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Die Lage in Afghanistan

Begonnen von schlammtreiber, 17. Juni 2011, 12:10:43

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tagesschau.de berichtet heute (14.12.2011) aus Berlin:

Bundeskabinett legt Bericht vor
Afghanistan bleibt weltweit größter Opiumproduzent

Zitat: "Afghanistan ist nach wie vor der weltweit größte Produzent von Opium - mit einem Marktanteil von 90 Prozent. Das geht aus einem Bericht der Bundesregierung hervor, über den das Bundeskabinett beriet. Demnach stieg im Jahr 2011 die Produktion im Vergleich zum Vorjahr um geschätzte 61 Prozent."

2. Abschnitt: Kabinett ebnet Weg für Bundeswehr-Rückzug

Quelle

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schlammtreiber

Seit etwa 2010 weisen hohe Militärs (und Politiker) in Afghanistan auf meß- und belegbare Erfolge nach dem Strategiewechsel hin. Etwas Vorsicht ist bei allem Optimismus natürlich geboten. So spricht man meist vom "richtigen Weg, aber noch viel Arbeit".

Panetta legt jetzt ein Stück vor und traut sich einen Schritt weiter: "Wir haben noch nicht gewonnen, aber wir werden gewinnen"

Panetta says security gains a 'turning point' in Afghanistan war
http://www.latimes.com/news/nationworld/world/la-fg-afghanistan-panetta-20111215,0,90879.story

ZitatSecretary of Defense Leon Panetta, visiting a U.S. base in Afghanistan, voices what American officials generally have avoided: an explicit claim to be winning the decade-long conflict. (...) "We're moving in the right direction and we're winning this very tough conflict in Afghanistan," he told troops of the U.S. Army's 172nd Infantry Brigade at Forward Operating Base Sharana, about 30 miles from the Afghan-Pakistani border.

Panetta Says U.S. Has Edge on Taliban
http://www.nytimes.com/2011/12/15/world/asia/panetta-says-united-states-and-allies-have-the-edge-in-afghanistan.html?ref=world

ZitatHe said 2011 was "a very important turning point in the war" because violence levels had fallen to their lowest in five years and insurgents had not retaken any towns or villages secured by foreign and Afghan security forces.

But he salted his positive assessments with several grim caveats. "We have not won," Mr. Panetta said.
(...)"But are we going in the right direction? Are we making significant progress here in Afghanistan?" Mr. Panetta asked. "Yes, we are."
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Die Tagesschau berichtet heute (15.12.2011) in ihrer Hauptausgabe um 20 Uhr aus dem Bundestag:

Außenminister wirbt für neues Afghanistan-Mandat der Bundeswehr


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Wie bereits im anderen Thread verlinkt zeigt auch die deutsche Regierung mittlerweile Zuversicht:

Einsatz am Hindukusch
Westerwelle sieht Wendepunkt in Afghanistan

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,804027,00.html

Währenddessen nimmt Präsident Karzai, der den Friedensprozess mit den Taliban kürzlich noch als gescheitert gesehen hat, einen älteren Vorschlag wieder auf den er bisher ablehnte:

Nach Bluttat in Kabul
Karzai will Taliban-Büro in Afghanistan

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,804063,00.html

ZitatAfghanistans Präsident plant, Friedensverhandlungen mit den Taliban offizielles Gewicht zu verleihen. Hamid Karzai spricht sich für ein Büro der Gruppe im eigenen Land aus. Damit greift er eine Idee seines Vorgängers auf - der bei einem inoffiziellen Treffen mit Aufständischen von ihnen ermordet wurde.
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schlammtreiber

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Zwei gute Nachrichten heute aus Afghanistan:

NATO Says It Will Continue Afghan Night Raids
http://www.nytimes.com/aponline/2011/12/19/world/asia/AP-AS-Afghanistan.html?_r=1&ref=world

ZitatNATO will continue to carry out nighttime kill-and-capture raids that target suspected insurgents despite repeated protests by Afghan President Hamid Karzai, the alliance said Monday.
Spokesman Brig. Gen. Carsten Jacobson said that Afghan special forces, however, now take part in nearly all night raids and their participation is constantly increasing.

11 Afghan Police Kidnapped by Militants Freed
http://www.nytimes.com/aponline/2011/12/16/world/asia/AP-AS-Afghanistan.html?ref=world

ZitatAfghan security forces and international troops freed 11 Afghan policemen kidnapped by militants nearly two weeks ago, the Defense Ministry said Saturday.

