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Spiegel online: Obama unterzeichnet neue Schwulen-Regelung

Begonnen von StOPfr, 27. Dezember 2010, 17:42:51

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StOPfr

Spiegel online berichtete am 22. Dezember 2010 aus den Vereinigten Staaten:

US-Armee
Obama unterzeichnet neue Schwulen-Regelung

Zitat: "Präsident Obama hat eines seiner größten Wahlkampfversprechen eingelöst: Er unterzeichnete ein Gesetz, das bekennenden Homosexuellen künftig den Militärdienst erlaubt. In den vergangenen Jahren waren Tausende Schwule entlassen worden."

Quelle
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KaTeGe

Danke für die prompte Threaderöffnung.

Mich würde interessieren, wie das in Deutschland beim Bund gehandhabt wird, gibt es eine ähnliche Regelung, bzw. ist es ratsam sein schwulsein für sich zu behalten? Oder ist das, was jetzt in den USA durchgeboxt wurde in Deutschland längst üblich und die INtegration von Homosexuellen überhaupt kein Problem...

Eure Meinungen würden mich stark interessieren,

Weihnachtsgrüße,

KaTeGe

Dennis812

Bei der Bundeswehr ist es nicht anders, als im Zivilen.

Es gibt die Ewig-Gestrigen, die mit (gedachten) Federboas winken und die, die die Welt des 21- Jahrhunderts verstanden haben.
AGA: 6./SanRgt 22 - Stamm: SanZ Kerpen - OGefr d.R.

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StOPfr

Zitat von: KaTeGe am 27. Dezember 2010, 18:16:15
Mich würde interessieren, wie das in Deutschland beim Bund gehandhabt wird, gibt es eine ähnliche Regelung, bzw. ist es ratsam sein schwulsein für sich zu behalten?
Die Bundeswehr ist so offen wie die Gesellschaft oder so vorurteilsbeladen wie diese, - mit dem großen Unterschied, dass die Bundeswehr Diskriminierung nicht duldet und nicht dulden kann. Wie ratsam ein "coming-out" ist oder nicht bleibt eine individuelle Entscheidung, die auch von der Umgebung bestimmt wird in der man sich befindet. Wo es auf Kameradschaft ankommt und in entscheidenden Momenten darauf, dem Nebenmann blind vertrauen zu können, dürfen Nebensächlichkeiten keine Rolle spielen. Die Entwicklung ist in Europa in den letzten 20 Jahren überwiegend liberaler verlaufen als in den USA.   
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miguhamburg1

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz gilt auch im Bereich der Bw. Außerdem sind Soldatem gem. Soldatengesetz zur Kameradschaft und Vorgesetzte dazu verpflichtet, Verstöße gegen dieses Gebot und andere Gesetze und Vorschriften entweder selbst zu ahnden oder an die zuständigen StAnwaltschaften abzugeben.

ARMY STRONG

Allerdings ist die neue Regelung bei den US Forces noch lange nicht in Kraft und es gibt kein datum wann es so weit sein wird. Kritiker glauben darüber hinaus, dass die Recruiting-Zahlen durch diese liberale Regelung durchaus negativ beeinflusst werden könnte. Wer sich also jetzt, in der Hoffnung dass alles ok ist, als schwul outet, fliegt weiterhin sofort aus dem Dienst.
Quelle:
http://www.stripes.com/the-end-of-don-t-ask-don-t-tell-1.130061

StOPfr

Das habe ich auch schon bei Spiegel online gelesen, dass es eine Nachprüfung gibt, die die Durchführbarkeit des Gesetzes dahingehend überprüfen soll, dass es keine nachteiligen Auswirkungen auf die Streitkräfte hat.
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Smoover

Zitat von: KaTeGe am 27. Dezember 2010, 18:16:15
Danke für die prompte Threaderöffnung.

Mich würde interessieren, wie das in Deutschland beim Bund gehandhabt wird, gibt es eine ähnliche Regelung, bzw. ist es ratsam sein schwulsein für sich zu behalten? Oder ist das, was jetzt in den USA durchgeboxt wurde in Deutschland längst üblich und die INtegration von Homosexuellen überhaupt kein Problem...
Ich wäre mit einem Outing beim Bund lieber vorsichtig, insbesondere in der AGA. In unserer Einheit wurden von den Ausbildern des Öfteren schwulenfeindliche Sprüche vom Stapel gelassen, und unter den Kameraden wurde das Wort ,,schwul" auch gerne als Beleidigung verwendet.

In der Stammeinheit hab ich sowas zwar nicht mehr gehört. Aber auch hier wäre ich vorsichtig. Überall in unserer Gesellschaft gibt es Vorurteile und Ewiggestrige. Nicht anders bei der BW-evtl. hier aber mit der Besonderheit, dass gerade der Beruf des Soldaten besonders mit Männlichkeit verbunden wird, so ähnlich wie beim Fußball. Ein schwuler Friseur, Flugbegleiter oder Verkäufer hat es in vielen Fällen wohl einfacher als ein Fußballer oder ein Soldat, der sich outet.

