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Offizier "nur" mit Bachelor

Begonnen von SitRep, 28. Mai 2020, 12:52:02

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SitRep

Moin zusammen,

der Titel verrät es. Ich befinde mich zur Zeit am Anfang meines Masters, habe vor kurzem den Bachelor in Politikwissenschaft an einer Bundeswehruniversität abgeschlossen. Mein Verwendungsbereich wird in der Luftwaffe liegen, Spezifisches hier erstmal außen vor. Habe zuvor 23 FWD abgeleistet, umgewandelt auf SaZ 2 --> nun SaZ 15 Offizier im Truppendienst.
Zunächst sei gesagt, ich habe mich zuvor nach besten Kräften über Offizierslaufbahn und Studium informiert, aber insbesondere die Erfahrung des Studiums, macht man eben nur durch ein Studium.
Ich erwäge nun bewusst den Master abzubrechen und mich in den Beurteilungszeitraum des früheren Jahrgangs einstufen zu lassen. Warum? Das Studium entspricht nicht meiner Leidenschaft, trotz Attributen wie Selbstdisziplin, Selbstorganisation und eigentlich viel Motivation in meiner bisherigen soldatischen Laufbahn, quäle ich mich wahnsinnig in diesem Studium. Unglaubliche Stressfaktoren bis hin zu Ansätzen psychosomatischer Symptome über die gesamte Dauer des Studiums und zunehmend. Am Ende hat mich meine Selbstdisziplin bis zum Bachelor gebracht. Ich denke auch, dass ich die grundlegenden Fähigkeiten zum Master hätte, doch wofür? Einen glänzenden Lebenslauf? Ein weiteres Fortsetzen würde für mich einfach nur Master um jeden Preis bedeuten, eine Qualifikation die in erster Linie einer akademischen Laufbahn dient, in der ich mich nach meiner Laufbahn als SaZ definitiv nicht sehe. Durch diesen Zustand verlaufen meine Eigeninitiativen in diesem Studium immer wieder im Sand, besonderes Engagement bleibt auf der Strecke und selbst private Umstände sind davon betroffen. Ich befürchte zum Einen, dass ich ggf. aus diesen Umstände das Masterstudium in einem späteren Stadium nicht bestehen könnte, zum anderen, dass andere Fähigkeiten wie soziale Kompetenzen, Durchsetzungsfähigkeit, aber auch Lebensfreude und Langzeitmotivation immens leiden werden. Kurz gesagt, es geht mir hier verdammt schlecht. Alles nur um einen Master zu bekommen den ich nie wirklich wollte, Antrag auf einem Wechsel zum Masterstudiengang MISS (Google <--)hat aufgrund dessen Neuheit und knappen Fristen nicht funktioniert. Nun konnte mir mein Vorgesetzter erstmal nur bedingt weiterhelfen, Absprache mit nächsthöherem DiszVorg, Prüfungsamt und BaPersBw sind nötig. Evtl. muss ich mich auch "tot prüfen" lassen, was ich eigentlich auch nicht möchte und lediglich Zeit kostet.
So viel zu den Rahmenbedingungen.
Dabei möchte ich aber hervorheben, dass ich diese Entscheidung bewusst erwäge und nicht nur durch irgendwelche "leidenden" Umstände und viel Jammern getrieben ist, sondern dass ich hier rational versuche abzuwägen. Zum einen sind da Karriere-Aspekte, Auswahl BS (im direkten Vergleich um einen DP ggf. nachteilig) zum einen, das Ausscheiden mit einem Politikbachelor auf der anderen Seite, aber hier sollte klar sein, dass ich selbst mit Master, Kompetenzen wie wirtschaftliches Denken nachholen und ggf. vielleicht auch eine Ausbildung mit Mitte 30 so oder so erwägen sollte.
Ein weiterer Punkt ist die kommende Dienstzeit. Mir ist klar, dass ich mir Türen verschließen werde und mich vermutlich immer und immer wieder für diese Entscheidung rechtfertigen werde müssen. Ich bin jemand, der davon überzeugt ist, dass man mit Motivation und Fleiß vieles erreichen kann und das werde ich immer wieder beweisen müssen. Auch trotz der Diskrepanz im Studium, assoziere ich genau dies auf meine Laufbahn und das Soldat sein, insbesondere auch aus meiner bisherigen Erfahrung in der Truppe heraus. Ich befürchte hier jedoch, dass der Eindruck entstehen wird und dass ich in das Stigma gesteckt werde, einfach immer nur die "Kranken"-Karte zu ziehen, wenn es mir mal "nicht gut" geht und dies ein Schatten auf meine ganze Laufbahn werfen wird. Ein Umstand der mir nahe geht, da ich so eine Person nicht bin und bisher in meinem Leben auch nicht war. Ich konnte immer damit überzeugen meine Aufgaben fertigzustellen. Vorgesetzte werden vermutlich an meiner Belastbarkeit zweifeln und ich verbaue mir meine Karriere, alles nur weil ich mich dazu entschieden habe etwas nicht zu machen, was ich als für mich persönlich und auch meine Karriere nach der Bundeswehr, im Verhältnis nicht weiter förderlich angesehen habe. Daraus resultierend wäre es recht dämlich diese Entscheidung jetzt einfach mit viel aufgeblähtem Selbstbewusstsein zu treffen. ich möchte die Zweifel die existieren möglichst selbst reflektierend einordnen können und eine Entscheidung treffen, für die ich Verantwortung übernehmen kann und will.

