...
Und der Sinn hinter den ResOffz a. d. W. ist auch kein Führernachwuchs für die eh nicht vorhandene Aufwuchsfähigkeit. Vielleicht möchte man das für den Fall der Fälle als schönen Nebeneffekt. Hauptsache sind aber Mittler zwischen Militär und Zivilleben seit es die Bw in der Fläche nicht mehr gibt. Auch zivile Expertise ist schön, aber nicht zwingend notwendig. Also kann die Marschroute nur sein, so wenig wie möglich stören und Arbeit machen, Schnauze halten und mitspielen.
Selbst erkennen, wo man helfen kann und da anpacken. Oder eben auch, es ganz lassen.
Für diejenigen, die wie ich diesen Weg (ROA, RO SE o.ä.) anstreben, vielleicht auch mal ein paar positive Erfahrungen. Ich habe bisher in allen Gesprächen mit der aktiven Truppe festgestellt, daß man Reservisten gegenüber positiv eingestellt ist. Man hat sich immer die Zeit genommen, gegenseitige Vorstellungen zu erläutern, mich "mitzunehmen" (wörtlich und im übertragenen Sinne) und ich habe mich nicht als unbotmäßige Belastung empfunden. Ich muß zugeben, das war nicht in der "kämpfenden" Truppe, aber ich bin auch realistisch genug zu wissen, daß ich z.B. als Zugführer mit meiner beschränkten militärischen Ausbildung keinen Mehrwert bieten kann.
Solange man allerdings als übender HG komisch angeschaut wird, wenn man in einer Fachbesprechung mit Kameraden ab Major aufwärts sitzt, kann ich den Wunsch verstehen als Reservist einen Weg einzuschlagen, den der Gesetzgeber vorgesehen hat, um als Offizier zu üben.
Vielleicht ist es ja auch einem Großteil hier schlicht unvorstellbar, daß man die Verteidigung eines Gemeinwesens als gesellschaftliche Aufgabe sieht (so wie das GG auch, sonst gäbe es keine -nur ausgesetzte- Wehrpflicht). Ich hatte nach meinem Entschluß, mich stärker in der Reserve zu engagieren viele Diskussionen mit Freunden und Bekannten über das Warum - und wenn das dazu geführt hat, daß der ein oder andere vielleicht doch mal ins Nachdenken gekommen ist, daß eine Bundeswehr doch nicht so sinnlos ist, dann hilft das meiner Meinung nach allen.