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Wenige bis keine freien Stellen!?

Begonnen von Rauschie, 16. Januar 2024, 18:44:14

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Rauschie

Erst mal danke für diese vielen Informationen und Erfahrungsberichte! Ich muss mich in ein paar Dingen noch schlau machen die aufgezählt wurden um es einfach besser zu verstehen, ist am Anfang etwas schwierig da durch zu sehen:) Dennoch war der einzige Grund für mich eine Bewerbung zum Bund zu schreiben der weg einer Militärischen Laufbahn der aufgesagten Stellen, versteht mich nicht falsch...JAA man ist in erster Funktion Soldat aber dennoch ist die Intensität der Ausbildung/Tätigkeit und der Tagesablauf einer reinen Militärischen Laufbahn anders und einzigartig. Ich habe vorher nie mit dem Gedanken gespielt zum Bund zu gehen um dort meiner Beruflichen Tätigkeit weiter nach zu kommen. Es ist für mich ein hohes Risiko mich zu bewerben um dann gesagt zu bekommen das leider keine freien Stellen frei sind und ich dann auf Plan B zurückgreifen MUSS. Dann wäre für mich das Ziel was ich hatte verfehlt. Ich hoffe meine Denkweise oder Ansicht kann trotzdem jemand nachvollziehen aber natürlich verstehe ich auch eure Ansichten und habe auch verstanden das es einen Plan B geben muss.

Ralf

Aus recht langer Erfahrung mit Bewerbenden: viele stellen sich das "Soldat sein", das Militärische als so heroisch vor. Bilder wie Lagerfeuer, als einsamer Sniper stundenlang oberservieren und der gezielte Schuss. Auch einige Kriegsfilme und Computerspiele tragen dazu bei, ein fast schon "romantisches" Bild von infanteristischen Tätigkeiten zu zeichnen.
Dann wird man von der Wahrheit eingeholt: ein täglicher Knochenjob, Wetter? Egal. Immer wieder das Gleiche nasse Zeugs schleppen, alles tut weh. Und das eigene Selbstwahrnehmen kollidiert dann mit der Realität. Warum wohl ist gerade bei den Anwärtern FwTrD die höchste Abbruchquote? Und zwar in der GA! Also quasi in der Bezirksklasse und nicht in der nachfolgenden Ausbildung (Bundesliga)?
Ich will damit keinen abhalten sich dafür zu bewerben, jedoch ist halt eben oftmals die Realität später anders. Ich bin bei schüttendem Regen froh, wenn mir nichts aufs Marmeladenbrot tropft und habe großen Respekt und auch Mitleid vor allen Berufen, die zu dieser Zeit draußen sind. Und das Tag für Tag.
Wenn man das wirklich will und auch kennt und sich nicht nur tolle Bilder vorstellt. O.k.
Das ist aber ansch. nicht bei allen der Fall.
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F_K

Ich kann Ralf voll zustimmen.

Infanterie ist schon oft eine tolle Sache mit tollen Erlebnissen und Erfahrungen - oft fragt man sich aber auch, "warum mache ich dass?".
Es kann halt auch fürchterlich kalt / heiss / dreckig und langweilig sein und dabei dann auch weh tun ...

Chinok

So ist es, ich wollte auch unbedingt in die grüne Truppe. Das wurde mir damals als Wiedereinsteller in Zentrum für Nachwuchsgewinnung (lange ist es her), aufgrund Schulabschluss und Ausbildung, ausgeredet. Hoch motiviert zum Dienst angetreten, dort kam die Aussage: Schrauben werden Sie hier nicht. Wir sind eine Ausbildungskompanie und das nicht in der InstHalle. Ich dachte, Hauptgewinn. Das erste Jahr war schön, immer über den Übungsplatz gerödelt, schön draußen sein und körperlich auch halbwegs gefordert werden. Im zweiten Jahr dann: "Mal pünktlich 16:30 die Kaserne verlassen, wäre auch mal toll." Im dritten Jahr dann: Drecks Schneematch, ich hasse Frühlingsregen, boah wie die Sonne brennt und dann mit Tarncreme in der Gusche, das Laub nervt auch schon wieder.... Zum Glück ist bald wieder Weihnachtsurlaub!"

Im vierten Jahr, die Überlegung: Verlängern, oder nicht? Über einen Laufbahnaufstieg habe ich dann den Absprung geschafft. Schöne heizungsnahe Verwendung mit Drehstuhl-ATN. Es ist schöner, den Neuschnee durch das Fenster zu betrachten als draußen seine Dackelgerage aufzubauen.

Eine grüne Verwendung ist schon toll, wenn man noch jung ist. Aber wenn es dann mal so auf die 30 geht, lernt man auch die vorher belächelten Verwendungen zu schätzen.

BulleMölders

Solche Sinneswandel gibt es nicht nur bei der Infanterie sondern auch bei der Marine.

Als mir auf meinem Bootsmannlehrgang die weitere Planung eröffnet wurde, keine Seefahrt mehr sondern Hörsaalgruppenleiter an eine Schule der Marine, ging für mich eine Welt unter.