Für Anregungen und andere Sichtweisen hier, wäre ich daher wirklich sehr dankbar.


Liebe Grüße

Nachtmensch

Zitat von: SitRep am 28. Mai 2020, 12:52:02
Für Anregungen und andere Sichtweisen hier, wäre ich daher wirklich sehr dankbar.
Mach den Master fertig, denn auf die anderthalb Jahre an der Uni kommt es jetzt auch nicht mehr an. Du hast dich soweit durchgequält und jetzt ziehe es durch. Wenn du kein BS wirst, kannst du immer noch einen anderen Master dranhängen, der dich weiterbringt.

dunstig

ZitatFür Anregungen und andere Sichtweisen hier, wäre ich daher wirklich sehr dankbar.
Nun gut, dann schauen wir mal, auch wenn es deiner Sichtweise so garnicht entspricht ;)

Zitateine Qualifikation die in erster Linie einer akademischen Laufbahn dient, in der ich mich nach meiner Laufbahn als SaZ definitiv nicht sehe.
Eine sehr verbohrte Sicht auf den Master. Ein Master dient mitnichten einer akademischen Laufbahn. Dies tut er bei den allerwenigsten. Er dient nach einer Laufbahn bei der Bundeswehr vor allem dazu, auf dem zivilen Arbeitsmarkt zu bestehen. Und insbesondere im Geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich muss man sich auf einem begrenzten Stellenmarkt von den Mitbewerbern abheben. Und das tut man in der Regel durch Qualifikationen. Denn diese schaden nur demjenigen, der sie nicht hat. Prinzipiell: Je mehr, desto besser. Freiwillig eine bezahlte Vollzeitstelle zum Erwerb von Qualifikationen abzubrechen, kann deswegen niemals eine gute Option sein.
Selbiges gilt für den weiteren Werdegang innerhalb der Bundeswehr. Wenn auch im begrenzten Maße wird man jemandem bei gleicher Ausgangslage mit dem Master bevorzugen. Die Bachelor-Absolventen an unserer Dienststelle sehen sich permanenter Rechtfertigung und Vorurteilen gegenüber Vorgesetzten ausgesetzt. Ob dies gerechtfertigt ist, sei dahingestellt. Fakt ist jedoch, dass man dem Neuling mit Master mehr zutraut, was auch mit den entsprechenden soften Faktoren wie Durchhaltefähigkeit und Leidensfähigkeit zusammenhängt.

ZitatEinen glänzenden Lebenslauf?
Naja wie glänzend dieser mit einem abgeschlossenen Master in Politikwissenschaften wirklich ist, darüber kann man sicherlich streiten. ;) Dass er mit einem abgebrochenen Master aber einen Makel mit sich bringt, für den man sich immer rechtfertigen muss und der einen zivil in vielen Bewerbungsprozessen automatisch aussortiert, ist wohl etwas weniger strittig.

