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Spiegel online berichtet über "Blitz-Comeback der Taliban im Norden"

Begonnen von StOPfr, 01. August 2009, 15:18:12

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TheAdmin

"Nichts ist so sicher, wie die Lageänderung"

Ergebnisse anhand von zusätzlichen Aktionen von Aufständischen zu werten ist ein wenig... sehr kurz gegriffen.
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Timid

Zitat von: snake99 am 11. August 2009, 07:37:06Bundesverteidigungsminister Jung erklärt die Sicherheitslage im Norden AFG's ebenfalls für erneut verschärft. Nach seiner Aussage benötigte man mind. noch 5 Jahre für einen weiteren Stabilisierungsprozess.

Und das ist noch eine mehr als optimistische Schätzung - ein Zeitrahmen von 10-30 Jahren dürfte wohl realistischer sein.

ZitatDie ISAF Mission hat Ende 2001 begonnen, heute haben wir 2009. Sollen die oben genannten Meldungen wirklich das Ergebnis einer fast 8 Jahre lang andauernden Mission sein?

Es ist wohl wenig überraschend, dass die Taliban derzeit mehr oder weniger alles auf eine Karte setzen und mit so vielen Kräften an so vielen Orten gleichzeitig aktiv werden wie nur irgendwie möglich. Klar - in 9 Tagen wird gewählt. Wie es danach weitergehen wird, ob die Taliban den "Druck" dann weiter aufrecht erhalten können - we will see.

Abgesehen davon ist es absolut nichts ungewöhnliches, wenn der Kampf gegen Terroristen und Aufständische länger dauert als ein paar Wochen, und auch mit Rückschlägen verbunden ist. Kein Grund, Panik verbreiten zu wollen.
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snake99

#32
Wie heute auf "heute.de" zu lesen ist, widerspricht Jung offiziell dem ISAF Chef, dass die Taliban nicht die Oberhand gewonnen hätten. Er beruft sich hierbei auf die kurzfristigen Erfolge der QRF in Verbindung mit der Operation "Adler".

Es kommt mir persönlich so vor, als würde Herr Jung gerade verzweifelt versuchen, den ISAF Einsatz und die damit verbundenen Gefahren zu bagatellisieren. Hat er ggf. Angst, dass der Einsatz zu öffentlich werden und somit der CDU aufgrund des anstehenden Wahlkampfs schaden könnte?

Ein Kamerad, der gerade nach AFG verlegt hat, schrieb mir, dass die Lage nicht der entsprechen würde, wie sie offiziell in Deutschland dargestellt würde. Sie sei wesentlich kritischer ...



edit zurückgezogen
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schlammtreiber

#33
Dazu auch ein entsprechender Beitrag von CNN:

Taliban still major threat

http://www.cnn.com/2009/WORLD/asiapcf/08/10/afghanistan.taliban.challenge/index.html#cnnSTCText

edit: aus gegebenem Anlass geändert, siehe unten
Semper Communis
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snake99

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich von dem Inhalt meines getätigten Postings vom 3.8.09 (20:43h) distanzieren. Die mir entgegengebrachte Entrüstung euerseits hat mich nachdenklich gemacht. Es war in der Tat "Blödsinn" und sehr unüberlegt, was ich dort geschrieben habe.

Jedoch halte ich an meiner persönlichen Meinung fest, dass ernsthaft darüber nachgedacht werden sollte, die Bw mangels handfester und vor allem andauernde Erfolge aus der ISAF Mission abzuziehen. Die eingesetzten Gelder stehen meiner Meinung nach in keinem akzeptablen Verhältnis zu den bisherigen Erfolgen. Aber wie schon gesagt, dies ist nur meine ganz persönliche Meinung.   
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Timid

Zitat von: snake99 am 12. August 2009, 09:32:27Jedoch halte ich an meiner persönlichen Meinung fest, dass ernsthaft darüber nachgedacht werden sollte, die Bw mangels handfester und vor allem andauernde Erfolge aus der ISAF Mission abzuziehen. Die eingesetzten Gelder stehen meiner Meinung nach in keinem akzeptablen Verhältnis zu den bisherigen Erfolgen.

Wie gesagt: Man kann so eine Auseinandersetzung nicht innerhalb weniger Wochen oder Monate beenden, das dauert wenigstens Jahre. In einem Land, das seit Jahrzehnten unter Kriegen und Bürgerkriegen litt, dauert es wesentlich länger - es geht nicht darum, eine zerstörte Infrastruktur wiederaufzubauen, sondern darum, eine GRÜNDLICH zerstörte Infrastruktur wiederaufzubauen, den Menschen Perspektiven zu bieten und ihnen zu zeigen, dass ein friedliches Leben (wieder) möglich ist. Das dauert nunmal.