Die Fortsetzung der Night Raids ist m.E. zu begrüßen weil diese Operationen die Insurgenten nachweislich erheblich unter Druck setzen, und die Befreiung der 11 afghanischen Kameraden ist ohnehin erfreulich.
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schlammtreiber

In die Friedensgespräche zwischen Taliban, USA und afghanischer Regierung (GIRoA) ist in letzter Zeit Bewegung gekommen, in verschiedene Richtungen.
Nun gibt es erste Vermutungen zu einem bevorstehenden Durchbruch:

Secret US-Taliban talks reach turning point
Negotiations between the US and Taliban in Afghanistan have reached a critical juncture, with a potential breakthrough of future peace talks.

http://www.csmonitor.com/World/Latest-News-Wires/2011/1219/Secret-US-Taliban-talks-reach-turning-point

ZitatAfter 10 months of secret dialogue with Afghanistan's Taliban insurgents, senior U.S. officials say the talks have reached a critical juncture and they will soon know whether a breakthrough is possible, leading to peace talks whose ultimate goal is to end the Afghan war.

Das wäre natürlich erfreulich. Allerdings kann ich mir angesichts der unveränderten hohen Bedingungen seitens USA/GIRoA einfach nicht vorstellen, dass die Taliban darauf eingehen:

ZitatEVOLVING TALIBAN POSITION?

Officials now see themselves on the verge of reaching a second phase in the peace process that, if successful, would clinch the confidence-building measures and allow them to move to a third stage in which the Afghan government and the Taliban would sit down in talks facilitated by the United States.

...Underlying the efforts of U.S. negotiators are fundamental questions about whether - and why - the Taliban would want to strike a deal with the Western-backed Karzai government.

U.S. officials stress that the 'end conditions' they want the Taliban to embrace - renouncing violence, breaking with al Qaeda, and respecting the Afghan constitution - are not preconditions to starting talks.

Encouraging trends on the Afghan battlefield - declining militant attacks and a thinning of the Taliban's mid-level leadership - are one reason why U.S. officials believe the Taliban may be more likely now to engage in substantive talks.

They also cite what they see as an overlooked, subtle shift in the Taliban's position, based in part on statements this year from Mullah Omar that, despite fiery rhetoric, indicate some openness to talks. They also condemn civilian deaths and advocate development of Afghanistan's economy.

In July, the Taliban reiterated its long-standing position of rejecting talks as long as foreign troops remain. In October, a senior Haqqani commander said the United States was insincere about peace.

But U.S. officials say the Taliban no longer wants to be the global pariah it was in the 1990s. Some elements have suggested flexibility on issues of priority for the West, such as protecting rights for women and girls.

"That's one of the reasons why we think this is serious," a third senior U.S. official said.

Hervorhebung durch mich. Die Taliban als Insurgenten kämpfen für einen radikalen Systemwechsel, für einen Sturz des aktuellen Systems. Wenn sie nun aber GIRoA anerkennen, evtl nicht Karzai o.a. persönlich, aber doch die Institution an sich, die Verfassung, also das grundlegende politische System (!) anerkennen, und gleichzeitig die Waffen niederlegen, sich als politische Fraktion oder Opposition in das System einfügen, das wäre ... eine Kapitulation. Nichts weniger. Das wäre ihre Niederlage, sie würden ihre seit 2001 postulierten Ziele aufgeben.

Daher kann ich mir (noch!) nicht vorstellen, dass die Taliban, hier insbesondere die Quetta Shura, wirklich an diesen Verhandlungen ernsthaft interessiert sind.
Noch nicht, weil sie durchaus daran interessiert sein könnten, wenn (!) sich ihre Lage weiter verschlechtert. Oder ich schätze die Lage der Insurgenten positiver ein als sie selbst, und sie sind ernsthaft verhandlungsbereit, dann aber unterschätze ich den bisherigen Erfolg von ISAF/ANA und dieser hat wesentlich mehr Druck auf die Taliban ausgeübt als m.E. derzeit erkennbar wäre. Wenn dem so sein sollte, so brauchen die Taliban unbedingt einige symbolträchtige Zugeständnisse, um Erfolge vorweisen zu können und so ihr Gesicht zu wahren. Die Freilassung diverser Gefangener wäre ein solcher Erfolg, mit dem die QS weitere Verhandlungen (und Zugeständnisse) legitimieren könnte. Auch werden die Taliban darauf hinweisen, dass ja der Abzug der westlichen Kampftruppen erfolgen WIRD und damit ihr Ziel erreicht sei (auch wenn sie sie nicht vertrieben haben, sondern der Abzug geplant und aus freien Stücken erfolgt; auch wenn der Abzug nicht Endziel, sondern Voraussetzung für den Sturz von GIRoA war, aber da muss man eben das "Hauptziel" umdeklarieren, das geht schon). Die Distanzierung von AQ dürfte dagegen relativ unproblematisch sein, denn diese Verbindungen sind ohnehin de facto stark zurückgegangen.

