
Für diesen Fragebogen hatten wir ca. eine halbe Stunde Zeit.

Die 6 Fragen waren:
- Was erwartest du von der Bundeswehr?
- Was sagen deine Freunde/Familie zu dieser Entscheidung?
- Was hast du aus deiner Schulzeit an Erfahrungen mitgenommen?
- Was hast du aus deiner beruflichen Laufbahn/Praktika an Erfahrungen mitgenommen?
- Was machst du in deiner Freizeit?
- Was machst du, wenn es mit der Bundeswehr nicht klappt?

Ich bin leider nicht ganz in den 30 Minuten fertig geworden, die nette Frau die nach 30 Minuten allerdings in den Raum kam, hat die Zeit etwas länger hinausgezögert, sodass ich gerade rechtzeitig fertig geworden bin.  ;D

Diese oben erwähnte Frau hat uns dann noch einige Unterlagen in dreifacher Ausführung gegeben, welche wir unterschreiben sollten, zwecks Hausstandsanerkennung etc. Jeweils ein Exemplar davon war für unsere eigenen Unterlagen bestimmt.


Urinprobe, Hör- und Sehtest, ärztliche Untersuchung
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Direkt nach der Einweisung wurden wir eine Etage höher zum Arzt geschickt, wo wir direkt erstmal eine Urinprobe abgeben mussten.
Wir mussten kaum warten, und für mich ging es danach zuerst zum Sehtest.
Dort wurde das räumliche sehen geprüft, dann ob man eine rot-grün Schwäche hat und zum Schluss noch der berühmte "Kreis-Test".
Mir wurden 100% auf beiden Seiten bescheinigt, und nach weiteren 2 Minuten gings zum Hörtest, wo man auch gemessen und gewogen wurde.
Dort fand ich auch heraus, dass ich nicht, wie immer angenommen, 1,62 cm groß bin, sondern 1,59 cm ... naja, wird wohl stimmen.
Auch auf der Wage standen 4 Kilo mehr als sonst, es wurde auch nur 1 kg für die Kleidung abgezogen. Hatte dennoch einen BMI von 22,7, also war das kein Problem für mich :D

Für den Hörtest wurde ich in eine Art "Kammer" in dem Raum geführt, wo ich auf einen Knopf drücken musste, wenn ich ein Geräusch höre.
Die Frau, welche den Test durchführte, war ganz überrascht von meinem Hörvermögen und hat den Test ein zweites mal durchgeführt, um keinen Fehler auszuschließen.  ;D Fand ich schon sehr amüsant.

Nach weiteren 5 Minuten warten und mit den Mitbewerbern quatschen gings dann zur Ärztin, einige Fragen zu meiner Vorgeschichte und der meiner Familie beantworten. An die Mädels: Bringt UNBEDINGT ein gynäkologisches Attest mit! Bei mir stand im Einladungsschreiben oder so auch nichts dergleichen drin, aber ohne das könnt ihr später nicht eingeplant werden!
Auch andere medizinische Unterlagen solltet ihr mitbringen, von OP's o.Ä. Meine Ärztin wollte die Unterlagen von meiner Mandel- und Blinddarm OP zwar nicht haben, da dies Standard-Sachen sind, aber man sollte das vorsichtshalber vielleicht doch mitnehmen.
Danach durfte ich mich bis auf die Unterwäsche ausziehen und wurde von hinten begutachtet, wo festgestellt wurde, dass ich ein minimales Hohlkreuz habe.
Entweder deswegen oder wegen dem einen Zentimeter in meiner Größe wurde bei mir leider die Verwendung als Panzergrenadier gestrichen. (Vielleicht kann mir das ja auch jemand aus dem Forum beantworten?)
Dann gings ab auf die Liege und Blutdruck und Puls messen, und das selbe nochmal nach 20 Kniebeugen.
Danach durfte ich mich wieder anziehen und war fertig. :D

Für den Sporttest wurde ich übrigens freigestellt, da ich eine schwere Bronchitis hatte/habe. Diesen darf ich in 2 Wochen nachholen.

