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Als Arzt zur Reserve?

Begonnen von Gast, 14. Januar 2006, 20:58:22

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Gast

Guten Abend.

Kann man als fertig studierter Arzt noch Reserveoffizier werden?

Und wie geht das dann eigentlich vonstatten? Bekommt man nur eine Uniform und macht ansonsten das gleiche wie zivil, oder lernt man schon feldmässiges Arbeiten?

Und wird man einer bestimmten Einheit zugeteilt, deren Dasein man dann auch teilt, oder ist man von der Truppe recht abgeschnitten? Mein Traum wär die Gebirgsjägerei, dass man auch mal mit raus kann - oder ist das illusorisch?

Besucher

Normalerweise müßtest du hohe Chancen haben 1.) als Arzt mit höherem Dienstgrad eingestellt zu werden (müßte Hauptmann sein wenn man fertiger Arzt ist)
2.) große Chancen haben als Reservist mit höherem Dienstgrad zu üben
3.) in deine Wunschtruppengattung Gebirgsjäger u kommen

Dazu:
Setz dich mit deinem zuständigen Kreiswehrersatzamt in Verbindung. Dort gibts Leute die für Einplanungen zuständig sind. Oder noch besser fahr da hin. Mach denen aber sofort klar das du nicht in Hintertupfingen üben willst sondern bei den Gebirgsjägern. Bei deiner Ausbildung als Arzt die sehr gesucht müßte das klappen.
Es gab übrigens mal 2-Wochenlehrgänge für solches Personal, ne Art "Grundausbildung" nachder man zum höheren Dienstgrad befördert wurde. Obs das noch gibt weiß ich nicht.
Übrigens außer Allg. Arzt müßte auch Zahnarzt und selbst Veterinärarzt (bei den Gebirgsjägern) ankommen.
Viel Glück

TheAdmin

Einfach im PersABw Abt IV (Mudra-Kaserne in Köln) anrufen und zum zuständigen durchhangeln.

Die Bewerbung als fertiger Arzt ist ziemlich umfangreich, die wollen so ziemlich alle Zeugnisse und Urkunden sehen, die du hast.

Die Chancen sind im Moment in einigen Fachbereichen recht gut aber das kann dir der Zuständige dann erzählen.
Bundeswehrforum.de - Seit 14 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann.

Gast

Vielen Dank schon mal für die Antworten.  :)

Nun, ich bin noch lange kein Facharzt - leider.  ;)

Aber wenn es allgemein ganz gut ausschaut... weiss noch jemand was näheres zu meiner 2. und 3. Frage, also inwiefern man tatsächlich mal was ganz anderes macht als das was detr Zivilberuf auch bietet?

PS Tierarzt bei den Tragtieren klingt ja auch verschärft  :D Könnte man glatt neidisch werden. Oder sitzen die immer nur in der Kaserne?

Kobold

Ja klar, raus zu den Tragtieren, Beweglicher Arzttrupp (Muli)  ::)

Dein Engagement in allen Ehren, aber steck die Erwartungen nicht zu hoch.

Was man von Reserve-Sanitätsoffizieren will:
1) Vertretung von Ärzten, die im Urlaub oder Einsatz sind
2) selber als Arzt in den Einsatz gehen

Ohne Facharzt bleibt da nur der Truppenarzt übrig - und der reduziert sich auf hausärztliche Tätigkeit in einer völlig irrationalen Patientenpopulation aus lauter jungen Menschen ohne ernsthafte Erkrankungen und einer Altersgrenze, die im Mittel bei 55 Jahren endet. Nicht sehr spannend.

Im Einsatz kann das schon anders sein, Fachkunde Rettungsdienst ist aber für Aktivitäten ausserhalb des Lagers zwingend notwendig.

Und "fachfremde" Aktivitäten im Sanitätsdienst überlässt man dann doch den "Hauptamtlichen", die dafür etwas Erfahrung mitbringen.

