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Die Praxis in den Arztpraxen

Begonnen von Griffin, 23. Februar 2019, 14:14:55

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FoxtrotUniform

Hier wird viel zu sehr verallgemeinert; Auch den umgekehrten Fall haben wir in der Familie (Neffe) erlebt: Mit einem drei Monate alten Säugling in die Notaufnahme mit Verdacht auf Lungenentzündung und respiratorischer Insuffizienz, 2 Stunden gewartet, rapide Verschlechterung, auf eindringliche Ansprache immer noch nicht reagiert, nach weiterem Warten immer noch nix passiert... Zack Patientin Beatmungspflichtig, instabil und Lunge eingefallen.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

Andi8111

Und warum wartet man ewig? Weil dort 40 Leute warten, die nix haben und Kapazitäten kosten...

Paps


Ich habe es in der Tat noch nie erlebt, das ein respiratorisch insuffizienter Patient warten musste. Ehrlich gesagt halte ich das häufig für Räuberpistolen, deren Wahrheitsgehalt einer echten Überprüfung niemals (oder vielleicht selten Mal) standhalten  würde.

Wenn in Berichten dann immer noch von der "Not-OP" lese, ist eigentlich alles gesagt....

Toll finde ich auch immer "Selbst erlebt..." - bei genauerer Nachfrage wars dann doch die Story der Schwester des Schwagers des Onkels aus Bolivien von der man mal gehört hat.

Andi8111

Ich denke, FU darf man schon glauben ;)

miT

Tu ich und ich gebe dir völlig recht, 80% meiner ehemaligen Patienten in der ZNA hätten zum Hausarzt gehört, doch in dem Fall von FU hat die Triage, wie auch immer die aussah, versagt. Ist meine subjektive Meinung, gerade weil es bekannt ist, muss gefiltert werden.
Kameradschaftliche Grüße!

LwPersFw

Eine im derzeitigen Gesundheitssystem m.E. gute Lösung ist im von mir verlinkten Video zu sehen...

Der parallele Betrieb im KH von Notfallaufnahme (für echte Notfälle) und Notfallpraxis (für alle Anderen)... mit Betrieb einer Anmeldung ... die sofort die Patienten nach Notwendigkeit und Dringlichkeit ... auf NFA uns Praxis aufteilt.

Im Video ab 44:46

Denn ... was die Menschen tun ... wird man nicht so einfach beeinflussen können...

Wer zum KH gehen will ... obwohl nur grippaler Infekt ... wird dies auch weiterhin tun...
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

Tommie

Eine Regelungsmöglichkeit sehe ich da nur über den Geldbeutel ;D : Wer mit Pillepalle-Symptomen ins Krankenhaus geht, wird gleich mal stationär aufgenommen und wenn man ihn am nächsten Tag wieder raus wirft, kommt dann von der Krankenkasse die Quittung :D ! Da täten sich ein paar von den traurigen "Notfällen" wahrscheinlich aufführen, als hätte man ihnen mit eiskalten Händen an die ... gefasst ;D !

LwPersFw

Zitat von: Tommie am 28. Februar 2019, 11:15:43
Eine Regelungsmöglichkeit sehe ich da nur über den Geldbeutel ;D : Wer mit Pillepalle-Symptomen ins Krankenhaus geht, wird gleich mal stationär aufgenommen und wenn man ihn am nächsten Tag wieder raus wirft, kommt dann von der Krankenkasse die Quittung :D ! Da täten sich ein paar von den traurigen "Notfällen" wahrscheinlich aufführen, als hätte man ihnen mit eiskalten Händen an die ... gefasst ;D !

Wird nicht funktionieren, weil rechtlich nicht haltbar. Denn wenn der Arzt entscheidet - stationäre Aufnahme ... kann ich das nicht dem Patienten in Rechnung stellen.
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

miT

Zitat von: LwPersFw am 28. Februar 2019, 11:05:12
Eine im derzeitigen Gesundheitssystem m.E. gute Lösung ist im von mir verlinkten Video zu sehen...

