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Bajonette

Begonnen von Schlagge, 17. Juli 2004, 13:38:18

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Schlagge

Hallo!

Gibt es für G3 und G36 eigentlich noch Bajonette? Die US-Streitkräfte scheinen ja welche zu benutzen, wie ich auf Fotos aus dem Irak recht gut sehen konnte. Dort werden sie anscheinend als psychlogisches Mittel bei Deeskalationen eingesetzt.
Bisher habe nichts anderes als Kampfmesser gesehen. Ich habe mal gelesen, die Bundeswehr würde aus welchen Gründen auch immer die Benutzung von Bajonetten ablehnen. Inwieweit stimmt das?

MkG,

Schlagge

vertikalkrabbler

Das stimmt zu 100%. Es gibt das AK Bajonett für G 36, wobei eine Version mit ein wenig biegen passt, die andere nicht. Wird demnächst ohnehin gegen KM 2000 getauscht.

Rene

Also mein Gruppenführer meinte es gäbe eins fürs G36 (nein nicht das vom AK) aber die BW lehnt es aus kostengründen ab.

Gruss

PG Neumann

vertikalkrabbler

Es gibt eins, dass es aber nicht gibt? Also gibt es keins.

In der Regel wird das Ak Bajonet als selbiges für G 36 gehandelt. Zu teuer kann es nicht sein. Schliesslich wird derzeit das KM 2000 geliefert und das kostet bei der LHD ca. 100 Euro (Vater Staat kriegt es wahrscheinlich ein wenig billiger ;))

TheAdmin

Das G3 / G36 Bajonett wird nicht mehr angeschafft, weil es aus heutiger Sicht überflüssig ist.

Es wird alles dafür getan, dass man auf weiteste Entfernungen wirkt oder mit ordentlich Power auf die kürzeren Distanzen, da hat dieses Relikt keinen Platz mehr und im Nahkampf ist das KM 2000 um einiges tauglicher.
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vertikalkrabbler

Mit dem KM 2000? O-Ton Grp WE Hammelburg: Das ist ein Arbeitsmesser kein Kampfmesser.

Warum es dann Kampfmesser heisst konnte ich leider nicht rausfinden.

Zudem, wer sich auf einen Kampf mit Messer einlässt, sollte wissen wie man damit umgeht. Alles andere kann als grob fahrlässig eingestuft werden.

Andy McNab hat dazu geschrieben: Der beste Weg einen Messerkampf zu überleben, ist ihm aus dem Weg zu gehen.

Mal davon abgesehen, dass der Geger in solchen Situationen meistens besser bewaffnet ist (keiner kann garantieren, dass allen gleichzeitig die Mun ausgeht)
Daher auch die Abneigung der BW gegen Bajonette. Wer eins hat könnte auf die Idee kommen es zu benutzen.

Insgeamt sind Messer als Defensivwaffen äusserst ungeeignet.

PzGren

Es ist richtig, daß Bajonette hauptsächlich eine psychologische Wirkung hervorrufen sollen und das Bajonett an sich eigentlich mehr ein Werkzeug, denn eine Waffe ist. Früher, als noch der Bajonettkampf geübt wurde (bis in die Zeiten der wehrmacht) waren auch die Bajonette stumpf, eigneten sich also nicht zum schneiden.

Warum es den Anachronismus des aufpflanzbaren Bajonetts (auch für moderne Waffen wie das G36) in unserer Zeit noch gibt, ich weiß es nicht. Vielleicht weil es bei Paraden martialisch aussieht.

Horido
Es gibt keinen Frieden für die Furchtsamen und Uneinigen. (Charles de Gaulle)

schlammtreiber

Neben den Bajonett für´s G36 gab es auch noch eines für das G3. Wurde oberhalb des Rohres aufgesetzt, man musste dafür die Plastikkappe entfernen, die das Rohr verschloß in dem der Verschlußhebel saß und die Kappe durch einen Adapter ersetzen.

Die Wehrmacht verzichtete im WK2 auf die Bajonettausbildung da sie sich als überflüssig erwiesen hatte. Auf dem europäischen Kriegsschauplatz führten nur noch Sowjets und Briten diese Ausbildung richtig durch. Im Nahkampf verließen sich die Russen dann aber lieber auf die PPSH41 und die britischen Soldaten gingen Nahkämpfen eher aus dem Weg. Große Ausnahme bildeten einige Eliteeinheiten bei Monte Cassino. Dort erwiesen sich dann aber Messer und Klappspaten als wesentlich effektiver. Ein Beispiel ist ein längerer nächtlicher Nahkampf zwischen Fallis (Klappspaten und MP40) und Gurkhas. Obwohl die Gurkhas intensivstes Nahkampftraining mit dem Haumesser hatten wurden sie von den im Nahkampf relativ untrainierten Fallschirmjägern übelst zugerichtet.
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PzGren

Zitat von: schlammtreiber am 19. Juli 2004, 08:01:51
... den im Nahkampf relativ untrainierten Fallschirmjägern übelst zugerichtet.

