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Laufbahn eines SanOA

Begonnen von Volare, 03. Dezember 2011, 17:39:25

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StOPfr

Zitat von: Volare am 03. Dezember 2011, 21:33:25
4) Wenn ich noch mehr Glück habe und durchgehend Spitzenbeurteilungen erhalte, kann ich auf einen Generalrang befördert werden
5) Wenn dies nicht passiert, beende ich meinen BW-Aufenthalt nach 17 Jahren und bewerbe mich in einem zivilen Krankenhaus
Die Beziehungsetzung dieser beiden Punkte zueinander halte ich allein schon aus zeitlichen Gründen für irrelevant. Innerhalb des "Bw-Aufenthalts" ( ::)) wird es keine Beförderung zum Generalarzt geben. Diese Menge an Glück ist weder vorgesehen noch planbar. 
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ulli76

Achso- wegen Beförderungen zum General musste mal unseren Migu fragen- der kennt sich damit aus.
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KlausP

*pruuuuust* ..... Mist, Bier auffe Tastatur ...  :D
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aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Volare

StOPfr - Hatte das auch eigentlich gar nicht zeitlich gemeint, das war eher so als Auflistung der Fakten gemeint... Selbstverständlich geh ich natürlich auch nicht davon aus dass ich mit 35 Generalinspekteur des Sanitätswesens der Bundeswehr wäre, aber wenn ich die Möglichkeit habe in Generalsränge aufzusteigen wird man das doch wohl innerhalb dieser 17 Jahre bemerken und dann kann ich natürlich noch länger für den Bund arbeiten, oder nicht?

Ulli76 - wer ist denn dieser Migu? War das jetzt nen Witz? Und recht wenig mit der Materie beschäftigt... Nun ja, ich weiß dass ich Arzt werden will. Und das wenn möglich bei der Bundeswehr. Und dass ich dort soweit wie möglich kommen will. Was du vergisst ist, dass ich nicht 25 bin und immer noch nicht weiß was ich tun soll sondern immer noch mehr als ein Jahr bis zum Abitur habe. Im Verhältnis zu so ziemlich allen anderen in meinem Alter bin ich mir eigentlich schon sehr im klaren darüber, was ich mal machen will. ;)

KlausP

Und das wissen Sie auch, wenn Sie zum ersten Mal in Afghanistan in einem BAT sitzen, dessen Rotes Kreuz "Hassan Taliban" gerade mit seiner RPG anvisiert?
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Volare

Wenn ich in den Krieg ziehen müsste, würde ich das auch tun. Da müsste ich mich dann auf meine Kameraden verlassen - dass das ein gefährlicher Beruf ist ist mir bewusst, und ich weiß auch dass wir schon genug Männer in Afghanistan verloren haben. Aber ich verstehe jetzt nicht ganz inwiefern das zu den bisherigen Beiträgen hier passt? Wollen Sie damit sagen dass ich mir wahrscheinlich nicht im Klaren darüber bin, was der Beruf des Sanitäts-Offiziers alles bedeutet? Doch, das weiß ich. Und ich kann mit den damit verbundenen Gefahren gut leben. Mir reicht es zu wissen dass ich dort im Krieg Leben retten könnte, auch wenn ich dabei mein eigenes aufs Spiel setze.

ulli76

Der Migu ist einer unserer User.
Naja- von jemandem, der Arzt werden will- egal ob Bw oder zivil- und da auch noch in eine Spitzenverwendung will, erwartet man schon,dass derjenige weiss, was es mit der Facharztausbildung auf sich hat.

Und Klaus muss ich schon recht geben: Dir ist schon klar, dass du nicht Arzt, sondern Sanitätsoffizier wirst, wenn du zur Bundeswehr gehst? Wenn du Sanitätsoffizier wirst, dann wirst du ganz sicher früher oder später in den Einsatz gehen.

@Klaus: Wir haben die roten Kreuze doch abgetarnt, damit man uns nicht mehr erkennt. Naja-dafür haben sie ne andere Form als die anderen.