Durch meine Lebensgefährtin habe ich recht tiefe Einblicke in den HR Bereich verschiedener Konzerne. Ein Master mit entsprechender Erfahrung ermöglicht einem viele Möglichkeiten, auch fachfremd Jobmöglichkeiten eröffnet zu bekommen. Der Bewerber mit Bachelor wird auf Grund der Bewerberlage oft automatisch aussortiert, unabhängig der Berufserfahrung. Dahingegen hat der Master die Möglichkeit, durch gute Selbstpräsentation und gutes Verkaufen der Bw-Tätigkeit sich wenigstens im Bewerbungsgespräch zu präsentieren und auch gut unterzukommen. Das wird der Bachelor auch schaffen, aber er wird sich deutlich schwerer tun und auch gehaltsmäßig sein Leben lang hinterherhinken (ja, Ausnahmen bestätigen die Regel).

Das ganze ist natürlich deutlich komplexer, aber auf den Punkt gebracht sehe ich es so:

  • Bachelor + Berufserfahrung Bw-Zeit -> sehr wahrscheinlich nochmal die Schulbank drücken nach DZE und dann wieder ähnliche Abbruchsgedanken und Motivationsprobleme wie jetzt?
  • Master + Berufserfahrung Bw-Zeit -> deutlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt auch studienfremd unterzukommen
Du verbaust dir unterm Strich ganz viel und gewinnst dabei nahezu garnichts.

Zumal zum DZE eines SaZ oft noch die Familienplanung eine Rolle spielt. Ich sehe es bei mir. Ich wollte nicht mehr in 2 Jahren nochmal die Schulbank drücken müssen, während der Nachwuchs zuhause rumhüpft und die Immobilie abbezahlt werden will. Zumal es deutlich länger dauert, dann nochmal einen Master dranzuhängen als diesen einfach in Trimestern bezahlt während der Dienstzeit zu machen. Fernstudium neben der Dienstzeit läuft bei mir noch. Aber obwohl es in Semestern ist und nicht annähernd so komplex wie mein technisches Studium, ist es unendlich viel schwerer, dies zu absolvieren. Ich mache es als Hobby, aber wenn man wirklich darauf angewiesen ist, kann ich jedem nur davon abraten, wenn es Alternativen gibt.

Zitatzum anderen, dass andere Fähigkeiten wie soziale Kompetenzen, Durchsetzungsfähigkeit, aber auch Lebensfreude und Langzeitmotivation immens leiden werden
Das soll wirklich leiden, nur weil man noch ein paar Trimester dranhängt? Das leidet dann eher, weil man es sich selber einredet und nicht, weil man noch mal ein Jahr studiert. Denn diese Zeit ist wirklich sehr überschaubar.

Ob man all die Nachteile in Kauf nehmen will, nur weil man die letzten paar Trimester abgebrochen hat? Der Master ist doch nun wirklich überschaubar, zumal ein Großteil des Masters doch sowieso die Masterarbeit in Anspruch nimmt und damit erst Recht entspannter wird und sich wieder viele Freiräume ergeben. Gerade wenn man den fast doppelt so lange dauernden Bachelor schon hinter sich gebracht hat, kann ich die Gedankengänge überhaupt nicht nachvollziehen.

Meiner Meinung nach genauso schwachsinnig wie die Idee vieler Abiturienten in meinem Jahrgang, nach 12 Jahren die Schule abzubrechen, ein Jahr Praktikum zu machen und dann das Fachabitur zu erhalten. Statt einfach noch ein weiteres Jahr Schule dranzuhängen und nach 13 Jahren das vollwertige allgemeine Abitur zu erhalten.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

Wüstensand

Um es mal ganz pragmatisch auszudrücken: Entweder totprüfen lassen oder Master abschließen, mehr Optionen hast du nicht.

F_K

@ Dunstig: + 1

@ Wüstensand: Nö.

Grundsätzlich: eine (neue) Entscheidung / Entschluss steht nur bei wesentlichen (!) Lageänderungen an, nicht bei oft vorkommenden, "doofen" Schwierigkeiten.

Diese sind einfach mit SOP zu bewältigen.

TheScientist

Ich kann mich den Worten der Vorredner nur anschliessen, möchte aber es noch etwas zuspitzen.

Ich bin nun sehr lange in der akademischen Schiene an verschiedenen Unis national und international, habe meinen PhD Ende 2007 gemacht.

