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[Andreas Bohl]

Hallo,

da ich die OPZ nun relativ erfolgreich (insgesamt überdurchschnittlich, lediglich PFT nur 15pkt ) abgeschlossen und auch sofort eine Einstellungszusage für den 01.07.04 bekommen habe, würde mich mal interessieren, inwiefern ich mich im Vorfeld schon vorbereiten sollte.

Also einmal werde ich sicherlich sportlich was tun, weil mir ja der PFT gezeigt hat, dass da noch Nachholbedarf besteht . Aber wie sieht es z.B. mit theoretischen Grundlagen aus? Sollte ich mir evtl. schonmal ein, zwei Bücher zulegen?

Vielen Dank,

Andreas Bohl (ab 01.07.04 OA Fernmeldetruppe)

[F_K]

@ Andreas:

dann erst mal herzlichen Glückwunsch, insbesondere zu Deiner positiven Einstellung schon im Vorfeld was "tun" zu wollen.
Echt klasse ... oder "Lob und Anerkennung" wie es bei der BW heißt.

Also 15 Pkt. beim PFT sind "echt nicht toll".

Wie heißt es in der Anweisung: Der soldat ist als körperlich leistungsfähig einzustufen, wenn er in den einzelnen Testaufgaben mindestens 2 punkte und zusammen mindestens 15 punkte erreicht hat.

Das ist also noch potential !! Aber das hast Du schon erkannt.
(ich hatte letztes Jahr ohne spezielle Vorbereitung 24 punkte ..    
Das gibt dann ein "weit überdurchschnittlich", macht sich in der beurteilung gut  

OK, also Sport ist klar ...

Ich rate zum Lesen "Wehrausbildung Heer" / Walhalla verlag an, wenn Du den Stoff "drauf hast", biste wahrscheinlich im "kämpfen" besser als weite Teile Deiner zukünftigen Truppe.
(ist nicht bös gemeint ...).

Ansonsten braucht man im Vorfeld sicher nicht zu lernen, nur Spaß an der Sache mitbringen und "in Deckung bleiben" / nicht negativ auffallen, immer engagiert sein, dann wird das schon ...

[Kobold]

Ich schließe mich F_K an.

Was den Sport angeht, nur drei Worte : Kraft und Ausdauer!

Wenn man jetzt schon anfängt - in Deinem Fall hast Du ja noch fast ein Jahr Zeit -, hat man mit Eintritt bereits eine gute Basis körperlicher Fitness.
Aus eigener Erfahrung weiss ich aber, dass es schwer ist, den "inneren Schweinehund" ein Jahr lang zu besiegen, regelmäßig was für die Fitness zu tun.
Daher lege ich Dir nahe, Dich vielleicht einem Sportverein (zB aus den Bereichen Leichtathletik oder Ballsportarten) anzuschließen - das zwingt einen sozusagen ein bißchen, am Ball zu bleiben. Alternativ kann man sich natürlich in einem Fitness-Studio anmelden, aber im Verein mit anderen ist´s meist doch witziger (und auch preiswerter).

Desweiteren gibt es ausser dem bereits genannten "Wehrausbildung Heer" noch den "Reibert". Beide Bücher ähneln sich von Inhalt und Aufmachung aber sehr, daher wohl eher eine Geschmacksfrage.
Zudem kann es auch interessant sein, im Internet veröffentlichte private Erfahrungsberichte zu lesen - einfach per Google nach "Grundausbildung", "Offiziersausbildung" etc. suchen. Dabei natürlich nie vergessen, dass es sich immer um ziemlich subjekte Schilderungen handelt.

Ansonsten noch viel Spaß bei den Kabelbongos und Blitzbirnen  
(Bitte keine Aufschreie und Proteste, soll ja keine Beleidigung sein..)

[schlammtreiber]

Sport ist tatsächlich das Wichtigste. Hast Du ja ohne Hilfe beschlossen. Auch wenn Du volle Punktzahl beim PFT hättest, schaden kann es nie!

