Grundsätzlich nicht, mir geht nur diese vorschriftenhörige Spezies, zu der Du gehörst, gegen den Strich.
Vielleicht hast du einfach keine Ahnung, welche Konsequenzen eine Beschwerde hat.
Zum einen ist jeder Einzelne, der damit befasst ist mit zusätzlicher Arbeit von seinem eigentlichen Auftrag abgelenkt - ja, auch ein Personalführer, der den Antrag dann eventuell noch länger nicht bearbeiten kann - und zum anderen bekommst du auch durch eine Beschwerde keine sofortige Statusmeldung.
Ich weiß bei jedem Antrag meiner Soldaten (mit Ausnahme BS oder Offz mil FD) an die Personalführung im Normalfall bereits vor Weitergabe des Antrages bereits wie er mutmaßlich beschieden wird und auch ungefähr wie lang die Bearbeitungszeit ist. Warum? Weil ich vorher und begleitend eingehend mit dem Antragsteller und der Personalführer spreche. Und da bin ich definitiv keine Ausnahme.
Und 8 bis 12 Wochen für einen Antrag auf Verlängerung sind völlig im grünen Bereich. Nur sollten, wenn es Probleme gibt Chef und Spieß bescheid wissen und diese dann auch lösen.
Wenn es drum geht, ob die Strickmütze eines Soldaten den richtigen Oliv-ton hat, dann mißt Du jeden Buchstaben der Vorschrift mit der Schiebleher nach und geilst Dich daran auf, Kameraden wegsprengen oder anföhnen zu können. Am besten gleich eine DM am oberen Bemessungsende.
Ich weiß nicht was du nimmst, aber ein anderer Ton ist sicherlich sinnvoll...
Wenn aber mal ein Soldat die Vorschriften gegen seinen Dienstherrn oder seine Vorgesetzten nutzt, dann fehlt Dir dafür jegliches Verständnis.
Und genau diesen Opportunismus finde ich einfach nur widerlich
1) Wer ist "der Dienstherr"? Es gibt nur Kameraden auf unterschiedlichen Ebenen, die ihren Teil zur Sachverhaltsbearbeitung und - Bescheidung beitragen. Und im Normalfall kann keiner hexen.
2) Deine "Tipps" lösen keine Situation, sie tragen aber durchaus dazu bei Chaos zu stiften.
3) Vorschriften und Gesetze können nicht "gegen den Dienstherren" genutzt werden, da sie ja Teil des "Systems" sind. Eine Beschwerde ist auch nichts schlechtes, nur nicht unbedingt das erste Mittel. Warum einen wochenlangen Papierkrieg beginnen, wenn man Dinge in 5 Minuten am Telefon regeln kann?
Ja, das sehe ich genauso, das waren noch tolle Zeiten, da war's noch menschlicher, und hat nebenbei besser funktioniert. Aber das "miteinander reden" und Lösungen auf dem kleinen Dienstweg finden ist keine Einbahnstrasse, das muss dann in beide Richtungen gelten. Solange es "von oben nach unten" keine Personal- und Menschenführung mit Herz, Augenmaß und Verstand gibt kann ich nur an jeden Soldaten appellieren, bei Fehlverhalten von vorgesetzten Soldaten und Dienststellen aus allen Rohren zu schiessen.
Du scheinst ja schlimme persönliche Erfahrungen gemacht zu haben.
Ich gebe dir aber mal einen ganz menschlichen Tipp: Wer wie du das Augenmaß verliert, bei dem verlieren dann auch ganz schnell Untergebene, Gleichgestellte und Vorgesetzte das Augenmaß und die Lust sich überhaupt mit dir zu befassen.
Vielleicht besinnt sich ja dann doch früher oder später der ein oder andere Truppenführer und Vorgesetzte, dass es miteinander einfacher und für alle Beteiligten angenehmer geht.
Tja, nur mit dem von die beschriebenen Verhalten sorgst du sehr effektiv dafür, dass mit dir gar keiner ein "Miteinander" will. Vermutlich würde so mancher Disziplinarvorgesetzter mit jemandem wie dir nur noch in Form von Vernehmungen reden...
Gruß Andi