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Antrag auf Rückversetzung

Begonnen von Serra, 05. August 2016, 18:40:53

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Serra

Liebe Kameraden,

ich bin noch recht jung in der Bundeswehr und benötige deshalb erfahrenen Rat. Ich habe mich auf einen bestimmten Dienstposten beworben und war auch glücklich, dort angenommen zu werden. Als ich aber die erste Woche hinter mir hatte, waren meine Erwartungen erschüttert. Ich mache nichts, wofür ich mich beworben habe und selbst die Kameraden, die schon voll ausgebildet sind, sitzen schon Jahre lang im gleichen Zug fest, ohne dass sie jemals das machen, wofür sie ausgebildet wurden. Ich habe jetzt Angst um meine Zukunft. Ich will nicht nur rumsitzen oder nur zum Schießen gehen. Ich will meine Jahre nicht für etwas verschwenden, das ich nie machen wollte. Das baut einen großen Druck auf mich auf. Ich habe jetzt schon Depressionen und fühle mich einfach unglücklich vor Ort. Allerdings bin ich in noch keine Ausbildung eingeplant und Dpäk.
Ich hatte gehört, dass es so etwas wie ein Rückversetzungsantrag gibt. Mein alter Spieß würde mich auch wieder mit Kusshand nehmen. Ich weiß, ich habe einen Fehler gemacht. Ich hätte vorher ein Praktikum machen sollen, aber dafür ist es nun zu spät. Von Seiten des Kompaniefeldwebels und Kompaniechefs meiner Einheit kommt nur ein: Das wird schon mit der Zeit. Auch die VP kann man vergessen. Ich fühle mich nicht wirklich ernst genommen. Im Gegenteil, es wird von Woche zu Woche schlimmer. Könnt ihr mir zu einer solchen Rückversetzung etwas sagen oder was würdet ihr allgemein empfehlen?
Ich danke vielmals für jede Antwort!

Ralf

Hast du einen Antrag auf Laufbahnwechsel gestellt? Oder wie stellt sich das alles da?
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Serra

Nein, das war kein Laufbahnwechsel. Ich habe einen Verwendungswechsel selbst beantragt. Deshalb hab ich mich auf den neuen Dienstposten auch so gefreut. Aber jetzt bereue ich es, kein Praktikum vorher gemacht zu haben  :'(

funker07

Solche Probleme gibt es leider in einigen Einheiten...
Sowas wie Rückversetzung direkt gibt es nicht. Du kannst einen neuen/frischen Antrag auf Versetzung stellen. Was daraus wird, kann man vorher nicht sagen.

In welcher Dienstgradgruppe bist du denn? Um was für eine Einheit/Truppengattung geht es?
Vielleicht schaffst du es ja, selbst etwas an der Situation zu ändern.

Serra

Erst einmal danke, für die schnellen Antworten. Ich bin Stuffz.
Gibt es wirklich nur den Weg einen neuen Versetzungantrag zu stellen? Die Versetzung hierher hat schon mehr als ein halbes Jahr gedauert und das obwohl sie beschleunigt wurde. Wenn ich nochmal so lange warten muss, hab ich Angst, dass ich hier kaputt gehe :(
Was würdest ihr denn in meiner Situation tun?

Jens79

Als erstens sollten Sie sich mal zusammen reißen. Sie machen gerade so, als ob es um Leben und Tod geht.

Sie haben einen Fehler gemacht, und den Weden Sie jetzt auch ausbaden. So bitter es ist. Stellen Sie einen erneuten Versetzungsantrag und warten Sie ab.
 

Andi8111

Zitat von: Serra am 07. August 2016, 09:52:26
Was würdest ihr denn in meiner Situation tun?

Aufhören zu jammern und das Beste draus machen.
Sport z.B.

Getulio

Zitat von: Serra am 05. August 2016, 18:40:53
Ich habe jetzt schon Depressionen und fühle mich einfach unglücklich vor Ort.

Alleine wenn ich das schon lese...Depression ist eine schwere, mitunter tödliche Krankheit. Die haben Sie natürlich binnen weniger Wochen auf dem neuen, nun doch nicht genehmen DP entwickelt, ist klar.

Ich gehe davon aus, dass Sie einfach unzufrieden sind und sich über sich selbst ärgern; das entbindet Sie aber nicht von der Verantwortung, sich der von Ihnen geschaffenen Situation zu stellen, wenn ein neuer Versetzungsantrag nicht hilft, auch für Jahre. Lassen Sie das Geheule und erinnern Sie sich, dass Sie Soldat sind.