Es wird sicher niemandem bei der BW der Kopf abgerissen, weil er schwul ist, aber ich möchte auch mal eine andere Frage stellen: Welchen Grund gibt es überhaupt bei der BW, sich zu outen?

Aus meiner Sicht überhaupt keinen. Die sexuelle Orientierung spielt doch gar keine Rolle. Deshalb ist mein Rat: Lasst es, wenn das möglich ist. Spinner gibts überall, das werdet ihr nicht ändern.  

miguhamburg1

Es gibt in der Bundeswehr aufgrund des erwähnten "Männlichkeitsrituale" leider an vielen Ecken ...feindliche oder vielfach auch nur vollkommen dumme Sprüche über Frauen, Schwule, Küchenpersonal, Schießbahn- und Kasernenwärter, was nichts Neues ist.

Neu ist allerdings zumindest verhältnismäßig das im Bereich der Bw geltende AGG, das es Soldaten ermöglicht, aktiv gegen (empfundene) Diskriminierung vorzugehen, egal in welcher Form und durch wen sie stattfindet. Und die Inspekteure haben nach Weiszung durch den IBUK vor geraumer Zeit bereits a.d.D. auf dieses Recht hingewiesen und die DV verpflichtet, jedem Dsikriminierungsverdacht unnachgiebig nachzugehen und für entsprecxhende Abstellung zu sorgen. Genau dies wird auch gemacht, siehe u.a. auch die Berichte des Wehrbeauftragten, die öffentlich zugänglich sind...

Smoover

Jup, das mit dem AGG ist zwar eine tolle Sache. Aber dem einzelnen Kameraden, der von seinen Kameraden diskriminiert wird, hilft es erstmal recht wenig. Er sieht sich Respektlosigkeiten ausgesetzt. Er muss einen unangenehmen Gang zum DV hinter sich bringen und auch wenn der DV sich eingeschaltet hat mögen zwar äußerlich die Sprüche aufhören, aber die Sache ist nicht unbedingt aus der Welt. Eine vollständige Rückintegration, so tun, als sei nichts gewesen- das stell ich mir schwer vor.

Man könnte natürlich bei einer Diskussion wie dieser hier auf die Idee kommen, dass es sich eher um ein Randthema handelt und wohl im Truppenalltag keine große Rolle spielt. Aber das liegt sicher auch daran, dass sich aus genannten Gründen kaum einer traut, dazu zu stehen- ähnlich wie im Profifußball. Wenn man aber bedenkt, dass ca. 5 % der Bevölkerung (manch einer schätzt mehr) homosexuell sein sollen, dann ist das immerhin jeder 20., in einer Kompanie mit 100 Mann also 5. Die meisten von uns werden aber wohl kaum einen Aktiven kennen, der das offen zugibt.

miguhamburg1

Ja, wenn wir den Statistiken der von Ihnen so genannten "Respektlosigkeiten" vertrauen, die es so gibt, dann würden (die anderen von mir genannten Gruppen einbezogen) wahrscheinlich ein Viertel aller Bundeswehrangehörigen mehr oder minder oft diskriminiert. Das allerdings würde uns nicht weiterführen.

Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Soldaten sind gesetzlich zur Kameradschaft verpflichtet und Vorgesetzte haben gegen Dienstvergehen einzuschreiten und derart "respektlos", wie Sie und unkameradschaftlich wie ich es nenne, Verhalten schlicht und ergreifend zu unterbinden. Und dies fängt beim Gruppenführer an, an den sich betroffene Soldaten wenden können. Und je nachdem, was konkret vorgefallen ist, wird auch für eine "Rückintegration" betroffener Soldaten gesorgt, bis hin zur Versetzung und/oder Entlassung der Soldaten, die das oder die Dienstvergehen begangen haben.

ulli76

Ich kenn mehrere schwule/lesbische Kameraden/Kameradinnen. Hab mich mit denen allerdings nie eingehender darüber unterhalten.

Aber seien wir mal ehrlich: Im Zivilen würdet ihr euch in nem neuen Job auch nicht mit den Worten vorstellen: Hallo, ich bin der Neue, ich bin schwul.
Ebenso ist das nicht unbedingt das erste Thema im VHS-Kurs.(Also wenn man andere Menschen sonst irgendwo kennen lernt)

Da lernt man den Gegenüber auch erstmal allgemein kennen, bevor man sich über solch privaten Angelegenheiten unterhält.

