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Einstellung Oberst der Reserve

Begonnen von Interessent1962, 13. Oktober 2018, 11:28:16

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Interessent1962

Liebe Foristen,
ich interessiere mich für die Laufbahn als Reserveoffizier gem. 26.2. Kurz zu mir: 52, Vorstand eines Logistikunternehmens mit 8000 Mitarbeitern. Studium Maschinenbau, Promotion Logistik. Mir geht es nicht ums Geld, da man mich vermutlich mit 5*B11 einstellen müsste, um einigermassen zu kompensieren. Vielmehr möchte ich dienen, allerdings nicht als Gefreiter. Daher meine Frage: Unter welchen Vorraussetzungen kann man als Oberst der Reserve eingestellt werden? Und: Kennt Ihr jmd, der in diesem DG eingestellt worden ist?
Vielen Dank.
mkG
Interessent

Tommie

Es sei Ihnen gegönnt, dass Sie ordentlich verdienen! Soviel mal vorab. Der Rest, den Sie zu Geld ablassen ist eher von reduzierter Qualität ;) !

1. Es gibt in Deutschland keinen "5-Sterne-General", im Gegensatz zum Beispiel zu Frankreich!
2. B11 ist die Besoldung eines Staatssekretärs, auch ein "4-Sterne-General" bekommt "nur" B10 (Und ... NEIN, wir werden jetzt nicht anfangen zu sammeln ;D !)
3. Mit Ihrer Vorbildung einschließlich Promotion ist in der Regel eine Einstellung als Major d. R. zu bewerkstelligen! Beispiel dafür dürfte der ehemalige Landesvorsitzende Bayern im VdRBw e. V., Prof. Dr. Friedwart Lender, sein!
4. In Anbetracht der Tatsache, dass man für einen Oberst auch ein wenig militärische Vorbildung haben sollte, dass diese (wenigen!) Stellen in der Regel nur in Form einer Bestenauslese vergeben werden, erachte ich die Forderung nach einer Einstellung als Oberst d. R. als vermessen!
5. Sie haben vermutlich noch nicht einen einzigen Tag gedient, zumindest entnehme ich das Ihrem obigen Posting nicht, daher rate ich Ihnen dringend an, die Bälle flach zu halten, denn ein Oberst, der den ersten tag in Uniform steckt, ist auch ein Oberst und sollte denken und handeln wie ein solcher, was Sie wohl eher nicht können!


Tasty

Zitat von: Tommie am 13. Oktober 2018, 12:00:15
3. Mit Ihrer Vorbildung einschließlich Promotion ist in der Regel eine Einstellung als Major d. R. zu bewerkstelligen! Beispiel dafür dürfte der ehemalige Landesvorsitzende Bayern im VdRBw e. V., Prof. Dr. Friedwart Lender, sein!

Grundsätzlich richtig, allerdings sieht das Gesetz auch explizit vor, dass mit höheren Dienstgrad eingestellt werden kann, je mehr Berufserfahrung vorliegt. Und da ist auch die Einstellung als Oberst expressis verbis aufgeführt.
Insofern ist die korrekte Antwort: JA, rechtlich möglich, hat der Gesetzgeber so vorgesehen.
Ob die militärische Personalverwaltung sich daran aber auch hält oder sachfremde Erwägungen wie zB "seh ich gar nicht ein, dass der sofort Oberst wird, ich musste mich schließlich auch mühsam hochdienen" zugrunde legt, das steht wieder auf einem anderen Blatt.

Ralf

Wir reden hier von einem RDL, da wären solche Erwägungen noch abwegiger, als sie eh schon sind.
Es stellt sich eher die Frage, ob es einen entsprechenden DP gibt, der zum Studium passt und für einen RDL geeignet ist und somit als Spiegel-DP hergenommen werden kann und auch wird. Und dazu kommt, dass es eben auch nicht ganz einfach ist auf dieser Ebene, denn oftmals wird hier auch militärische Führungserfahrung gefordert. Auf diesen Ebenen spielt das halt öfters eine Rolle. Nicht umsonst gilt es verschiedene Verwendungen zu durchlaufen, u.a. eine ministerielle, bevor man Oberst wird.

Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen:
Zitatkann man als Oberst der Reserve eingestellt werden? Und: Kennt Ihr jmd, der in diesem DG eingestellt worden ist?
"Eingestellt" im Sinne von einer Beorderung mit anschl. RDL. Ja, kenne ich welche. Das waren aber fast immer spezielle DP, wo das zivile Wissen fast 1:1 genutzt werden konnte: Ärzte, SAP, Jurist.
Ich schätze, dass das bei dir eher weniger der Fall ist. Von daher gelten da insbesondere meine in den ersten Sätzen dargestellten Dinge.
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Helft mit, dass es so bleibt.

ToMA

Sollten Sie das Prozedere des 43.3 i.V.m. 26.2 SLV durchlaufen, ist bei der Vergabe des Dienstgrades durch das BAPersBw maximal der Oberstleuntnant drin.

2.2.2.5 Ernennungs- und Entlassungsdienststellen
2099. BAPersBw darf Beförderungen bis einschließlich zum Dienstgrad Oberstleutnant der Reserve
veranlassen. Beförderungen zum Dienstgrad Oberst der Reserve sind durch BMVg zu zeichnen. Dies
gilt auch für
die Verleihung vorläufiger und zeitweiliger Dienstgrade nach § 5 Abs. 3, § 22 Abs. 5 und
§ 43 Abs. 3 der Soldatenlaufbahnverordnung (SLV).

Etwas anderes ist mir in den ResOffz-Lehrgängen auch nicht über den Weg gelaufen. Selbst bei den Kameraden und Kameradinnen, die beim BMVg "beordert" sind.

Deshalb schätze ich Ihre Chancen nicht sehr hoch ein, auf Anhieb Oberst zu werden.
Aber OTL ist doch auch nicht schlecht, oder?  ::)  Und an Ihrer "Vergütung" ändert sich (nach Ihren Mengenangaben) dadurch auch nichts. Versuchen Sie doch Ihr Glück!?
,,Führung heißt: Einen Menschen so weit bringen, dass er das tut, was Sie wollen, nicht weil er muss, sondern, weil er es will." - Dwight David Eisenhower -

Tasty

Zitat von: ToMA am 14. Oktober 2018, 14:17:44
Sollten Sie das Prozedere des 43.3 i.V.m. 26.2 SLV durchlaufen, ist bei der Vergabe des Dienstgrades durch das BAPersBw maximal der Oberstleuntnant drin.

2.2.2.5 Ernennungs- und Entlassungsdienststellen
2099. BAPersBw darf Beförderungen bis einschließlich zum Dienstgrad Oberstleutnant der Reserve
veranlassen. Beförderungen zum Dienstgrad Oberst der Reserve sind durch BMVg zu zeichnen.

Rein formal widerspricht sich das jetzt.
Da steht nicht, dass BAPers den DG Oberst nicht vergeben darf sondern nur, dass BMVg sich eine vorherige Mitzeichnung vorbehalten hat. Und Mitzeichnungen anderer Referate/Abteilungen oder Dienststellen sind nun wahrlich nichts ungewöhnliches in einer Verwaltung.

alpha_de

Da steht zeichnen und nicht mitzeichnen.

Die Verfügung kommt vom BMVg und eine direkte Beorderung als Oberst dürfte eine sehr seltene Ausnahme sein, die besondere Gründe/Bedarf erfordert.

wolverine

Dass das laufbahntechnisch kein Standard ist, dürfte doch wohl kar sein. Z. B. sind Spitzendienstgrade nur einmal zu spiegeln und es gibt da bestimmt regelmäßig Interessenten. Also muss schon Eignung und Bedarf sehr genau zueinander passen. Dass es geht und vorkommt, hat Ralf ja schon geschrieben.
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Helft mit, dass es so bleiben kann

