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Pendeln - Vereinbarkeit von Heimat und Dienst auf Dauer möglich?

Begonnen von FabiKL, 24. Februar 2013, 16:51:56

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FabiKL

Hallo zusammen,

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Leuten aus der Stadt häufig leichter fällt, aus beruflichen Gründen aus ihrer Heimat weg zu ziehen und alle sozialen Beziehungen zurück, wogegen sich bei bei uns auf dem Land die meisten das gar nicht vorstellen können.
Woran das liegt weiß ich nicht, vielleicht sind auf dem Land die sozialen Bindungen zu Freunden und Familie oder Vereinen intensiver oder die Mentalität ist einfach nur anders. Einige können das vielleicht nicht verstehen, andere wiederum wissen wahrscheinlich genau was ich meine. Mir geht es auf jeden Fall genau so und trotzdem will ich SaZ 12 werden. Es gibt da ja immer noch die Möglichkeit zu pendeln.

Die Standorte wo meine Wunschverwendungen sind, sind hier zwischen 90 km/1 Autostunde (Donaueschingen), 200 km/2,75 Autostunden (Mittenwald) und Lebach 400 km/4 Autostunden (Lebach) entfernt.

Täglich pendeln wäre wenn überhaupt eh nur nach Donaueschingen möglich, aber auch das drückt mit der Zeit ziemlich auf den Geldbeutel und die Nerven, daher würde langfristig nur ein Pendeln am Wochenende Sinn machen.
Ich kann mir gut vorstellen, jetzt mit meinen 23 Jahren unter der Woche in der Kaserne zu leben und das Wochenende in meiner Wohnung zu verbringen, zur Zeit mache ich das genau so als Schüler. Allerdings kann ich mir die Frage nicht beantworten wie ich mit 30 Jahren darüber denke, ob ich nicht irgendwann zu alt dafür werde und das einfach nicht mehr will.
Es tickt zwar jeder anders, aber wenn man ein paar Meinungen hört kann man sich doch eher ein Bild davon machen.

Vielleicht hat es hier ja Soldaten, die mir ihre Erfahrungen zum Pendeln schildern können, die sie selber schon gemacht oder miterlebt haben.

Schöne Grüße
Fabian

OFeld

Würde mich ebenfalls interessieren. Da ich auch als SaZ 12 anfange und wer weiss ob ich nicht irgendwann an einen Standort k9mme der ganze 400 oder 500 km von meinem Heimatort entfernt liegt.
Lieber Freundin/Frau und eventuell später Familie mitnehmen oder Pendeln?!?

Bin auf "Erfahrungsberichte" gespannt!

bayern bazi

diese frage ist eigentlich erst nach der ausbilung abzuklären wo der  soldat am ende landet

die ersten 2-4 jahre ist man ja eh relativ oft und lang vom standort weg, da ja erst die verschiednen ausbildungen und lehrgänge durchlaufen werden müssen

prinzipiell ist es aber IMMER praktischer wenn die familie mitzieht für kinde ist dies allerdings mit wechselnden schulsystemen relativ schwer

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

OFeld

Naja dass es Praktischer fürs Familienleben ist ist natürlich klar...

Nur inzwischen ist ea aber auch so dass das weibliche Volk ebenfalls Karriere macht und auch einen festen Arbeitaplatz hat... Was das ganze natürlich erschwehrt... LEIDER

nimo

@Bewerber _Groh: Jaja, das weibliche Volk ;) vor diesem Problem werde ich auch stehen, falls die Zusage für OA kommt. Wodurch sich ein problematisches Dreieck aus Dienststelle, Heimat/Hobby/Freunde und Studienort der Freundin ergibt  :-\

OFeld

@nimo: Exakt um dieses Thema geht es doch gerade..

Fände ea eher interessant die Meinung derer zu hören die so etwas aktuell durchleben!


FabiKL

Ja die Freundin kommt bei mir auch noch dazu, habe ich oben gar nicht erwähnt. Sie wird auf Grund von Job und Familie auch nicht weg ziehen.

Dass man am Anfang sehr viel unterwegs ist, ist klar. Ich denke damit kann man klar kommen. Interessant wird es vor allem gegen Mitte und Ende der Dienstzeit. Man wird älter, will sich vielleicht auch diesen Stress des Pendelns nicht mehr antuen,...

