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zeit.de Verletzter Bundeswehrgeneral bleibt Kommandeur

Begonnen von snake99, 29. Mai 2011, 16:50:57

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snake99

Zitat:

"Außenminister Westerwelle will die Afghanistan-Politik "trotz aller Rückschläge" fortsetzen. Auch de Maizière ruft dazu auf, eventuelle Zweifel am Einsatz zu überwinden."

Quelle auf zeit.de
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

schlammtreiber

Da ja schon mehrmals darauf hingewiesen wurde, dass in Kondolenzthreads politische Diskussionen zu unterbleiben haben (was ich hiermit gerne noch mal unterstreiche, da offenbar einige Kameraden Probleme mit dem Leseverständnis haben!!!!), ist dieser Thread nunmehr zum offiziellen Auslagerungs- und Sammelpunkt der Diskussion erklärt.

Ich fang gleich mal an.
Zwei Punkte sind m.E. erwähnenswert. Beide betreffen den Strategiewechsel der Taliban. Zum ersten wurde schon von mehreren Seiten korrekt festgestellt, dass die Taliban inzwischen offene Gefechte meiden und statt dessen auf Anschläge zurück greifen. Das ist, trotz der bei diesen Anschlägen zu beklagenden Opfer, eine gute Nachricht. Warum? Ein Blick in die einschlägige Literatur zu Guerillakrieg und Guerillabekämpfung gibt die Antwort. Im Ablauf eines Guerillakrieges bildet Terrorismus, das Verüben von Anschlägen, eine ,,niedere" Stufe. Diese sollte dem irregulären Kampf (wie ihn die Taliban in den letzten Jahren bereits geführt haben) vorausgehen, nicht folgen. Es ist also ein Rückschritt für die Taliban, auf terroristische Techniken ausweichen zu müssen. Nach Mao und Co ist dies manchmal unvermeidbar, wenn man geschwächt ist und zum Guerillakrieg nicht mehr befähigt, es ist aber kein hinnehmbarer Dauerzustand, da Terrorismus den Kampf nicht im Sinne des Insurgenten entscheiden kann. Noch mal zum mitmeißeln: die Taliban beschränken sich nicht auf Bombenanschläge, weil das gerade die Mode der Saison ist, sondern weil sie nicht anders können – weil sie zum offenen Kampf gegen ISAF nicht fähig sind, weil sie nicht mehr die Kraft haben, ISAF die Kontrolle des Territoriums streitig zu machen. Terrorismus kommt ohne territoriale Kontrolle aus. Guerillakampf nicht. Die Taliban sind also in ihrem Kampf bereits um eine ganze Ecke zurückgeworfen. Siehe auch die Parallelen zu Al Qaida im Irak.

Zum zweiten ist erwähnenswert, wie wenig Aufwand es bedarf, um immense propagandistische Erfolge zu erzielen – nicht unbedingt in Afghanistan selbst, aber hier in Deutschland. Es braucht tatsächlich nur ein, zwei Vorfälle, und sofort finden sich erfrischend kompetenzfreie ,,Experten", die das Gesamtkonzept des Partnering in vollem Umfang gescheitert sehen. Ah ja. Mal kurz auf der Zunge zergehen lassen: die Zusammenarbeit mit Afghanen ist in Afghanistan der falsche Weg. Das nenne ich mal eine steile These, Respekt. Damit mich keiner falsch versteht: natürlich gibt es Probleme beim Partnering, reichlich sogar. Aber diese muss man gefälligst angehen, anstatt sie als Vorwand für sofortigen Abbruch zu nehmen. So sollte man in drei Gottes Namen endlich biometrische Identifikationsverfahren einführen (wie es unsere Verbündeten bereits tun). Wenn ich dann ,,datenschutzrechtliche Bedenken" höre, verliere ich langsam aber sicher den Glauben an den Realitätsbezug meines Gegenüber. Das ist ja noch idiotischer als die vorgeschriebene deutsche Mülltrennung im Camp, denn diese schadet wenigstens niemand.
Es gibt noch weitere Probleme, wie den verbreiteten Analphabetismus (dieses Problem werden wir nicht lösen in den nächsten Jahren, isso) und die ,,wer zahlt mehr"-Frage. Letztere kostet eben Geld, welches aber recht gut investiert ist, wenn man bedenkt dass man vom Sold eines einzigen deutschen Mannschaftsdienstgrades schon eine ganze Gruppe afghanischer Soldaten unterhalten kann. Unter dem Strich, und das sollte man verinnerlichen, bleibt die Realität, dass die Afghanen in Afghanistan leben, und daher die Afghanen für ihre Sicherheit selbst sorgen müssen. Wenn wir also abziehen wollen, müssen wir handlungsfähige afghanische Sicherheitskräfte schaffen. Ohne Partnering dürfte dies, gelinde gesagt, etwas kompliziert werden.
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schlammtreiber