Edit: Ja, so wenig, wie du dich mit dem Arztberuf beschäftigt hast, war mehr als zweifelhaft, ob du dich mit dem Berufsbild eines Sanitätsoffiziers beschäftigt hast.
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StOPfr

Zitat von: Volare am 03. Dezember 2011, 23:04:03
...aber wenn ich die Möglichkeit habe in Generalsränge aufzusteigen wird man das doch wohl innerhalb dieser 17 Jahre bemerken und dann kann ich natürlich noch länger für den Bund arbeiten, oder nicht?
Da kommt irgendwann das Glück ins Spiel, über das ulli schon hinreichend geschrieben hat und mit dem man nicht planen kann.
Klaus' Hinweis auf den Einsatz zielt auch in diese Richtung. Die Bundeswehr wird in noch stärkerem Maße als bisher zur Einsatzarmee. Eine Lebensplanung als Sanitätsoffizier, die diese Entwicklung und ihre Risiken ausblendet, ist unrealistisch.
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Volare

Natürlich ist mir das klar. Aber Arzt möchte ich vor allem werden, um Leben zu retten und (bitte erschlagt mich nicht, das wird jetzt sowas von kitschig klingen...) um etwas gutes zu bewirken. Ich denke das könnte ich vor allem im Ausland machen. Ob ich dabei mein Leben aufs Spiel setze ist mir zwar nicht egal, aber das ist etwas womit ich leben kann. Und der Beruf des Sanitäts-Offiziers impliziert natürlich dass man auch Soldat ist. Dass man da auch mal nach Afghanistan (gut, bis ich mit studieren fertig bin ist dort sicher Ruhe, aber dann ist woanders wieder Krieg...) ist doch klar, warum würde man Soldat werden wollen wenn man sich weigert in den Krieg zu ziehen?

ulli76

Mit das Schlimmste am Einsatz ist allerdings neben der Gefahr, nichts tun zu können. Da stoßen die Kameraden, die Arzt geworden sind, um Leben zu retten, ganz schnell an ihre Grenzen.

Man kann nicht jeden Einheimischen behandeln. Zum einen aus Kapazitätsgründen, zum anderen aus Sicherheitsgründen.
Ebenso kann es passieren, dass man auch Sicheheitsgründen einfach nicht an seine Kameraden dran kommt, um diesen zu helfen.

Gerade zum ersten Punkt kann ich da ne Story aus meinem ersten Einsatz schildern: Wir hatten das Verbot Behandlungen durchzuführen, die über die reine Notfallbehandlung hinaus gingen und wir durften keine Medikamente raus geben.
Jetzt kam eine alte Frau zu uns mit Knieschmerzen, wahrscheinlich durch Arthrose. Eine Packung Schmerzmittel, kostet so gut wie nichts- wir durften aber nichts raus geben. Im örtlichen Krankenhaus gab es keine Behandlung und sie war zu arm, sich das Medikament zu kaufen.
Oder eine  junge Frau mit Z.n. Suizidversuch, zum Glück mit einer Substanz, die in der Menge nicht gefährlich war.
Nach der ein paar Stunden Überwachung mussten wir sie wieder entlassen. Für sie gab es keinerlei Behandlungsmöglichkeit und bei der dahinter steckenden Geschichte, hat sie es wahrscheinlich wieder versucht- und dann hoffentlich erfolgreich.

Achso- dass du im Falle des Falles auch töten musst, ist dir hoffentlich auch klar, oder?

Ich kann dir übrigens das Video von den Karfreitagsgefechten von Seiten der Taliban aus empfehlen. Geh einfach mal auf liveleak suchen. Wir verlinken das hier übrigens aus guten Gründen-vor allem aus Rücksicht auf die Angehörigen nicht.

Wie gesagt: Mach erstmal dein Abi, bring die OPZ erfolgreich hinter dich, bring die AGA erfolgreich hinter dich, dann das Studium, dann eine ersten Stellen, lern einsatzverwundete Kameraden kennen, lern den alltäglichen Wahnsinn kennen, dann wird sich zeigen, ob du das Zeug für ne Spitzenverwendung hast.

