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Zivil vs Militär

Begonnen von Vukina, 02. November 2023, 11:25:34

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Vukina

Guten Tag zusammen,

ich habe da mal eine Frage an euch:

Ich bin zur Zeit im mntD (Verwaltung) tätig und möchte aber in die Laufbahnausbildung der Offiziere (schulische Voraussetzung natürlich vorhanden). Habe auch am Montag einen Termin im KarrC Bw  ;D .

Eigentlich wollte ich von Anfang an die militärische Laufbahn einschlagen, aber aus privaten Gründen habe ich mich dann doch für die "ungefährlichere" zivile Laufbahnausbildung der Bw entschieden.
Nachdem ich da jetzt ein paar Monate nach meiner erfolgreichen Ausbildung meinen Dienst verrichte, merke ich aber immer mehr, dass ich doch lieber den militärischen Dienst leisten möchte. Quasi "mehr" für mein Land tun möchte (nur meine persönliche Meinung natürlich!!!) also besser gesagt, "aktiv" etwas tun möchte.

Wie steht ihr zu so einem Wechsel? Wird es einem da schwerer gemacht? Da Mangel an zivilem Personal und Wechsel nicht gern gesehen?

Was spricht eher dafür oder gegen so einem Wechsel?  (natürlich ganz abzusehen von meinem persönlichen Wunsch zu diesem)
Also die Vor- und Nachteile des Soldaten gegenüber des Bundesbeamten.

Vielen Dank und LG :)

Angemon84

Als Soldat hat man unentgeltlich Truppenärztliche Versorgung, d.h. sparst du dir die Krankenversicherung.
Auch bekommst du finanzielle Unterstützung bzgl. berufliche Weiterbildung. Ich mache derzeit meine. master an der Fernuniversität Hagen, habe den Brandschutzbeauftragten und Qualitätsmanagementbeauftragter über das Angebot vom Berufsförderungsdienst absolviert. In den letzten zwei Dienstjahren, stehen dir ja 5 Tage Sonderurlaub für Weiterbildung zu.
Auch darf /muss man als Soldat 3 Stunden Sport pro Woche machen. Ich reize das auf 5 Stunden aus, und habe somit eine 36 Stundenwoche für die Tätigkeiten gemäß Dienstpostenbeschreibung.

F_K

.. als "Zivilist" wird man Beamter auf Lebenszeit sein (werden), der SaZ OA ist nach 13 bis 17 Jahren erstmal wieder Zivilist.

justice005

Als Offizier ist man Zeitsoldat und nach Ende der Dienstzeit wieder draußen. Als Beamter ist man bis zur Pensionierung in einem sicheren Job. Andererseits gibt es nach Ablauf der Dienstzeit ggf auch die Möglichkeit, wieder ins Beamtenverhältnis zu wechseln.

Ja, als Soldat spart man sich die Krankenversicherung, aber ich kenne etliche Beamte, die lieber die Krankenversicherung bezahlen und zu jedem beliebigen Arzt gehen können, anstatt auf den Truppenarzt angewiesen zu sein. Muss man selbst bewerten, ob das ein Vorteil oder Nachteil ist.

Als Beamter ist man örtlich deutlich stabiler, als Soldat muss man bundesweit versetzbar sein.

Soldaten machen Auslandseinsätze, Beamte - wenn überhaupt - nur auf freiwilliger Basis.


FoxtrotUniform

Vorteil Bundesbeamter: Mit Versetzung auf DP entsprechende Planstelleneinweisung, bessere Beförderungsperspektiven im höheren Dienst, einfacherer Dienstherrenwechsel.

Vorteil Offizier: Breiteres Verwendungsspektrum, utV bis zum Eintritt in den Ruhestand und frühere Versetzung in den Ruhestand unterhalb von B6.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

F_K

@ FU:

Offiziere der BW werden oft und weit befördert.

Dies ist bei Beamten deutlich anders - schaue Dir z. B. mal die Schulterklappen der Polizei an ... viele / die meisten Kommisare (Lt) gehen als Hauptkommisar (Hptm) in Pension.

FoxtrotUniform

Zitat von: F_K am 02. November 2023, 18:58:43
@ FU:

Offiziere der BW werden oft und weit befördert.

Dies ist bei Beamten deutlich anders - schaue Dir z. B. mal die Schulterklappen der Polizei an ... viele / die meisten Kommisare (Lt) gehen als Hauptkommisar (Hptm) in Pension.
1. Ich schrieb vom höheren Dienst und im speziellen geht es um Verwaltungsbeamte.

2. Man muss sich einfach mal die Gesamtzahl Bundesbeamte (man könnte jetzt noch große Städte anführen, die ebenfalls nach Bundesbesoldung alimentieren) anschauen und die Planstellen ins Verhältnis setzen. Fangen wir mal oben bei B10 (exklusiv der politischen DP!) an. Dagegen hält man den Einzelplan 14, der zum Beispiel bei B10 2 Stellen ausweist, setzt diesen ebenfalls ins Verhältnis und vergleicht.

3. Wenn du die Polizei anführst, wäre hier der höhere Dienst zu betrachten.


Aber dabei will ich es auch bewenden lassen.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

F_K

Etwas off topic:

Der TE hat kein Studium - also ist Ausbildung mit Studium der Ausgangspunkt - und nicht politische Wahlbeamte.

Ralf

Die SLV ist deutlich offener und durchlässiger als die BLV. Wir haben schon einige Soldatinnen und Soldatinnen ohne Studium auf Ebene der StOffz (hD); wir haben B6+ ohne Studium, man kann ohne Abitur bis in den "hD" kommen. Laufbahnwechsel sind in alle Richtungen möglich.
Nicht umsonst schauen die Beamtinnen und Beamtinnen auf unsere SLV schon mit einem neidischen Auge drauf.

