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familie - depression - versetzung

Begonnen von zuagroaste, 12. September 2012, 00:31:14

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zuagroaste

Hallo in die runde,
Ich habe ein paar fragen und blicke bw technisch einfach nicht durch!
Mein Lebensgefährte ist berufssoldat/gebirgsjäger/heeresbergführer, wir haben 2 gemeinsame Kinder, er ist seit 3 Jahren 300 km weit weg stationiert - dh wochenend Beziehung! Damit kann ich aber relativ gut leben! Jetzt steht eine neue Versetzung an, vorgeschlagen wurden ihm Standorte die mehr als 600 km entfernt sind (NRW und Sachsen, was soll ein gebirgsjäger dort machen?), sodass er aber nicht jedes we nach hause kommen kann!
Meine fragen:
Ist es nicht möglich auf einen Standort zu bestehen bei dem die Familie nicht zu kurz kommt?
Er hatte außerdem vor 2 Jahren starke Depressionen/burn out musste sogar bis vor kurzem anti depressiva nehmen, kann man da nicht auch sagen, dass man so eine Trennung psychisch nicht verkraftet?
Bin schon gespannt auf eure antworten
Lg

miguhamburg1

Grundsätzlich setzt der Dienstherr Bundeswehr seine Soldaten ein, wo sie mit ihren Fähigkeiten gebraucht werden oder sie Selbige erwerben sollen, um dadurch ge-/befördert zu werden. Und das heißt: bundesweite Verwendungen und damit Ortswechsel sind möglich. Zum Beispiel vom Heer (Gebirgsjäger) in einen Truppenteil oder Dienststelle der Streitkrâftebasis.

Nach Möglichkeit berücksichtigt die Personalführung auch die Belange und Wünsche des Soldaten - soweit er sie bekannt gibt. Der Grund der Wochenendbeziehung allein ist jedoch nicht ausreichend, von einer Versetzung abzusehen: Er besteht ja auch derzeit und Sie Beide haben es ja frei entschieden, dass Ihr Partner pendelt und Sie als Familie nicht am jeweiligen Standort leben, was der Dienstherr ja auch als Familienumzug finanzieren würde. Mir ist schon klar, dass es dafür triftige Hinderungsgründe geben kann, aber dennoch ist das ein Aspekt Ihrer beider privater Lebensführung, in die sich die Bw nicht einmischt.

Zum Thema "Gesundheit" ist anzumerken, dass sich Ihr Partner bei (Wieder)Auftreten seiner Beschwerden erneut bei seinem Truppenarzt melden muss und sollte, damit eine Behandlung erfolgen kann. Ob dies dann ggf. zu einer anderen Entscheidung seiner Personalführung bezüglich einer Versetzung führen könnte, kann nur spekuliert werden.

InstUffzSEAKlima

Zitat von: miguhamburg1 am 12. September 2012, 01:02:50
Der Grund der Wochenendbeziehung allein ist jedoch nicht ausreichend, von einer Versetzung abzusehen: Er besteht ja auch derzeit und Sie Beide haben es ja frei entschieden, dass Ihr Partner pendelt und Sie als Familie nicht am jeweiligen Standort leben (...)

Die Entfernung ist in sofern da nicht ohne Belang, da es ein Unterschied ist, ob der Partner erst Freitag um 23°° abends zu Hause ist und damit für ihn das Wochenende beginnt, welches dann auch bereits am Sonntagnachmittag/-abend endet, oder aber die Entfernung Wohnort-Dienstort erfordert keine Heimfahrt längs durch das Land. Kurz gesagt: Wochenendpendler ist ein Unterschied ob "nur" 300 km oder "open end". Ich habe das selber so kennengelernt und weiß, wovon ich schreibe.

wolverine

Trotzdem besteht auch die Variante des Umzugs wen n mann denn so unter Entfernungen leidet.
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zuagroaste

