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Gestorben und nichts mehr wert?

Begonnen von Narzisse, 02. Mai 2016, 16:41:14

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Narzisse

Hallo,
Ich muss mal meinen Ärger loswerden. Mein Ehemann ist gestorben und von seinen Kollegen aus Kronshagen/Kiel kommt keinerlei Reaktion. Da kommt kein Anruf, keine Karte und auch die Beerdigung hat niemanden interessiert. Ich bin sehr enttäuscht über diese Reaktion seiner Kollegen. Das sind Soldaten und Ärzte, die wohl mit dem Thema Tod umgehen können sollten. Ich finde dieses Verhalten erbärmlich. Ist man sofort vergessen wenn man tot ist? Ist man dann nicht wenigstens eine Kondolenzkarte wert?
Ich kann so viel eiskaltes Verhalten nicht verstehen. Kann mir das jemand erklären?
Traurige Grüsse

KlausP

Zuerst einmal mein Beileid.

War Ihr Mann schon im Ruhestand?
Haben Sie den zuständigen Sozialdienst der Bundeswehr eingeschaltet?
Hat jemand die (ehemalige) Dienststelle Ihres Mannes von seinem Tod in Kenntnis gesetzt?
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

BulleMölders

Als erstes mein aufrichtiges Beileid.

Aus Ihrem ersten Beitrag hier im Forum entnehme ich, dass Ihr Mann mittlerweile A. D. war. Sind Sie sicher, dass die ehemalige Einheit (ich vermute mal es geht um das BWK) überhaupt Kenntnis vom Tod Ihres Mannes hat?
Wenn ja, dann stellt sich weiterhin die Frage, wer in der ehemaligen Einheit davon Kenntnis hat.

Narzisse

Dankeschön für das Beileid.

Ich selbst habe den Chef meines Mannes angerufen.
Dort weiss man also sehr wohl Bescheid.

miT

Auch von mir als erstes mein aufrichtiges Beileid.

Es ist die Frage, wie lange war er außer Dienst, gibt es noch Dienende ehemalige Kameraden, wie war die Dienstliche Beziehung zur Aktiven Zeit. Es gibt so viele zwischenmenschlichen Dinge die hier mitwirken wie überall im Leben. Eine Verallgemeinerung wäre hier nicht angebracht, eine Entschuldigung ist dies selbstverständlich auch nicht!
Kameradschaftliche Grüße!

Narzisse

Hallo,
Dankeschön.
Mein Mann war gerade mal ein halbes Jahr ausser Dienst. Da kann man doch noch nicht vergessen sein. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass er unbeliebt bei seinen Kollegen war.
Und nein, es ist nicht das BW Krankenhaus,  sondern eine in Kronshagen stationierte Sanitätsstaffel.
Ich bin menschlich einfach sehr enttäuscht.

bayern bazi

#6
auch von mir erst mal mein Beileid


"steht" einem ehemaligen BS nicht sogar ein militärisches Begräbnis zu ?

dafür zuständig ist das jeweilige Landeskomando - S3   soweit ich das weiß

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

slider

Mein Beleid.

Das ist sicher eine sehr unschöne Situation. Hatten Sie denn ebenfalls Kontakte zu den ehemaligen Kameraden Ihres verstorbenen Mannes? Ich frage nur, weil es natürlich nicht selbstverständlich ist, dass die Beziehungen am Standort eine kollegiale Ebene verlassen. Oder anders gesagt, hatte Ihr Mann denn in irgendeiner Art Kontakte am Standort, die über das rein Dienstliche hinausgegangen sind?

Narzisse

Verstehe ich nicht. Muss er in seiner Freizeit auch noch private Kontakte zu Kollegen haben, damit im Falle seines Ablebens ein Beileid ausgesprochen wird? Langt da nicht die dienstliche Ebene, dass man viele Jahre zusammen gearbeitet hat?
Er hatte noch eine Woche vor seinem Tod mit seinem Chef telefonischen Kontakt. Der war ganz aufgetegt über den Tod eines anderen Mitarbeiters im Haus. Nicht etwa aus derselben Abteilung, nein nur aus dem Haus. Aber der Tod seines eigenen Mitarbeiters interessiert nicht. Verstehe das wer will.

