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Selbständig als Partnerin eines Berufssoldaten?

Begonnen von the_phoenix, 30. Juli 2017, 19:45:32

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the_phoenix

Hallöchen ihr Lieben,

ich habe mich hier schon ein bisschen durchgestöbert und natürlich einige Fakten zur Partnerschaft mit einem Soldaten finden können.

Trotzdem möchte ich gern mein persönliches Anliegen vortragen.

Ich habe mich zum Anfang des Jahres selbständig gemacht und zeitgleich hat mein Freund sich dazu entschlossen als Offizier bei der Luftwaffe Berufssoldat zu werden. Seit Anfang unserer Beziehung (2 Jahre) sind Versetzungen ein Thema, da ich nicht recht weiß, wie ich damit umgehen soll. Gefühlt hat mein Freund mich lange in Sicherheit gewogen, mir gesagt, dass man beie iner Versetzung immer Auswahlmöglichkeiten für Standorte hat, man auch nicht alle 2 Jahre umziehen muss und auch ab einer bestimmten Karrierestufe nicht mehr notwendigerweise versetzt werden muss. Nun -  da es ziemlich widersprüchliche Informationen gibt, war ich misstrauisch - gerade weil micht einige Bundeswehr-Interne auch darauf angesprochen haben, wie ich denn mit der anstrengenden Aussicht zurecht käme. Das hat mich jedes Mal ziemlich aus der Bahn geworfen. Und es kam auch leider wie es kommen musste: mein Freund wird ohne andere Optionen an einen Standort versetzt, der 300-400km weit weg liegt. Jetzt fült er sich extrem schuldig, weil er selbst nicht wusste, dass es auf diese Art und Weise kommen kann...

2 Jahre pendeln oder auch Einsatz bis zum eigentlichen DZE 2021 durchhalten hätte ich ziemlich sicher wenn natürlich auch mit Turbulenzen hinbekommen, aber wie sieht so eine Langzeitperspektive aus? Manchmal möchte ich ehrlich schreiend davonrennen (ich weiß wie egoistisch das klingt), weil ich nunmal auch meinen Traum von Selbständigkeit und Kindern habe, die ich nicht aufgeben möchte, ich frage mich jedoch ernsthaft, wie ich das unter einen Hut kriegen soll ohne einen Nervenzusammenbruch... ich meine er sagt er wünscht sich auch ein normales Familienleben in dem er nicht pendeln muss und er seine Kinder regelmäßig sieht. Und ich stelle es mir auch so vor, dass mir mal jemand mit unter die Arme greifen kann. Ich frage mich jedoch, ob das realistisch ist. Er sagt immer nur, dass er mir nichts garantieren kann, aber er mich wirklich über alles liebt und er sich sicher ist, dass wir immer eine Lösung finden werden.

Ich weiß, ich denke schon sehr weit. Allerdings bin ich 28 und denke eben schon in nicht ewig liegender Zukunft -vllt 5 Jahre- an Familie und Kinder. Daher hätte ich gerne einen Rat, was da zu erwarten ist...

Es fällt mir leider auch schwer zu akzeptieren, dass man sich für so eine lange Zeit verpflichtet und so in den persönlichen Lebensweg und den der Angehörigen eingegriffen wird. Ich weiß, dass ich das muss und ich erkenne auch den Sinn und Zweck seiner Tätigkeit, aber vielleicht gibt es ja den ein oder anderen Hinweis, wie ich es schaffe besser durchzuatmen, ihn zu unterstützen und dennoch nicht meine Visionen aufgeben muss...

Ich bin euch sehr dankbar für Anregungen und Erfahrungen. Danke.

Tat gut, alles einmal runterzuschreiben.