Ich weiss immer noch nicht, wozu ein Bachelor Abschluss gut ist...ich weiss es nicht! Keiner kann mir das sagen. Ok, in den USA eher...

Möchte ich für mein Labor in DEU eine MTA/BTA, hast diese/dieser eine entsprechende Ausbildung durchlaufen an einer BTA/MTA Schule...brauche ich einen Phd student, hat dieser ein Master. Wozu ein Bachelor??? OK... damit er sein Master bei mir im Labor macht...

Its just the ticket for the master degree, punch it!!!  ;)

FoxtrotUniform

Nun bei einem technischen Bachelor oder ausgesuchten wirtschaftlich ausgerichteten Studiengängen einer FH ist ein Sinnhaftigkeit gegeben. Bei universitären Studiengängen und in der akademischem Schiene - etwa Grundlagenforschung und Entwicklung - sehe ich den Master als obligatorisch.

Nebst dem Genannten werden auch beurteilende Vorgesetzte diesen Makel berücksichtigen: Abgebrochener Master bei Luft- & Raumfahrttechnik, Informatik oder Elektrotechnik mag auf einen zu hohen Anspruch rückführbar und demnach verzeihbar seien ("schlechter Ingenieur, guter Organisateur"), bei Politikwisssenschaften, BWL usw. gilt dieses Argument nicht und es wird überwiegend auf Bequemlichkeit geschlossen ("zu faul zum Lernen und nun den BS oder die A15 einfordern").

Gesendet von meinem Mobilgerät

Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

Wüstensand

@F_K Welche Optionen hat der TE denn in der aktuellen Situation noch? Man kann den Master nicht einfach abbrechen. Ergo bleibt dafür nur das rausprüfen lassen, oder aber eben den Master abschließen. Alles andere hat dunstig ja erwähnt.

F_K

@ Wüstensand:

Ich bin "blöder Infanterist" - Surrender is not a Ranger word

Umgesetzt: Weder "rausprüfen lassen" noch "den Master nicht schaffen" sind valide Optionen.

Der Auftrag ist ja klar: Master, am besten in Regelzeit, mit (sehr) gutem Ergebnis. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wüstensand

Ich sprach auch nicht davon den Master nicht zu schaffen, sondern ihn (erfolgreich) abzuschließen. Aber ich denke wir sind uns einig.  ;)

Nachtmensch

Hat das totprüfen nicht noch den Nachteil, dass man später eventuell keinen Master mehr anfangen kann, weil man exmatrikuliert worden ist?

dunstig

Nur theoretisch. Praktisch wird man schon einen Masterstudiengang finden, welcher das totgeprüfte Modul nicht beinhaltet.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

SitRep

Erstmal vielen vielen Dank für den ganzen Input!  :)

ZitatMach den Master fertig, denn auf die anderthalb Jahre an der Uni kommt es jetzt auch nicht mehr an. Du hast dich soweit durchgequält und jetzt ziehe es durch. Wenn du kein BS wirst, kannst du immer noch einen anderen Master dranhängen, der dich weiterbringt.
ZitatDas soll wirklich leiden, nur weil man noch ein paar Trimester dranhängt? Das leidet dann eher, weil man es sich selber einredet und nicht, weil man noch mal ein Jahr studiert. Denn diese Zeit ist wirklich sehr überschaubar.
ZitatIts just the ticket for the master degree, punch it!!!
ZitatDer Auftrag ist ja klar: Master, am besten in Regelzeit, mit (sehr) gutem Ergebnis. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Ich denke das sind die offensichtlichen Dinge, aber an dieser Stelle für mich mittlerweile leere Durchhalteparolen geworden. Ich würde es gerne nochmal konkretisieren. Es geht hier nicht um eine kurze schwierige Phase, sondern um zu tiefst inneren Widerstand gegen eine Fortsetzung des Studiums, der sich von Anfang an aufgebaut hat und mit verschiedensten Herangehensweisen nicht behebbar war. Frust, Verzweiflung, Resignation und ich bin verdammt unglücklich mit diesem Studium. Das äußerst sich durch eine gewisse Lähmung der wie schon angesprochen sich durch viele Bereiche meines Lebens gerade zieht und einem signifikanten Abfall meiner Leistungsfähigkeit. Ich habe das starke Gefühl im Bezug auf das Studium ist hier ein Schlussstrich nahezu erforderlich. Im großen Rahmen der Karriere gedacht... Yes, I agree with all of you. Aber ich kann nur nochmal betonen, ich mache mich hier wirklich kaputt. Ich denke wir alle können sehr leidensfähig sein wenn wir zu einem bestimmten Ziel wollen, aber mein Mindset ist hier ziemlich starr geworden wenn es um das Studium geht und da komm ich auch in "nur" einem Jahr nicht mehr raus. Das ganze hat bereits Auswirkungen auf meine Noten gehabt und einen "guten" Master werde ich unter Garantie nicht erreichen, ja ich sehe dadurch sehr reell sogar meinen Studien-erfolg gefährdet. Ein simples "Vorwärts, hurra" reicht hier nicht aus und Pausen sind nun mal ein Tabu. Nachvollziehbar, aber führt bei mir jetzt zu Konsequenzen. Weiterhin möchte ich einen Master machen der mich effektiv auf einen bestimmten Beruf vorbereitet und für den ich mich begeistern kann, auf Grundlage von intrinsischer Motivation für ein Ziel. Das bedeutet non plus ultra, ich widme mich jetzt mit aller Energie meiner Verwendung.

