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Aufstellung einer Division des Deutschen Heeres 2025?

Begonnen von Realist, 27. Mai 2022, 04:59:22

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LwPersFw

Zitat von: Realist am 07. Juli 2022, 19:27:08

... und Brüchigkeit des Westens.

Und meine Meinung - bei etwaigem Angriff durch RUS im Baltikum, wird es keinen 3ten Weltkrieg - Nuklearkrieg geben sondern "Alte konventionelle Panzerschlachten"


Ja ... im Westen ist nicht alles Gold was glänzt... Es gab und gibt auch Probleme innerhalb der NATO ... bzw. EU bzgl. Zusammenhalt und Einigkeit ... siehe z.B. Unterlaufen des Öl-Embargo durch Griechenland

Aber wenn es um den Artikel 5 geht ... glaube ich an dessen Wirkkraft ... denn wenn auch nur ein NATO-Land im Fall des Falles im Stich gelassen würde ... DANN wäre auch die NATO am Ende.

Und in der Projektion auf Russland:
Die permanente Unterstellung das Putin dumm, durchgeknallt, what ever sei ... ist nicht haltbar. Denn das ist er mit Sicherheit nicht.
Nur weil militärische Planungen nicht gelaufen sind, wie gedacht ... das soll schon diversen Militärs so gegangen sein ... auch westlichen ...

Dieser Mann ist nicht dumm ... sondern kalt berechnend.

Und in einer Rechnung offener Krieg NATO vs RU würde das Pendel im konventionellen Bereich nicht zur russischen Seite ausschlagen.
Vielleicht die ersten Tage/Wochen - je nach Grad des Überraschungsmomentes ... aber nicht langfristig.

Denn was modernste Waffentechnik i.V.m. mit HighEnd-Aufklärung und Zielerfassung bewirken kann ... siehe Ukraine.
Und im einem Krieg NATO vs RU gäbe es da keine quantitative und qualitative Beschränkung von Seiten der NATO, wie aktuell in der Ukraine.

Folge ... ja, es würde auch Panzergefechte ... ggf. sogar -schlachten geben ...

... Aber wie in den Planspielen des Kalten Krieges - von beiden Seiten - würde es ab einem Punkt X zum Einsatz erster Atomwaffen kommen ...

Und mit Überschreiten dieser Schwelle ... greifen Mechanismen ... die unweigerlich in den 3. WK führen.   
z.B. haben die Entscheider nur knapp 30 Minuten um letztlich den Einsatz z.B. der Raketen auf den strategischen U-Booten zu befehlen...
Ergibt sich rein aus der kurzen Flugzeit bis zum Ziel... Will man auf den anfliegenden Schlag noch antworten können... muss ich sofort den Knopf drücken ... Logik des Grauens ...


Und das die aktuell Mächtigen in dieser Welt dies fest vor Augen haben - beweist doch gerade der Ukraine-Krieg - wie selbst die USA äußert bedacht sind, bestimmte Schwellen nicht zu überschreiten...

Also ... bei allem Säbelrasseln - funktionieren die Mechanismen hinter den Kulissen - bei allen Mächtigen. Und rein auf den militärischen Aspekt fokussiert - beruhigt mich das.


Die aktuellen ökonomischen/sozialen Folgen --- sind auch gravierend, aber eben eine andere Ebene.

aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

Realist

@LwPersFw
ZitatLwPersFw.. Aber wie in den Planspielen des Kalten Krieges - von beiden Seiten - würde es ab einem Punkt X zum Einsatz erster Atomwaffen kommen ...

Das kann sein, halte ich auch für möglich, aber nur "taktische Nukes" mit kleiner Wirkung. Putin denkt wohl er sei nicht nur Peter der Grosse, sondern auch Stalin, und der verfolgte ja sehr geschickt die Strategie des sich gegenseitig Ausspielens - siehe Konflikt Korea-Krieg - McArthur wollte Atombomben einsetzten gegen plötzlicher Übermacht von chinesischen Soldaten die mit hundert tausenden Soldaten angegriffen haben. Mao im Hintergrund wurde ja von Udssr mit Waffen beliefert. Und China - Udssr waren beide im UN-Sicherheitsrat und stimmten für diesen Krieg.

Nun in 2022 beginnt das altbekannte Spiel wieder, es fühlt sich einer "Berufen" die Welt zu beherrschen. Mit den 50Mega-Tonnen Atom-Raketen kann aber niemand dieses Ziel erreichen, denn zu beherrschen gibts da nix mehr in dieser Nach-Atom-Krieg Welt - ausser ein Leben in tiefen Höhlen...