Naja bin einfach mal auf Erfahrungen gespannt.

heretic

Hallo,
hier mal meine Erfahrungen zum Thema:
Bin seit 2007 Soldat, erst FWDL, später Feldwebel(anwärter).
Anfangs keine Probleme mit dem Pendeln gehabt,wobei die Bahn (GWDL/FWDL fahren kostenlos Bahn) natürlich für das ein oder andere Problem sorgte.
Inzwischen vermisse ich aber den täglichen Kontakt mit Freunden/Sportverein usw., vor allem nach dem ich 6 Monate heimatnah auf Lehrgang war und dabei täglich pendeln konnte.
Eine Beziehung ist allgemein schwieriger als in den meisten Zivilberufen. Entsprechend viele Scheidungen kenn ich bei einigen. Zumal die Frau nicht immer mit umziehen kann - das Problem schulpflichtige Kinder wurde ja bereits genannt.

Zum Thema Standort: Niemand garantiert dir, dass du ewig an einem Standort bleibst. ZZt werden einige Standorte geschlossen, es gibt keine Garantie, dass das nicht irgendwann mit deinem Standort passiert.
Wenn deine nächste Verwendung dann für Torgelow geplant ist, ist das halt so.
Zum Leben in der Kaserne: Es gibt Kasernen, in denen lässts sichs gut leben. Es gibt aber auch Standorte, mit wenig Angeboten in der Umgebung, Kasernen ohne Mannschaftsheim usw. Für Internet wirst du dich mit UMTS begnügen müssen und abends wirklich Ruhe ist auch nicht garantiert.
Es gibt Standorte, in denen du ab 25 Jahren aus Platzgründen nicht mehr in der Kaserne wohnen kannst. Hier musst du eine mögliche Doppelbelastung einplanen, falls du an deinem Heimatort auch eine eigene Wohnung nehmen willst.


Insgesamt liest sich das ganze jetzt negativ, aber das ist immer von Einzelfall abhängig. Außerdem ist die Wohnsituation hoffentlich nicht das einzige Kriterium für dich.

InstUffzSEAKlima

Zitat von: FabiKL am 24. Februar 2013, 16:51:56
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Leuten aus der Stadt häufig leichter fällt, aus beruflichen Gründen aus ihrer Heimat weg zu ziehen und alle sozialen Beziehungen zurück, wogegen sich bei bei uns auf dem Land die meisten das gar nicht vorstellen können.
Woran das liegt weiß ich nicht, vielleicht sind auf dem Land die sozialen Bindungen zu Freunden und Familie oder Vereinen intensiver oder die Mentalität ist einfach nur anders. Einige können das vielleicht nicht verstehen, andere wiederum wissen wahrscheinlich genau was ich meine

Der Grund ist in vielen Fällen jener, dass Berufstätige, die in der Stadt zur Miete wohnen, flexibler auf beruftliche/dienstliche Versetzungen/Standortwechsel reagieren können, während im ländlichen Raum häufiger das eigene Haus anzutreffen ist, was eine gewisse Standortbindung bedeutet bzw. weites Pendeln in diesem Fall oft als problematisch gesehen wird, weil es halt doch mehr Pflichten und anfallende Arbeiten gibt, als es bei einer kompakten Stadtwohnung der Fall wäre.

FabiKL

Zitat von: heretic am 24. Februar 2013, 18:41:46
Außerdem ist die Wohnsituation hoffentlich nicht das einzige Kriterium für dich.
Natürlich nicht, aber das einzige worüber ich mir momentan noch ernsthaft Sorgen und Gedanken mache.

Niederbayer

Ich hoffe ja, dass irgendwann Taten auf die Mängelnennung des Wehrbeauftragten des Bundestages folgen. Aber ich denke, darauf hatte man vor 10 Jahren schon gewartet.
Ich weiß nicht, ob dies nur Jammern auf hohem Niveau ist oder ob die Forderung tatsächlich legitim ist, die Vereinbarkeit Dienst und Familie nachhaltig zu verbessern.

InstUffzSEAKlima

Nachdem die letzten Jahre unzählige StO aufgelassen wurden, teilweise auch große Garnissionen mit sehr vielen DP, gibt es in einigen Regionen fast keine Bw-Dienststellen mehr, so dass die Vereinbarkeit von Dienst und Familie/Privatleben in weiten Teilen tendenziell geringer geworden ist.
Wem das nicht gefällt, kann immer noch entsprechende Versetzungswünsche äußern und auf Realisierung hoffen. Der Vergleich mit zivilen Dienst/-Arbeitsverhältnissen ist nicht realistisch, da der Soldatenberuf zuviele Besonderheiten diesbezüglich aufweist.