Es ist schon ein unterschied ob der Vater die Kinder jedes we sieht und sich dann voll und ganz der Familie widmen kann wenn er will, oder ob man die Familie nur 1 mal im Monat sieht, und dann nur Sa und bis so Mittag!  Beruf (für meinen Lebensgefährten ist es auch Berufung) ist ja schön und gut und voller Einsatz und Hingabe (Versetzungen, umzüge) aber muss da der ganze familienclan sich der Bundeswehr fügen, sonst hat man eben Pech und sieht seinen Partner eben nur dann wenn die Bundeswehr familienheimfahrten gewährt??

turbotyp

Zitat von: zuagroaste am 12. September 2012, 10:56:09
Es ist schon ein unterschied ob der Vater die Kinder jedes we sieht und sich dann voll und ganz der Familie widmen kann wenn er will, oder ob man die Familie nur 1 mal im Monat sieht, und dann nur Sa und bis so Mittag!  Beruf (für meinen Lebensgefährten ist es auch Berufung) ist ja schön und gut und voller Einsatz und Hingabe (Versetzungen, umzüge) aber muss da der ganze familienclan sich der Bundeswehr fügen, sonst hat man eben Pech und sieht seinen Partner eben nur dann wenn die Bundeswehr familienheimfahrten gewährt??

Leider ist das einfach so. Die Bundeswehr ist nun einmal im gesamten Bundesgebiet präsent. Dann war die Entscheidung BS zu werden nicht ganz so glücklich gewählt. Vllt hätte er SaZ bleiben sollen und nach dem Dienstzeitende würde er jetzt evtl. bei seiner Familie im Ort arbeiten...

wolverine

#6
Irgendwie finde ich die Anspruchshaltung persönlich ziemlich kindisch. Ein ziviler Arbeitgeber würde einem nur die Alternativen "Versetzung" oder "Vertragsauflösung" stellen.
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BulleMölders

Und in vielen anderen Bundesbehörden war und ist es ja auch nicht anders.

Was war den mit den ganzen Zollmitarbeitern, die nach in Kraft treten des Schengener Abkommen z. B. von der Holländischen an die Tschechische Grenze (die damals noch EU-Außengrenze war) versetzt wurden?

miguhamburg1

Verzeihen Sie, liebe Fragestellerin, wohin soll Ihr Partner denn versetzt werden, von wo aus der Dienstherr ihm nur eine WE-Heimfahrt im Monat erlaubt? Mit Verlaub, das ist schlicht Unsinn.

InstUffzSEAKlima

Die Vereinbarkeit des Soldatenberufes mit dem Familienleben ist im Fall größerer Entfernungen immer sehr heikel. Vergleiche mit zivilen Anstellungen sind auch nicht immer zielführend. Ein Soldat kann nicht wegen aus seiner Sicht ungünstiger Versetzung den Dienstvertrag kündigen und bei einem anderen Unternehmen im Ort die gleiche Tätigkeit wieder aufnehmen.
Familie und Soldat, vor allem BS, ist wirklich nur bei sehr langer (planbarer) Standzeit unter einen Hut zu bekommen. Für die Familie eines SaZ mag es für 6 Jahre hinnehmbar sein, dass man sich nur am WE sieht und die Frau die Woche über alles allein hat - oder aber man bleibt konsequent Single und mutet keinem diese Wochenendbeziehungen für die Dauer des Dienstverhätnisses an wechselnden StO zu.

miguhamburg1

Lieber InstUffz, ganz so kann es nicht stehen bleiben, was Sie hierzu schrieben.

Ich gehe mit Ihnen, dass das Thema "bundesweite Versetzbarkeit" und tatsächliche Versetzung (!) wohl nur in wenigen Großkonzernen vorhanden ist. Auch ist es als Soldat nicht so leicht möglich, wie ein ziviler Angestellter seinen "Arbeitsvertrag" mit der Bw zu lösen. Auf der anderen Seite zeigen gerade die Erhebungen über die Berufspendlerströme aus der "Provinz" in die Metropolen, dass es eben für sehr viele zivil Berufstätige auch nicht möglich ist, nebenan eine neue Arbeit aufzunehmen.