StOPfr

Guten Abend und meine herzliche Anteilnahme.
Weil die Situation Sie nachfühlbar belastet, frage ich Sie, ob Sie eventuell Kontakt mit dem Standortpfarrer haben oder aufnehmen möchten. Dieser kann Ihnen vielleicht helfen, mit dem Kommandeur Ihres verstorbenen Mannes in ein klärendes Gespräch einzutreten.
Man mag es nicht glauben, aber es gibt schlimme Missverständnisse, die immer belastender werden, wenn man nicht darüber redet und sie aufklärt.
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Narzisse

Ja, ganz vielen Dank. Das wäre eine Möglichkeit, denn mich belastet dieses eiskalte Verhalten seiner Kollegen schon sehr.  Es fühlt sich an, als wäre mein Mann für seine Kollegen nur ein Stück Dreck gewesen und nicht ein Kollege mit dem man jahrelang zusammengearbeitet hat.  Das ist sehr kränkend. Auch die Kinder fühlen sich mit dieser Nichtbeachtung sehr verletzt.
Wie komme ich denn an ein Gespräch ran?

StOPfr

Die Kontaktaufnahme sollte kein Problem sein. Schildern Sie Ihr Anliegen und bitten Sie um ein Gespräch.

Evang.: Militärpfarrer Andreas Knabe, Telefon: 0431 71745-2100, E-Mail: Andreas1Knabe@Bundeswehr.org

Kath: Militärpfarrer Peter Bellinghausen, Telefon: 0431 71745 6996, E-Mail: PeterBellinghausen@bundeswehr.org

Ich wünsche Ihnen einen Kontakt, der aufklären kann und Frieden in Ihre Familie bringt.
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Andi

Zitat von: Narzisse am 02. Mai 2016, 22:17:47
Ja, ganz vielen Dank. Das wäre eine Möglichkeit, denn mich belastet dieses eiskalte Verhalten seiner Kollegen schon sehr.

Ein solches von dir angenommenes Verhalten halte ich für sehr unwahrscheinlich, wenn du mit seinem ehemaligen Chef gesprochen hast. Eine Information der Einheit bei einem Antreten und eine Gedenkminute ist da mal wohl das Minimum von dem, was passiert sein wird.
Ansonsten kann das Unterbleiben einer Kondolenz viele Gründe haben - zum Beispiel den, dass der Chef vielleicht eben diese bereits mit einem direkten Gespräch als erwiesen angesehen hat.

Ansonsten - auch wenn wahrscheinlich schon zu spät - empfiehlt sich tatsächlich der Kontakt zum Sozialdienst. Wenn ich es Recht in Erinnerung habe übernimmt - neben der Möglichkeit der Beantragung militärischer Ehren - die Bundeswehr auf Antrag auch die Begräbniskosten für ehemalige Berufssoldaten.

Gruß Andi
the rest is silence...

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Narzisse

Dankeschön für die Kontaktdaten!

Herr Andi, wenn es nicht so passiert wäre würde ich mich hier nicht darüber beklagen. Das Gespräch mit seinem Chef war sehr kurz, da sein Handyempfang massiv gestört war und er vertröstete mich auf ein weiteres Gespräch am Freitag. Nur fand dann nichts mehr statt. Gar nichts. Da gab es keine Kondolenz. Und in der Einheit befinden sich ja ausser dem Chef noch mehr Mitarbeiter.
Auch wenn sie das für unwarscheinlich halten, es gibt leider solche eiskalten Menschen.

Narzisse

So, die Seelsorger habe ich noch nicht wrreicht.
Aber die Kollegen, die doch dreist behaupten, der Bestatter hätte sie ausgeladen. Er hat nie mit ihnen telefoniert. Auf die Frage warum sie mich nicht kontaktiert haben, wurde frech behauptet, dass hätten sie ganz viele Male. Leider zeigte mein Telefon das überhaupt nicht an. Wer einmal lügt...

Ich finde es schade, so belogen zu werden. Das hat mein Mann nicht verdient.
Aber ich weiss nun, was ich von Soldaten und der Bundeswehr zu halten habe. Schade.