Wichtig ist jetzt m.E. vorrangig a) dass der Druck auf die Insurgenten nicht vermindert wird, und b) erörtert wird, inwieweit ihre neuen gemäßigten Positionen belastbar sind und welche Gesten sie brauchen um weiter an ISAF/GIRoA heranrücken zu können.
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schlammtreiber

Zitat von: schlammtreiber am 20. Dezember 2011, 11:11:37
Wenn dem so sein sollte, so brauchen die Taliban unbedingt einige symbolträchtige Zugeständnisse, um Erfolge vorweisen zu können und so ihr Gesicht zu wahren. Die Freilassung diverser Gefangener wäre ein solcher Erfolg, mit dem die QS weitere Verhandlungen (und Zugeständnisse) legitimieren könnte.

Siehe hierzu:

Taliban seek freedom for dangerous Guantanamo detainees
http://www.longwarjournal.org/archives/2011/12/taliban_seeks_freedo.php

Nette Burschen  ;)
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schlammtreiber

Abdullah Abdullah ist zurück, und er bringt evtl Hoffnung:

New Afghan opposition coalition says can check Karzai
http://www.reuters.com/article/2011/12/22/us-afghanistan-politics-idUSTRE7BL0TD20111222

ZitatDozens of Afghan political parties launched a new coalition bloc on Thursday hoping to pose a stronger challenge to the government of President Hamid Karzai, which they say is corrupt and misuses funds meant to rebuild their war-torn state.
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schlammtreiber

Zwischenmeldung aus Katar:

Die geplante Etröffnung des Taliban-Verbindungsbüros ist halbwegs amtlich, und eine afghanische Delegation soll mal vorschnuppern.

Gespräche mit dem Westen
Taliban wollen Verbindungsbüro in Katar eröffnen

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,806945,00.html

ZitatDie Taliban sind offenbar zu Friedensverhandlungen mit den USA bereit: Dazu wollen die Radikal-Islamisten ein eigenes Büro im Golfstaat Katar einrichten.
Es habe eine "erste Einigung" und "vorbereitende Gespräche mit allen wichtigen Seiten, darunter Katar" gegeben, hieß es in einer über die Internetseite Stimme des Dschihad verbreiteten Erklärung der Taliban. "Wir sind nun einverstanden, über ein politisches Büro im Ausland für Verhandlungen zu verfügen, während wir im Inneren (in Afghanistan) eine starke Präsenz haben."

Afghan Peace Council to Qatar to Probe Taliban Office
http://www.voanews.com/english/news/asia/south/Afghan-Peace-Council-to-Qatar-to-Probe-Taliban-Office-136945413.html

ZitatA senior member of the Afghan Peace Council, Mohammad Ismail Qasimyar, told reporters on Monday that members of the council will travel to the Gulf state in the coming days to get more details about the proposed Taliban office and negotiations with the group.
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The challenge of getting the Taliban to the table
http://www.washingtonpost.com/opinions/the-challenge-of-getting-the-taliban-to-the-table/2012/01/10/gIQABiBNpP_story.html

ZitatFor some intrigue at the start of this new year, take a look at the secret diplomacy under way between the United States and the Taliban. Most observers are skeptical the process will produce any breakthroughs, but it's interesting that the talks are taking place at all.
...
The Taliban are supposed to make statements soon rejecting international terrorism and supporting a political process in Afghanistan — first steps toward eventual renunciation of ­al-Qaeda and support for the Afghan constitution.
...
It's a long shot, but it's also true that all wars end eventually — starting with a process something like this one.
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schlammtreiber

Optimismus bei den Taliban, Skepsis seitens westlicher Experten:

Taliban 'optimistic' about peace talks with U.S.
Says prisoner exchange will follow once the deal is done

http://www.washingtontimes.com/news/2012/jan/12/taliban-optimistic-about-peace-talks-with-us/

ZitatThe Afghan Taliban is ready to exchange prisoners with the United States and is "optimistic" about engaging in peace talks after it opens its office in Qatar, the militant group's spokesman said this week.

Taliban spokesman Qari Yousef Ahmadi told The Washington Times that "definitely both sides will exchange its prisoners as soon as the deal is done," adding that Americans have been dealing with Taliban diplomats and Qatari lobbyists.
...
Asked whether the office may lead to peace talks with the U.S. someday, Mr. Ahmadi said: "We are optimistic and would definitely come up with some sort of agreement."

Regional specialists have expressed doubt that the Taliban are interested in peace talks ahead of the announced withdrawal of U.S. troops from Afghanistan in 2014
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schlammtreiber

Die Gretchenfrage: die Taliban sind mittlerweile stark geschwächt - aber wie stark?