Fast identischer Kommentar übrigens bei AP/Stars & Stripes

http://ap.stripes.com/dynamic/stories/A/AS_AFGHANISTAN_TALIBAN_SPRING_TACTICS?SITE=DCSAS&SECTION=HOME&TEMPLATE=DEFAULT&CTIME=2011-05-29-06-42-36

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Timid

Auch hier noch der Hinweis auf diesen Beitrag, in dem die aktualisierte Pressemitteilung der Bundeswehr zu dem Anschlag verlinkt ist.

Der General wird, zusammen mit der schwer verwundeten Soldaten und zwei leichter Verletzten, morgen zur weiteren medizinischen Behandlung nach Deutschland verlegt. Es wird erwartet, dass er nach drei Wochen wieder das Kommando in Nordafghanistan übernehmen kann.
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snake99

#4
@Schlammi

Du kennst ja meine Meinung, die in Anbetracht der neusten Vorfälle erneut kritischer geworden ist.

Um es abzukürzen:
Für mich persönlich ist "der Drops AFG gelutscht". Wir sollten unsere Taschen packen und endlich heim fahren ... und zwar lieber heute als morgen. Das elfte Jahr AFG Einsatz beginnt und ich frage, was wir tatsächlich bewirkt haben, außer dass das Taliban Regime gestürzt wurde? Die gesetzten Jahresziele wiederholen sich fortlaufend, ohne zum Abschluss zu kommen.

Wir machen und tun, doch was tun die Afghanen? ANA und afghanische Polizei kommen nur "bemüht" ihren Aufgaben nach, und wenn sie keine Lust haben, dann lassen sie es halt. Die afghanische Administration ist so dermaßen korrupt, dass selbst unsere sonst so auf Diplomatie bedachte Frau Merkel dies offen ausspricht (siehe letztes Treffen zwischen Merkel und Karzai). Denken wir wirklich, dass wir das jemals ändern können?  

Ende 2010 hat Karzai die internationale Staatengemeinschaft offiziell um Abzug gebeten ... ich finde, wir sollten seinem Wunsch nach kommen. Wir haben alles getan was wir konnten, haben Milliarden in dieses Land gepumpt, doch wenn sich dieses Land nicht helfen lassen will, dann sollten wir endlich gehen.

Die Sicherheit unsere Landes wird bei einem Abzug aus AFG nicht leiden, denn Brutstätten des internationalen Terrors sind nicht nur in AFG.

Es haben genug Kameraden ihr Leben ins AFG gelassen ...

PS: Die Welt meldet heute, dass gestern erneut ein ISAF Soldat (Australier) von einem ANA Soldaten erschossen wurde. Der ANA Soldat ist nach seiner Tat  geflüchtet. Die Verluste der ISAF Truppen in 2011 stieg somit auf 214 Soldaten.
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 31. Mai 2011, 07:45:04
Du kennst ja meine Meinung, die in Anbetracht der neusten Vorfälle erneut kritischer geworden ist.

Du verwechselst wie üblich ,,kritisch" mit ,,defätistisch".

Zitat von: snake99 am 31. Mai 2011, 07:45:04
Um es abzukürzen:
Für mich persönlich ist "der Drops AFG gelutscht".

Ich weiß, das ist er für Dich schon lange, ohne dass Argumente, Tatsachen oder sonstiges etwas daran ändern könnten. Um es abzukürzen: ich nehme Deine ,,Meinung" zu dieser Sache schon lange nicht mehr ernst, denn sobald es mal irgendwo in Afghanistan knallt kommt ,,alles-ist-verloren-rette-sich-wer-kann-snake" um die Ecke und erklärt sofort die bedingungslose Kapitulation. Du bist genau die Zielgruppe, auf die es die Taliban abgesehen haben: sehr leicht zu beeindrucken. Und ohne jedes Durchhaltevermögen.