Für die Männer heißt es bei der ärztlichen Untersuchung natürlich nochmal die Hoden kontrollieren und einmal vorne überbeugen und die Pobacken auseinander ziehen. Wegen dieses Punktes gab es später auch noch einiges zu lachen bei uns in der Gruppe.  ;D Gut, dass ich davon verschont geblieben bin.  :D

Achja und nochmal eine Information für diejenigen, die in der Jugend auch mal etwas Blödes gemacht haben und sich selbst verletzt haben:
Dies ist so kein (!) Ausschlusskriterium! Gebt es am besten direkt beim Arzt an (meistens wird es eh gesehen bei der Untersuchung) wenn dieser euch nach psychischen Erkrankungen etc fragt. Natürlich braucht ihr einen "gute Erklärung" wieso ihr das gemacht habt. Ihr werdet nach der Eignungsfeststellung lediglich nach Bonn (eventuell je nach Bundesland auch woanders hin) geschickt, wo ihr mit einem Bundeswehrpsychiater sprechen müsst, damit dieser feststellen kann, ob ihr psychisch als Soldat geeignet seid.
Wenn ihr vorher in psychiatrischer Behandlung wart, reicht auch eine Bescheinigung eures ehemaligen Psychologen.
Solltet ihr nicht wollen, dass die BW mit eurem ehemaligen Psychologen in Kontakt kommt, habt ihr auch die Möglichkeit, ebenfalls nach Bonn zu fahren.
Dies weiß ich, da noch 2 andere aus meiner Gruppe das selbe Problem hatten, einer von beiden vor 6 Jahren allerdings in Behandlung war deswegen.
Also, macht euch keinen Kopf deswegen, geht einfach ehrlich damit um und zeigt, dass ihr diese Phase hinter euch habt!

Cat-Test
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Nach der ärztlichen Untersuchen durfte ich ins Koordinationsbüro und von dort aus wurde ich zum CAT-Test (Computertest) geschickt. Dies hat mich eigentlich sehr gewundert, da es bereits 12 Uhr war und ich noch nicht beim Mittagsessen war, welches nur bis 13:15 geht, aber gut, ich dachte, die Herren wüssten schon was sie tun, und da ich in einigen Erfahrungsberichten gelesen hatte, dass der CAT-Test für das Mittagessen unterbrochen wird, dachte ich, dass dies bei mir auch der Fall sein würde, aber dem war leider nicht so.

Nachdem ich und ein paar Mitbewerber ca 30-40 Minuten vor dem Raum gewartet hatten (was übrigens die erste wirkliche Wartezeit an diesem Tag war), wurden wir reingelassen und durften uns an einen ausgewiesenen Computer setzten.
Es wurde uns nochmal alles erklärt und dann durften wir starten.

Vorbereitet auf diesen Test habe ich mich übrigens mit dem Buch "Der Eignungstest / Einstellungstest zur Ausbildung bei Polizei, Feuerwehr, Zoll und Bundeswehr", was ich ansich ganz hilfreich fand, um sich an den Aufgabentypus zu gewöhnen, allerdings auch nur bedingt nötig gewesen ist.
Es hätte lediglich gereicht, mir nochmal die schriftliche Wurzelziehung, schriftliche Multiplikation + Division und die Prozentrechnung anzuschauen.
Bei den restlichen Aufgaben ist es m.M.n einfach so, dass man sie kann oder nicht.

