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heute.de "Trainier um zu töten, nicht zu helfen" US Soldaten im Interview

Begonnen von snake99, 03. Januar 2011, 06:42:57

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schlammtreiber

Zitat von: KlausP am 04. Januar 2011, 10:01:32
Das ist ja eines der Probleme heutiger (nicht nur deutscher) Journalistik. Da schreibt/berichtet ein nicht unbeträchtlicher Teil der Journalisten über Themen, von denen er nicht die leiseste Ahnung hat und das ohne vorher mal genauer zu recherchieren oder sich anderweitig kundig zu machen. Das geht bei den Lokalzeitungen los und zieht sich bis zu renommierten Medien durch.

Es ist ein Problem, aber man kann es den Journalisten nicht wirklich vorwerfen. Vom Journalisten wird erwartet, dass er Generalist ist. Er kann sich grob in eine Richtung spezialisieren, z.B. Sport, Wirtschaft oder Politik. Jedes dieser Fachgebiete umfasst aber wiederum eine Fülle an Unterbereichen. Ein Sportjournalist soll neben Fußball auch über Leichtathletik, Wintersport, Wassersport, Hockey, Volleyball, whatever berichten. Ein "politischer" Journalist soll die iranische Atomfrage genau so fachkundig kommentieren wie die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, den Irakkrieg, die Rentenreform und und und...
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hbmaennchen

IMHO wären hier viele Punkte zu berücksichtigen:

Befehlstaktik <--> Auftragstraktik
Präsident als Oberbefehlsbehaber <--> Parlamentsarmee
Selbstverständnis/Wahrnehmung des Militärs in der Armee und im Land
Selbstverständnis des Staates ("Weltpolizei/God`s own country")
Vermittlung der Rolle der Armee durch Politiker (George W. Bush)
Gesetzgebung (deutsches GG)
Zusammensetzung des Militärs (USA: Mitte der Gesellschaft?)
(Bisher) Wehrpflichtarmee <--> Berufsarmee

So wäre es wohl undenkbar, wie das in den USA stattfindet, in der Grundausbildung den "Menschen erst einmal zu brechen", um ihn dann als Soldaten wieder neu zusammenzusetzen, oder während der Grundausbildung Dinge wie Nikotin, Süßkram und Alkohol u.a. völlig zu verbieten - und für gute Leistungen gibt es dann mal zur Belohnung ein Snickers - so stand es jedenfalls vor einigen Jahren mal in einer Bw-Zeitschrift, "Y" oder so was.

Welches System man besser findet und welches letztlich die besseren Soldaten hervorbringt, muss jede/r selbst entscheiden...ich "durfte" vor einigen Jahren genaueren Einblick in einen US-Panzerverband (Abrams) nehmen....ganz ehrlich? Da graust es teilweise die Sau, welchen Ausbildungsstand die Leute hatten und welche Dinge der TC da befehlen muss...

Ich glaube aber nicht, dass die GIs deswegen durch die Bank blutrünstige Killer sind - solche Typen würde man bei genauerem Hingucken auch in der Bw finden können.

wolverine

Reicht doch auch völlig die gängigen Klischees zu bestätigen. Der Leser fühlt sich bestätigt und solange man mainstream ist stellt auch keiner Fragen. Rechtfertigen muss man sich erst wenn man evtl. Erkenntnisse abseits der gängigen Vorurteile vermittelt.
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snake99

Zitat von: ARMY STRONG am 04. Januar 2011, 09:33:06
So ist es snake, wie schlammi bereits ausführte sind Soldaten nun mal in erster Linie zum Kämpen da.

Richtig, ein Soldat sollte kämpfen können und dieses vor allem auch wirklich dürfen. Leider scheint gerade unsere Regierung damit ein großes Problem zu haben, nach dem Motto: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" ;)
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schlammtreiber

Zitat von: wolverine am 04. Januar 2011, 10:12:13
Rechtfertigen muss man sich erst wenn man evtl. Erkenntnisse abseits der gängigen Vorurteile vermittelt.

Leider ist es gerade der Bereich COIN bzw Guerrillakriegführung, in dem sowohl Empirie als auch Theorie den gängigen Vorurteilen (oder dem "Wissen" der Mehrheit) so diametral entgegengesetzt sind, dass man mit dem Versuch einer fundierten Darlegung meist auf verlorenem Posten steht.

