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Hochschule: Suizidserie alarmiert Bundeswehruni München

Begonnen von Ralf, 16. Januar 2016, 21:19:44

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KlausP

Außerdem steht das mit der stufenweisen Festsetzung der Dienstzeit schon in der Verpflichtungserklärung. Wer das bei der Unterschriftsleistung nicht gelesen und/oder nicht verstanden hat und dann noch nicht mal nachfragt, hat wohl was falsch gemacht.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

theodor_rannt

Das ist in den meisten Fällen ne Lebenskrise, wenn man seine Ausbildung versaut. Das fiese als OA ist halt, dass man als Soldat ja durchaus gut gewesen sein kann, aber eben trotzdem wegen des Studiums kein Offizier wird. Das macht das Studienaus beim Bund meines Erachtens besonders bitter.

KlausP

Was hat man denn als OA bis zum Studienbeginn als Soldat gemacht, außer sich auf diversen Lehrgängen rumzutreiben und das eine oder andere Truppenpraktikum hinter sich zu bringen?
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theodor_rannt

Es ist jedenfalls ein anderes Betätigungsfeld als im Studium. Und wenn ich mich jetzt nicht verlesen habe, wurde vor dem Studium schon ein Teil der Offiziersausbildung durchlaufen. Das war, was ich mit "als Soldat" meinte.

KlausP

Zitat... ein Teil der Offiziersausbildung durchlaufen ...


Und das ist genau das, was ich mit "sich auf diversen Lehrgängen rumzutreiben und das eine oder andere Truppenpraktikum hinter sich zu bringen" gemeint habe. Den größten Teil seiner Dienstzeit hat er bis zum Studienbeginn vermutlich im Hörsaal zugebracht.
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Andi

Interessanter Artikel.  ::)
Insbesondere der Schluss "Man müsse auch berücksichtigen, dass die Gründe für die Selbsttötungen letztlich nicht aufzuklären seien." wirkt angesichts der Tatsache, dass in ca. 90% aller Suizide ein Abschiedbrief o.ä. vorhanden ist etwas seltsam.

Und was die Belastung der Studenten angeht:
1) Genau diese Belastungserhöhung wurde bereits im Vorfeld der Umgestaltung unserer Studiengänge kritisiert und mittlerweile auch wissenschaftlich untersucht. Mitunter ist diese Mehrbelastung aber auch der Tatsache geschuldet, dass diverse Dozenten nach wie vor nicht verinnerlicht haben, welche Ziele und Inhalte ein Bachelor-/Masterstudium im Gegensatz zu einem humanistischen Diplom/Magisterstudium hat.
2) Gymnasien produzieren mehr und mehr Abiturienten, die kaum einen fehlerfreien Satz schreiben können und dementsprechend völlig überfordert sind, wenn sie das im Studium sogar wiederholt eigenständig tun müssen. Die bereits beschriebene Tendenz, das Eltern ihre Kinder zum Abitur nötigen wird dabei aber noch verstärkt von Schulsystemen in denen keine Konkurrenz und keine leistungsbezogene Zuordnung mehr praktiziert wird. Gymnasium für alle - und dann auch mehr oder minder mit Anspruch auf Abitur. Das sind leider mitunter die Spätwehen der 68er, die sich jetzt voll in diversen Schulsystemen durchsetzen. Faszinierender Weise ist die bayrische Schulwelt von diesen negativen Tendenzen am wenigsten Betroffen, was daran liegen könnte, dass es hier in den letzten Jahrzehnten kaum Veränderungen im Schulsystem gab.
3) Die Belastungen an den Universitäten der Bundeswehr sind in den technischen Studiengängen schon erheblich - darauf kann man die Inhalte des Artikels in Bezug auf Drittprüfungen und eine sich aufbauende Prüfungswelle beziehen. Aber ob das mehr als im Zivilen ist, wo nebenbei noch gejobbt werden muss? Alle anderen Studiengänge sind definitiv nicht stressiger, als im zivilen - auch nicht durch Trimester, wobei wir von den zu erreichenden Creditpoints sowieso eher auf zweieinhalb Semester pro Jahr kommen.

Ich habe allerdings durchaus die Befürchtung, dass die klassische Reaktion auf diese Suizide und die Eingabe eher ein Infragestellen der UniBw München, als ein eigentlich angemessenes Infragestellen der 16 deutschen Schulsysteme und der Bachelor-/Masterstudiengänge sein wird.

Gruß Andi
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theodor_rannt

Das Problem ist nicht die Belastung, sondern die Eignung. Die Gymnasien produzieren Testtiere, die wunderbar gute Noten in der Schule schreiben können, das ganze wird z.T noch von den Eltern gepusht. Der Erfolg ich dann ein passabler Abiturschnitt gefolgt von einer Bruchlandung an der Uni. Dazu kommt, dass durch G8 die Abiturienten ein Jahr jünger, was diese jetzt nicht unbedingt stressresistenter macht.

F_K

Zitat2) Gymnasien produzieren mehr und mehr Abiturienten, die kaum einen fehlerfreien Satz schreiben können und dementsprechend völlig überfordert sind, wenn sie das im Studium sogar wiederholt eigenständig tun müssen

Das ist reine Polemik auf höchstem Niveau.

Ich kann feststellen, dass meine Tochter am Ende der Grundschule schon fehlerfrei Sätze schreibt ....

MMG-2.0

Ist das Auswahlverfahren zum Bw Studium denn leichter geworden, das Studium aber gleich schwer?

theodor_rannt

@F_K: Es gibt immer noch gute und sehr gute Leute, die an die Unis kommen. Das steht außer Frage. Nur wenn ich mir einige Studenten anschaue, die ich dann in Seminaren/ Laborpraktika (Ziviluni) betreuen darf, frage ich mich eben, wo die ihr Abitur gewonnen haben. Ich bilde mir eben ein, dass dieser Anteil größer wird.

Ralf

Und es gibt 2 BwUnis, warum nur München und nicht HH? Gerade in HH gibt es in einem bestimmten Studiengang ziemlich hohe (höher als in anderen und das regelmäßig) Ausschussquoten.
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F_K

@ Theodor_rannt:

Eindrücke sind Eindrücke und keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Ich gehe aber mal davon aus, dass die Schreibkenntnisse meiner Tochter in den noch kommenden Jahren nicht schlechter werden, sondern eher besser (Rechtsschreibung ist schon annähernd perfekt ...) werden.

Insoweit ist eine freche Behauptung "die Abiturienten können keine fehlerfreien Sätze schreiben" einfach Bullshit.

KlausP

Na ja, wenn ich hier so lese was Abiturienten und Realschüler so an Rechtschreibung, Grammatik und schriftlichem Ausdruck fabrizieren ...  ::) Manchmal frage ich mich ob diese Kandidaten zu doof oder "nur" zu faul sind, sich vernünftig und halbwegs korrekt zu artikulieren.
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Ralf

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KlausP

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