Ansonsten ist das "vorlernen" eine schwierige Sache. Dinge wie Gefechtsmäßiges Verhalten und Taktik kannst Du Dir nicht mit Büchern beibringen. Aber solche Sachen wie z.B. taktische Zeichen, Organisationsformen, Truppenstruktur, Material (Waffen Fahrzeuge etc) der Bw, Luftfahrzeugerkennung - das sind alles theoretisch erlernbare Gebiete, auf denen Du was tun kannst. Das spart Dir dann an der Offz-Schule und vorher viel Zeit (Lernzeit), die Du dort einsetzen kannst, wo Du sie DEINER Meinung nach brauchst.

Der Reibert ist auf jeden Fall nicht falsch.

Und halt Dich einfach "militärisch" auf dem Laufenden. Wo sit die Bw im Einsatz, mit was und wieviel, was machen verbündete Armeen zur Zeit, wo liegen Krisenherde etc etc

Dieses Forum bietet Dir in dieser Zeit sicher auch mal Antworten auf ein paar Fragen.

P.S.: Frank hat es zwar schon gesagt, aber auch ich finde eine so positive Einstellung sehr gut. Weiter so!

[trine]

Hi!
Bin jetzt seit dem 01.07. diesen Jahres bei "dem Haufen", und ich kann dir nur raten, Ausdauerlaufen und Liegestütze zu trainieren. Gut ist auch noch Sprinten, das fällt nicht nur beim PFT sondern auch beim DSA ins Gewicht -ganz abgesehen von diversen Strecken, die man täglich mal sprinten muss. Wenn man fit ist, fällt man zwar nicht unbedingt positiv auf, aber wenn man es nicht ist, fällt man negativ auf   -isso.
Zu den Büchern: Kauf dir eins von beiden oder beide, wie du meinst. Aber vor Dienstantritt kannst du eh nur etwas mit den Teilen über Recht, Strukturen, etc. etwas anfangen. Diese sind übrigens sehr interessant! Die wirklich spaßigen Dinge kann man allerdings noch nicht nachvollziehen. AGA ist learning-by-doing. All das, was du im Gelände machst, kannst du nicht aus Büchern lernen. Du kannst aus Büchern auch nicht schießen lernen -oder wie man sich als Wache oder Streife verhält.
Alles in allem: Lass es auf dich zukommen. Genieß das letzte Jahr lieber! -keine Angst, du wirst beim Bund schon noch genug zu lachen haben....  
Gruß
trine

[Timid]

Zumindest gewisse Sachen wie Orientierung im Gelände, Erstellen von Skizzen und Meldungen, Umgang mit Karte/Kompaß und die diversen theoretischen Grundlagen (was ist ein Befehl, wer darf wem was befehlen etc. pp.) dürfte man mit diesen Büchern schon weitestgehend erarbeiten können. Und natürlich schonmal die ganzen Dienstgrade und Baugruppen der Waffen ...
Wenn du dich auf den Gefechtsdienst vorbereiten willst, dann solltest du dir wohl am ehesten die ZDV 3/11 organisieren (über Soldaten in deinem Umfeld oder ebay ...  ).

Und, für Taktik, ist vielleicht "Vom Kriege" nicht schlecht (http://gutenberg.spiegel.de, dort unter Clausewitz kostenlos zu bekommen). Oder was sagen die Offze hier im Forum dazu?

[schlammtreiber]

Hey, trine ist wieder mal da  

Na, die Flügel schon gestutzt ?  

Timid,

ich hab fast 1 Jahr gebraucht um Clausewitz durchzulesen (uff), ist teilweise wie Gummi  

Bringt glaub ich erst was, wenn man vom militärischen schon etwas Ahnung hat, sonst versteht man ihn einfach nicht ganz.

 

[F_K]

@ Timid und alle:

Die ZDV 3/11 (das "Dschungelbuch", also Verhalten des einzelnen Soldaten im Gelände) ist in weiten Teilen in dem buch Wehrausbildung DRIN, deswegen gefällt mir das Buch ja so gut ...