Bei dem Test kamen also dran:
- Wortbeziehungen [dick:dünn - lang:? (?=kurz)] Wenn ich mich recht erinnere, hatte man für jede Aufgabe 3 Minuten Zeit
- Matrizen - man hatte für jede Aufgabe 3 Minuten Zeit
- Deutsche Rechtschreibung (Es gab 4 Antwortmöglichkeiten, wovon nur eine korrekt geschrieben war) in ca. 12 Minuten 60 Aufgaben lösen
- Englischkenntnisse (In einen Lückentext Wörter/Satzstücke einfügen - auf die richtige Zeitform achten!) ich glaube hier hatte man für 16 Aufgaben 12 Minuten Zeit
- Physik/Technikkenntnisse (In welche Richtung dreht sich Zahnrad X, Welches Rad dreht sich am schnellsten, welches Glas entfacht am schnellsten Feuer, aus welchen Gefäß fließt das Wasser wie raus, etc)
- Pfeil-Test (Dieser Test war schlimm! Man hatte nach einer Zeit aber den Dreh raus. Es gibt immer einen blauen und einen roten Pfeil, man muss zuerst anklicken in welche Richtung der blaue Pfeil zeigt und dann wo der rote Pfeil steht. Man hatte pro Aufgabe 3 Sekunden Zeit. Mein "Trick" war, dass ich mich immer im Kopf(!) gefragt habe "Wohin blau? - wo rot?". Denkt bitte unbedingt daran, erst für den blauen Pfeil und dann für den roten zu klicken! Eine meiner Mitbewerberinnen meinte nach eigener Aussage, sie hätte besonders schlau gedacht, und hätte der Einfachheit halber erst für den roten und dann für den blauen Pfeil geklickt  ::) - bis ich ihr erklärt habe, dass das doch falsch war  ;D ... das hat sie auch beim Psychologengespräch am nächsten Tag klar gestellt.)
- Chinesischer Schriftzeichen-Test (Man hat eine Art Legende, in der steht, zu welcher Zahl welches Schriftzeichen gehört. Dann muss man von unten nach oben die Zeichen addieren. Tipp: Immer die letzte Zahl merken! Pro Zahlenreihe hat man 90 Sekunden Zeit.)
- Persönliche Fragen die man mit "Stimmt zu" oder "Stimmt nicht zu" beantworten muss.

Ich war sehr verwirrt, da der Test meiner Meinung nach doch sehr einfach war, besonders die Mathe, Deutsch und Englischaufgaben, und dachte die ganze Zeit, dass ich doch irgendwas falsch mache.

Nach ca einer Stunde war ich dann fertig und musste vor dem Raum noch 5 Minuten warten, um meine Testergebnisse in einem versiegelten Ordner entgegen zunehmen und diese in die Koordinationsstelle zu bringen. Danach hatte ich für diesen Tag Dienstschluss und sollte mich am nächsten Tag um 7 Uhr wieder melden.

Da ich ja was das Mittagessen angeht als einzige übergangen wurde (Vielleicht ein Test?  ;D ;D ;D) habe ich mir 2 Jungs geschnappt und bin mit denen zum 5 Sterne Restaurant McDonalds gegangen.

Was ich doch sehr blöd fand, ist, dass sogar die Aufenthaltsräume geschlechtergetrennt sind. Da es wirklich nur vereinzelt weibliche Mitbewerberinnen gab, war es doch sehr langweilig, bis abends dann eine Mitbewerberin von morgens kam, die erst noch Klamotten holen musste, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass sie in der Kaserne übernachten muss. Mit dieser verbrachte ich dann noch den restlichen Abend und ich habe ihr auch noch meine Notizen zur Verfügung gestellt, damit sie lernen kann. Da standen halt Sachen über die NATO/UNO, die Bundeswehr im allgemeinen und die verschiedenen Auslandseinsätze drauf.
Allgemein habe ich leider feststellen müssen, dass sich kaum jemand wirklich mit diesen Themen beschäftigt hat, und hatte zeitweise schon das Gefühl, ich hätte mich viel zu viel auf das ganze vorbereitet.

Bis 21:30 durften wir noch das letzte mal rauchen und um 22 Uhr hieß es dann Licht aus und schlafen - ein bisschen wie in einer Jugendherberge.  ;D

Ayumi


2. Tag, Psychologengespräch
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Am morgen hieß es dann erstmal um 5:30 aufstehen, womit ich echt weniger Probleme hatte als gedacht! Normalerweise bin ich eine totale Langschläferin und komme schwer aus dem Bett, aber hier ist es mir echt leicht gefallen.
Als ich grad am Foyer langgegangen bin, wurde ich plötzlich darauf hingewiesen, dass man keine Taschen tragen darf (ich hatte eine schlichte schwarze Lederaktentasche dabei für Kleinkram, meine Notizen etc) Gut, ich fand es zwar etwas doof, dass man mir das nicht bereits am ersten Tag gesagt hatte, da ich so einen Tag lang sozusagen gegen eine Regel verstoßen habe (Das stand auch nicht in der Hausordnung) aber gut, ist sonst ja kein Problem.
Dann hatte ich mich nur leider etwas mit einem Mitbewerber verquatscht und kam zu spät zum Frühstück (Ich hatte keine Uhr um und im Fruhstückssaal hatte ich keine gesehen), aber hab mir trotzdem einen Kaffee gemacht und wollte den gerade gemütlich trinken, als jemand sagte, es sei kurz vor 7 Uhr. Ich habe in voller Hektik meinen Kaffee weggeschüttet und bin zur Koordinationsstelle gelaufen, bei der ich dann gesehen hatte, dass ich noch 15 Minuten Zeit gehabt hätte.  :-X Nungut, also auch kein Frühstück für mich.