Zitat(...), bei Politikwisssenschaften, BWL usw. gilt dieses Argument nicht und es wird überwiegend auf Bequemlichkeit geschlossen ("zu faul zum Lernen und nun den BS oder die A15 einfordern").
Zitatbrauche ich einen Phd student, hat dieser ein Master. Wozu ein Bachelor??? OK... damit er sein Master bei mir im Labor macht...
ZitatNaja wie glänzend dieser mit einem abgeschlossenen Master in Politikwissenschaften wirklich ist, darüber kann man sicherlich streiten. ;)
ZitatDas ganze ist natürlich deutlich komplexer, aber auf den Punkt gebracht sehe ich es so:
Bachelor + Berufserfahrung Bw-Zeit -> sehr wahrscheinlich nochmal die Schulbank drücken nach DZE und dann wieder ähnliche Abbruchsgedanken und Motivationsprobleme wie jetzt?
Master + Berufserfahrung Bw-Zeit -> deutlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt auch studienfremd unterzukommen
Du verbaust dir unterm Strich ganz viel und gewinnst dabei nahezu garnichts.

Wie ich bereits erwähnt hatte, die Schubladenkiste zum Studiengang Politikwissenschaft sollte randvoll mit gewissen Ressentiments sein. Ich bewundere hier jeden, der die mathematische Affinität zu einem technischen Studiengang besitzt. Daraus resultiert für mich, dass ich mich früher oder später, so oder so der Realität stellen muss und Qualifikationen nachholen muss. Hier sehe ich definitiv die Argumente der Familienplanung. Ich bin der Ansicht, ich kann mich und andere Dinge verdammt gut verkaufen, eben weil ich bisher nach Motivation und Interesse gehandelt habe. Soll heißen, ggü. jedem werde ich einen bewussten Abbruch des Master besser verkaufen können, als ein schlechter Master von dem ich dann nur sagen kann, dass ich ihn sowieso nicht wollte und Ehrlichkeit sollte wohl gepflegt werden. Inwieweit meine zukünftigen Gegenüber dann ihr Weltbild dazu vertreten... nun dann muss ich eben in der Lage leben. Mir mangelt es seit 5 Jahren nicht an Motivation für den Dienst. Ich bin mit dieser Laufbahn sowieso schon wesentlich weitergekommen als ich mir hätte vorstellen können, wenn ich jetzt mal zurückstecken muss um meine Selbstachtung, Interessen, Lebensfreude zu wahren und meine persönlichen Ziele zu vertreten. So be it. Ich arbeite dabei besser gegen äußere Widerstände als gegen Innere.

ZitatIch mache es als Hobby, aber wenn man wirklich darauf angewiesen ist, kann ich jedem nur davon abraten, wenn es Alternativen gibt

Da schließe ich mich an, als Offizier sind 41h nicht die Regel und sollten es auch nicht sein. Ein Fernstudium während des Dienst halte ich grundsätzlich für surreal, es sei denn man wurde auf einen ruhigen DP verschoben. Hier großes Kompliment an deine Disziplin, Hobby oder nicht.
Ich sehe viele Argumente hier, aber es stehen eben einige (vielleicht auch irrational wirkende) Gründe entgegen.

