Guten Abend
Ich nehme mal an, dass in diesem Forum viele länger gediente Soldaten und vor allem auch bereits Ausgeschiedene aktiv sind, und besonders von letzteren würde Ich mir gerne einen Rat holen.
Meine Situation ist folgende: Ich habe 2015, mit 17 Jahren, mein Abitur gemacht. Weil Ich von Schule erstmal die Schn**ze voll hatte und gerne was anderes machen wollte, bin Ich für 1 Jahr als FWDL zu den Panzergrenadieren gegangen. Das ganze hat mir auch eigentlich sehr gut gefallen, allerdings habe Ich mich zum Ende meiner Dienstzeit gegen eine Verlängerung entschieden.
Der Grund dafür war, dass Ich keine keinen Plan für die Zeit nach meiner Dienstzeit hatte. Eine Ausbildung habe Ich logischerweise noch nicht, also wäre Ich nach vermutlich 8 Jahren als "Nixkönner" aus der BW ausgeschieden. Deshalb hab Ich im Herbst 2016 ein Studium in Wirtschaftswissenschaften begonnen. ( Jaja, erschlagt mich.
Wenn man keinen Plan hat studiert man Wirtschaft, der Klassiker
)
Aber im Ernst, eigentlich haben mich Wirtschaft und Politik schon in der Schule interessiert, da hieß das Fach Sozialwissenschaften.
Also dachte Ich mir, du versuchst es mal. Ich habe allerdings schon nach den ersten 3 Wochen gemerkt, dass so ein Studium etwas GANZ anderes ist als Unterricht in der Schule. Alles ist ungemein theoretisch, man sitzt die ganze Zeit nur rum etc. Aber man kann ja nicht direkt aufgeben, also habe Ich beschlossen erstmal ein Semester zu machen und dann zu schauen.
Leider hat sich mein erster Eindruck bestätigt, wobei Ich weniger ein Problem mit dem Fach und den Themen habe, sondern vielmehr mit dem Studieren an sich. Vermutlich bin Ich einfach nicht der Typ, der stundenlang auf seinem Platz sitzen und aufmerksam zuhören kann, während irgendein Professor wie ein Wasserfall über Jahresabschluss redet.
Kurzum: Ich vermisse die Zeit beim Bund sehr, und Ich würde sehr gerne wieder zurück in die Truppe.
Dummerweise kann Ich aus dem Semester an der Uni ausser Erfahrungen keine Qualifikationen mitnehmen, womit Ich wieder bei meinem ursprünglichen Problem wäre. In die Offizierslaufbahn will Ich auf keinen Fall, abgesehen von dem dafür nötigen Studium scheint mir diese Laufbahn spätestens ab den Dienstposten Zugführer bzw. KpChef sehr schreibtischlastig zu sein.
Wenn würde Ich mich also für die Mannschaftslaufbahn, evtl für die Feldwebellaufbahn bewerben.
Wenn Ich über den BfD nicht völlig falsch informiert bin, stehen mir nach 8 bzw. 12 Jahren Dienstzeit mindestens 3 Jahre Gehalt sowie berufsfördernde Maßnahmen zu. Also genug Zeit, um eine Ausbildug zu absolvieren, oder ( wer weiß wie Ich über ein Studium in Zukunft denken werde ) eben nochmal zur Uni zu gehen.
Meine Sorge ist allerdings, wie gut das mit dem Berufseinstieg mit Ende 20 funktioniert. Gerade wenn Ich mich für eine Ausbildung entscheide, verdiene Ich als frisch Ausgelernter nach Steuern vermutlich nichtmal die Hälfte von dem, was Ich als Soldat bekommen habe.
Je nach meiner zukünftigen Lebenssituation ( z.B. wenn Ich Kinder hätte ) wäre das ja sehr problematisch.
Die Alternative wäre natürlich, dass Ich vor meiner Wiedereinstellung eine Ausbildung mache.
Allerdings glaube Ich kaum, dass Ich bei Bewerbungen mit einer 8 Jahre alten Ausbildung punkten kann, mal ganz abgesehen davon dass Ich dann bei DZE schon 33 wäre.
Wenn mir also irgendjemand, der vielleicht schon ausgeschieden ist mir dazu einen Rat geben könnte ( vielleicht auch seine eigenen Erfahrungen oder die von Kameraden ), würde mir das sicher bei meiner Entscheidung helfen.
Ach ja, mir ist natürlich klar dass Ich hier nicht DIE Antwort bekomme die alle meine Probleme löst und mir Sicherheit bringt. Ich versuche nur, mir ein Bild davon zu machen was es bedeutet als Ex-Soldat wieder ins zivile Berufsleben einzusteigen.