Bei Sdt sind nicht die Mehrzahl der DP im "hD" für Juristinnen und Juristen vorgesehen, sondern wir haben richtige Verwendungsaufbaukonzepte und man kann in seiner Fachlichkeit groß werden. Und - meine Meinung - haben wir in unserem Sdt-Leben deutlich abwechslungsreichere Werdegänge und auch Tätigkeiten. Ganz zu schweigen von Disziplinarvorgesetztenverwendungen, so als KpChef oder Kommandeur ist das schon eine besondere Verwendung.

Ich wollte nicht tauschen.
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Helft mit, dass es so bleibt.

Vukina

Ganz ganz lieben Dank für die vielen und vor allem gehaltvollen Antworten  :)

Ich bin dann mal gespannt auf Montag und hoffe es steht einer Offizierslaufbahn für mich nichts im Wege.  ;D Denn vom Gefühl her sehe ich mich zu 100 % in Uniform statt im "Business Kleid" .

Zu dem Status als SaZ, ja ich weis, dass der BaL sehr reizt, ABER nach meinen 13 Jahren SaZ kann ich ja auch wieder als Beamter einsteigen und hätte dann auch mein BaL bis zur Pension. Und meine Dienstzeit wird auch angerechnet.

Ralf

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FoxtrotUniform

Viel Erfolg! In jedem Fall der spannendere Beruf, vor allem wenn man ein glückliches Händchen bei den Verwendungen hat.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

elNinio

Ich, für meinen Teil, würde nie wieder in die Streitkräfte eintreten und das sage ich dir als ehemaliger Major, der seinen Status an den Nagel gehangen hat.

Dein Werdegang ist fast immer von Vorgesetzten abhängig. Sprich, wenn deinem Vorgesetzten, deine Nase nicht passt, dann wirst du auch nichts mehr. Natürlich kannst du dich versetzen lassen, das bedeutet aber auch, dass du immer wieder von vorne anfangen musst. Richtig gelebte Kameradschaft habe ich fast nur unter den Mannschaften und den Unteroffizieren ohne Portepee kennengelernt. Bei den Unteroffizieren hat sich das wahrscheinlich auch zum schlechten entwickelt, denn die können jetzt ja auch Berufssoldat werden und deshalb wird man sich da unter Umständen auch nichts mehr gegenseitig gönnen. Wenn du hier im Forum unterwegs bist und den Bericht unseres jeweiligen Wehrbeauftragten liest, dann kannst doch auch feststellen mit was für, Entschuldigung, Blinsen du teilweise Arbeiten musst. Ich habe manchmal gedacht, die deutschen Streitkräfte sind ein soziales Auffangbecken (muss nicht schlecht sein) . Auch gibt es Standorte, wo nie wirklich ein Personalwechsel stattgefunden hat. Da kannst du dir ausdenken, wie die dort eingestellt sein können. Manchmal hab ich Gedacht, der ein oder andere rechnet noch mit dem Angriff der NVA. Auch wirst du nach gewisser Zeit feststellen, dass es viele Soldaten gibt, welche an psychischen Problemen leiden. Ja, das kann überall so sein, mit viel aber immer wieder auf, dass es bei der Bundeswehr eben besonders viele Fälle von Angsterkrankungen und Depressionen gibt.

Wenn man das alles als geringe Übel sieht, ist man aber gut abgesichert. Wenn's dann mal knallt, musst du halt damit leben, dass du deine Unversehrtheit riskierst.

Viele Grüße,

elNinio

InstUffzSEAKlima

Zitat von: elNinio am 05. Januar 2024, 21:24:59Dein Werdegang ist fast immer von Vorgesetzten abhängig. Sprich, wenn deinem Vorgesetzten, deine Nase nicht passt, dann wirst du auch nichts mehr.

Das ist im Zivilen heute leider auch so. Eignung, Leistung und Befähigung zählen nicht die Bohne, wenn der Chef ein A-Loch ist und einen nur Steine in den Weg legt. Versetzung ist allerdings auch nicht in jedem Fall die Lösung, v.a. wenn man mit den Arbeitsaufgaben und den Kollegen gut zurecht kommt.

elNinio

Natürlich kann das in der zivilen Wirtschaft auch so sein. Da hast du aber die Möglichkeit, vollends gegen deine Vorgesetzten auf die Barrikaden zu gehen.

Ich habe in Einheiten gedient (tlw. geführt) welche intern so massiv zerrüttet waren, das die zusammen eigentlich nicht kampffähig waren.

Natürlich kannst du wie überall auch Glück haben. Ich hatte das für einen gewissen Zeitraum, welcher mir meine Laufbahn ermöglicht hat auch, aber das Endet unter Umständen.

Zu der Sache mehr für dein Land ,,tun" . Unsere Einsätze haben bis auf Leid und Kummer bei den eigenen Kräften, nichts gebracht. Ich war selber in Mali. Es war ein wunderbarer , lehrreicher Einsatz. Danach wurde ich trotzdem krank. Nicht weil ich so schlimme Dinge erlebt habe, sondern weil ich das ersten Mal das Gefühl hatte, meine Tätigkeit bewirkt was (nicht bei den Menschen in Afrike, sondern für meine Soldaten). Zuhause in Deutschland, war dann wieder alles Grau in Grau. Mach ein Ehrenamt bei der Feuerwehr oder in der Pflege oder im Bereich der Kinder u. Jugendhilfe, da bewirkst du deutlich mehr

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