Wende Dich direkt an Abteilung V (römisch 5), Personalamt der Bundeswehr; die bearbeiten alle SanOffz-Sachen, auch die Reservisten.
"We may not like death but death likes us."

Gast

Ist schon klar dass man nicht ständig ausrückt, und Reserve ist ja eh zeitlich eingeschränkt  ;)

Aber man kann schon einem bestimmten Standort zugeteilt werden? Oder wäre man da einfach dem zentralen SanDienst unterstellt und ohne Einfluss darauf, wo man übt bzw. mit welcher Einheit man in den Einsatz geht (so es denn dazu kommen sollte)?

Kobold

Keine Ahnung, wie das mit den Mob-Stellen aussehen wird, aber generell wirst Du keine feste Einheit haben, sondern dort üben, wo Bedarf ist.

Und in den Einsatz geht man mit dem Verband, der dann halt gerade dran ist.
"We may not like death but death likes us."

wadenbeisser

@ Gast:

Wie schon erwähnt, wende Dich an das PersABw (Dez. IV.3), da werden Sie geholfen.

oder:

Wende Dich an die zentrale Ansprechstelle für Reservisten im Sanitätsdienst:
Sanitätsführungskommando
G 1.2 (PersMob)
Andernacherstr. 100
56070 Koblenz
Tel: 0261 / 896-1190
email: sanfuekdopersmob@bundeswehr.org
Da hilft Dir Hptm Winkler gerne weiter....

s.a.: http://www.reservistenverband.de/57878.php
"Der Gott, der Eisen schuf, wollte keine Knechte."

Laurette

Das Thema interessiert mich auch!

Eine Frage dazu: wenn man jetzt keine militärische Vorbildung hat, wird man dann automatisch "nur" Vertretung als Truppenarzt daheim, oder kann man trotzdem mit in den Einsatz? Bildet die Bundeswehr einen da noch entsprechend aus? Und ist das gut möglich oder nur in Ausnahmefällen drin?

Ich mein, die haben ja auch ihre "richtigen" Sanitätsdienstoffiziere, die werden bestimmt bevorzugt wenn es ins Ausland geht, oder?

Kobold

Darf ich fragen, was Ihre Motivation ist, sich nachträglich als SanOffz der Reserve zu bewerben?
"We may not like death but death likes us."

Laurette

Ich merke schon worauf die Frage abzielt: die finanzielle Zulage sicher nicht, ich werde kaum am Hungertuch nagen wenn ich mal fertig bin.

Ich denke, es hat am ehesten damit zu tun, meinen Beruf auch in ungewöhnlicheren Situationen kennen zu lernen - der militärische Rahmen ist für mich grundsätzlich interessant. Mehr zu erleben als Wohlstandswehwechen - überspitzt gesagt. Ich finde vieles von dem was im Rahmen der Einsätze an Hilfe geleistet wird, sehr sinnvoll - gerade bei der Sanitätstruppe.

Dass zu dem Job auch der Onkel Doktor im AGA-Standort gehört ist klar - nur, wenn es 100% NUR DAS wäre, was die Bundeswehr Reservisten ermöglichen kann, dann wäre es ein bisschen schade um die Zeit finde ich... muss mir halt auch überlegen, was mir die Monate wert wäre (die ja schliesslich für meine Facharzt-Ausbildung dann fehlen) - und was nicht.