Dann hieß es 2 1/2 Stunden warten, verrückt machen und immer wieder die Notizen durchgehen. Dabei ist mir auch, wie schon so oft in diesen Tagen aufgefallen, dass ich irgendwie ziemlich overdresst in meinen Lederschuhen, meiner Stoffhose, meinem Hemd und meinem Sakko aussah - da außer mir nur 2 weitere Bewerber so aussahen, allerdings finde ich so ein Outfit für eine Führungsperson doch angemessen, auch wenn ich dafür oft belächelt wurde von den Mitbewerbern.

Als eine junge Frau dann meinen Namen aufrief ist mir fast mein Herz in die Hose gerutscht, allerdings habe ich dies überspielt und bin ihr in einen Raum gefolgt, wo noch eine weitere Psychologin saß.
Beide haben sich dann erstmal vorgestellt und haben mir erklärt, dass das Gespräch nur unter uns bleibt etc.
Dann wurde ich ein paar persönliche Fragen gestellt "Wieso sind Sie damals sitzen geblieben?" "Haben Sie sich in der Schule wohl gefühlt?" "Wie war das Verhältnis zu Ihren Eltern?" und natürlich wurde ich auch über die Sache mit den Schnitten ausgefragt, allerdings konnte ich alles plausibel erklären.
Es folgten noch weitere persönliche Fragen und dann ein paar Wissensfragen, wie "In welchen Ländern ist die BW im Einsatz?", "Was macht die BW in der Türkei?" "Wieso ist die BW in der Türkei, durch welches Ereignis?" und das selbe nochmal mit Afghanistan. Dann wurde ich noch über die Aufgaben der Truppengattungen ausgefragt, für die ich mich beworben hatte (Fallschirmjäger, Panzergrenadier, Jäger, etc) und, ob ich mir vorstellen könnte, auch zum Luftwaffensicherungstrupp zu gehen (Wo sich mir auch die Frage stellt, ob die BW für diesen Posten gerade dringend Leute sucht, da dies auch vielen Mitbewerbern vorgeschlagen wurde).
Insgesamt dauerte das Gespräch ca. eine Stunde. Ich wurde kurz raus gebeten, damit die beiden Damen sich besprechen können.

Nach 5 Minuten, die sich angefühlt haben wie 5 Stunden - wurde ich wieder reingebeten... und mir wurde gesagt, dass "Ich zwar grundsätzlich für die Laufbahn des Feldwebels geeignet wäre, es zur Zeit allerdings besser qualifizierte Bewerber gäbe, und ich, wie es die meisten Bewerber machen, in der Laufbahn der Mannschaften anfangen solle, mich hocharbeiten und mich nächstes Jahr wieder bewerben solle."
Auch wurde mir die Verwendung als Fallschirmjäger gestrichen, und insgesamt wurden mir nur 3 Verwendungen von den Psychologen gegeben: Jäger, Luftwaffensicherung und Stabsdienstsoldat, falls bei den anderen beiden Sachen keine Stelle mehr frei sein sollte.

Etwas angesäuert (Ich habe mich halt schon gefragt, wofür ich mich so bemüht habe, wenn man sieht, was andere machen, um Mannschaftler zu werden) musste ich dann nochmal warten, damit ich meine Ergebnisse dem Einplaner bringen konnte.

Aus ca. 15 Leuten, die sich für die Feldwebellaufbahn beworben haben, hat nur einer die Eignung bekommen, dieser hatte aber auch schon Abitur und ein abgeschlossenes Duales Studium hinter sich. Dieser hatte übrigens auch einen Anzug an und hat sich die 2 Tage über vernünftig benommen.

