FWDL vor Offizierslaufbahn?

[Fishi]

Guten Tag,

kurz zu meiner Person. Ich bin zurzeit 17 Jahre alt und komme in die 12te Klasse im nächsten Schuljahr und interessiere mich für die Gebirgsjäger der Bundeswehr.

Die Unterlagen für die Bewerbung als Offizier liegen schon bei mir zuhause und auch ist schon ein Beratungstermin zur Abgabe vereinbart. Doch in mehreren Gesprächen mit aktiven Soldaten aller Dienstgrade, wurde mir empfohlen den FWDL abzuleisten. Dies soll mir später die Möglichkeit geben besser meine Männer führen zu können. Nun stellt sich mir die Frage, ob dies ,,verschwendete" Zeit ist oder eine sinnvolle Investition in den Beruf des Offiziers.

Um Anregungen und Ratschläge bin ich sehr dankbar!

Mit freundlichen Grüßen

Fishi

[Jens79]

Mit der Begründung ist es aus meiner Sicht verschwendete Zeit.

Je nachdem wo Sie ihren FWDL machen, werden Sie außer einem Kopierer, Locher und der Kaffeemaschine nicht viel sehen von der großen Welt.

[dunstig]

Verschwendete Zeit. Zur Begründung kannst du mal die Suchfunktion nutzen. Das Thema haben wir hier regelmäßig.

[Ryuuma]

Verschwendete Zeit.
Du hast immerhin die 6 Monate Widerrufsrecht zu Beginn.

[Ralf]

Tausende beginnen jedes Jahr ohne FWD und viele werden gute Offiziere.

[Fishi]

Mit der Begründung ist es aus meiner Sicht verschwendete Zeit.

Je nachdem wo Sie ihren FWDL machen, werden Sie außer einem Kopierer, Locher und der Kaffeemaschine nicht viel sehen von der großen Welt.

Mir wurde dies so erklärt, dass ich als OA nur die strengen Regeln der Grundausbildung zu sehen bekomme. (Da ich nur mit Personen aus den Hochgebirgszug gesprochen habe, kann es natürlich sein, dass dieser wiederum eine andere Sicht haben).

[Jens79]

Du kannst 100 Soldaten fragen, dann bekommst du mindestens 25 verschiedene Antworten....

Letzten Endes ist es deine Entscheidung. Aber wie gesagt, nicht mit dieser schwachen Begründung.

[KlausP]

Doch in mehreren Gesprächen mit aktiven Soldaten aller Dienstgrade, wurde mir empfohlen den FWDL abzuleisten. Dies soll mir später die Möglichkeit geben besser meine Männer führen zu können.

Nicht jeder aktive Soldat, egal mit welchem Dienstgrad, hat insbesondere von Personalangelegenheiten Ahnung. 

Wenn Sie Ihre Offiziereignung bekommen und bis zur Ihrer Einstellung als Offizieranwärter noch ein längerer Zeitraum  liegt, könnte man darüber nachdenken, das mit dem FWD zu überbrücken. Aber von vornherein so zu planen ist verschwendete Zeit.

[Opa_Hagen]

Moin Kameraden,

ich schildere mal kurz einen hier aktuellen Fall.

Promovierte Sportwissenschaftlerin, 33 Jahre. Grosses Interesse an BGM. Bewerbung als Seiteneinsteiger. Abgelehnt, weil momentan keine Stellen frei. Angebot, erstmal FWDL 7 zu leisten.
Jetzt haben wir hier eine Frau Dr. als Gefreite im Gezi... - ich wollt es auch nicht glauben.

Gruss aus Bärlin

Hagen

[Ralf]

Die Frage ist doch eher: warum macht sie das, was verspricht sie sich daraus? Wenns ein Erfahrungsgewinn sein soll, ist das ja o.k.

[Opa_Hagen]

Warum sie das macht? Sie sagt, Berater meinte, ihre Chancen wären grösser dann... ich kann´s auch nicht glauben, aber Fakt ist nun mal, dass sie als Frau Dr. Gefr. hier ist. Ich habe keine Ahnung, ob da mal jemand dran gedacht hat, ob die Kameradin sich wohl und gefordert fühlt.

[Ralf]

Naja mit 7 Monaten Dienstzeit wird auch sie sich nicht unterfordert vorkommen. 3 Monate GA, 1 Monat EU und die restliche Zeit macht sie neben IGF sicherlich eine Einweisung und lernt Neues kennen. Das mit der Chance größer verstehe ich nicht, ist für mich auch schwer zu glauben, dass ein Einplaner (!) das zu ihr sagt, weil das eine überhaupt nichts mit dem anderen zu tun hat. Und ich kanns auch kaum glauben, dass sie das als Promovierte glaubt.

[dunstig]

Passt nur bedingt zum Thema, aber mal aus Interesse: In den fliegenden Verbänden wurden doch ziemlich viele (sinnlose) Dienstposten für Sportwissenschaftler geschaffen (Präventivtrainer oder so ähnlich). Ich dachte, in dem Bereich gibt es zur Zeit einen riesigen Bedarf an Sportwissenschaftlern. Kannst du das bestätigen Ralf oder ist das wieder nur das übliche Gerede?

[F_K]

Bundeswehr ist manchmal einfach "stumpf".

Abgelehnt, weil momentan keine Stellen frei.

Wenn diese Meldung der Wahrheit entspricht, könnte man schlussfolgern, dass die OA Eignung gegeben war - dies schließt die Eignung FA / UA / Mannschafter mit ein.

Angebot, erstmal FWDL 7 zu leisten.

Ein Angebot ist ein Angebot - wenn es angenommen wird, wird es bei der Bundeswehr eine Verpflichtung / ein Dienstverhältnis.

BGM ist übrigens gerade so ein "Hype" bei der Bundeswehr - aus meiner Betrachtung heraus eher übertrieben ...

[TheScientist]

Promovierte G/OG/HG etc... Das wird eventuell öfter zu sehen sein und vermutlich in der Zukunft kein Einzelfall bleiben.

Die traurige Wahrheit ist, dass etwa 90% der Wissenschaftler des akademischen Mittelbaus nur projektbezogene Zeitverträge haben. Sind die Drittmittel ausgelaufen und keine neuen eingeworben, dann wird der Vertrag nicht verlängert. Da die Finanzierung der Stelle nicht gegeben ist.

Daneben tut auch das geänderte Hochschulrahmengesetz sein übriges, denn es besagt, dass man nur 6 Jahre als Dr. rer. nat. an der Universität bleiben kann nach der Promotion, wenn die Stelle z.b. nicht über Drittmittel finanziert wird und man nicht in eine unbefristete Position überführt werden kann, z.B. W2/W3 Professur.

Das ist die momentane Realität an den deutschen Universitäten.

FWD könnte eine einfache Möglichkeit werden Zeiten zu überbrücken.

Ich spekuliere mal und sage voraus, dass in paar Jahren, auch ohne eine erfolgreiche Attraktivitätsoffensive, eine Zunahme von promovierten Quereinsteigern in die Offzlaufbahn zu beobachten sein wird.

Ich selber bin auch fast an dem Punkt angelangt, wo ich ein entsprechendes Angebot seitens der BW nicht ausschlagen würde (z.B SaZ25, BS...).