Irritierend war dabei, dass ARD und ZDF selbst mit den Spartensendern erst nach Stunden reagiert haben, seit dem aber kein anderes Thema mehr kennen.
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Der Supergau des Dilletantismus war aber ein ganz anderer - sorry, das muss leider sein -, nämlich dass nach der zügigen Räumung des Platzes über 50 Einsatzkräfte und gefühlte 10 Rettungswagen über Stunden im direkten Umfeld des Tat-LKW stehen ohne dass bei dem wenigstens mal die Ladefläche behelfsmäßig untersucht (geschweige denn öffnet) oder er vollständig delaboriert worden wäre - einfacher Spürhund hätte gereicht!
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Insbesondere vor dem Hintergrund eines sich auf der Flucht befindlichen Täters - der also jederzeit irgendetwas hätte auslösen können - völlig unbegreiflich. Ich habe vor dem Fernseher gesessen und eigentlich nur darauf gewartet, dass der "second hit" mit VBIED auslöst. Spätestens ab dem Moment wo die halbe Berliner Senatsbank vor Ort und in der direkten Gefahrenzone war habe ich nur noch mit dem Kopf geschüttelt.
Deutsche Polizeikräfte sind mit solchen Lagen schlicht und einfach noch völlig überfordert, weil sie nicht so denken, wie man in diffusen Bedrohungslagen denken muss.
Gruß Andi
Danke für den nachdenklich stimmenden Beitrag. Das ist dann tatsächlich ein Supergau.
Wobei ich es nicht verstehe, denn
eigentlich gibt es ja ein Informationszentrum zur Abwehr von IED:
http://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/a/einsatzbw/start/einsfuekdobw/!ut/p/z1/hY_LDoIwEEX_iCkoryVYJBiChodKN6aBBjHYkqYSF368JUZ3xFncZO6dOZMBAmcgnE59R1UvOB10XxPnEnppmVq-ZeGyClAS2WhfbPAqRgiOcPo3QnSMFipAULQMas1wlxk2FECAtMxoBGdqVsW46rV2kiohjVFINczJQ0qdGH0LNTJxaLrr7ynz5eW7OKqctY-TMJ-BNzrR52-XNvPTUF8pbwd2EE3wMcb71ssyu3sD_Ldvbg!!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922DTUA0IE50OSCD3G05Sollten nicht alle Verantwortlichen bei der Bundeswehr und den Sicherheitsorganen zumindest eine Basisschulung erhalten oder eine Präsentation von IEDs sehen?
Neben dem von Ihnen genannten Spürhund würde mir spontan irgendeine Art 20 Fuß Container (einer für jede Seite) einfallen, der mit Sand oder ähnlichem gefüllt ist und eine etwaige Druckwelle zumindest abfedert. Und dann bitte weiträumig absperren. Eine LKW-Irr- oder Terrorfahrt wird sich leider nie ganz vermeiden lassen. Deshalb im Nachgang professioneller arbeiten.
Zur Medien"berichterstattung" sage ich nur ganz wenig: Ich finde es ist schon fast Mithilfe zur Traumatisierung der Bevölkerung wenn stundenlang berichtet wird obwohl es nichts Neues gibt. Es multipliziert die Reichweite des Anschlags auf ein Vielfaches. Von einem lokalen Ereignis zu etwas Weltbewegendem. Das ist aber genau das, was der Attentäter beabsichtigte.
Schon bald wird jemand die vollständige Videoüberwachung fordern oder die Politik "neu justieren". Dann passiert es halt an der neuen Grenze zwischen bewachtem und nicht bewachtem Gebiet.
Medienzurückhaltung ist wohl das effizienteste Mittel. In diesem Sinne fand ich auch die Titelseiten der Boulevardzeitungen im Bezug auf die Sicherheitslage und Nachahmertäter sehr abträglich.