Im Gegensatz zu den "normalen" Soldaten durchliefen die Fallies bei de Wehrmacht eine intensive Nahkampfausbildung inkl. "waffenloser" Kampf.
Es gibt keinen Frieden für die Furchtsamen und Uneinigen. (Charles de Gaulle)

Kobold

Zitat von: PzGren am 23. Juli 2004, 19:01:24
Im Gegensatz zu den "normalen" Soldaten durchliefen die Fallies bei de Wehrmacht eine intensive Nahkampfausbildung inkl. "waffenloser" Kampf.

Und zum Schrecken der bajuwarischen Heeres-Infantrie-Sektion (wer sich angesprochen fühlt, ist auch gemeint  ;) ), trugen die Jungs damals auch noch Schwingen...!  ;D
"We may not like death but death likes us."

Iceman

Um mal zurück zum Thema zu kommen.
Ich habe schon Fotos von Spaniern im Irak mit G36 mit Bajonett gesehen. War aber nicht im Einsatz sondern standen in Linie.

MfG Iceman

TrspBtl 801 - Transport rollt(e)!

schlammtreiber

Es gibt auch reichlich solche Photos (in Linie) von deutschen Soldaten: D_F Brigade trägt scheinbar recht oft das Bajonett am FAMAS wenn man mal wieder bißchen Eindruck machen will  ;)

@PzGren:

Wusst ich echt nicht, ich dachte das beschränkte sich auf das LL-SturmpionierBtl?
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PzGren

Zitat von: Kampfkobold am 23. Juli 2004, 20:23:32
Und zum Schrecken der bajuwarischen Heeres-Infantrie-Sektion (wer sich angesprochen fühlt, ist auch gemeint  ;) ), trugen die Jungs damals auch noch Schwingen...!  ;D

Da hast Du recht, weil die GebTrp die Schwingenträger in Kreta "raushauen" mußte. ;)
Es gibt keinen Frieden für die Furchtsamen und Uneinigen. (Charles de Gaulle)

bayern bazi

#13
des 100er regiment

mehr sog i need ;D

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

U.Kaiser

Das Erstaunliche ist, daß man, wenn man in der Bw jemanden fragt, warum keine Bajonette angeschafft werden (und eine Bajonettausbildung durchgeführt wird), von 4 Leuten 5 verschiedene Antworten bekommt. ;). D.h. es gibt wohl keine einheitliche Argumentationslinie.
Die Aussage, das Bajonett sei im Zeitalter der digitalisierten Kriegführung eine anachronistische Waffe, halte ich für baren Unsinn. Wer so denkt, sollte sich einmal das Vorwort des Buches "Bajonettkampftraining, Moderner Bajonettkampf für das 21. Jahrhundert" von Leon Galvert durchlesen. Dort wird überzeugend argumentiert, daß das Bajonett eine zukunftsfähige Waffe ist. Letztlich ist es nämlich der Infantertist, der ein Gefecht entscheidet (was die Amerikaner in Falludscha wieder einmal schmerzlich erfahren mußten, die übrigens seit 1981 wieder Bajonettkampf trainieren und noch vor dem Irakkrieg 190000 Bajonette für das Marinecorps beschafften), und dieser Infanterist (vorausgesetzt er dient in einer WIRKLICHEN Einsatzarmee; alle namhaften westlichen Armeen führen das Bajonett als STAN-Waffe!) wird immer häufiger in Nahkampfsituationen kommen, in der eine Blankwaffe ihm gute Dienste leisten kann. Natürlich stärkt die Beherrschung des Bajonettkampfes das Selbstvertrauen und erhöht den Angriffsgeist, denn es ist eine Offensivwaffe. Gleichermaßen wird es sich psychologisch negativ auf den Gegner auswirken, der sich einem solchermaßen trainierten Angreifer gegenübersieht. Dafür, daß die Bw den Bajonettkampf nicht trainiert, gibt es damit nur einen plausiblen Grund: Sie ist KEINE EINSATZARMEE - Streitkräftereformen und Auslandseinsätze hin oder her, sondern mutiert immer mehr zu einer Mischung aus Rotkreuz und THW im Flecktarn.
Übrigens: Nach der Insolvenz von Eickhorn bietet sich das Aitor - Bajonett für das G 36 an, das die Spanier für das baugleiche G36 E verwenden. (Hier hilft also Eigeninitiative weiter).

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