Fakt ist nun mal, dass es vom Dienstherrn her keine Probleme in diese Richtung gibt- was auch nicht immer so war und eben im Gegensatz zu den USA. Und die Bundeswehr ist einer der Arbeitgeber, der gegen Diskriminierung- egal welcher Art- aktiv vorgeht. Da geht es in der ein oder anderen Firma deutlich anders zu.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Smoover

@miguhamburg1

Ganz verstehen tu ich Ihren Beitrag nicht, insbesondere den ersten Absatz. Ich glaub Sie haben meine Beiträge missverstanden, aber nun gut.

Insgesamt haben Sie natürlich recht, dass die BW im Vergleich zu zivilen Arbeitgebern sehr vorbildlich darauf achtet, dass niemand diskriminiert wird. Das zeigt sich z.B. auch daran, dass nicht nur nach meinem Empfinden Ausländer innerhalb der BW oft deutlich besser integriert sind als im Zivilen. Die BW ist da durchaus vorbildlich. Aber machen wir uns nichts vor, wenn ein Kamerad von anderen Kameraden erst einmal wegen seiner sexuellen Orientierung diskriminiert wurde, dann ist es mit einem Verbot durch den DV, Gruppenführer oder wen auch immer nicht so einfach aus der Welt. Die verbale Diskriminierung mag aufhören, aber ich glaube kaum, dass die Sache insgesamt aus der Welt ist. Die zwischenmenschliche Beziehung zwischen den Kameraden ist jedenfalls mehr als angeknackst.

Wie ulli76 richtig sagt, sowas ist auch nicht unbedingt das erste Thema, auf das man kommt. Deshalb empfehle ich Zurückhaltung in dieser Frage.  

miguhamburg1

Lieber Smoover,

um es nicht-diplomatisch auszudrücken: Sie haben die Beantwortung dieser Frage in Richtung einer Phantomdiskussion geführt. Diskriminierung ist weder ein "Im-Ton-Vergreifen", noch "Respektlosigkeit", noch sonst irgend eine Verharmlosung, sondern schlicht ein Dienstvergehen (Verstoß gegen das Gebot zur Kameradschaft) oder gar eine (Wehr-) Straftat. Und je nach Schwere der Diskriminierung und der Folgen bei der/dem Diskriminierte/n werden die damit befassten Vorgesetzten ermitteln und entsprechende (Disziplinar-) Maßnahmen ergreifen oder die Angelegenheit sogar an die zuständige Staatsanwaltschaft abgeben.

Um es genauso deutlich zu sagen: Die meisten Versuche einer Diskriminierung enden drastisch - und zwar für den/die Diskriminierer, die sich damit im besten Fall eine "spürbare Diszi", im weniger guten Fall eine Versetzung oder im ungünstigsten Fall die Entlassung aus dem Dienstverhältnis (sowie ggf. zuvor ein ziviles Strafverfahren) einfangen! Und genau diese Maßnahmen sind es, die die ggf. vorhandene Lust anderer am Weitermachen erheblich reduziert! Würde die Diskriminierung, in welcher Form auch immer, ein relevantes Thema in der Bundeswehr sein, dann könnten Sie dies im Bericht des Wehrbeauftragten nachlesen. Können Sie aber nicht!

Smoover

Ich hatte, als ich von ,,Respektlosigkeiten" sprach, überhaupt nicht vor, irgendetwas zu verharmlosen. Da interpretieren Sie mehr rein, als ich mir dabei gedacht hatte. Das ergibt sich im Übrigen auch aus den anderen Beiträgen.

Sie weisen richtig darauf hin, welch unangenehme Folgen Diskriminierungen in der BW haben können. Die BW ist bei diesem Thema durchaus empfindlich und das halte ich auch für gut. Aber man braucht nicht glauben, dass für jeden ,,dummen Spruch" gleich ein Diszi eingeleitet wird. Ich kann mich noch gut erinnern, wie in unserer AGA von den Ausbildern mehrere Kameraden gezielt gemobbt wurden. Das hatte längst nichts mehr mit AGA-üblicher Härte zu tun. Ein Kamerad wurde wirklich ständig vorgeführt und von Ausbildern u.a. als Computer-Nerd beschmipft. Jenen Kameraden brachte das AGG überhaupt nichts. Klar, man hätte sich beschweren können, aber ich glaub von dieser Möglichkeit wussten sie überhaupt nichts oder waren hierfür schon viel zu eingeschüchtert. Wie sagt man so schön: Wo kein Kläger, da kein Richter.

ZitatWürde die Diskriminierung, in welcher Form auch immer, ein relevantes Thema in der Bundeswehr sein, dann könnten Sie dies im Bericht des Wehrbeauftragten nachlesen. Können Sie aber nicht!
Das könnte aber auch daran liegen, dass eben viele Leute sich nicht trauen, offen dazu zu stehen. Diskriminiert werden kann letztlich nur, von wem man es weiss. Wenn viele schweigen, gibts auch wenig Diskriminierung. Unabhängig davon denke ich aber auch, dass die BW in diesen Fragen wie auch beim Thema Integration  sehr vorbildlich agiert.

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