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Disziplinarverfahren

Begonnen von MalteausM, 04. April 2018, 20:04:55

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MalteausM

Werte Kameraden,

Ich habe während meines Wachdienstes, als OvWa, von Dienstag auf den heutigen Tag mist gebaut.
Und zwar, war ich abends kurz auf der Toilette und habe meine Pistole dort unbeaufsichtigt nach dem Geschäft für ca. 30 sec liegen lassen. Im Büro ist mir das dann aufgefallen und ich wollte sie holen gehen.
Ein OFw Kamerad war dann aber schon so schnell und hat sie mir zurückgebracht, ich habe mich bedankt und der Tag war gerettet. Vorhin musste ich dann zum zum Chef wegen der Sache. Der gute Kamerad hat das gemeldet.

Jetzt zu meiner Frage, ich bin auch OFw und ein laut BU lage, äußerst guter Soldat. Ich trage eine weiße Weste und habe bereits positive Disziplinarmaßnahmen erhalten. Was kann jetzt passieren oder was ist am wahrscheinlichsten? Verhört wurde ich bereits.
Ich habe einen BS antrag laufen und fürchte jetzt nichts gutes.

dunstig

Was da auf Sie zukommt, wird hier niemand seriös vorhersagen können. Ein Disziplinarverfahren ist immer individuell und berücksichtigt sämtliche Umstände.

Also abwarten, was in dem Verfahren rauskommt und Ihr DV für angemessen hält.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

MalteausM

Ich habe wirklich Angst. Und hoffe natürlich, dass jegliche Verfolgung eingestellt wird. Desweiteren Frage ich mich natürlich, wie ich mit dem Kameraden verfahren soll. Ich bin über das Verhalten des guten Kameraden entsetzt. Ich habe selbst sei's ob Einsatz oder Schiebbahn selbst schon ab und an, gerade im Einsatz, auf den Toiletten ne P8 gefunden..  die ging dann immer zurück. Der Kamerad war ja gestraft genug.... Obmann...

Ich würde das gerne wie in meiner Jugend regeln... Nur dann habe ich wahrscheinlich noch mehr ärger.

dunstig

Tja, wenn man für eigenes Fehlverhalten nicht gerade stehen und die Konsequenzen tragen will, dann sollte in dem Disziplinarverfahren wohl besser noch einiges anderes in Frage gestellt werden. ::)
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

luckyjoe

Zitat von: MalteausM am 04. April 2018, 20:46:48
Ich habe wirklich Angst. Und hoffe natürlich, dass jegliche Verfolgung eingestellt wird. Desweiteren Frage ich mich natürlich, wie ich mit dem Kameraden verfahren soll. Ich bin über das Verhalten des guten Kameraden entsetzt. Ich habe selbst sei's ob Einsatz oder Schiebbahn selbst schon ab und an, gerade im Einsatz, auf den Toiletten ne P8 gefunden..  die ging dann immer zurück. Der Kamerad war ja gestraft genug.... Obmann...

Ich würde das gerne wie in meiner Jugend regeln... Nur dann habe ich wahrscheinlich noch mehr ärger.

1.) Es ist zwar nicht die feine englische Art unter Kameraden gleichen Dienstgrades, aber eine Meldung ist nicht falsch.
Lass den Kameraden einfach in Ruhe und gehe nicht auf das Thema ein. Ist erfahrungsgemäß immer das Beste.

2.) Letztendlich hast du einen Fehler gemacht. Dazu würde ich stehen. Letztendlich musst du abwarten, ob dein Chef ein Dienstvergehen erkennt und welches Maß er dann anlegt.
Ganz ehrlich, ich würde da keine große Angst haben. Ich kenne einige BS, die schon mal eine einfache Diszipliarmaßnahme erhalten haben.

dunstig

Ganz ehrlich? Gewisses Fehlverhalten sollte meiner Meinung nach immer gemeldet werden. Das hat auch nichts mit gleicher Dienstgradgruppe zu tun. Wachverfehlungen, spielerischer Umgang mit Waffen und Munition, etc.