Elbroto

Verständnis frage: Welcher Art ist die Selbständigkeit? Klingt so dass es ortsgebunden ist.
Es besteht also keine Möglichkeit, mit der Unternehmung zu wandern?

the_phoenix

Elbroto,

Ich bin Coach mit eigener Praxis, möchte auf Dauer gern ein kleines Gesundheitszentrum haben. Irgendwie gäbe es schon Möglichkeiten zu wandern mit online-business und firmenaufträgen deutschlandweit kalkuliert... Ist aber gerade zu Beginn schwer abzusehen...

FoxtrotUniform

Nun, meine Frau ist seit mittlerweile vielen Jahren Teilhaberin einer Gemeinschaftspraxis (begonnen hatte sie alleine). Ich selbst bin Berufsoffizier und habe einen Verwendungsaufbau mit großer Breite erfahren, der einige Versetzungen mit sich zog und immer noch zieht. Darunter auch das Ausland.

Grundsätzlich muss man sich entscheiden ob man regelmäßig umzieht, dann wird es aber schwer mit einer Selbstständigkeit der beschriebenen Art, oder pendelt, was man "abkönnen" muss.
Grundlegende kann es Sinn in die Nähe eines großen Einzugsgebietes zu ziehen. Bei der Luftwaffe wäre dies z.B. der Köln-Bonner Raum.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

Andi

Zudem empfiehlt es sich hier gerade bei Berufssoldaten die Partnerin/den Partner mit zu Personalgesprächen zu nehmen, damit er/sie auch Fragen stellen kann. Und gerade so kann man dann auch eine - mittlerweile verbindlich vorgeschriebene - Perspektivplanung für beide Seiten sinnvoll angehen.
the rest is silence...

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the_phoenix

Hallo liebe Antwortgeber,

ich danke euch für das Feedback. Nun - der Köln-Bonner-Raum ist bei uns beiden schon lange im Gespräch und theoretisch sehe ich das definitiv als eine Region, wo ich mich auch selbst gerne niederlassen wollen würde. Organisieren ließe sich auf Dauer bestimmt auch, dass die Seminare und Coachings in Firmen zumindest NRW- bis deutschlandweit stattfinden könnten.

@FoxtrottUniform: Haben Sie und ihre Partnerin denn Kinder? Gibt es grundsätzlich auch die Möglichkeit auch als Offizier Teilzeit-/Telearbeit zu beantragen, um ein Familienleben im Fall des Falles gemeinsam zu bewerkstelligen? Es gibt ja theoretisch mehrere Möglichkeiten...

@Andi: Leider hat der Personalplaner ein Personalgespräch mit einer Formulierung a la "ne Freundin hatten wir alle mal. Das macht erst Sinn, wenn sie den Stabsoffizierslehrgang hinter sich haben" abgelehnt...Das ist allerdings erst in zwei Jahren.

Manchmal wirkt es so als ob man einfach alles hinnehmen müsste was auf einen zukommt...was kann ich tun? Kann mein Partner so ein Gespräch einfordern?

Andi

Er muss weder einfach hinnehmen, was auf ihn zukommt, noch so einen Spruch akzeptieren. Ich vermute sollte dieser Spruch wirklich so gefallen sein könnte der Personaler bei jemand anderem die längste Zeit seinen Dienstposten gehabt haben...
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Ralf

Ein Personalgespräch "einfordern" kann er auch nicht. Es ist durchaus üblich, Personalgespräche schriftlich zu machen, wenn es keine Anhaltspunkte zu Fakten gibt, die ein persönliches Gespräch erfordern. Und die Abschätzung erfolgt aus der Begründung für das P-Gespräch.
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FoxtrotUniform

Ich habe zwei Kinder, mittlerweile aus dem gröbsten raus, d.h. Schule beendet und die Große hat den ersten Job. Umgezogen sind wir nie außerhalb unseres Dunstkreises, entwedet bin ich täglich gependelt oder an den Wochenenden.