Der parallele Betrieb im KH von Notfallaufnahme (für echte Notfälle) und Notfallpraxis (für alle Anderen)... mit Betrieb einer Anmeldung ... die sofort die Patienten nach Notwendigkeit und Dringlichkeit ... auf NFA uns Praxis aufteilt.

Im Video ab 44:46

Denn ... was die Menschen tun ... wird man nicht so einfach beeinflussen können...

Wer zum KH gehen will ... obwohl nur grippaler Infekt ... wird dies auch weiterhin tun...

Wird so zB. im Krankenhaus Bielefeld-Mitte durchgeführt, die Notfallpraxis ist ins Krankenhaus verlegt worden mit eigenen Räumlichkeiten und die Annahme / Triage ordnet jeden passend zu. Konkrete Zahlen kann ich ebenfalls nennen;
Vor Umlegung des Systems waren es im schnitt 140 Patienten in 24h laut Liste, seit der Umlegung liegen sie bei ca. 80 die der ZNA zugeordnet werden. Wir reden also von einer "fast" Halbierung.
Kameradschaftliche Grüße!

sledgehammer

@Tommie - Wer nichts im Geldbeutel hat dem kann man nichts nehmen siehe hier sinngemäss: Hartz IV: Jobcenter investiert 60 Millionen Euro um 18 Millionen Euro einzutreiben!

@miT Richtig - Zentren aufbauen wie in Marburg u.a. für seltene Erkrankungen.

@Rekrut84 Dreimal auf Holz klopfen weiterhin.

@Andi8111 Sie können ja per Vorkasse/Kreditkarte ihre Patienten behandeln - bei Zahnärzten ist das ja üblich. Wer nicht solvent ist, den schicken Sie einfach weg.


@LwPersFw
Das System ist überlastet.
Die Ausbildung im Gesundheitswesen krankt.
Es gibt keinen Fachkräftemangel nur schlecht bezahlte Stellen mit sittenwidrigen Arbeitszeiten/Bedingungen jenseits von gut und böse.

Hier 3 interessante Links.

https://www.vice.com/de/article/3byepn/herr-doktor-herr-doktor-ich-habe-nacken-298

>>>>>sinngemäss zitiere: Warum kommt Patient nachts in die Notaufnahme und geht nicht am nächsten Morgen zu seinem Hausarzt? Viele Menschen glauben tatsächlich, eine Notaufnahme sei so etwas wie eine Praxis, die stets besetzt ist. Sie nutzen es also aus, dass man dort jederzeit vorbeischauen kann und werden teilweise sogar unhöflich, wenn der Arzt sie wegschickt, weil er überlastet ist und ,,keine Notfallsituation" vorliegt. Diese Maßnahme ist aus folgendem Grund absolut nachvollziehbar und oft notwendig: Derartige Patienten wollen am nächsten Tag pünktlich auf der Arbeit erscheinen aus Sorge den Arbeitsplatz zu verlieren? >>>>>>>>>>

Was sollen die Menschen machen wenn keine Hausärzte-Fachärzte da sind bzw. Aufnahmestopp für neue Patienten haben?

https://www.zeit.de/campus/2016/01/aerzte-krankenhaus-gesundheit-arbeitsbedingungen-ungesund
Wenn einer fehlt, bricht das ganze System zusammen. Das wusste ich seit meiner ersten Woche auf Station. Einmal hätte ich mich trotzdem fast nicht aus dem Arztzimmer getraut. Am Tag davor hatten wir eine Notfallpatientin mit einem Blutgerinnsel. Keiner hat es bemerkt. Ich habe sie viel zu spät auf die Intensivstation verlegt. Am nächsten Morgen um halb acht haben wieder 20 Patienten auf die Visite gewartet. Da habe ich losgeheult, irgendwann fast geschrien. Die Angst, einen Fehler zu machen, hat mich fertiggemacht.
Markus R*, 31, Internist aus Aachen
>>>

http://www.spiegel.de/karriere/behandlungsfehler-wie-eine-aerztin-mit-ihrer-schuld-lebt-a-1226648.html
"Ich war kurz davor, mir das Leben zu nehmen"