Auf den Einplaner musste ich nochmal ca 45 Minuten warten, wo mir dann gesagt wurde, dass man mich auch noch nicht vorläufig einplanen kann, da ja der Sporttest und das ärztliche Attest noch fehlen. Allerdings hat dieser bemerkt, dass meine Wohnung noch nicht anerkannt wurde, weshalb ich nochmal zur Koordinationsstelle gehen musste. Also fragt am besten auch nochmal nach, da der Einplaner meinte, so etwas passiert öfter. (Und eine Wohnung nachträglich anerkennen zu lassen ist schwer.)
Beim Einplaner kann man seine Prioritäten (Verwendung, Einstellungsdatum und Entfernung) frei wählen, damit für einen die am besten passendste Stelle rausgesucht werden kann.

Ende Oktober kriege ich den Termin in Bonn, und wenn da und beim Sporttest alles gut läuft kann ich nochmal zum Einplaner und kriege dort dann hoffentlich eine Stelle. :)

Was ich euch noch ans Herz legen kann: Zieht euch bloß vernünftig an! Ja, ihr werdet von den meisten Mitbewerbern belächelt werden, allerdings habe ich von den meisten Offizieren und anderen Mitarbeitern nur positives Feedback bekommen! Und grüßt die anderen und packt bloß euer Handy weg, das macht keinen guten Eindruck! Und ganz wichtig: Haltet euch an die Hausordnung, das hat alles Einfluss auf die Einstellung!

Ich hoffe, ich konnte euch damit ein bisschen helfen. Ich habe auch einen kleinen Fragenkatalog für mich erstellt, mit Sachen, die man wissen sollte und die eventuell abgefragt werden könnten. Diesen werde ich die Tage noch hier in dem Thread posten.

Wenn ihr sonst noch fragen habt, meldet euch einfach!

Liebe Grüße,
Ayumi

Ayumi

Kann dies ein Admin bitte in das entsprechende Thema verlinken? :)

Und - huch - irgendwie hat das mit den Überschriften nicht ganz geklappt. Da man hier nicht editieren kann - würde dies bitte auch ein Admin korrigieren?  :-X :-[

Amonias

Sehr schöner Bericht :)
Ja das stimmt Kleidung ist ein wichtiger Bestandteil zum ersten Eindruck.
Ich hab etliche gesehen die mit Sportzeug da rein sind und als Manschafter wieder raus, bei uns gab es auch nur sehr wenige die die Feldwebel Eignung bekommen haben.
Konnte man an einer Hand abzählen.
Für mich geht es ab 04.01 nächsten Jahres los.
Dir viel Glück und Erfolg

Ayumi

Danke! :)

Ja, das ist wirklich schade. Naja, dann muss ich halt in der Truppe auch positiv auffallen, damit es mit dem Feldwebel klappt. Auch wenn es mich schon etwas nervt, wenn ich meine Bemühungen mit denen der Anderen vergleiche. Aber gut, so ist das nun mal. ;D

Viel Erfolg dir auch! :)

Amonias

Ja Manschafter werden halt sehr stark gesucht, da wird der ein oder andere gerne mal reingedückt obwohl eh evtl. die nötigen Vorraussetzungen mitbringt. Ist halt beim Planer wie in der Wirtschaft : Angebot und Nachfrage. Mir haben die Leute teilweise leid getan und ich konnte mich über die Feldwebeleignung in dem Moment garnicht richtig freuen, weil ich sah wie entäuscht andere zum Teil waren...

KlausP

Zitat... Naja, dann muss ich halt in der Truppe auch positiv auffallen, damit es mit dem Feldwebel klappt. ...

Ich kann davor eigentlich nur warnen. In der Regel klappt es nämlich dann beim KC nicht mit der Eignung für eine höhere Laufbahn und wie die Vorgesetzten in der Einheit Ihre Eignung beurteilen ist eigentlich egal.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Ayumi

Naja, wenn es nicht klappt, dann ist das halt so. Deswegen habe ich beim Einplaner auch angegeben, dass ich die 4 jährige, nicht die 8 jährige Laufbahn einschlagen möchte, damit, wenn es mit dem Feldwebel nicht klappen sollte, ich nicht 8 Jahre "festsitze"..