Ich, der liebend gern zur See gefahren ist und bis dahin auch schon gut 100.000 Seemeilen auf ihr zurück gelegt hat, konnte mir einen solchen Schreibtischjob auch nicht vorstellen.

Aber Befehl ist Befehl und so habe ich dann meinen Dienst als Hörsaalgruppenleiter angetreten. Es hat etwa 6 Monate gedauert und ich hatte Spaß an der Sache. Es war ein geregelter Job der einem nun auch noch Möglichkeiten für anderes ließ. Z. B. BfD Maßnahmen zu besuchen, was als "Seefahrer" kaum möglich war, da man selten lange genug am Stück im Hafen war. Außer wenn man Werftlieger war aber da machte man oft genug Einheiten hopping da irgendwo willige Seefahrer fehlten.
Und sein Jahrelang erworbenes Praxis Wissen mit anderen zu Teilen hat auch was. Da habe ich dann nur selten die Seefahrt vermisst. Klar die romantischen Sonnenuntergänge auf dem Atlantik an Oberdeck schon aber nicht die 10 Meter Wellen in der Nordsee, wenn einem das Deck unter den Beinen weg gezogen wurde oder die ewigen Rollenspiele (Feuer im Schiff, Mann über Bord oder Wassereinbruch in Abteilung XY) des ersten Offizier.

Will sagen die Betrachtungsweise ändert sich mit den Jahren. Man mus immer überlegen, dass man das ganze vielleicht 12 oder mehr Jahre machen soll.
Test

slider

Die Aussagen zu Feldwebel Truppendienst sind halt (auch und vielleicht sogar speziell in diesem Forum) immer etwas seltsam.

Kommt ein Schulabgänger her und sagt, man möchte in den Truppendienst, sagt man ihm er soll doch bitte vorher eine Berufsausbildung machen ... ist auch ein sinnvoller Rat, vor Allem, wenn man direkt aus der Realschule kommt ... man ist halt noch sehr jung. Hat er dann diese Berufsausbildung und kommt wieder her und sagt "jetzt aber Truppendienst" sagt man ihm, er verschwende seine Ausbildung und solle doch Fachdienst machen ... vor Allem, wenn es eher keine handwerkliche Ausbildung ist.

Erdmann

Zitat von: slider am 19. Januar 2024, 10:36:25
Die Aussagen zu Feldwebel Truppendienst sind halt (auch und vielleicht sogar speziell in diesem Forum) immer etwas seltsam.

Kommt ein Schulabgänger her und sagt, man möchte in den Truppendienst, sagt man ihm er soll doch bitte vorher eine Berufsausbildung machen ... ist auch ein sinnvoller Rat, vor Allem, wenn man direkt aus der Realschule kommt ... man ist halt noch sehr jung. Hat er dann diese Berufsausbildung und kommt wieder her und sagt "jetzt aber Truppendienst" sagt man ihm, er verschwende seine Ausbildung und solle doch Fachdienst machen ... vor Allem, wenn es eher keine handwerkliche Ausbildung ist.

In benanntem Fall geht es aber nicht um FwTrD / FwAllgFD sondern um Msch / FwAllgFD. Und das ist schon ein Unterschied in meinen Augen, auch wenn ich deine Aussage im Prinzip unterschreiben würde.

F_K

Metaebene Hinweis:

Ich bin Offz TrD, Ralf vermutlich auch - wie viele andere Forenteilnehmer ebenfalls aus den TrD Bereich kommen.

Wir geben lediglich Hinweise - wer TrD machen möchte, soll dies tun - es ist eine tolle Tätigkeit mit vielen Erlebnissen.

Eine gute Schulbildung, sowie eine (berufsqualifizierende) Ausbildung / Studium sind  Werte an sich - ich kann nicht erkennen, warum Hinweise in diese Richtung "schlecht sein sollten" (im Gegenteil).

Ein FA TrD hat ja ebenfalls BFD Ansprüche, kann also z. B. seinen Meister in diesem Rahmen machen, wenn er eine Ausbildung schon mitbringt.

Rauschie

Aber entscheiden tut am Ende immer der Einteiler oder? Also wenn man im Sportfest und im psychologischen Gespräch gut abgeschnitten hat bzw generell im Verfahren hat man ja sicher bessere Chancen...ich meine die können ja in einem Schwung von vielen Bewerbern nicht alle in die zivile Schiene schicken oder? Man sieht ja auch leider nirgendwo wie viele Stellen frei sind außer bei dem karriereberater.

schlammtreiber

Zitat von: F_K am 19. Januar 2024, 07:06:07
Infanterie ist schon oft eine tolle Sache mit tollen Erlebnissen und Erfahrungen - oft fragt man sich aber auch, "warum mache ich dass?".
Es kann halt auch fürchterlich kalt / heiss / dreckig und langweilig sein und dabei dann auch weh tun ...