Grundsätzlich ist Teilzeit-/Telearbeit in Abhängigkeit der Verwendung möglich. In der Realität ist beides jedoch für einen Offizier eine Karrierebremse, auch wenn das natürlich nicht dem Soll entspricht. Aber langsam steigt die Akzeptanz bei den Vorgesetzten.
Für mich z.B. kommt beides erst an dem Punkt in Frage, wenn mir jemand das Ende der Karriere attestiert und keine Möhre mehr hinhält.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

the_phoenix

Hallo nochmal,

Danke noch mal für eure Antworten.

@FoxtrottUniform: Wie muss ich mir das grundsätzlich vorstellen? Hatten Sie als die Kinder herangewachsem sind andere Menschen zur Kinderbetreuung? Wie regelmäßig konnten sie zuhause sein?

Daraus ergeben sich für mich noch einige Fragen. Ich stelle sie jetzt einfach mal und ich freue mich wenn jeder zu dem Stellung nimmt, was er mag.

1. Mit wie vielen Versetzungen muss ich rechnen und in welchen Intervallen?
2. Ist eine Vorstellung von einem mehrheitlich an einem Ort stattfindenden Alltag illusionär?
3. Wieviel Zeit liegt zwischen Stabsoffizierslehrgang und ggf. Generalstabslehrgang? Wie läuft der ab? (Gestern entstand ein Gespräch darüber, dessen Ausgang war, dass im schlimmsten Fall dadurch 6 Jahre Wochenendbeziehung auf uns zukommen. Ist das so?)
4. Wie kann ich die Karriere als Berufssoldat weniger als Bedrohung für die Beziehung sehen und meinen Freund besser unterstützen?
5. Gibt es eine Möglichkeit den Verlauf (jetzt schon) planbarer zu machen?

Danke im voraus.

Andi

#10
Zitat von: the_phoenix am 01. August 2017, 08:15:22
1. Mit wie vielen Versetzungen muss ich rechnen und in welchen Intervallen?

Das kommt darauf an was dein Mann will und welche Perspektiven er hat. Wenn er den Generalstabslehrgang anstrebt und die entsprechenden Voraussetzung hat dann wird für ihn das berufliche solange deutlich im Vordergrund stehen bis er entweder irgendwann "aussortiert" wird auf dem Weg zum General oder aber durchaus auch auf Dauer, wenn er unser zukünftiger Generalinspekteur ist. Dann gibt es nämlich alle zwei Jahre eine neue bundes- oder weltweite Verwendung in der er dienstlich voll gefordert ist. Und ganz nebenbei wird je nach Verwendung durchaus erwartet, dass die Familie mitzieht - das ist bereits auf dem Generalstabslehrgang in Hamburg so.
Wenn die Karriere nicht vor allem steht ist eine Versetzung alle zwei, drei Jahre absolut nicht mehr die Regel und auch nicht mehr erforderlich. Hier sollte dann zusammen mit dem Personalführer nach dem BLS (Stabsoffizierlehrgang=SOL war früher mal) eine Perspektivplanung erstellt werden.

Zitat von: the_phoenix am 01. August 2017, 08:15:22
2. Ist eine Vorstellung von einem mehrheitlich an einem Ort stattfindenden Alltag illusionär?

Das müsst ihr für euch entscheiden. Wenn er dauerhaft pendelt und ihr damit klarkommt dann werdet irgendwo sesshaft - im Idealfall in der Nähe zu größeren Standorten an denen er wahrscheinlich verwendet werden wird.

Zitat von: the_phoenix am 01. August 2017, 08:15:22
3. Wieviel Zeit liegt zwischen Stabsoffizierslehrgang und ggf. Generalstabslehrgang? Wie läuft der ab? (Gestern entstand ein Gespräch darüber, dessen Ausgang war, dass im schlimmsten Fall dadurch 6 Jahre Wochenendbeziehung auf uns zukommen. Ist das so?)

Da können mehrere Jahre oder auch nur ein bis anderhalb Jahre zwischen liegen. Das kommt darauf an welche "Pflichttore" dein Mann dann noch erfüllen muss - wenn er überhaupt ausgewählt wird und das ganze auch will.

