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[Hesni]

Guten Tag, kurz zu meiner Person ich bin FWDL12, Laufbahnwechsler, und heute im OA-Bataillon angereist, ich habe zwar eine Verpflichtungserklärung unterschrieben, bin aber von meinem Status her immer noch FWDL. Mein  FWD wäre zum 1.8.17 ausgelaufen. Ich werde vermutlich diese Woche mit Wirkung zum 1.7. zum SaZ ernannt.
Nun mein Problem, ich fühle mich extrem unwohl, und habe regelrechte Panikattacken beim Gedanken an die Verpflichtung. So was hatte ich in meiner alten Einheit nie. Alles in mir widerstrebt sich gerade noch länger hier zu bleiben. Ist es möglich das ganze noch abzubrechen bevor ich SaZ werde? Oder habe ich es richtig verstanden dass ich nach 6 Monaten nochmal die Möglichkeit habe zu Kündigen, auch ohne Probezeit.

[KlausP]

Oder habe ich es richtig verstanden dass ich nach 6 Monaten nochmal die Möglichkeit habe zu Kündigen

Nein, das haben Sie falsch verstanden.

[Hesni]

Falls jemand irgend eine Möglichkeit kennt noch raus zu können sagt es mir bitte. Könnte mir der Psychologe attestieren das ich das nicht aushalte? Die Bundeswehr hat doch jetzt noch gar nichts in mich investiert und das Studium ist auch noch in weiter Ferne. Was wollen die denn auch mit mir anfangen wenn ich am ersten Tag schon durchdrehe, wie soll ich da Menschen führen?

[dunstig]

Haben Sie schon mit den Vorgesetzten vor Ort gesprochen?

[Ralf]

Mit Verständnis kannst du nun wirklich nicht rechnen, du hattest 11 Monate Zeit dir alles anzuschauen und zu entscheiden. Wenn man vor dem ersten kleinen Problem davon läuft, wird man das wohl auch immer wieder tun. Was teilweise Jugendliche von heute so mit sich und aus sich machen 
Aber da ich denke, dass es für beide Seiten besser ist: Verweigere die Ernennung zum SaZ, dann scheidest du mit Ablauf deiner FWDL-Zeit aus.

[Andi8111]

Ich muss unseren Prüfbehörden langsam unendliche Inkompetenz unterstellen....

[Hesni]

Nein, ich habe Angst dass ich nur halb rauskomme. Zum Beispiel dass ich 4 Jahre machen muss, und dann nicht mal ein Studium habe.

Ist das wirklich so einfach möglich Ralf? Wie gesagt ich habe meine Verpflichtungserklärung ja schon unterschrieben.
Und wie gesagt in meiner alten Einheit hatte ich das nie, es ist auch nichts schlimmes heute vorgefallen, aber seit ich hier bin schreit jede Zelle meines Körpers "Renn!"

[KlausP]

... Verweigere die Ernennung zum SaZ ...

Ich hab das absichtlich (noch) nicht geschrieben. 

Jetzt kommt bestimmt als nächste Frage: "Wie macht man das?" Ganz einfach: Melden Sie Ihrem Vorgesetzten, dass Sie die "Urkunde über die Berufung in das Dienstverhältnis eines Soldaten auf Zeit" nicht annehmen werden. Und das "nicht annehmen" ist wörtlich zu vestehen.

[Getulio]

Ich muss unseren Prüfbehörden langsam unendliche Inkompetenz unterstellen....

Das hab ich mir auch gedacht. Wer attestiert so jemandem die Eignung zum Offizier? 

[Hesni]

Ich bin sehr dankbar für diesen entscheidenden Tipp
Ich weiß selbst dass das ganze unglaublich bescheiden ist und ich sehe mich in meinem momentanen Gemütszustamd selbst nicht zum Offizier geeignet
Dennoch lasse mich hier nicht als Vollidiot hinstellen, ich bin geistig so wie körperlich sehr leistungsfähig, deshalb durfte ich mir auch meine Truppengattung und mein Studium frei auswählen, und habe mich nicht nur irgendwie durchgemogelt, was diesen Schritt umso schwerer für mich macht, aber jetzt gerade breche ich zusammen und ich weißt nicht warum.

[F_K]

Aber dann doch bitte Selbstreflexion - eine Anreise haut doch niemanden um ...

[Andi8111]

ich bin geistig so wie körperlich sehr leistungsfähig

passt mit

aber jetzt gerade breche ich zusammen und ich weißt nicht warum.

irgenwie mies zusammen. Soviel zur Selbstreflektion.

[Getulio]

Auch bei nochmaligem Querlesen des Threads sehe ich nicht, wer Sie wo als Vollidiot hingestellt haben soll.

Zwischen "nicht zum Offizier geeignet" und "Vollidiot" liegt eine beträchtliche Spanne.

[Hesni]

Wenn ein Arzt nicht verstehen kann dass jeder mal ein schwachen Moment haben kann ist irgendetwas schief gelaufen. Dieses verschrobene Menschenbild ist vielleicht sogar einer der Gründe dass ich mich nicht 13 Jahre an diesen Arbeitgeber binden möchte.
Wie dem auch sei, ich werde darüber schlafen und mich gegebenenfalls morgen bei meinem Zugfüher melden.

[ToMA]

Hesni,

bei Deiner Intelligenz, wie Du schreibst, solltest Du keine Angst davor haben, im Studium zu scheitern (was wirst Du studieren?).

Freue Dich auf die Kameraden, die alle voller Freude und Spannung nächste Woche eintreffen werden. Ihr werdet eine tolle Zeit miteinander verbringen und Du wirst Freunde fürs Leben kennen lernen.

Und die Führungsbefähigung wird Dir noch beigebracht. Wenn überhaupt, wirst Du anfänglich nur als Hilfsausbilder eingesetzt. Von daher sind aus meiner Sicht Deine Sorgen unbegründet.

Wenn es allerdings darum geht, nicht damit einverstanden zu sein, das zu machen, was die Bundeswehr von Dir berechtigter Weise verlangt oder Du doch lieber flexibel in den nächsten Jahren unterwegs sein möchtest, dann lehne die Ernennung zum SaZ ab.
Du wirst Dir (hoffentlich) Deine Gedanken vorab dazu gemacht zu haben, als Du Dich zum OA beworben hast. Wäge Deine Entscheidung gut ab. Ich glaube, die Chance Offizier (mit bezahltem Studium) zu werden, würdest Du kein zweites Mal bekommen.

Nachtrag: das mit dem "verschrobenen Menschenbild" habe ich nicht verstanden. Warst Du denn schon bei einem Arzt?