New Afghanistan assessment reflects split U.S. views
http://www.reuters.com/article/2012/01/12/us-usa-afghanistan-intelligence-idUSTRE80B25C20120112

ZitatU.S. and NATO soldiers have weakened the Taliban but not enough to force the militants to abandon their fight against foreign troops, according to a new intelligence assessment that highlights an abiding division between the U.S. military and intelligence views on the war in Afghanistan.

A U.S. official, speaking on condition of anonymity, said the new National Intelligence Estimate on Afghanistan concluded that a stepped-up Western military campaign had done real damage to the Taliban's military prowess but "not enough so to change their strategic calculus."
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Mit der Polizeiausbildung in Afghanistan beschäftigte sich der Innenausschuss des Bundestages. Hierzu die hib-Meldung 022/2012 vom 18. Januar 2012 an dieser Stelle:

Innenausschuss lehnt Antrag auf Abzug deutscher Polizisten aus Afghanistan ab
Innenausschuss - 18.01.2012

Berlin: (hib/STO) Die Fraktion Die Linke ist im Innenausschuss mit einem Vorstoß zum Abzug deutscher Polizisten aus Afghanistan gescheitert. Mit den Stimmen der vier anderen Fraktionen lehnte der Ausschuss am Mittwoch einen entsprechenden Antrag der Linksfraktion (17/4879) ab.

In der Vorlage wird die Bundesregierung aufgefordert, künftig nicht mehr Angehörige der Bundespolizei zu Ausbildungszwecken nach Afghanistan zu entsenden sowie das bilaterale ,,German Police Project Team" und die deutsche Beteiligung an der EU-Polizeimission in Afghanistan (Eupol AFG) einzustellen. Auch sollte die Regierung nach dem Willen der Antragsteller die derzeit in Afghanistan befindlichen Polizeibeamten ,,unverzüglich" abziehen.

In der Begründung verweisen die Abgeordneten darauf, dass seit dem Jahr 2002 mehr als 1.000 Polizeivollzugsbeamte des Bundes und der Länder im freiwilligen Einsatz in Afghanistan gewesen seien. ,,Ihr Einsatz muss als gescheitert angesehen werden", heißt es in der Vorlage weiter. Die afghanische Polizei sei ,,zwar zahlenmäßig angewachsen, die Rechtsstaatlichkeit jedoch nicht".

Die Fraktion Die Linke argumentierte im Ausschuss, dass Polizisten nicht in Kriegsgebieten tätig sein sollten. Nach fast zehn Einsatzjahren der Bundespolizei in Afghanistan sei es an der Zeit, sie abzuziehen und die Ausbildungsmaßnahmen zu beenden. Die Fraktion kritisierte zugleich, dass es in Afghanistan eine paramilitärische Ausbildung der Polizei gebe.

Die CDU/CSU-Fraktion entgegnete, dass sowohl bei Eupol als auch bei dem bilateralen deutschen Projekt nicht von paramilitärischer Ausbildung die Rede sei. Sie warf zugleich die Frage auf, ob man bei einem Abzug deutscher Soldaten nicht mit der Polizei weiterhin im derzeitigen oder höheren Umfang Aufbauhilfe leisten müsse.

Die SPD-Fraktion betonte, der Antrag der Linksfraktion enthalte einige richtige Darstellungen, doch könne die Konsequenz nicht sein, alle Polizisten zurückzuziehen. Man dürfe die Polizeibeamten nicht alleine lassen. Die Fraktion beklagte, der internationale Druck auf die afghanische Regierung, gegen die Korruption im Lande vorzugehen, sei zu gering.

Die FDP-Fraktion bescheinigte den in Afghanistan eingesetzten deutschen Polizisten, eine hervorragende Ausbildungsarbeit zu leisten. Dass dies nicht einfach sei, verstehe sich von selbst. Die Arbeit der deutschen Polizisten einfach zu beenden, würde die Probleme aber noch schlimmer machen.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sagte ebenfalls, dass es Probleme gebe, die man beseitigen müsse. Sie verwies zugleich darauf, dass man die Polizeiarbeit in Afghanistan nach einem Abzug des Militärs aus dem Land möglicherweise noch werde verstärken müssen.

Das Bundesinnenministerium verwies darauf, dass angesichts der Korruption in Afghanistan eine gute Polizeiausbildung um so wichtiger sei. Das Ministerium betonte zugleich, dass man keine paramilitärische Ausbildung mache.

Quelle
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schlammtreiber

Die SED-Jungens arbeiten ja erstaunlich offen daran, das Land, welches ihre Genossen von der KPdSU 1979 in dieses seitdem andauernde Elend gestürzt haben, auch unbedingt in diesem elenden Zustand zu halten.
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