Deswegen ist es mir auch die Mühe nicht mehr wert mit Dir zu ,,diskutieren", da Du ständig nur denselben Scheiß wiederholst (wie oben) den man schon hundertfach durchgekaut hat. Suhl Dich ruhig weiter in Deiner Horrorphantasie der totalen Niederlage, sei nicht allzu enttäuscht wenn sie ausbleibt.


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snake99

Letztendlich gibt es ja auch nichts mehr zu diskutieren, denn der Beginn des Abzugs ist doch sowieso schon beschlossene Sache :)
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schlammtreiber

Und was hat das damit zu tun?

Beschlossen ist ein stufenweiser Abzug mit Übergabe an die Afghanen - laut Deinem Horrorszenario dioch gar nicht möglich?
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miguhamburg1

Nun ja, unser ansich ja engagierter Kamerad Snake repräsentiert leider eine groß Gruppe in unserer Bevölkerung, die am Sinn der Einsätze zweifelt, wenn sie weit weg von D und gefährlich sind. Leider ist es bisher unsere Politik insgesamt nicht gelungen, deutsche Interessen nachvollziehbar zu beschreiben. Und unsere "Alternativlos-Kanzlerin" gibt sich schon lange keine Mühe mehr dazu.

snake99

Richtig Schlammi, die Verantwortung wird schrittweise an die Afghanen übergeben ... was dann jedoch passieren wird, ist voraus zu sehen. Oder glaubst du tatsächlich, dass dann alles langfristig gut werden wird? Du weist genauso gut wie ich, was danach passieren wird ... und zwar sehr schnell.

Zitat von: miguhamburg1 am 31. Mai 2011, 09:46:25
Nun ja, unser ansich ja engagierter Kamerad Snake repräsentiert leider eine groß Gruppe in unserer Bevölkerung, die am Sinn der Einsätze zweifelt, wenn sie weit weg von D und gefährlich sind. Leider ist es bisher unsere Politik insgesamt nicht gelungen, deutsche Interessen nachvollziehbar zu beschreiben. Und unsere "Alternativlos-Kanzlerin" gibt sich schon lange keine Mühe mehr dazu.

Lieber migu,

dann machen sie doch einen Anfang und nennen Argumente, die den Einsatz in ihren Augen nach wie vor sinnvoll machen?
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schlammtreiber

Zitat von: miguhamburg1 am 31. Mai 2011, 09:46:25
wenn sie weit weg von D und gefährlich sind.

Für ersteres sollten wir dankbar sein, zweiteres liegt in der Natur der Sache.

Zitat von: snake99 am 31. Mai 2011, 09:49:56
Richtig Schlammi, die Verantwortung wird schrittweise an die Afghanen übergeben ... was dann jedoch passieren wird, ist voraus zu sehen.

Genau das gleiche dumme Gelaber wie immer...

ZitatDu weist genauso gut wie ich, was danach passieren wird ... und zwar sehr schnell.

Pass auf mein allwissender Freund - im Gegensatz zu Dir beschäftige ich mich professionell mit dem Thema. Also unterstelle mir bitte nicht den gleichen begrenzten Horizont, das ist schon fast beleidigend.
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snake99

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schlammtreiber

Das Versprechen habe ich schon viel zu oft gehört um dem noch irgendeine Bedeutung beizumessen.
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Shokk

Wieder eine Diskussionen die nichts mit dem Thema zu tun hat oder irre ich mich?!
Si vis pacem, para bellum

Timid

Ja, du irrst dich.

Zitat von: schlammtreiber am 30. Mai 2011, 09:11:56Da ja schon mehrmals darauf hingewiesen wurde, dass in Kondolenzthreads politische Diskussionen zu unterbleiben haben (was ich hiermit gerne noch mal unterstreiche, da offenbar einige Kameraden Probleme mit dem Leseverständnis haben!!!!), ist dieser Thread nunmehr zum offiziellen Auslagerungs- und Sammelpunkt der Diskussion erklärt.
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