Ayumi

Hier mal der Fragenkatalog: (Kann man die Antwort hier vielleicht irgendwie hervorheben oder hochholen?)

- Warum will ich zur Bundeswehr?
- Was sagen meine Familie/Freunde dazu?
- Welche Erfahrungen konnte ich aus meiner Schulzeit mitnehmen?
- Welche Erfahrungen konnte ich aus meinem Berufsleben und Praktika mitnehmen?
- Welche Erfahrungen konnte ich aus meinem Elternhaus mitnehmen?
- Was mache ich, wenn es mit der Bundeswehr nicht klappt?
- Was sind meine Hobbys?
- Was bedeuten meine Hobbys und meine Freizeit für mich?
- Stärken/Schwächen
- Warum bin ich für die Feldwebellaufbahn geeignet? (Oder Unteroffizier, Offizier, Mannschaftler, ... )
- Wie profitiert die Bundeswehr von meiner Einstellung?
- Meine Aufgaben bei der Bundeswehr/Aufgaben eines Feldwebels (Erziehen, Führen, Ausbilden, ......)
- Wie viele Menschen führt ein Feldwebel?
- Was machen die Truppengattungen, zu denen ich möchte?
- Wie lange dauert ein Einsatz?
- Welche Waffensysteme werden benutzt? (Wenn man sich z.B. als Panzergrenadier bewirbt)
- Allgemeine Gedanken zum Thema Auslandseinsatz (Die Psychologen merken, ob man sich darüber Gedanken gemacht hat oder nicht!)
- Habe ich Erfahrung im Führen von Personen?
- Was mache ich bei einem Trauerfall?
- Was mache ich, wenn ein Soldat nicht das macht, was ich ihm befehle?
- Nehme ich Drogen? Einstellung zu Drogen?
- Trinke ich Alkohol? Wie oft, wann?
- Was mache ich, wenn ich wütend, traurig bin?
- bin ich faul?
- Habe ich mich mit Tod und Verwundung auseinander gesetzt?
- Persönliche Fragen über die Schulzeit, Arbeitswelt, wieso da so und so abgeschnitten, wieso das abgebrochen, wieso da sitzengeblieben, etc pp.
- Was macht die NATO/UNO? Seit wann? Welche Länder? Was bedeuten die Begriffe ausgeschrieben?
- In welchen Ländern ist die BW im Einsatz?
- Genauere Informationen zu 3-4 Einsätzen wissen, möglichst über die aktuellsten, z.B erstes Mandat, warum ist die BW da, was macht die BW
- Was sind die Aufgaben der Bundeswehr?
- Wer "bestimmt" über die BW und ihre Einsätze?
- Bundeskanzlerin, Verteidigungsministerin, Außenminister, Innenminister, Bundesminister


Das sind so die Sachen, über die ich mir vorher Gedanken gemacht habe/über die ich mich vorher informiert hatte.
Natürlich wird nicht alles (besonders bei den Wissens-Sachen abgefragt), aber man weiß ja nie, was genau die Prüfer so fragen und meiner Meinung nach schadet dieses Wissen auch keinem. :)

Ich hoffe damit konnte ich euch auch noch etwas helfen. :)

Monte1919

Bei uns waren es auch nur 5 von einer riesigen Gruppe die die Feldwebeleignung bekamen, ich konnte mich auch nicht freuen bei sovielen enttäuschten Gesichtern.

Ayumi

Naja, ich habe mich schon sehr für den einen gefreut, der es geschafft hat. :)
Und, wer weiß, vielleicht wird es ja bei mir auch noch was mit der Feldwebellaufbahn. Die Hoffnung stirbt zuletzt .. oder so ;D

Monte1919

Solange man nicht aufgibt kann man alles schaffen. :-) immer an Ball bleiben und die Ziele nie aus den Augen verlieren.

Ayumi

So siehts aus. :)

Achja, was ich in meinem Bericht vergessen hab:
Das Buch "Karriere in der Bundeswehr" ist eigentlich ganz interessant, das sollte man sich wirklich mal durchlesen vorher! :)

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