LwPersFw

Die folgenden Auszüge aus dem AllgUmdruck 1/500 "Handbuch zur Vereinbarkeit von Familie und Dienst in den Streitkräften"
sollen noch das schon gesagte untermauern...

Ja, der Dienstherr wird - wo immer möglich - die Soldaten und Soldatinnen unterstützen.
Ja, auf diesem Weg hat auch der Dienstherr noch einige "Hausaufgaben" zu erledigen.

Wobei es oft nicht am fehlenden Willen innerhalb der Bw liegt - sondern an fehlenden Geld-(Haushalts-) mitteln,
die von unseren Politikern bewilligt werden müssten!

ABER ... und dies verdrängen viele "wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist" ...

wie in der u.a. Nr 5 zu lesen ist ... ZUERST kommt die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte ... DANN die Familie !

Anders sind funktionierende Streitkräfte nicht möglich ! Und DIES wird sich auch nie ändern !

Dies ist vom Grundsatz auch in anderen Streitkräften so, auch wenn es dort sicherlich Regelungen gibt,
die auch hier in DE die Vereinbarkeit von Familie und Soldat sein verbessern könnten.

Aber wenn z.B. die Ehefrau/Kinder/das Haus an einem Ort sind, in dessen Umkreis von z.B. 300 km überhaupt
kein Bw-Standort mehr ist, oder auch kein Dienstposten in der Verwendung des Soldaten, dann wird dieser
Soldat - im Regelfall - niemals näher als 300 km an diesen Ort herankommen...

Für einen SaZ 12 (im Jahr 2013 eingestellt) würde dies dann 12 Jahre pendeln bedeuten !

Aus dem 1/500 :

"...Der Dienstherr und alle Vorgesetzten sind im Rahmen ihrer Führungsverantwortung verpflichtet,
familiäre und partnerschaftliche Bedürfnisse der Soldatinnen und Soldaten bei der Umsetzung dienstlicher
Erfordernisse zu beachten. Dies ist Ausdruck zeitgemäßer Menschenführung und dient der Umsetzung
der Grundsätze der Inneren Führung. Vorgesetzte tragen damit zur Berufszufriedenheit
und Motivation ihrer Untergebenen und zur Attraktivität des Dienstes in den Streitkräften bei.
Hierbei stehen in erster Linie die nächsten Disziplinarvorgesetzten und die Kompaniefeldwebel
sowie vergleichbare Personen in der Pflicht. Zur Wahrnehmung dieser wichtigen Aufgabe ist die
enge Zusammenarbeit mit Vertrauenspersonen, Gleichstellungsbeauftragten, Familienbetreuungszentren,
Standortältesten und Sozialdienst der Bundeswehr unabdingbar.

5. Einsatzfähigkeit und Auftragserfüllung der Streitkräfte haben Vorrang auch gegenüber den
berechtigten Forderungen Einzelner nach Vereinbarkeit von Familie und Dienst in den Streitkräften.

Diese Besonderheiten des militärischen Dienstes müssen Soldaten und Soldatinnen kennen und akzeptieren.

Sie müssen auch bereit sein, daraus resultierende, erforderliche Einschränkungen hinzunehmen.

Gleichwohl stellen dienstliche Forderungen und private Belange nicht immer konkurrierende Ziele dar.

6. Von der Umsetzung der Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und
Dienst in den Streitkräften profitieren beide Seiten, wenn es gelingt, eine den dienstlichen Erfordernissen
und den privaten Interessen Rechnung tragende Problemlösung zu finden.

7. Sind in einer Partnerschaft beide Partner berufstätig, trägt auch der Arbeitgeber des
Partners oder der Partnerin eine Mitverantwortung. Familiäre Belastungssituationen sind daher
nicht allein vom Soldaten oder von der Soldatin zu tragen. Dies ist in den Entscheidungsprozessen
zur Verwirklichung der Vereinbarkeit von Familie und Dienst zu berücksichtigen. Besonderer
Fürsorge bedarf es, wenn beide Partner der Bundeswehr angehören."
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

FabiKL

Gibt es hier Leute die Täglich länger pendeln? Mich würden Erfahrungen interessieren ob man sich das auf Dauer zumuten kann?

Ich wohne bei Friedrichshafen am Bodensee und die nächste Jäger-Kaserne wäre Donaueschingen, das  sind aber immer noch 90 km und ne gute Stunde Fahrt mit dem Auto, die Bahnverbindung ist auch nicht gut.

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