ZitatUmgesetzt: Weder "rausprüfen lassen" noch "den Master nicht schaffen" sind valide Optionen.
Zitat@F_K Welche Optionen hat der TE denn in der aktuellen Situation noch? Man kann den Master nicht einfach abbrechen. Ergo bleibt dafür nur das rausprüfen lassen, oder aber eben den Master abschließen. Alles andere hat dunstig ja erwähnt.


Bisheriger Wissenstand ist, dass ich einen Antrag und eine Stellungnahme verfassen muss. Um welchen Antrag es sich hier genau handelt (Ablösung vom Studium?) bin ich mir nicht sicher. Auf meinem derzeitigen Gerät bin ich leider nicht in der Lage den Erlass bzw. die Vorschrift für Offiziere im Studium aufzudecken, hier stoße ich bei meiner Recherche immer nur auf diesen abstrusen Fall wo sich jemand 2014 um zwei Jahrgänge zurückversetzen lassen wollte und die SLV ist in diesem Fall auch nicht sehr hilfreich. Ich vermute, dass hier unter Schilderung der Umstände der Personalführer am Ende eine Abwägung der dienstlichen Interessen vorzunehmen hat. Zu einem die Vorschrift für Offiziere im Studium (Auftrag/ Befehl Regelstudienzeit, Master in 47 Monaten)--> ist der Studienerfolg aber gefährdet?; zum anderen das vorzeitige Besetzen von DP aber hier mit meinem Einverständnis. Der Dienstherr hat obligatorisch keine Fürsorgepflicht für meine berufliche Qualifikation (insofern es nicht erforderlich ist für eine Tätigkeit, aber hier erfüllt der Bachelor eigentlich seinen Soll unter der Betrachtung des studierten Offiziers).


Ich würde an dieser Stelle die Diskussion also gerne noch ein wenig weiter treiben und freue mich auf weitere Meinungen.

Liebe Grüße



F_K

@ SitRep:

Was willst Du noch für "Meinungen"?

Hier haben 6 Soldaten / Reservisten / Offiziere (alle hochqualifiziert, studiert und lebenserfahren) im  Prinzip den gleichen Ratschlag gegeben, basierend auf Fakten und einer sachlichen Analyse.

(Wenn es eine "Pause" braucht, gibt es bei psychischen Problemen ja den TrArzt).

.. und der Ratschlag ist: Weitermachen, Master abschließen.

wolverine

Ich wollte mich dazu eigentlich gar nicht äußern aber mir fehlt es bei der beschriebenen Situation schlicht und ergreifend an elementarem soldatischen Selbstverständnis. Wie wollen Sie eigentlich in Ihrer weiteren Laufbahn einem Untergebenen einen Befehl vermitteln, der gerade nicht in dessen Lebens- und Zukunftsplanung passt? Glauben Sie ernsthaft, jeder Soldat erkennt von sich aus und intrinsisch motiviert die Notwendigkeit eines Nachreinigens oder Zusatzdienstplanes?
Klingt jetzt vielleicht härter als es soll und darum wollte ich mich ehrlich heraushalten. Sie haben aber explizit nach weiteren Meinungen gefragt und bisher waren alle fast zu nett zu Ihnen. Also ganz offen: Wer mir so einen Stuss erzählen wollte, den könnte ich in keiner Weise ernst nehmen und würde ihm eher raten, "seinen Hut zu nehmen" als nur seinen Master abzubrechen. So jemanden braucht einfach niemand.

Um noch etwas versöhnlicher zu werden: Ich bin einen anderen Weg gegangen und habe zunächst meine Dienstzeit abgeleistet und anschließend studiert. Dabei habe ich die universitäre Zeit sehr genossen. Die Examina dagegen sind eher "Säurebäder", die von keinem als angenehm empfunden werden. Letztendlich geht es hierbei um reines Durchhalten. Aber als Soldat habe ich eben gerade das gelernt und verinnerlicht. Es ist ein Kern des soldatischen Berufsbildes. Und hier sollten Sie vielleicht einmal bei Ihren Überlegen ansetzen und ggfs. neu starten.
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