Und es gibt durchaus Erfolge. Es wird eher selten darüber berichtet (da andere Themen nunmal mehr "Quote" bringen), aber es gibt sie.

Letztlich würde ein Abzug aus Afghanistan zum jetzigen Zeitpunkt auch nur Nachteile bringen: Die Lücke, die die abgezogenen Bundeswehrsoldaten reißen würden, müsste von anderen Nationen gefüllt werden, was Zeit in Anspruch nimmt. Zeit, die ISAF nicht hat, da damit die Taliban in der Region in einer erheblich besseren Position wären. Das politische Ansehen Deutschlands im Ausland wäre zerstört. Viel schlimmer noch - wir hätten vor Terroristen kapituliert! Würde sich die NATO zum derzeitigen Zeitpunkt komplett zurückziehen, dann würde Afghanistan sogar innerhalb kürzester Zeit im Chaos und Bürgerkrieg versinken.

Nebenbei noch bemerkt: Mit solchen Vorschlägen tritt man das Andenken der in Afghanistan gefallenen Kameraden mit Füßen!
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schlammtreiber

Bei einer Veranstaltung zum Thema Außen- und Sicherheitspolitik der USA hatten wir mal einen ehemaligen "Insider" des National Security Council als Gastredner. Wurde natürlich mit Fragen bombardiert. Eine Frage war, ob die Intervention in Afghanistan 2001 ein Fehler war. Seine Antwort (frei nach Gedächtnis zitiert):

"Nein, ich bin absolut sicher dass die Intervention 2001 unverzichtbar war. Die Fehler wurden viel früher gemacht, nach dem Ende des sowjetischen Krieges. Der Fehler war nicht, 2001 einzugreifen. Der Fehler war, die Afghanen 1989 aufzugeben/allein zu lassen ("abandon"), denn dadurch kamen die Taliban an die Macht und Afghanistan wurde zum sicheren Hafen für Terroristen."

Jetzt kann man ja mal kurz überlegen, was die möglichen Folgen einer Wiederholung dieses Fehlers wären. Und was sie "kosten" würden.
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TheAdmin

Allein schon, dass der ISAF einsatz überhaupt erst seit 2006 außerhalb von Kabul stattfindet, wird permanent vergessen.

Aber was diskutieren wir denn hier, die Meinungen sind doch in Stein gemeißelt. Das Fundament ist zwar löchrig, wie ein Käse, aber interessiert ja nicht weiter.
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snake99

Programmhinweis:

Heute Abend strahlt das ZDF um 22:45h eine Sonderreportage "Auslandsjournal XXL" zum Thema AFG aus.
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snake99

Hat gestern jemand die Reportage gesehen? Für diejenigen die sie verpasst haben und ggf. noch schauen möchten, auf der ZDF Onlinemediathek ist sie noch eine Woche abrufbar.

Ich persönlich fand die Reportage gut und habe eine Menge neue Erkenntnisse gewonnen. Ich bin jedoch schockiert darüber, dass AFG im Grunde immer noch ein Land ist, indem das blanke Chaos regiert. Vor allem war ich darüber schockiert, dass die Regierung offensichtlich nur durch Korruption zu glänzen scheint.

Selbst wenn ISAF mit der derzeitigen Truppenstärke noch 10 Jahre in AFG wäre, halte ich den Erfolg der Mission für fragwürdig. Bei mir kam recht schnell der Verdacht auf, dass Karzai die NATO Truppen ins Land geholt hat, damit er sich mit dem Thema "Stabilisierung" nicht beschäftigen muss und anderen die Schuld dafür geben kann, wenn was schief läuft. Offensichtlich scheint er ja selber nicht unbedingt die weiße Weste zu haben, wie er sie nach außen immer präsentiert.

Ebenfalls ein großes fortlaufendes Problem, ISAF kann nicht überall sein. Hat ISAF ein Gebiet stabilisiert und zieht weiter, kommen oftmals die Taliban wieder und alles fängt von vorne an. 4500 deutsche Soldaten sind da doch nur ein Tropfen auf den heissen Stein, wenn man sich den "Norden" anschaut.

Hm ....
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TheAdmin

Google mal nach ein paar Daten:
1. Start der ISAF Mission
2. Karzais Wahl
3. Auftrag der ISAF
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snake99

Hab ich ....

ISAF hat Ende 2001 begonnen und erstreckte sich erstmal nur auf Kabul. Danach wurde die Mission etappenweise ausgeweitet. ISAF hat den Auftrag die Regierung beim Stabilisierungsprozess des Landes zu unterstützen.

Karzai wurde Ende 2001 als Oberhaupt einer Übergangsregierung eingesetzt (Konferenz auf dem Petersberg in Bonn). Danach wurde er im Okt 2004 offiziell mit 55% ins Amt gewählt.   
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Procura

Ähm nur mal ne kurze Zwischenfrage...


