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2 mal widerrufen - habe ich noch Chancen?

Begonnen von dipper, 21. März 2018, 21:14:25

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dipper

Hallo,

kurz zu meiner Vorgeschichte:

Ich habe im September 2016 mein erste GA als SaZ8 bei den Fallschirmjägern nach einer Woche abgebrochen. Die Umstellung war mir einfach zu groß, ich war überfordert mit der Situation und habe überreagiert. Der Klassiker eben. Es hat nicht lange gebraucht bis ich meinen Schritt bereut und ich mich neu beworben habe. Erneute Musterung, Psychologen waren von meinem guten Willen überzeugt und gaben mir eine zweite Chance. Ich war überglücklich dass ich mich im Juni 2017 erneut beweisen konnte. Die zweite GA hat mir Spaß gemacht, ich habe gute Leistungen erbracht und war bis zum Ende motiviert. Etwas mehr als eine Woche vor Abschluss der GA hat mich dann ein Todesfall in der Familie aus der Bahn geworfen. Ein Elternteil ist bei einem Unfall verstorben und ich konnte nichtmehr klar denken, wollte einfach so schnell es geht weg und habe erneut widerrufen. Das ist jetzt alles einige Monate her und ich habe mich erneut als SaZ8 beworben.

Ich arbeite wieder in meinem alten Beruf, verdiene gut und kann mich nicht beklagen. Ich vermisse die Zeit bei der Bundeswehr aber sehr, muss jeden Tag daran denken. Ich habe den Soldatenberuf lieben gelernt und kann mir nichts anderes mehr vorstellen. Ich habe seit über zwei Monaten die Eingangsbestätigung meiner Bewerbung, habe aber noch keine Einladung erhalten. Ich mache mir Sorgen, dass ich nichtmehr eingeladen werde und direkt eine Absage erhalte weil ich das letzte mal sehr schnell wieder eingestellt wurde und jetzt die Wartezeit deutlich länger ist. Ich möchte den Psychologen meine Situation und Beweggründe offenlegen und anbieten, auf mein Widerrufsrecht zu verzichten. Ich stehe schließlich in keinem guten Licht da, da ich schon zwei mal das Handtuch geworfen habe.

Ich kann nichts tun als abzuwarten, aber vielleicht gibt es hier ja jemanden der in einer ähnlichen Situation war oder einschätzen kann, wie die Bundeswehr mit "Mehrfachtätern" umgeht.


RonSwanson

Das kommt auf die Gespräche und Auswertungen durch das Fachpersonal an. Kann so und so laufen würde ich sagen. Hast du denn nach dem Tode deines Elternteils hingeworfen ohne vorher Hilfe bei Vorgesetzten zu suchen und ggf. um eine Beurlaubung zu bitten? Ich bin sicher da hätte man auf jeden Fall was drehen können sodass du genug Zeit hast damit umzugehen. Zumal es dort auch die Möglichkeit von psychologischer Hilfe gibt. Dafür hat man doch Kameraden. Durch dick und dünn wie man sagt. 

dipper

Die Nachricht hat mich erreicht als ich Krank auf Stube und der Rest im Biwak war. Dementsprechend waren keine Ausbilder oder andere Kameraden im Kompaniegebäude die mich davon abhalten hätten können. Nur das GeZi Personal war da und denen waren meine Beweggründe egal, die wollten nur meine Unterschrift und meine Ausrüstung, das übliche Prozedere eben. Ich hätte sicher Sonderurlaub bekommen, in dem Moment ist mir aber eine Leitung durchgebrannt, ich wollte einfach nur so schnell es geht weg und habe nicht an die Konsequenzen gedacht.

RonSwanson

Es tut mir wirklich sehr leid das so sagen zu müssen aber meiner persönlichen Meinung nach bist du mit so einem Verhalten als Soldat nicht geeignet... Du hast zwei mal innerhalb der GA abgebrochen, beide male aus einer Kurzschluss Situation heraus, ohne Konsequenzen zu überdenken. Sicherlich kann ich es als Vollwaise nachvollziehen was in einem vorgeht wenn man einen Elternteil verliert, ich habe meinen Vater mit 15 und meiner Mutter mit 26 verloren. Aber den ganzen Kram hinzuschmeißen war die absolut falsche Entscheidung. Die BW hilft dir in solchen Situationen doch und kommt dir entgegen. Wenn du bei den Fallis bist/warst stehen die Chancen ganz gut dass du auch in den Einsatz musst. Was machst du denn wenn du mal in eine bedrohliche Situation kommst und dir die Sicherung durchbrennt? Ggf. bringst du damit Kameraden in Gefahr oder schlimmeres. Für mich wärst du als Kamerad unberechenbar...wenn ich wüsste dass ich so jemanden in meinem Zug habe würde ich mich bei der Sprungausbildung oder im Einsatz sehr unwohl fühlen.   