PzPiKp360

Der Wunsch zu dienen, sich selbstlos für das Vaterland einzubringen, kommt das aus ganz reinem Herzen? Oder gilt es, keinesfalls illegitim, auch etwas für sich selbst zu erreichen? Die Frage nach einer Möglichkeit zum Einsteig ganz oben legt zumindest den Verdacht nahe, daß schon auf Anhieb Eichenlaub und möglichst viele Sterne das eigene Ego dekorieren sollen. Vielleicht wäre es angebracht, gerade bei bisher Ungedienten, die Sache mit ein bißchen Respekt und Demut anzugehen. Denn selbst wenn die beschriebenen Verfahren es erlauben, daß bei Zusammentreffen von akademischen Titeln, Berufserfahrung und verfügbarem Dienstposten ein hoher Dienstgrad herausspringt, und man durch zivilen Beruf bemerkenswerte Erfahrungen in Menschenführung, Unternehmensführung, Projektleitung usw. gesammelt hat, gilt es vor allem eine Uniform zu füllen, und je höher der Dienstgrad, desto höher der Anspruch, der daran gestellt wird. Militärisch ist man erstmal eine Null, jeder Gefreite hat viel mehr drauf, und eventuell sollte man die Peinlichkeit fürchten, wenn es dem neuen Umfeld ein Grinsen entlockt, weil man die Dienstgrade der Kameradinnen und Kameraden nicht unfallfrei erkennt oder beim Zerlegen des G36 scheitert. Als Oberst einzusteigen bedeutet zudem, sich nie mehr auf eine Beförderung freuen zu können, denn Generale der Reserve gibt es schon sehr lange nicht mehr.

Auch solche Gedanken haben mich dazu motiviert, als RO(A) nicht den Einstieg mit höherem Dienstgrad anzustreben, sondern vom bisherigen Hauptgefreiten die Treppe Stufe für Stufe zu erklimmen. Ein kleines Fest wird es geben, wenn eines Tages, und hoffentlich auch verdientermaßen, der Fahnenjunker geschafft ist.

Opa_Hagen

Moin moin,

also... ein "wenig" kenn ich mich ja in der S4 leiste aus. Und ich hab erst vor Kurzem einen Fall in meinem Btl erlebt, dass jemand quasi aus
einer RDL heraus als OTL ein(wiederein)gestellt wurde.
Aber, auch ich kann mich im Punkt Wunschdienstgrad Oberst nur meinen Vorrednern anschliessen. An einen Obristen stellt man schon gewisse
Erwartungen, und ob man die als Ungedienter erfüllen kann?
Auch die Frage, inwieweit man Vorbildung mitbringt, die der Bw nutzen.... als OTL in der S4 Leiste bietet sich ja der S4 StOffz an, und auf diesem
DP sollte man schon eine gehörige Portion an SAP Können mitbringen, von den Beschaffungsvorgängen innerhalb der Bw mal ganz abgesehen.
Und 30 Jahre Berufserfsahrung und Promotion im Zivilen sind, nunja, für den Menschen gut, für den Menschen als Soldat eher weniger, weil: fast nicht
verwertbar.

Gummy Bear

Zitat von: Tommie am 13. Oktober 2018, 12:00:15
1. Es gibt in Deutschland keinen "5-Sterne-General", im Gegensatz zum Beispiel zu Frankreich!

Auch wenn das hier off-Topic ist, FRA hat auch keinen!
Tatsächlich fehtl es dort am "Ein-Sterne-General", denn:

  • der Général de brigade trägt 2
  • der General de division trägt 3
  • der General de corps d'armée trägt 4
  • und der General d'armée trägt 5 Sterne

Es gibt viele mögliche Ursachen hierfür, Tatsache ist aber, dass seit 1788 kein Dienstgrad der französischen Streitkräfte einen einzelnen Stern vorsieht.

snitch

Es gibt (theoretisch) noch einen Dienstgrad über dem General d'armée: Marechal de France mit dann 6 Sternen...
"The price of freedom is eternal vigilance." - Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit. (Thomas Jefferson)

Gummy Bear

Zitat von: snitch am 15. Oktober 2018, 18:10:13
Es gibt (theoretisch) noch einen Dienstgrad über dem General d'armée: Marechal de France mit dann 6 Sternen...

Sorry, der hat 7 Sterne und ist kein Dienstgrad, sondern die theoretisch höchste militärische Ehrenbezeichnung (dignité d'état).
Der letzte Maréchal de France verstarb 1967.
(Bitte nicht fragen, wo der 6-Sterne-was-auch-immer ist, gibt es auch nicht).

Gummy Bear

Abgesehen davon, mich würde ernsthaft interessieren, was den Threaderöffner seiner Meinung nach dazu prädestiniert, sich gleich zum Oberst berufen zu fühlen bzw. die Offizierslaufbahn gleich so weit oben ansetzen zu müssen ...

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