Sind wir nicht in Afghanistan weil 2001 bekloppte mit Flugzeugen in Türme geflogen sind, man sich umgeschaut hat wo die herkamen und sie anschließend bekämpft hat ? Ist der deutsche Einsatz in Afghanistan nicht nur so restriktiv geführt worden, weil er anders NIEMALS zum damaligen Zeitpunkt den deutschen hätte verkauft werden können ?! Ich will auf keiner Gesinnung rumhacken, aber meiner Meinung nach, ist den Menschen nicht bewusst mit was für einer Art Mäuse wir es da zu tun haben. Die hören sowieso nie auf... Ob wir in Afghanistan sind oder nicht. Ändern können wir es auch nicht, jedenfalls fällt mir keine Möglichkeit ein, in alle Länder der Welt Reichtum, Bildung und gesellschaftlich/soziales Verständnis zu tragen, so dass gar nicht mehr das Interesse in die Luft sprengen besteht.... Und selbst dann bin ich mir nicht sicher das solche religiösen Fanatiker aufgeben. Also müssen wir sie bekämpfen. Mal ganz davon abgesehen, ist das höchste Rechtsgut das Leben und der Schutz dieses eines der vorrangigsten Staatsziele. Natürlich ist so ein Einsatz unfassbar teuer, wenn er jedoch parlamentarisch beschlossen wurde, sollte man für die Sicherheit aller nicht auf den Pfennig, bzw. die Millionen schauen ;) Achja und gezahlt hätten wir vllt. nicht in der Höhe, aber teuer wäre es uns das ganze so oder so gekommen, siehe 1. Golfkrieg....

Jedoch wird man das, wie oben schon erwähnt, keinem in Deutschland so verkaufen können. Das Wort Krieg reicht doch schon, um 15 % mehr grenzdebile ihr Kreuz bei den "Wahlalternativen" machen zu lassen. Ich kann mir schon lebhaft die Fernsehdiskussionen mit einem Ströbele/Gisy vorstellen...

Schlimm finde ich es allerdings ( belehrt mich eines besseren, beziehe mich da jetzt auf gelesene Spiegel Artikel etc) das die Lage wohl doch nach der Vertreibung der Taliban wesentlich besser gewesen ist, vor allem das Vertrauen seitens der Bevölkerung da gewesen ist. Damals hat man aber eben NICHT (von wegen "vernetzte Sicherheit" bla) oder nur mit völlig unzureichenden Mitteln die Ausbildung der ANA und die der Polizei vorangetrieben... Man hat eben nicht für eine Entwaffnung der Warlords/Niederbrennen der Opiumfelder die nötigen Ressourcen zur Verfügung gestellt. Meine mich da speziell was die Ausbildung der Polizei angeht, die ja auch anfangs unter deutschem Kommando stand, an ganz klägliche Zahlen erinnern zu können...

Man scheints ja jetzt aber auch langsam begriffen zu haben, bzw. kann man sich jetzt mit den gegebenen Fakten außeinander setzen. Die Taliban sind überall wiedererstarkt. Die Bevölkerung verliert ihr Vertrauen in die internationalen Streitkräfte. Die Regierung inkl. Präsident korrupt und wir mitten drin.
Abzug ist nicht drin, alleine schon das Scheitern der NATO wäre politisch gesehen wohl ihr Todesstoß.

Interessant finde ich dabei nur, wie in den letzten Wochen langsam, Stück für Stück, sich die Auffassung in der Gesellschaft, bzw. der Umgang mit dem Einsatz verändert. Was anfangs undenkbar (BW Offensive, Einsatz von Panzern erstmals seit ´45, Anpassung der ROE) ist jetzt möglich.
Ich denke der Einsatz kriegt nach der durch Schwarz-Gelb gewonnen BtW eine ganz neue Qualität.

schlammtreiber

Zitat von: Procura am 18. August 2009, 01:03:58
Meine mich da speziell was die Ausbildung der Polizei angeht, die ja auch anfangs unter deutschem Kommando stand, an ganz klägliche Zahlen erinnern zu können...

Richtig, bei der Ausbildung der afghanischen Polizeikräfte haben wir, sagen wir es ruhig deutlich, völlig versagt. Das hängt an mehreren Faktoren, zum einen der falsche (zu langwierige) Ausbildungsansatz, zum anderen die Weigerung vieler Bundesländer, ihre Polizisten nach Afghanistan zu lassen.

ZitatEinsatz von Panzern erstmals seit ´45

Das ist nüchtern betrachtet völliger Blödsinn und wurde eher von den Medien selbst "zurechtinterpretiert" um eine griffige Schlagzeile zu haben  ;)

ZitatIch denke der Einsatz kriegt nach der durch Schwarz-Gelb gewonnen BtW eine ganz neue Qualität.

Unter jeder Regierung, egal wie diese aussehen wird.
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