@ Schlammtreiber:

Clausewitz Buch "Vom Kriege" ist sicherlich ganz nett, aber zum so mal Lesen sicher nichts, ich rate als Einstieg dann doch an "Sinzi - Die Kunst des Krieges", ist "nur" 130 Seiten stark und sehr schnell zu lesen, da sehr verständlich geschrieben - keine Bandwurmsätze und seitenlange Herleitungen - enthät aber die wesentlichen Dinge auch ...
Ist ja auch jetzt im Loyal auf Nr. 1 gesetzt ...

Thema Lernen überhaupt von "Handwerklichen Tätigkeiten" wie Soldatenhandwerk anhand von Büchern:
Vieles geht einem nach dem lernen aus dem Buch natürlich erst in der Praxis auf, aber man kann jede Menge schon im Vorfeld erlernen ...

[Ben]

Vermutlich meinst du "Sun Tsu" und nicht "Sinzi"... oder?

[F_K]

@ Ben:

Na ja, einen Tippfehler habe ich drin, der Autor wird in der mir vorliegenden Ausgabe mit Sunzi übersetzt.
(aber aus dem chinesischen ist da eh so eine Sache, daher gibt es andere Übersetzer, die den Autor anders in unsere Sprache übersetzen ....)  

Wichtig sind ja auch die Lehren, und nicht der Name  

[Timid]

@Schlammtreiber
Er hat ja auch noch ein Jahr, bis es ernst wird  

@Frank
Dafür bekommt man "Vom Kriege" eben unter der angegebenen Adresse für lau  
Gut, wenn dieses Buch von Sun Tsu oder wie auch immer der richtig heißen mag so empfehlenswert ist, werd ich mal schauen, ob es das an unserer Uni zufällig gibt (man weiß ja nie, was die noch so für Schätze gebunkert haben). Ansonsten ist das mit den knapp 7 Euro sicherlich eine Überlegung wert - auch wenn ich nur "FachOffz" d.R. werde  

[schlammtreiber]

Sun Tsu ist sicher ein Klassiker, allerdings kann ich mit ihm nicht viel anfangen (hab ihn aber gelesen). Er propagiert ja meist die Vermeidung von "echtem" Kampf, mein Interesse liegt aber eben auf der Gefechtsführung. Hier ist Clausewitz meines Erachtens besser (aber da soll sich jeder sein Urteil bilden). Für die Ebene der großen Strategie bzw Politik ist wohl aber Sun Tsu überlegen... wer weiß.

Die Übersetzungsverwirrung kann ich übrigens erklären: mein taiwanesischer Kollege erläuterte mir, daß die antike chinesische Schrift mit dem heutigen Mandarin nur teilwiese und mit "modern chinese" so gut wie gar nicht mehr kompatibel ist. Übersetzungen stehender Begriffe wie Namen gestalten sich daher schwierig.  

[trine]

jaja, die ist mal wieder da.... Flügel nicht gestutzt. Habe eine Streichelzooaga erwischt. Ich hab immer gedacht, nach der AGA könnt's nur noch besser werden -mittlerweile graut es mir fast schon etwas vor Soho...... Mein Lichtstreif am Horizont: werde dort nicht allein sein, sondern zusammen mit meinen Kameraden. Werd dann mal Bericht erstatten.

[schlammtreiber]

Streichelzooaga

Muahahaha

 

[wadenbeisser]

...Clausewitz Buch "Vom Kriege" ist sicherlich ganz nett, aber zum so mal Lesen sicher nichts, ich rate als Einstieg dann doch an "Sinzi - Die Kunst des Krieges", ist "nur" 130 Seiten stark und sehr schnell zu lesen, da sehr verständlich geschrieben - keine Bandwurmsätze und seitenlange Herleitungen - enthät aber die wesentlichen Dinge auch ...
Ist ja auch jetzt im Loyal auf Nr. 1 gesetzt ...

Und an der OSH kann man richtig gut posen damit!
Weiter so ihr Zauberlehrlinge!

@ F_K:
Wie ist denn so bei AuM?