Anfangs ging es mir zu dieser Zeit katastrophal, da war ich kurz davor, mir das Leben zu nehmen. Das war schon heftig. Nach den ersten zwei Wochen Krankschreibung arbeitete ich wieder in der Uniklinik. Der Oberarzt meinte sinngemäß: "Schön, dass Sie wieder da sind. Wenn mir etwas passiert, hilft mir die Arbeit am besten, damit zurechtzukommen." Das empfand ich als sehr zynisch. >>>>>>>>


Andi8111

Zitat von: sledgehammer am 28. Februar 2019, 12:30:52
@Andi8111 Sie können ja per Vorkasse/Kreditkarte ihre Patienten behandeln - bei Zahnärzten ist das ja üblich. Wer nicht solvent ist, den schicken Sie einfach weg.
Selten so dummen Unsinn gelesen....

miT

Zitat@miT Richtig - Zentren aufbauen wie in Marburg u.a. für seltene Erkrankungen.

Wo ist denn der Zusammenhang mit dem was ich geschrieben habe.  Das Zentrum für seltene Erkrankungen Marburg ist etwas völlig anderes und hat mittlerweile  eine Warteliste von fast 8000 Patienten, mittlerweile behandeln die nicht mal selber sondern geben Behandlungsempfehlungen aufgrund von Aktenlage ab.
Kameradschaftliche Grüße!

LwPersFw

Zitat von: miT am 28. Februar 2019, 11:33:09
Zitat von: LwPersFw am 28. Februar 2019, 11:05:12
Eine im derzeitigen Gesundheitssystem m.E. gute Lösung ist im von mir verlinkten Video zu sehen...

Der parallele Betrieb im KH von Notfallaufnahme (für echte Notfälle) und Notfallpraxis (für alle Anderen)... mit Betrieb einer Anmeldung ... die sofort die Patienten nach Notwendigkeit und Dringlichkeit ... auf NFA uns Praxis aufteilt.

Im Video ab 44:46

Denn ... was die Menschen tun ... wird man nicht so einfach beeinflussen können...

Wer zum KH gehen will ... obwohl nur grippaler Infekt ... wird dies auch weiterhin tun...

Wird so zB. im Krankenhaus Bielefeld-Mitte durchgeführt, die Notfallpraxis ist ins Krankenhaus verlegt worden mit eigenen Räumlichkeiten und die Annahme / Triage ordnet jeden passend zu. Konkrete Zahlen kann ich ebenfalls nennen;
Vor Umlegung des Systems waren es im schnitt 140 Patienten in 24h laut Liste, seit der Umlegung liegen sie bei ca. 80 die der ZNA zugeordnet werden.


Wir reden also von einer "fast" Halbierung.


Also ein erster, machbarer, bezahlbarer, guter Schritt...  wenn diesen alle KH beschreiten würden...

Nächster Schritt könnte sein ... wie im Video genannt ... das KH bekommt die realen Kosten erstattet, die in der NA anfallen, nicht Pauschalen...
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

sledgehammer

https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/Presse_Aktuell/Einrichtungen+A+bis+Z/Zentren/zentrum+f%C3%BCr+seltene+erkrankungen+%E2%80%93+zse.html

Bundesweit erstes Behandlungs- und Forschungszentrum für seltene Erkrankungen.


@miT der Zusammenhang? Wo sollen diese Leute hin "Etwa 3 Millionen Patienten in Deutschland leiden unter einer seltenen Erkrankung". Zum Hausarzt 5 Minuten Zeit – Zu Welchem Facharzt?
Der Flaschenhals in den Notfallaufnahmen wird doch immer enger.

Sie beschreiben das gut mit " Der parallele Betrieb im KH von Notfallaufnahme (für echte Notfälle) und Notfallpraxis (für alle Anderen)... mit Betrieb einer Anmeldung ... die sofort die Patienten nach Notwendigkeit und Dringlichkeit ... auf NFA uns Praxis aufteilt"

In einer neuen globalisierten Welt im 24h Betrieb sollte man daran denken, dass auch Krankenhäuser im vollen 24h Modus zur Verfügung stehen müssen.

miT

Es tut mir leid, ich kann ihnen einfach nicht folgen, geht das nur mir so, wo ist der Zusammenhang zu meinen Beiträgen?
Kameradschaftliche Grüße!