Im Klartext: die Leute schauen dich an, als hättest du ihnen gesagt dass der Storch die Kinder bringt und die Erde eine Scheibe ist.
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wolverine

Die Mär vom "dummen GI" stimmt meines Erachtens auch immer weniger. Nach meinen Erfahrungen ist der Bildungsstand in den US-Streitkräften gerade in den letzen 10 - 15 erheblich gestiegen und etliche Sergeants gehen nach ihrer Dienstzeit auf´s College. Und die Auftragstaktik nimmt dort erstmals Formen an während die Bw sie immer mehr vernachlässigt.
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miguhamburg1

@ snake: Woher nehmen Sie Ihre Kenntnis, die zu dieser Aussage führt: "Leider scheint gerade unsere Regierung damit ein großes Problem zu haben, nach dem Motto: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" ?

@ Army Strong: Ja, sicher, ein Auftrag von Soldaten ist es, zu kämpfen. Dafür müssen sie es können/beherrschen. Dass die Bundeswehr diese Fähigkeiten hat, sollte außer Zweifel stehen. Das zeigen die Geschehnisse in AFG nahezu jeden Tag. Oder haben Sie Belege dafür, dass dies nicht so wäre.

Soldaten haben allerdings auch andere direkt-militärische Aufträge: z.B.: Nachrichtengewinnung und Aufklärung, Versordung und Instandsetzung, usw.usf. Und dann haben sie auch noch mittelbare Aufträge, z.B. CIMIC, die wiederum jedoch die Professionalität und Passgenauigkeit der unmittelbaren militärischen Aufträge unterstützen/erleichtern sollen.

Ich finde, Ihre Argumentation ist arg verkürzt und ist deshalb auch nicht geeignet, eine angemessene Position bezüglich der hier aufgeworfenen ragestellung zu beziehen.

schlammtreiber

Zitat von: miguhamburg1 am 04. Januar 2011, 12:33:32
@ snake: Woher nehmen Sie Ihre Kenntnis, die zu dieser Aussage führt: "Leider scheint gerade unsere Regierung damit ein großes Problem zu haben, nach dem Motto: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" ?

Snake bezog sich wahrscheinlich auf die bis vor kurzer Zeit noch sehr restriktiven ROE...
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snake99

Es sind nicht nur die erst kürzlich angepassten ROE's ... es ist das gesamte Paket, was ich als fragwürdig einstufe.

Nehmen wir z.B. die in AFG vorhandene Korruption, die schon ganz oben bei Karzai nachweislich anfängt. Die ISAF Truppen reissen sich den Hintern auf um im Land im Rahmen ihrer Möglichkeiten für Ruhe zu sorgen, während die afghanische Regierung grinsend zu schaut und weiterhin internationale Gelder zum Wiederaufbau schön verschwinden lässt.

Der Gipfel der Unverschämtheit war neulich die Äußerung Karzai's, die er Fr. Merkel gegenüber äußerte: "Korruption? Nein Frau Merkel, die afghanische Regierung ist NICHT korrupt!".
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schlammtreiber

Korruption, oder besser "Klientelwirtschaft", ist in der Tat ein Problem von ganz oben bis ganz unten, von Karzai bis zum kleinsten Polizisten am Checkpoint. Das gehört zu den Problemen, die nicht militärisch zu lösen sind (logisch), aber durchaus negative Auswirkungen auf die militärische Lage haben, da die Etablierung funktionierender (gut funktionierender) Regierungsstrukturen den notwendigen Abschluss jeder "clear, hold and build" Strategie darstellt.
Mit "good governance" sieht es in Kabul eben eher schlecht aus, was sich ändern muss, wenn die Bevölkerung dauerhaft auf die Seite der Regierung gezogen werden soll. Leider ist Klientelwirtschaft in tribalen Gesellschaften schwer zu beseitigen (und wird teilweise als selbstverständlich betrachtet), man braucht also einen langen Atem und die richtige Mischung aus politischem Druck, Kontrolle, Anreizsystem und Geduld.
Hin und wieder muss man tatsächlich auch mal wegschauen um des lieben Friedens willen.