Hast du mal ein Schülerpraktikum gemacht? Kann ich sehr empfehlen.
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Volare

Nein, ein Praktikum hab ich leider nicht gemacht - als das anstand war ich im Ausland. Hatte nen halbes Jahr in Neuseeland verbracht.
Das mit dem Töten überrascht mich ernsthaft - bin ich als Arzt bei der Bundeswehr bewaffnet? Hatte eigentlich es bisher immer so verstanden dass die militärische Basisausbildung dazu dient ein Verständnis für die taktische Kriegsführung zu gewinnen und in der Lage zu sein, Truppenverbände zu koordinieren?
Die von dir geschilderten Situationen stelle ich mir selbstverständlich schrecklich vor... Besonders die wenn du deinen verwundeten Kameraden quasi direkt vor deinen Augen liegen siehst aber nicht zu ihm vorstoßen kannst weil du dann selber erschossen wirst... aber dafür kann man vielen anderen helfen. Es geht nicht darum wie viele man verliert, sondern wie viele man rettet...

The_Staffsergeant

#26
Ah  :o
Komm mal vom hohen Ross runter. Überdenk mal den letzten Satz nochmal.

Wobei. Überdenke den ganzen Mist vom letzten Eintrag nochmal.
Du solltest dir mal selber zuhören was du von dir gibst.
Das ist ziemlich naiv was du hier raushaust.
OFw d.R. und Stolz darauf
 
Wenn Gott gewollt hätt', das Panzer von Himmel fallen, dann hätte ich auch Fallschirmspringen gelernt.
Und ich lauf zu Fuß, nie weiter, wie ein Panzer lang ist. Für alles andere "Motor an"

KlausP

Zitatbin ich als Arzt bei der Bundeswehr bewaffnet?

Selbsrverständlich sind Sie das. In erster Linie zum Eigenschutz, aber auch um die Ihnen anvertrauen Verwundeten zu schützen, und zwar nicht nur mit Ihrer Pistole sondern mit jeder Ihnen zur Verfügung stehenden Waffe - das klammern einige Sanitäter und Ärzte gerne aus.

Zitat... dass die militärische Basisausbildung dazu dient ein Verständnis für die taktische Kriegsführung zu gewinnen ...

Was für 'ne gequirlte ***! Nein, die Allgemeine Grundausbildung dazu zu lernen, wie man sich im Gefecht verhält und überlebt (mal einfach und auch für Sie verständlich ausgedrückt).

Zitat... und in der Lage zu sein, Truppenverbände zu koordinieren ...

Sie werden als Arzt außer Ihrem Sanitätspersonal gar nichts koordinieren, das überlassen Sie mal lieber den Führern der der anderen Truppengattungen. Die werden Ihnen schließlich auch nicht bei einer OP in's Handwerk pfuschen.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
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Volare

#28
Also muss ich als Arzt im Zweifelsfall auch Leute erschießen... Na super, ist eigentlich nicht der Grund warum ich Arzt werden will, aber ist ja irgendwie logisch wenn ich genauer darüber nachdenke, lol, denn irgendwie muss man sich ja verteidigen können... Das heißt jeder Arzt ist bei der Bundeswehr grundsätzlich mit einer Pistole bewaffnet?
Wobei ich ohnehin eigentlich dachte Ärzte werden im Normalfall nicht angegriffen... das war zumindest meines Wissens früher so. Hat sich das so stark geändert? Oder bin ich da komplett falsch informiert?

Und was ich mit meinem letzten Beitrag eigentlich ausdrücken wollte (war schon spät :D): Es ist natürlich so dass man nicht allen Leuten helfen kann, denen man gerne helfen möchte. Das wäre auch als normaler Arzt so, möchte nicht wissen wie viele Patienten die Unfallchirurgen in diversen Krankenhäusern schon verloren haben. Aber man kann doch trotzdem vielen Leuten helfen, und darauf kommts doch an.

KlausP

Zitat... Wobei ich ohnehin eigentlich dachte Ärzte werden im Normalfall nicht angegriffen... das war zumindest meines Wissens früher so. Hat sich das so stark geändert? ...

Das Kriegsvölkerrecht interessiert "Hassan Taliban" nicht die Bohne, im Gegenteil, da wird gezielt Sanitätspersonal angegriffen.
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