Entschuldigung, meinte natürlich gesamte Ostflanke der Nato. Die Staaten vom Baltikum hoffen auf permanente Stationierung von je einer Brigade ca. 3000-5000 Soldaten. (NFMNew Force Model)

Zitathttps://www.bmvg.de/de/aktuelles/nato-gipfel-bundeswehr-teil-massiven-verstaerkung-ostflanke-5457392
Das New Force Model (NFMNew Force Model)

Hintergrund: Die gegenwärtige Streitkräftestruktur, die NATO Force Structure, wird den aktuellen Herausforderungen an der NATO-Ostflanke vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges nicht mehr gerecht. Deshalb passt die Allianz diese Struktur bis 2024 an. Aus der NATO Force Structure, deren Herzstück die schnellen Eingreifkräfte der NATO beziehungsweise die NRFNATO Response Force sind, wird das New Force Model (NFMNew Force Model).

Es besteht aus regionalen Zuordnungen. Das heißt: Die Verbände bleiben in ihren jeweiligen Heimatländern stationiert, werden aber im Voraus bestimmten Ländern und Territorien zugewiesen und üben dort – zum Beispiel an der NATO-Ostflanke. Wenn es nötig ist, werden die Kräfte in ihr jeweiliges Einsatzgebiet verlegt. Dort sind sie dann zukünftig für den Schutz des Gebietes verantwortlich.


Und USA sind in Polen mit neuem Stutzpunkt dabei - damit ist die Grund-Akte wohl vom 1997 vom Tisch.


https://www.rnd.de/politik/nato-gipfel-polen-begruesst-ausbau-der-us-truppenpraesenz-B47NNAOUYEIZRGC2YNFFE6SVPY.html

In Polen soll demnach unter anderem dauerhaft ein Hauptquartier des fünften US-Korps eingerichtet und ein Feldunterstützungsbataillon eingesetzt werden. Weiter hieß es, in Rumänien und in den baltischen Staaten würden die rotierenden US-Truppen verstärkt.

LwPersFw

#62
Zitat von: Realist am 09. Juli 2022, 15:34:53

Das kann sein, halte ich auch für möglich, aber nur "taktische Nukes" mit kleiner Wirkung.

...McArthur wollte Atombomben einsetzten gegen plötzlicher Übermacht von chinesischen Soldaten die mit hundert tausenden Soldaten angegriffen haben...


Dieser Irrglaube vom begrenzten Atom-Krieg geistert durch viele Köpfe... seit es diese schrecklich Waffen gibt...

Es ist aber ... auf Grund der dann anlaufenden politischen und militärischen Entscheidungsprozesse ... ein Irrtum.

Auf einen atomaren Erstschlag auf NATO-Gebiet würde ein Gegenschlag erfolgen.
Oder meinen sie die NATO nimmt das einfach hin ?
Dieser Gegenschlag würde russisches Staatsgebiet treffen.

Und dann ?
Glauben Sie das war es dann und alle sind wieder nett zueinander?

So ein Szenario ist dann nicht mehr zu kontrollieren...und die nukleare Spirale nicht mehr zu stoppen.

Weil McArthur das nicht einsehen wollte, wurde er von seinem Posten abgelöst.
Genauso wie General LeMay, ehemaliger Kommandeur SAC und später CSAF, der eine aggressive atomare Erstschlagsstrategie gegen die Sowjetunion verfolgte, "ausgebremst" wurde.

Solche "Falken" gab und gibt es auf beiden Seiten.
Sollten sie aber zum Zuge kommen... war es das für die gesamte Menschheit.

Deshalb hoffe ich, dass in den entscheidenden Momenten die richtige Entscheidung getroffen wird.

Und die kann nur lauten: Finger weg von jedem Atomknopf!


schon älter ... Manches hat sich weiter/anders entwickelt...
... Aber die grundsätzlichen Aussagen sind imnernoch aktuell... z.B. von McNamara

https://youtu.be/-zM0VcZPgao



aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

LwPersFw


Aber wir entfernen uns von Ihrer Ausgangsfrage.

Zitat von: Realist am 27. Mai 2022, 04:59:22

Wie realistisch ist dieses Vorhaben - bei den bekannten Problemen der Bundeswehr? Wird das eine Herkules - Mammutaufgabe werden?
Komplette Neuausrichtung und strukturelle Neuaufstellung der Bundeswehr?

Die Division soll strukturell komplett aufgestellt werden. Neben den drei Kampfbrigaden soll sie über Divisionstruppen, die Brigaden über organische Brigadeeinheiten verfügen. Truppenteile aus den Organisationsbereichen CIR, Sanitätsdienst und Streitkräftebasis, hier insbesondere die Logistik, sollen dem Großverband aber nicht unterstellt sein, sondern in Couleur-Verhältnissen unterstützen.


Setzen wir mal einfach als gegeben :  es besteht die Gefahr eines konventionellen Angriffs Russlands gegen die Ostflanke der NATO.

Um Ihre Frage dann aufzunehmen:

Wie müsste Deutschland die genannten 3 Divisionen ... mit allem was dazu gehört ... aufstellen und befähigen ?

aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

Realist

ZitatLwPersFw Wie müsste Deutschland die genannten 3 Divisionen ... mit allem was dazu gehört ... aufstellen und befähigen ?