Zitat von: the_phoenix am 01. August 2017, 08:15:22
4. Wie kann ich die Karriere als Berufssoldat weniger als Bedrohung für die Beziehung sehen und meinen Freund besser unterstützen?

Sollte er den Weg des Generalstabsoffiziers wirklich anstreben muss ihm bewusst sein, dass daran vermutlich jede Beziehung und auch eine Familie zu einer gewissen Wahrscheinlichkeit scheitern wird. In den Fällen, in denen es wirklich sehr gut geklappt hat, hat die Frau ihre volle Energie auf die Unterstützung ihres Mannes und die familiäre Seite konzentriert unter gleichzeitiger Aufgabe ihrer eigenen beruflichen Existenz/Karriere inklusive alle paar Jahre Umziehen - auch ins Ausland.

Zitat von: the_phoenix am 01. August 2017, 08:15:22
5. Gibt es eine Möglichkeit den Verlauf (jetzt schon) planbarer zu machen?

Nein. Dein Mann kann aber seine Ziele mit dir besprechen und anhand derer die zu erwartende Belastung für eure Beziehung absehen, wenn er bereits so weitsichtig ist.

Wenn seine Ziele und die damit einhergehenden Konsequenzen nicht zu dem passen, was du willst solltest du vermutlich erwägen die Reißleine zu ziehen.

Gruß Andi
the rest is silence...

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BSG1966

Das ist tatsächlich ein Punkt. Je höher es die Leiter hinaufgehen soll, desto weniger kommt man um nen Auslandsdienstposten herum (zB Brüssel für 3 Jahre - oder aber auch USA. Oder auch Bagdad).

LwPersFw

Ich empfehle ergänzend ... lesen der Bereichsvorschrift C1-1340/0-2005

"Verwendungsaufbau der Offiziere des Truppendienstes im Uniformträgerbereich Luftwaffe"

Diese ist für jeden Soldaten uneingeschränkt zugänglich und erläutert mit allen "Feinheiten" was möglich sein kann.

Was dann die Zukunft bringt ... kann man z.T. beeinflussen, zum Teil nicht und Manches erfordert auch das bekannte "Quantum Glück"...


Das Thema "Führen eines Personalgespräches" kann er dann auch gleich nachlesen... in der ZDv A-1340/57
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

miguhamburg1

Liebe Fragenstellerin,

das Entscheidende ist, dass Ihr Partner und Sie offen miteinander die Karten der eigenen Absichten auf einen gemeinsamen Tisch legen, um zu prüfen, was dann zusammen möglich, schwierig und unmöglich wird. Nur wenn Sie sich darüber abstimmen und einig werden, können Sie dann auch ggf. für die gemeinsame Zukunft als Paar oder Familie planen.

Es gibt eine große Zahl an GenStOffz, deren Frauen einem Beruf nachgehen und die dauerhaft pendeln. Auch ich pendele, seitdem ich Hauptmann bin und bin immer noch mit derselben auch Berufstätigen  Frau glücklich verheiratet. Wenn diese Kameraden Kinder hatten/haben organisieren diese Paare die Kinderbetreuung mit Verwandten, Freunden, Kita etc., so dass es klappt(e).

Doch das alles hilft Ihnen und Ihrer spezifischen Situation nicht weiter. Deshalb mein Rat, nehmen Sie sich für ein klärendes Gespräch mit Ihrem Partner Zeit!


FoxtrotUniform

Vieles wurde ja bereits gesagt. Ja, wir hatten eine Oma da. In der Regel war ich mindestens am Wochenende Zuhause, mit der Ausnahme einer dreijährigen Tätigkeit im Ausland, wo wir uns mit dem Pendeln abgewechselt haben.
Man muss sich selbst tief in die Augen schauen, man muss das abkönnen - definitiv - und vieles auf sich zukommen lassen.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

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