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Evakuierungsmöglichkeiten aus AFGH

Begonnen von Sue0311, 25. August 2013, 22:01:55

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Sue0311

Hallo, ich hab zwei Fragen die mich brennend interessieren
.
bei meinem beitrag orientiere ich mich an den Aussagen aus dem Buch "vier Tage im November"

Erstens:

laut Buch schien es 2010 so gewesen zu sein, dass bei einem bewaffneten Konflikt die Evakuierungsmöglichkeiten aus Afgh raus total miserabel waren, besser gesagt für die damals knapp über 21000 Soldatinnen und Soldaten beinahe unmöglich.
damals war die Variante der Überlandwege nach Bagram -wo ein weiterer Flughafen ist-unrealistisch, genauso wie eine gemeinsame Evakuierungsoperation mit den Amerikanern, ebenso unrealistisch der Flughafen KIA selbst

Wie ist das heute?
Man agiert jawohl nicht in einem fremden Land, ohne zu Wissen wie man sicher wieder rauskommt?

Zweitens:

Bei jenen die "draußen" agieren, fernab vom geschützen lager, wie sieht deren Möglichkeit zb bei Verletzung aus, schnellstmöglich zurück nach Kabul oder Mes gehollt zu werden?

Auch hier bezieh ich mich nochmal auf die eben benannte Literatur : Über Funk stets mit dem Lager verbunden die dann sofort Hubschrauber zum Transport schicken: laut theorie. aber in der praxis scheinen laut AutorenAussagen die Flug/langemöglichkeiten unseren dt Hubschrauber im Outback nicht zwingend da zu sein

Wie also rettet man unsere draußies ?
kann die Rückkehr anfang Februar 2014 aus Afgh kaum erwarten

BSG1966

1. Im Outback is echt schlecht - gibt halt echt sauwenig deutsche Hubschrauber in Australien.
2. Weiß jeder, der die Tagespresse aufmerksam verfolgt, dass da in AFG auch andere Nationen stationiert sind. Sprich, wenn's brennt, kann auch ein Blackhawk aushelfen. Und tut es auch.

BSG1966

Im Übrigen haben die Amis auch per Apache hier und da schon "Amtshilfe" geleistet.

Sue0311

zu eins : lol danke, australien war nicht gemeint :o muss ich mich wohl für die unpräzie wortwahl entschuldigen
zu zwei : nochmals danke aktuelle medien habe ich verfolgt und war eben dennoch nicht im klaren ob denn diese Hilfsmaßnahmen anderer Nationen ausreicht...

( im übringen es mag an fehlender Gestik und Mimil liegen aber deine beiträge klangen nicht gerade freundlich, da muss man sich ja schon fragen ob man was falsch gemacht hat etwas gefragt zu haben  :(
kann die Rückkehr anfang Februar 2014 aus Afgh kaum erwarten

christoph1972

Die Luftrettung ist inzwischen durch den Einsatz der NH 90 soweit wie möglich optimiert. Im Medevac-Heli fliegt ein Arzt mit, so dass auch ärztliche Maßnahmen eingeleitet werden können. Nachdem im Feldlazarett die Stabilisation stattgefunden hat und eine Behandlung notwendig ist, die die Möglichkeiten vor Ort übersteigt, wird der Soldat/die Soldatin ausgeflogen.

Wenn eine Luftevakuierung nicht möglich ist, wird der Verwundete/die Verwundete auf dem Landweg durch den BAT zum nächstmöglichen Übergabepunkt transportiert. Es läuft eben wie "zu hause", nur sind die Transportmittel martialischer und das Personal auf andere Verletzungsbilder spezialisiert.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

MMG

Ich denke, mit Evakuierungsmöglichkeiten meint die TO die Last Exit Saigon Maßnahme, falls die ganze ANA umschwenken sollte.
Eigentlich mochte wir über eine solche Maßnahme im damaligen PRT Feyzabad erst gar nicht nachdenken.

christoph1972

Zitat von: MMG am 26. August 2013, 07:49:06
Ich denke, mit Evakuierungsmöglichkeiten meint die TO die Last Exit Saigon Maßnahme, falls die ganze ANA umschwenken sollte.
Eigentlich mochte wir über eine solche Maßnahme im damaligen PRT Feyzabad erst gar nicht nachdenken.

Das ist wohl eine Frage, die sich so nicht stellen wird. Da in AFG soviel unterschiedliche politische Strömungen mehr oder minder viel Einfluss haben, wird eine überraschende Evakuierung wohl nicht notwendig werden.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

Lestrade

Zitat von: christoph1972 am 26. August 2013, 07:34:40
Wenn eine Luftevakuierung nicht möglich ist, wird der Verwundete/die Verwundete auf dem Landweg durch den BAT zum nächstmöglichen Übergabepunkt transportiert. Es läuft eben wie "zu hause", nur sind die Transportmittel martialischer und das Personal auf andere Verletzungsbilder spezialisiert.

Wie zu Hause? = Wie in Deutschland?

Also wenn ich an die Berichterstattung über die Mai-Kämpfe 2010 denke, wo ein Soldat schon zu Beginn des Gefechtes verwundet wurde und erst einmal 2 Stunden im Feld ausharren musste, ehe er ins Lazarrett gebracht wurde, grault es einem doch.