Dies ist ein Beispiel, das auch erklärt, warum es auch außerhalb der Bw WE-Beziehungen gibt. Ich entsinne mich, dass dazu mal eine Erhebung veröffentlicht wurde, nach der das in bestimmten Berufsgruppen rund ein Viertel betrifft - und zwar länger als nur einige Jahre.

Letztlich müssen zwei Partner gemeinsam entscheiden, was geht und was nicht und hierüber auch ehrlich im Dialog bleiben. Es gibt auch bei uns eine ganze Reihe Soldaten, die viele, viele Jahre eine WE-Beziehung führen, und dennoch mit ihren (ersten) Partnerinnen sehr glücklich zusammen sind und auch eine tolle Familie haben.

Ich vermute, dass sich die Fragenstellerin und ihr Gebirgsjäger noch nicht ernsthaft über diese Frage so ausgetauscht haben, dass alle gegenseitigen Gedanken und Empfindungen dabei dem anderen verständlich gemacht wurden. Auch mag es entweder falsch dargestellt oder verstanden sein, dass am neuen Standort nur einmal im Monat eine WE-Heimfahrt möglich wäre. Aber zu allen unseren Antworten hat sich die Fragenstellerin ja nicht mehr geäußert. Vielleicht ist ihr da ein Licht aufgegangen?

Rollo83

Ich versteh das so, das wegen der großen Entfernung nicht jedes Wochenende gependelt werden kann.
Das muss man natürlich für sich selbst entscheiden. Ich hab 400km einfach und fahre so gut wie jedes Wochenende nach Hause. Das ist schon belastend. Wären es mehr als 400km würde ich auch nur alle 2 Wochen pendeln. Ich nach 3 Kreuze wenn ich endlich zum Standort umziehen kann.

Dawid89

Bei uns sind es knapp 770 km, wir haben unsere wohnung in essen und ich bin im februar nach bad reichenhall versetzt worden.
Jedes Wochenende nach hause fahren ist leider nicht drin, zum einen sind dies mind. 8 std fahrt (plus stau) und zum anderen sind die spritpreise zu hoch.
Wir hatten auch an einen Umzug nach bad reichenhall gedacht, aber da wir im august letzten jahres eltern geworden sind haben wir uns dagegen entschieden.

InstUffzSEAKlima

Wenn Sie schreiben:

Zitat von: miguhamburg1 am 13. September 2012, 07:42:12
Auch ist es als Soldat nicht so leicht möglich, wie ein ziviler Angestellter seinen "Arbeitsvertrag" mit der Bw zu lösen.

dann haben Sie meinen Beitrag offenbar nicht gründlich gelesen, da ich dort bereits schrieb:

Zitat von: InstUffzSEAKlima am 13. September 2012, 01:00:50
Vergleiche mit zivilen Anstellungen sind auch nicht immer zielführend. Ein Soldat kann nicht wegen aus seiner Sicht ungünstiger Versetzung den Dienstvertrag kündigen und bei einem anderen Unternehmen im Ort die gleiche Tätigkeit wieder aufnehmen.

Im Bezug auf Pendeln, sowohl am WE über mehrere hundert Kilometer als Soldat, als auch täglich mit bis zu 100 km einfach als Angestellter,kenne ich alle Nachteile und Besonderheiten eines solchen Lebens sehr gut.

Andi

Zitat von: Dawid89 am 13. September 2012, 09:33:47
Bei uns sind es knapp 770 km, wir haben unsere wohnung in essen und ich bin im februar nach bad reichenhall versetzt worden.
Jedes Wochenende nach hause fahren ist leider nicht drin, zum einen sind dies mind. 8 std fahrt (plus stau) und zum anderen sind die spritpreise zu hoch.

Bei der Entfernung und vor allem auch dieser Strecke wäre ich schon längst auf die Bahn umgestiegen! Entweder mit BC 50 oder wahrscheinlich eher BC 100.

Ansonsten empfehle ich schlicht zu heiraten, damit in jedem Fall trennungsgeldberechtigt zu sein und zwei Familienheimfahrten pro Monat von Vater Staat zahlen zu lassen und mehr Geld gibt es außerdem.

Gruß Andi
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