Und, ganz nebenbei bemerkt: man muss die Korruption nicht vollständig ausrotten (viele funktionierende Staaten weisen ein gewisses Maß an Korruption auf), man muss sie "nur" auf ein annehmbares Maß senken - annehmbar für die Afghanen, nicht unbedingt auch für uns.
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wolverine

Sag´mal, Snake: bist Du nur zu gut für diese Welt oder nicht ehrlich? Man kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass dort unter ISAF ein Musterstaat nach schweizer Vorbild etabliert wird. So vorbildlich ist die Schweiz nämlich auch nicht und den "Musterstaat" haben wir anscheinend auch nicht. Google mal "Wutbürger" oder "Politikverdossenheit" und wenn das nicht reicht, suche mal die Korruption in Europa oder Nordamerika. Gab es da nicht einmal ein Siemens-Management, das die halbe Welt korrumpiert hat oder VW-Gewerkschafter, die sich gerne mit Puffbesuchen gefügig machen ließen?! Also so überheblich brauchen wir da nicht zu sein und außerdem hat es ja Gründe, dass gerade Karzai plötzlich die Koalition gegen die Taliban anführte und sicher nicht zu seinem oder seiner Gefolge Nachteil! Im Gegensatz zum Geschwafel naiver Journalisten ist das da kein "Kreuzzug" - weder gegen den Islam noch gegen "das Böse". Man hat unter verschiedenen Möglichkeiten das kleinere Übel gewählt und das Ziel ist erreicht wenn dort erst einmal ein funktionierender Staat entsteht. Das der Staat nicht aussieht wie Europa und Nordamerika steht jetzt schon fest. Aber Zweidrittel bis Dreiviertel der Welt sehen nicht so aus und funktionieren doch. Problematisch wird es wenn die Staatlichkeit fehlt. Dann bilden sich Tummelplätze von Piraten, Terroristen und andererlei Gesindel, gegen das es dann eben international vorzugehen gilt.
All das ist halbwegs Klardenkenden durchaus bekannt (also in der Politik fast allen außer Claudia Roth und Christian Stroebele) und man hätte das schon länger auch offen ausgesprochen wenn es gesellschaftlich konsensfähig wäre. Aber die grünen Dummbatzen und die Linken Verlogenheitsgauner haben halt in Teilen der Gesellschaft die Meinungsführerschaft.
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schlammtreiber

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StOPfr

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snake99

Komischerweise fällt mir spontan nur ein Spruch dazu ein .... "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr" ;)

Die internationale Gemeinschaft versucht seit über 10 Jahren Karzai beim Aufbau einer souveränen Regierung zu unterstützen, Karzai ist bemüht, doch wie war das mit dem Satz "er war stets bemüht den Anforderungen gerecht zu werden"? .... Ich denke ihr wisst was ich damit meine ;)
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schlammtreiber

Zitat von: StOPfr am 04. Januar 2011, 13:32:13
Zitat von: schlammtreiber am 04. Januar 2011, 13:25:19
So ist es.
...und den sehe ich nicht in den nächsten drei, vier Jahren!

Mit etwas Glück existiert in den angesprochenen 3-4 Jahren ein auf der Sicherheitsebene leidlich funktionierender Staat, der mit wenig militärischer Unterstützung die Sicherheitslage ausreichend beherrscht und seinen Bürgern in den meisten Fällen zumindest die grundlegenden staatlichen Dienstleistungen wie polizeiliche Sicherheit, Justiz und Rechtssystem, Gesundheitsversorgung, Zugang zu Elektrizität und sauberem Wasser, etc, in ausreichendem Maß bieten kann. Das wäre dann schon "so gut wie gewonnen".

Bis ein stabiler Staat entsteht, der ohne ausländische Unterstützung in Sicherheitsfragen auskommt und seinen Bürgern eine angemessene Versorgung mit o.g. "Gütern" gewährleistet, werden wohl eher 10-15 Jahre vergehen. Aber dann sind wir auch schon lange nicht mehr da unten (nicht in Uniform). Und wenn dieses "Maximalziel" erreicht würde, wären die Afghanen wohl besser gestellt als die meisten ihrer Nachbarn, die nicht mal eben ununterbrochenen Konflikt seit 1979 hatten...
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