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Berufssoldat - Quo Vadis?

Begonnen von ARMY STRONG, 13. Dezember 2010, 12:49:06

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ARMY STRONG

Hallo Leute,
nach der Lektuere der letzten Loyal und auch der Y bzw. Artikel in anderen Blaettern beschleicht mich der Verdacht, dass es das Dienstverhaeltnis des Berufsoldaten, wie wir ihn heute kennen, bald nicht mehr geben koennte.

Da liest man Schlagworte wie "SaZ 20 koennte kommen" oder "Armee muss sich verjuengen". Zugegeben, ich kenne schon den ein oder anderen BS, der mit seiner Ernennung nicht nur einen, sondern gleich mehrere Gaenge zurueck geschaltet hat und spaetestens mit der Ernennung zum StFw den groessten Teil seiner Zeit damit verbrachte drohende Versetzungen abzuwenden bzw. die Tage bis zum Ruhestand zu zaehlen. Aber genauso gibt es auch andere, die sich bis zum letzten Tag engagieren und mit Leidenschaft Soldat sind.

Wie ist Eure Meinung zur Institution Berufssoldat ala Bundeswehr? Noch zeitgemaess? Zukunftsfaehig? Was wuerdet ihr evtl. anders machen (wenn ihr koenntet)?

RekrKp8

Wenn ich könnte, würde ich ein neues System einführen, um die Bundeswehr tatsächlich schlagfertiger zu machen. Einen Beamtenstatus wird es geben und zwar für jeden Soldaten. Die Verpflichtungszeit beträgt pauschal immer 4 Jahre und wird auch nur um jeweils 4 Jahre verlängert. Dazu muss der Soldat gewisse Voraussetzungen erfüllen, ähnlich den heutigen IGFs, aber nicht korruptionsfähig. Das BFD-Angebot wird verbessert, es gibt für Veteranen Posten bei Behörden und 

1. Vier Zentren für Allgemeine Grundfähigkeitsüberprüfung (ZfAGs Köln, Berlin, Hamburg und München), die sportliche, geistige und praktische Fähigkeiten in einem 3-5-tägigen Testlauf überprüfen. Dieses Ergebnis hat auch erheblichen Einfluss auf die Beurteilung. Bei negativen Ergebnissen hat der Soldat 6 Monate Zeit, seine Fähigkeiten zu verbessern. (Darunter Gesundheitszustand, Gewicht usw., DSA, BFT, Marsch 20km, Schießübungen, theoretisches Fachwissen, Wehrrecht) für ALLE Soldaten und Offiziere der Bundeswehr

2. Feldwebel und Offizierausbildung verbessern, darunter Änderung Studiumsmöglicheit am Ende der Verpflichtungszeit von 12 Jahren (3 Tests).
Ablauf Fw:

1. Jahr:
AGA 3 Monate, DPA Truppe, 2 Wochen, UffzLg 2 Monate, Rest Truppe
höchst DG nach 1 Jahr: Uffz

2. Jahr:
UffzLg Truppe 2 Monate (Fach), Rest Truppe
höchst DG nach 2 Jahren: HG / StUffz

3. Jahr:
FwLg Infanterie/Truppe Kombi, 1 Quartal AGA als GrpFhr als Teil des FwLg
höchst DG nach 3 Jahren: Fw

Das sind derzeit so unausgegorene Ideen, die in meinem Kopf schwirren. Ach ja: Zentralisierte, infanteristische Grundausbildung in - sagen wir - acht Rekrutenkompanien, die bundeswehrweit für alle, truppengattungsunabhängig mit festem Prüfmuster, die AGA durchführen.

wolverine

Beamtenstatus heißt auch die "hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums" Art. 33 Abs. 5 GG und das heißt "lebenslamge Treubindung" und Fürsorge.
Ich kann die Forderung verstehen aber für mich ist das so nicht realisierbar!
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RekrKp8

Nun, dann eben so: Es gibt keine Altersbeschränkung für eine Weiterverpflichtung mehr. Man wird quasi nie zum BS ernannt, erhält aber mit Überschreitung einer gewissen Dienstzeit von 20-24 Jahren (sprich 5/6 Weiterverpflichtungen um 4 Jahre) eine Weiterverpflichtung von nochmals 15 Jahren oder 17 Jahren, die dann zum Ausscheiden mit 57 Jahren führt (sinngemäß wie die Rente mit 67). Dienstposten für ältere werden ohnehin rarer, da viele früher ausscheiden, weil es ein attraktives Nach-Dienstzeit-BFD-Angebot mit einer zivilen Ausbildung gibt, die bei gleich bleibender Zahlung einen Weg in die Zivilgesellschaft erleichtert und einem Ausscheidergeld in Höhe von 100 EUR pro Dienstmonat.