Laut den Forderungen der Nato muss eine Division wie nachfolgend aufgestellt und befähigt sein. Die Rüstungsindustrie wird nun Planungssicherheit haben. Bin gespannt was mit dem schon fertigen Kampfpanzer KF 51 von Rheinmetall geplant wird? Wichtig auch Radpanzer mit Mission-Modul.

Schwerpunkte u.a. Raketenabwehrsysteme - Inland und für BV. Digitalisierung Bundeswehr wird schon Herkulesaufgabe werden.

35 F-35 ist ja schon fix. 60 CH-47F Chinook-Helikopter auch, und endlich bewaffnete Drohnen für Bundeswehr: Deutschland rüstet mit 140 Heron TP auf!

Das sind doch sehr gute Nachrichten füe die Marine.
ZitatDie Bundesregierung kauft der Marine eine Werft in Rostock (https://augengeradeaus.net/2022/07/nicht-mehr-schlange-stehen-vor-dem-dock-die-bundesregierung-kauft-der-marine-eine-werft/

Die Militärplaner sind wohl nun 24/7 im Einsatz mit Feldbett im Büro. Es gibt sehr viel zu tun.

ZitatDazu hier noch: Auf Militärplaner in Deutschland kommen stressige Zeiten zu. Nach dem Nato-Gipfel soll die Bundeswehr eilig und in großer Zahl kampfbereite Truppen stellen - zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Geplant ist unter anderem, dass 15.000 Soldaten, 65 Flugzeuge, 20 Schiffe gestellt werden sollen. (RND/dpa)

Forderungen der NATO für die Ebene Division
■ 4 Kampftruppenbrigaden (Infanterie oder Panzertruppen)
■ Robuste und kohäsive Divisionstruppen; dabei:
■ Flugabwehrkräfte (Bataillon)
■ 1 x Artilleriebataillon (Indirekte Feuerunterstützung)
■ 1 x Aufklärungsbataillon
■ 1 x Pionierbataillon
■ 1 x Fernmeldebataillon
■ 1 x Kampfhubschrauberverband
■ Ausreichende Einsatzunterstützungskräfte
■ Zusätzliche Fähigkeiten von Landstreitkräften
■ ABC-Abwehr
■ CIMIC
■ OpKom (PSYOPS)
■ Militärpolizei

ZitatOberst i.G. Nikolaus Carstens, Kommando Heer, Unterabteilungsleiter Zentrale Zielsteuerung.

Somit muss die Division aus NATO-Sicht, um als einsatzbereit (,,combat ready", ,,kriegstüchtig") zu gelten, im Kern über vier Kampftruppenbrigaden sowie zusätzlich über robuste Kampf-, Einsatz- und Führungsunterstützung in Bataillonsstärke als Divisionstruppen verfügen (d.h. z.B. Artillerie, Logistik, Aufklärung, Pionier-und Fernmeldetruppen). Um das gesamte Einsatzspektrum der NATO abzubilden, sind weitere Fähigkeiten wie ABC-Abwehr, Feldjäger, operative Kommunikation und zivil-militärische Zusammenarbeit mindestens durch jeweils ein Kompanieäquivalent abzubilden. In jedem Bataillon der vier Kampftruppenbrigaden muss eigene Sanitätsunterstützung vorhanden sein.

https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blickpunkt/beitrag/fuer-eine-glaubhafte-abschreckung-braucht-es-mindestens-eine-einsatzbereite-division

Beuteberliner

Was möchten Sie uns denn damit Neues sagen, was im bisher alles Beschriebenen schon aufgeführt wurde?

Deutschland hat zwei mechanisierte Divisionen. Das wird auch so bleiben. Als erstes wird die 10. PzDiv ertüchtigt und umgegliedert. Und zwar, wie es @Ralf beschrieb, aufkommensneutral, was die Anzahl der Dienstposten anbelangt. Bei der Aufstellung zum Beispiel der beiden Divisionsaufklärungsbataillone wird dies zum Beispiel durch Reduzierung der Stärke der vorhandenen Brigadeaufklärungsbataillone geschehen. Um die Fernmeldebataillone für die Divisionen aufzustellen, wird es dazu kommen, dass die IT-Bataillone diese Kräfte abgeben und so weiter. Sollten Fähigkeiten neu/zusätzlich benötigt werden, müssen die OrgBer die Kräfte hierfür aus ihrem Bestand heraus kompensieren, also an anderer Stelle reduzieren.

Das ist doch nun alles keine Raketenwissenschaft oder für die Bundeswehr neu.

Ralf

Völlig richtig. Es denn, die Politik gäbe eine neue Obergrenze vor oder Umfänge würden umverteilt, bspw. von FWDL zu SaZ/BS.
Solange wir uns bei 203.300 bewegen, muss kompensiert oder substituiert werden.
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Helft mit, dass es so bleibt.

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