KlausP

Warum haben Sie überhaupt beantragt, dort hin versetzt zu werden?
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Serra

Nun, es war wohl zu erwarten, dass es auch in einem Bundeswehrforum schnell zu Anfeindungen und Vorwürfen kommt. Ja, vielleicht bin ich von der Situation schockiert und reagiere gerade zu sensibel auf das alles. Aber ich kann ihnen versichern, die Angst, die ich habe, meine Lebenszeit mit Rumsitzen und, entschuldigen sie den Ausdruck, Dummfick, zu verschwenden, ist sehr real. Und sind sie bitte ehrlich zu sich selbst. Wenn sie sich unwohl fühlen oder mit der Situation unglücklich sind, sie würden auch versuchen etwas daran zu ändern und es nicht einfach nur hinnehmen.
Das hat nichts mit Rumgeheule zu tun. Unmotivierte oder unglücklichse Soldaten bringen schlicht weniger Leistung. Oder haben sie Lust, monatelang für eine Stelle ausgebildet zu werden und dann die nächsten Jahre nur im Büro zu sitzen, ohne auch nur irgendwas mit dem zu tun zu haben, für was sie ausgebildet, und in meinen Fall, für das ich mich aktiv beworben habe?
Hören sie auf mit dieser Hart-wie-Kruppstahl-Mentalität. Wir sind alles Menschen und mehr noch: Wir sind Kameraden. Daran will ich sie erinnern, bevor sie mir wieder etwas vorwerfen wollen. 

Aber ich fasse zusammen: Es gibt keinen Antrag auf Rückversetzung und ihre Empfehlung heißt, es schlicht ertragen, ja?

Ralf

Klar kannst du einen Antrag stellen. Das wurde dir doch auch nicht abgesprochen.

Allerdings das melodramatische und überspitzte darstellen deiner Gefühle. Das lässt schon ein wenig den Schneid vermissen, den man im allgemeinen von Soldaten erwartet.
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KlausP

Stellen Sie einen Antrag auf Versetzung und begründen ihn mit genau der Argumentation, die Sie hier gebracht haben, nämlich, dass Sie zwar für Ihren vorgesehenen Dienstposten ausgebildet aber auf Dauer anderweitig eingesetzt wurden, den  ganzen Tag überwiegend mit Rumgammeln verbringen, weil Sie keine Aufträge bekommen usw.

Auf die Reaktion Ihres Disziplinarvorgesetzten bin ich gespannt.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Andi8111

Nein. Es wurde bereits geraten, einen erneuten Antrag auf Versetzung zu stellen.
Überlesen?

Antrag schreiben, abwarten und bis zur Entscheidung gehört es zum soldatischen Selbstverständnis treu zu dienen und die Situation mit Anstand, Ehre und Demut zu ertragen.

Wir sind hier leider nicht mehr so willfahrig und ambitioniert, bei immer denselben Problemen Hilfestellung zu leisten, bei denen sich der Rat stets aus "beantragen, abwarten" reduzieren MUSS, denn wir sind hier weder BAPersBW noch PI/II/III BMVG.
Personalentscheidungen werden beantragt, vom DV befürwortet oder abgelehnt und vom BAPersBW abschließend bearbeitet.

Und wenn man erst rumheult, dass man unbedingt!!! unbedingt!! woanders hin möchte, es dort aber nicht toll und hip ist und dann wieder rumheult, dass man da weg will, dann denken wir uns schon: WO war das bisschen Selbstreflektion und das bisschen Weitsicht, was man von Soldaten in Ihrer Dienstgradgruppe erwartet. Und wenn der Antrag negativ beschieden wird, können Sie auch hier wieder Rechtsmittel einlegen bis hin zur Klage. Oder sie machen von einem Antrag auf Dienstzeitverkürzung gebrauch.

Getulio

Zitat von: Serra am 07. August 2016, 11:36:45
Nun, es war wohl zu erwarten, dass es auch in einem Bundeswehrforum schnell zu Anfeindungen und Vorwürfen kommt. Ja, vielleicht bin ich von der Situation schockiert und reagiere gerade zu sensibel auf das alles. Aber ich kann ihnen versichern, die Angst, die ich habe, meine Lebenszeit mit Rumsitzen und, entschuldigen sie den Ausdruck, Dummfick, zu verschwenden, ist sehr real. Und sind sie bitte ehrlich zu sich selbst. Wenn sie sich unwohl fühlen oder mit der Situation unglücklich sind, sie würden auch versuchen etwas daran zu ändern und es nicht einfach nur hinnehmen.

Als Anfeindung möchte ich meinen Beitrag nicht verstanden wissen, und ich teile auch die Meinung, dass es grundsätzlich auch im Sinne des Dienstherren ist, wenn das Personal zufrieden ist. Aber der Fehler scheint mir hier deutlich bei Ihnen zu liegen, Sie haben sich etwas gewünscht, ohne es zu kennen, und Ihr Wunsch wurde Ihnen erfüllt. Stellen Sie einen neuen Antrag, aber leben Sie damit, wenn er sich nicht oder nicht zeitnah umsetzen lässt. Ansonsten machen Sie das Beste daraus, dort wo Sie jetzt sitzen. Das ist es, was das Dienstverhältnis eines Soldaten (im Übrigen genauso eines Beamten) ausmacht.

Serra

In Ordnung, dann werd ich das mit dem erneuten Versetzungsantrag probieren.
Ich danke ihnen allen, dass sie sich die Zeit genommen haben, mir zu helfen.  :)