Fehler macht jeder mal. Aber dann soll man auch dazu stehen, einräumen, dass man etwas falsch gemacht hat und die Konsequenzen tragen. Und wenn das jemand glaubhaft einräumt, habe ich bisher selten erlebt, dass bei folgenlosen Verfehlungen dramatische Konsequenzen gefolgt sind.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

MalteausM

Ich bin auch ehrlich.
Ich sehe das genau so. Und genau so habe ich vor meinem Chef auch dagestanden. Habe das eingeräumt. Wir beide waren uns über das Verhalten des Kameraden einig.

Ich mache einmal einen Fehler und jetzt sowas. Ich besitze privat selber Waffen und bin mir über den Umgang und Aufbewahrung wahrscheinlich aufgeklärter als so mancher Soldat. Ich habe es zZ nicht einfach und diesen Dienst für jemand anderen übernommen.

Falls es mehr von dieser Sorte Kameraden gibt, sehe ich diese Armee verloren. Naja. Ich warte jetzt Mal ab.

luckyjoe

Zitat von: MalteausM am 04. April 2018, 21:20:34
Ich bin auch ehrlich.
Ich sehe das genau so. Und genau so habe ich vor meinem Chef auch dagestanden. Habe das eingeräumt. Wir beide waren uns über das Verhalten des Kameraden einig.

Ich mache einmal einen Fehler und jetzt sowas. Ich besitze privat selber Waffen und bin mir über den Umgang und Aufbewahrung wahrscheinlich aufgeklärter als so mancher Soldat. Ich habe es zZ nicht einfach und diesen Dienst für jemand anderen übernommen.

Falls es mehr von dieser Sorte Kameraden gibt, sehe ich diese Armee verloren. Naja. Ich warte jetzt Mal ab.

Also hast du es leider nicht begriffen. Nicht der Kamerad hat einen Fehler gemacht ;-)

Also wenn du auch im privaten Bereich mit Waffe umgehst, macht es das hier noch schlimmer.

F_K

Mal ehrlich:

30 Sekunden nach dem "Geschäft" ist man noch beim Händewaschen - bis ins Büro dauert es länger.

Fehlerkultur bedeutet Fehler zu erkennen, zu behandeln, verbessern ...

BulleMölders

Für mich liest sich das auc eher nach dem Motto "Fehler habe ich gemacht aber andere noch einen viel größeren, also kann man meinen Fehler doch übersehen!"

Hat für mich was von "schön reden" und nicht von "vollumfänglich zum Fehler stehen".

BSG1966

Zitat von: BulleMölders am 05. April 2018, 07:27:12
Hat für mich was von "schön reden" und nicht von "vollumfänglich zum Fehler stehen".

Seh ich auch so. Allein schon dass der TE gern mit dem Kameraden, der's gemeldet hat "wie in der Jugend" verfahren möchte.

Ganz ehrlich, das muss man tatsächlich "sportlich" sehen. 1. Fehler gemacht. Punkt fertig, gibt's nichts zu diskutieren. 2. Klar ist doof, dass er's gemeldet hat und man hätte lieber wenn "ein Auge zugedrückt" worden wäre, aber hey, der, der es gemeldet hat, hat sich absolut korrekt verhalten! 3. zu seinen Verfehlungen zu stehen heißt eben auch etwaige Konsequenzen zu tragen. Wie auch immer die ausfallen werden.

LwPersFw

Zitat von: dunstig am 04. April 2018, 20:08:10
Was da auf Sie zukommt, wird hier niemand seriös vorhersagen können. Ein Disziplinarverfahren ist immer individuell und berücksichtigt sämtliche Umstände.

Also abwarten, was in dem Verfahren rauskommt und Ihr DV für angemessen hält.

@ dunstig hat die korrekte Antwort gegeben.

Und bevor das hier wieder ausartet... > closed
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

BulleMölders

Ich habe den tollen Tipp und die Antwort mit dem Zitat darauf mal gelöscht.
Ich finde den Tipp so sensationell, dass er auf jeden Fall Geheime Verschlußsache bleiben sollte!