Sanit

Trotzdem sollten doch einige Dienstzeiten festgesetzt werden, sonst machen einige ihr Studium, schaffen dann die Weiterverpflichtung nicht und scheiden mit einem abgeschlossenen Studium aus.


wolverine

#5
Meiner Meinung nach ist das nicht möglich. Schon beim Zivilarbeitnehmer sind solche "Kettenbefristungen" nur im Ausnahmefall zulässig, da so etwas mit der Lebensplanung als unvereinbar und damit insgesamt als unzumutbar gilt. Darum haben wir da ein Teilzeit- und Befristungsgesetz.
Das Berufsbeamtentum fußt aber auf noch ganz anderen Wurzeln (vergleichbar mit dem mittelalterlichen Lehnswesen oder der Ehebindung) und ist dazu noch in der Verfassung niedergelegt. Der Grundsatz ist eben lebenslange Bindung und Fürsorge. Wenn ich aber zivile Arbeitsverhältnisse einfach so - ohne jeden Anknüpfungspunkt - für unzumutbar halte, kann ich nicht verfassungsmäßig normiertes Recht einfach nach Gutdünken schleifen. Da reicht noch nicht einmal ein Gesetz. Da bräuchte man eine Verfassungsänderung und selbst dann stünde deren Rechtmäßigkeit noch auf dem Prüfstand (Stichwort: Unzumutbarkeit). Also: so einfach, wie vielleicht erhofft, ist das nicht.
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RekrKp8

Ja, da gibt es sicherlich einige Hürden, die eventuell umschifft werden können, bei anderen muss man andere Lösungen finden. Die Weiterverpflichtung geht ja vom Soldaten aus. Nicht von der Bundeswehr. Zum Thema Studium, das gibt es mit 12 Jahren Verpflichtungszeit. Da gibt es einen eingehenden Test bei der OPZ. Es ist ja nicht alles schlecht, was bislang ist. Aber die Bw kriegt erhebliche Nachwuchsprobleme, das steht fest.

ARMY STRONG

Die Ideen von TRG finde ich gar nicht so abwegig. Im Prinzip laeuft es ja so in der US Armee. Man hat seine Basisverpflichtung von 3 Jahren (?) und geht danach wieder raus oder "reenlistet" eben fuer die naechsten 3 Jahre. Dabei werden aber bestimmte Parameter vom Soldaten gefordert. Hat er diese in den Bereichen IGF, Sport und eben auch fachlicher Weiterbildung nicht, dann wird er auch nicht verlaengert.
Nach 20 Jahren steht einem eine Pension von 50% des letzten Gehaltes zu. Mit jeden Jahr das man ueber die 20 Jahre hinaus dienen moechte und darf (da sollte man dann aber schon die Gehaltstufe E-7 bzw. E-8 sowie einen bachelor in der Tasche haben, sonst wir das nix), erhoeht sich die Pension um 2%.
Analog zu unserem BFD gibt es dort die GI-Bill mit der Weiterbildungen finanziert werden koennen.

Auch was die Anhebung des Alters derer betrifft, stimme ich TRG zu. Hier in der Army begegnen einem manchmal Spezialists (E-4) mit grauen Haaren die wenigstens Mitte 40 sind. Das funktioniert. Warum sollte die BW nicht auch diesen Weg gehen koennen?

StOPfr

Ich kenne mich mit den amerikanischen Gegebenheiten im Unterschied zum deutschen Berufsbeamtentum und dessen Vor- wie Nachteilen nicht so gut aus, denke aber, dass die Systeme nicht vergleichbar sind. Ideen wird es aber brauchen, wenn man wirklich etwas ändern möchte und mit Blick auf demographische Entwicklungen sogar ändern muss.
Dass hier nicht alles auf ewig fest zementiert ist, haben wir z.B. an Post und Bahn gesehen. Es ist noch nicht sehr lange her, dass man sich diese Staatsbetriebe ohne Beamte und Behördenstruktur gar nicht vorstellen konnte. Inzwischen dürften so langsam die Letzten in den Ruhestand verabschiedet werden... Vielleicht gibts künftig nur noch Beamte in einigen wenigen Bereichen wie  Verwaltungsspitzen, Finanzen, Gesundheit, Sicherheit. Ob unter Einschluss der Bundeswehr? Keine Ahnung! So viel Phantasie habe ich gerade nicht  ;).
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apollo98

#9
Zitat von: =TRG= am 13. Dezember 2010, 15:06:59
Zum Thema Studium, das gibt es mit 12 Jahren Verpflichtungszeit.

Nur eine kleine Anmerkung: Die reguläre Verpflichtungszeit für Offiziere im Truppendienst (mit und ohne Studium) beträgt 13 Jahre.
Das war ich nicht! Das war schon so....!
 

wolverine

Das wird in unsere betonernen Komissköpfe nicht mehr hineingehen. :D
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ARMY STRONG

Zitat von: StOPfr am 13. Dezember 2010, 16:08:51
Ich kenne mich mit den amerikanischen Gegebenheiten im Unterschied zum deutschen Berufsbeamtentum und dessen Vor- wie Nachteilen nicht so gut aus, denke aber, dass die Systeme nicht vergleichbar sind.
Ein Berufsbeamtentum wie bei uns gibt es da nicht.

wolverine

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ARMY STRONG


Timid

Zitat von: StOPfr am 13. Dezember 2010, 16:08:51Dass hier nicht alles auf ewig fest zementiert ist, haben wir z.B. an Post und Bahn gesehen. Es ist noch nicht sehr lange her, dass man sich diese Staatsbetriebe ohne Beamte und Behördenstruktur gar nicht vorstellen konnte. Inzwischen dürften so langsam die Letzten in den Ruhestand verabschiedet werden...

Ganz so schnell geht es nicht ;)  Vor 3 Jahren waren es bei der Bahn immerhin noch gut 47.000, die letzten davon werden ihr bis 2041 erhalten bleiben ...
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