(Solche Reaktionen sind ja nicht mal selten - vielleicht berechtigt, aber auch irgendwie seltsam. In anderen Ländern sind Freiwillige eher willkommen, in Deutschland hört man oft "wieso denn JETZT noch?" "hast wohl nichts anderes gefunden" "bist wohl kriegs-, geld-, uniformgeil?" "ganz oder gar nicht, SanOA oder zuhause bleiben" - es gibt eben verschiedene Wege zum Dienst, oder? Ist es echt so schlimm wenn nicht jeder Interessent quadratisch, praktisch, gut mit 20 zur Fahne geht und Punkt 32 wieder abrauscht?)

rakart

Ich blende mich mal kurz in den Thread ein, weil ich ein kleines bisschen Ahnung bzw. eine fachbezogene ATN (Näheres dazu siehe unten) in der angesprochnen Materie habe:
Ungediente Ärzte, noch dazu welche ohne Facharztweiterbildung, ohne Fachkundenachweis Rettungsdienst oder Zusatzbezeichnung Notfallmedizin verschleisst der Barras (hic Bundeswehr) mit inländischen Verwendungen als sogenannte Truppenärzte in Standortsanitätszentren, besser bekannt in der Truppe als San-Revier.
Alles was man an spannender ärztlicher Erfahrung dort kennenlernt ist wie man mit Anstand und Haltung an einem Vormittag die nie versiegende Zahl der sich in Friedenszusatzausstattung = Sportanzug blau einfindenden Innendienstranger "MSG" befreit und den verbleibenden unwilligen Fußkranken die Blasen behandelt bzw. es gilt die spannende Frage zu entscheiden, ob der Soldat mit der Halsentzündung mit Mallebrin oder Ampicillin behandelt werden soll. Halt nein, letzteres entscheidet bereits der Beratungsfacharzt, an den der Soldat überwiesen werden muß.
Ich würd mich also sehr genau beim dafür zuständigen Sanitätsführungskommando erkundigen, was die an interessanten ärztlichen Aufgaben wirklich anbieten können und auch wollen. Und Eines ist garantiert: Auslandseinsatz für Ungediente ist völlig ausgeschlossen, wer von so was träumt zeugt von erschreckender Ahnungslosigkeit. Nur mal beiläufig so, ohne EAKK-Ausbildung kein Auslandseinsatz, ohne ATN keine EAKK-Ausbildung und ohne Vordienstzeit keine ATN.
Noch ein kollegialer Rat zu guter Letzt gefällig? Da kommt eigentlich jeder von selbst drauf. Die Anderen erfahren es vom SAnFüKdo.  
Numquam!

Kobold

Zitat von: Laurette am 01. Juni 2006, 19:21:54
(Solche Reaktionen sind ja nicht mal selten - vielleicht berechtigt, aber auch irgendwie seltsam. In anderen Ländern sind Freiwillige eher willkommen

Sorry, aber ich habe in meiner verhältnismäßig kurzen Zeit genug Plinsen gesehen. Keine Ahnung, keine Erfahrung, keine innere Einstellung - aber 3 Pickel und am besten noch große Fresse. Daher bin ich Direkteinsteigern und Nachträglich-Reservisten zunächst enorm abgeneigt.
"We may not like death but death likes us."

chkoha

@ rakat:
Dein Beitrag bez.einer Auslandsverwendung für Ungediente : Beziehst Du Dich hier auf SanOffz-Dienstposten oder aber auf die gen.Teilnahme, egal ob Mann./Uffz/Offz?

Gruß,
Christian

rakart

Auslandsverwendung als Offz, Uffz oder Mannschafter der Deutschen Bundeswehr?
Die Erklärung wer geht ist ganz einfach: Ohne passende ATN ist eine Auslandsverwendung ausgeschlossen, darin unterscheiden wir uns wohltuend von der Schauspieltruppe in den blauen Autos mit dem Zahnrad auf den Türen. Wer eine passende ATN hat und angefordert wird, hat die Chance mitzugehen, sofern er die dazu notwendige Zeit opfern kann, die sich aus der Vorbereitungszeit vor dem Auslandseinsatz (EAKK usw.) und der Stehzeit im Ausland und zusammen setzt.
Wer nicht weiss, was ne ATN ist (weil er vielleicht keine Vordienstzeit hat) bleibt zuverlässig zu Hause. Und das ist m.E. auch ganz gut so ...