Ich kann dir nur raten das Thema Bundeswehr hinter dir zu lassen. Du hast ja gesagt dass du einen guten Job hast.   

dipper

Danke für deine ehrliche Meinung. Ich kann deine Ansicht absolut nachvollziehen, mir wäre auch nicht wohl mit so einem Kameraden. Ich habe mich immer für charakerstark und stressresistent gehalten, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich so reagiere wenn ich in so eine Situation komme. Ich kann nur dabei bleiben, dass ich daraus gelernt habe und so etwas nichtmehr vorkommen lasse. Das letzte Urteil überlasse ich aber den Psychologen sofern ich noch einmal eine Einladung bekomme.

Dmnk.prk

Haben Sie nicht schon nach dem ersten mal gedacht, dass Sie sich geändert hätten und nicht wieder überreagieren würden? Mein Beileid für Ihren Verlust aber es kann immer was passieren. Jeder geht mit Stress anders um, ich muss mich meinem Vorredner anschließen. Ich würde mich mit einem Kameraden wie Ihnen auch nicht wohlfühlen. Tun Sie sich und ihren zukünftigen Kameraden einen Gefallen und lassen Sie es bleiben.

Der Psychologe redet knapp 30-45 Minuten mit Ihnen. Er wird nicht in der Lage sein Sie komplett zu durchleuchten.

Ralf

ZitatIch möchte den Psychologen meine Situation und Beweggründe offenlegen und anbieten, auf mein Widerrufsrecht zu verzichten.
Falls man dir überhaupt noch mal ein einräumt. Aber mal ehrlich, das wäre fahrlässig, wenn du darauf verzichten würdest, gerade mit deinem Hintergrund.
Zitatin dem Moment ist mir aber eine Leitung durchgebrannt,
Denn wenn das nochmal vorkommt, sind die Folgen ungleich härter.
ZitatIch arbeite wieder in meinem alten Beruf, verdiene gut und kann mich nicht beklagen.
Dann ist es doch für beide Seiten gut so.
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IchParshippeJetzt

Ich kann RonSwanson nur zustimmen. Bitte haben Sie genug Selbstreflexion und erkennen bitte selbst, dass der Soldatenberuf mit ihrer Art Stress zu verarbeiten nicht kompatibel ist. Sie bringen unter umständen nur sich und andere in Gefahr.

Das hat mMn auch nicht etwas mit Charakterschwäche zu tun, reden sie sich das nicht ein und versuchen sie sich nicht vom Gegenteil zu überzeugen. Jeder geht anders mit solchen Situationen um und manche haben eben Probleme damit. Das ist nicht schlimm, man muss diese Erkenntnis nur selbst richtig einschätzen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.

BSG1966

Zitat von: dipper am 21. März 2018, 21:14:25
Ich vermisse die Zeit bei der Bundeswehr aber sehr, muss jeden Tag daran denken. Ich habe den Soldatenberuf lieben gelernt und kann mir nichts anderes mehr vorstellen.

Bitte? Sie haben den Soldatenberuf noch gar nicht umfassend kennenlernen können in zwei nicht beendeten AGAs.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorpostern an. Nehmen Sie eher davon Abstand. Zumal Sie in Ihrem Beruf gut verdienen und das auch nicht aufs Spiel setzen sollten. Im Einsatz kommen ggf ganz andere Formen von Stress auf Sie zu und dann is schlecht mit Sachen packen und nach Hause fahren.

luckyjoe

Sorry das mal direkt sagen zu müssen:

Zum Soldaten bist du definitiv nicht geeignet. Hier fehlt dir einfach, auch in schwierigen Situationen, das notwendige Stehvermögen.
Du würdest dir selber und deinen Kameraden keinen gefallen tun.


Wenn du draußen einen guten Job hast, solltest du ihn behalten und glücklich werden.

Ralf

Denke mal, es ist alles gesagt, es liegt nun am TE, daraus seine Schlüsse zu ziehen.
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