DAS. Einfach nur genau das.
Semper Communis
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Helft mit, daß es so bleiben kann

Erdmann

Zitat von: Rauschie am 19. Januar 2024, 13:00:42
Aber entscheiden tut am Ende immer der Einteiler oder? Also wenn man im Sportfest und im psychologischen Gespräch gut abgeschnitten hat bzw generell im Verfahren hat man ja sicher bessere Chancen...ich meine die können ja in einem Schwung von vielen Bewerbern nicht alle in die zivile Schiene schicken oder? Man sieht ja auch leider nirgendwo wie viele Stellen frei sind außer bei dem karriereberater.

Nein, der Einplaner entscheidet nicht. Am Ende bist es Du allein, der unterschreibt - oder auch nicht.

Ich glaube aber, es gibt tatsächlich noch Verständnisprobleme bzgl. militärischem und zivilem Personal.

Um nochmal zu verdeutlichen: Es geht den meisten hier nicht um die zivile Schiene. Die ist eine Option, aber du möchtest Soldat werden und das ist ja kein Widerspruch zu deiner Ausbildung. Mit deinem Beruf kannst du Feldwebel im allgemeinen Fachdienst werden und steigst vermutlich dann schon mit dem Dienstgrad Stabsunteroffizier FA (Feldwebelanwärter) in die Bundeswehr ein. Du bist 1:1 genauso Soldat wie jeder Infanterist, wirst dann aber deiner Berufsausbildung entsprechend eingesetzt. Der Dienstherr wäre ja auch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn man dir das nicht ans Herz legen würde. Schließlich spart man sich die ZAW und du durchläufst nur die militärischen Stationen und kannst dann anschließend zügig als Feldwebel auf deinen Dienstposten gesetzt werden.

Am langen Ende bedeutet eine Fachverwendung in der Tat: Weniger "Action" und "Abenteuer" aber du bist Soldat. Und ja, die Instagram und YouTube Videos von EGB, MiTa, KSK und Co. sind alle toll gemacht und vermitteln wirklich einen super spannenden Alltag. Aber als "08/15" Infanterist wird es vermutlich - wie mehrfach erwähnt - weniger Abenteuer sondern oft: Hunger, Pipi, Aua, Kalt. Wenn man sich dafür entscheidet, dann ist das vollkommen legitim. Wir brauchen die grüne Truppe genauso sehr wie alles andere. Die Bundeswehr besteht aus vielen, vielen Zahnrädern wo jeder seinen Teil dazu beiträgt.

KlausP

Man sollte sich auch von der Vorstellung verabschieden, dass man in einer grünen Verwendung von Montag 08:00 Uhr bis Freitag 12:00 Uhr nur im Gelände mit Dreck im Gesicht und Gras am Helm rumrödelt. Da gibt es Tage und Wochen, wo man das Übungsgelände nur beim Vorbeifahren auf dem Weg vom und zum Dienst sieht, falls die Straße genau daran vorbei führt.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Johannes675

Gibt auch Leute die finden, dass man in der klassischen Infanterie viel rumpimmelt

slider

Zitat von: Erdmann am 19. Januar 2024, 10:54:10
Zitat von: slider am 19. Januar 2024, 10:36:25
Die Aussagen zu Feldwebel Truppendienst sind halt (auch und vielleicht sogar speziell in diesem Forum) immer etwas seltsam.

Kommt ein Schulabgänger her und sagt, man möchte in den Truppendienst, sagt man ihm er soll doch bitte vorher eine Berufsausbildung machen ... ist auch ein sinnvoller Rat, vor Allem, wenn man direkt aus der Realschule kommt ... man ist halt noch sehr jung. Hat er dann diese Berufsausbildung und kommt wieder her und sagt "jetzt aber Truppendienst" sagt man ihm, er verschwende seine Ausbildung und solle doch Fachdienst machen ... vor Allem, wenn es eher keine handwerkliche Ausbildung ist.

In benanntem Fall geht es aber nicht um FwTrD / FwAllgFD sondern um Msch / FwAllgFD. Und das ist schon ein Unterschied in meinen Augen, auch wenn ich deine Aussage im Prinzip unterschreiben würde.

Natürlich ist da ein Unterschied. Aber die Bundeswehr ist anders strukturiert als die zivile Wirtschaft und auch große Teile des öffentlichen Dienstes. Mannschafter werden ja oft mit angelernten Hilfskräften im Zivilen verglichen. Nun gibt es aber im Zivilen noch eine weitere Ebene bevor die Führungskräfte kommen ... nämlich die klassischen "Gesellen" mit Berufsausbildung aber ohne Führungsverantwortung. Hat man also eine Berufsausbildung, will aber nicht führen, bleibt einem in der Bundeswehr ja nur die Mannschaftslaufbahn (speziell im Truppendienst) ... und das ist für mich auch eine völlig legitime Entscheidung. Schließlich arbeiten im Zivilen die Masse der Menschen auch auf dieser Ebene.

KlausP

Zitat von: Johannes675 am 19. Januar 2024, 13:46:34
Gibt auch Leute die finden, dass man in der klassischen Infanterie viel rumpimmelt

Ich wollte es nicht so krass ausdrücken.  ;D
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

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