KlausP

Sowas kann im Gefecht durchaus passieren, dass aus der Lage heraus keine über die Erstversorgung durch Kameraden hinausgehende medizinische Hilfe möglich ist. Mit diesem Gedanken muss man sich als Soldat aber auch auseinandersetzen, sei es, dass es einen selber trifft oder den Kameraden neben sich.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

christoph1972

Zitat von: Marschel am 26. August 2013, 11:38:21
Zitat von: christoph1972 am 26. August 2013, 07:34:40
Wenn eine Luftevakuierung nicht möglich ist, wird der Verwundete/die Verwundete auf dem Landweg durch den BAT zum nächstmöglichen Übergabepunkt transportiert. Es läuft eben wie "zu hause", nur sind die Transportmittel martialischer und das Personal auf andere Verletzungsbilder spezialisiert.

Wie zu Hause? = Wie in Deutschland?

Also wenn ich an die Berichterstattung über die Mai-Kämpfe 2010 denke, wo ein Soldat schon zu Beginn des Gefechtes verwundet wurde und erst einmal 2 Stunden im Feld ausharren musste, ehe er ins Lazarrett gebracht wurde, grault es einem doch.

@Marschel Bei einem Massenanfall von Verletzten (MAVV) findet [auch] in Deutschland eine Sichtung (Triage) statt. Zuerst werden die Schwerst- und Schwerverletzten stabilisiert und abtransportiert. Patienten die nicht unverzüglich ärztlicher Hilfe bedürfen, werden erst einmal "geparkt" und vor Ort betreut.

Ein Medivac-Helikopter braucht eben auch bestimmte Wetter- und Landebedingungen. Bei unzugänglichen Gelände und/oder zwingenden Liegendtransport kannst Du auch nicht hochwinschen. Da heißt es eben durchhalten und das Beste hoffen. Das gibt es auch im Zivilbereich.

Ziel der medizinischen Versorgung ist es immer erst einmal, Patient und dessen Vitalfunktion zu stabilisieren und Blutungen etc. zu stoppen und dann schnellstmöglich abzutransportieren.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

ulli76

Aaalso -das ist ja quasi mein Fachgebiet.


Wenn einePatrouille oder ein Konvoi raus fährt,wird vorher immer der Airmedevac-Status geklärt. Bei rotem Status fährt man normalerweise nicht raus-das ist aber seit ich im Einsatz bin nicht vor gekommen.
Zusätzlich haben Patrouillen einen BAT und/oder SanTrupp dabei,der Patienten vor Ort versorgen kann.
Bei einer Erkrankung,verletzung oder Verwendung wird im Rahmen des 9-Liners eine Dringlichkeitskategorie festgelegt. Es kann auch entschieden werden,dass der Patient nicht fliegt,sondern gefahren wird( auch das haben wir hier schon gemacht).
Nach Möglichkeit wird der Patient an eine HLS außerhalb des laufenden Gefechte gebracht. Aber manchmal geht das halt nicht. Dann muss entschieden werden,ob der Heli trotzdem landen kann oder nicht.
Ziel ist es Kat -A-Patienten innerhalb einer Stunde beim Chirurgen zu haben.

Der Patient wird dann zur nächsten geeigneten Einrichtung geflogen oder gefahren. Später kann man immernoch entscheiden,ob eine Verlegung erforderlich ist.

Je nach Verletzung kann ein Patient auch z.B. direkt von Kunduz nach MeS und nicht erst ins RZ KDZ  geflogen werden.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

ulli76

Die andere Frage ist ein eher theoretisches Konstrukt . Es ist unwahrscheinlich,dass sich die Sicherheitslage im ganzen Land so plötzlich dermassen verschlechtert, dass wir alle deutschen Soldaten auf einmal raus bringen müssen.
Größere Konvois stellen natürlich eine Gefährdung dar,aber die haben auch adäquate Sicherungskräfte dabei.
Außerdem versucht man schon im Vorfeld die Verbindungsstrstraßen frei zu halten.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

F_K

.. zur Therie:

Man wuerde Stutzpunkte als solche VERTEIDIGEN, ggf. mit CAS der US Kraefte, und dann halt kaempfend ausweichen / verlegen - ueber Wochen.

Natuerlich waere mit entsprechenden Verlusten zu rechnen - in grosser Anzahl auf der OpFor Seite.

ulli76

Man muss auch betrachten, mit welcher Zahl und welcher Art von Feind wir zu tun haben. So einfach kommen die gegen Kräfte mit unserer Stärke, Ausrüstung und Unterstützungsmöglichkeiten nicht an.
Und bei einem Angriff mit ernsthafter Gefährdung eigener Kräfte oder gar einem größeren Angriff auf ein Lager wird man eher die Entscheidung zur Luftunterstützung treffen als in den aktuellen Lagen.

•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Sue0311

danke sehr
wahrlich danke sehr für Eure Antworten. endlich mal Auskünfte die etwas Einblick ins Geschehniss bringen.

( ihr ahnt gar nicht wie viel Information - und selbst wenn es nur "ich erkläre es mal auf zivil" für einige bedeutet, die hier zuHause sitzten und warten)

LG Sue
kann die Rückkehr anfang Februar 2014 aus Afgh kaum erwarten

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