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Kufiya in der Bundeswehr

Begonnen von Palästinenser vom Rhein, 29. Oktober 2010, 09:47:38

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Palästinenser vom Rhein

Hallo Männer,

nachdem Ich einige Reportagen über die Bundeswehr in Afghanistan gesehen habe,ist mir aufgefallen das die Soldaten dort oft eine Kufiya tragen.Nun ist die Kufiya in der arabischen Welt dafür bekannt ein Symbol der Palästinenser in ihrem Kampf gegen die israelische Besatzung zu sein.Mir ist bewusst das die Soldaten es nicht zur Solidarität mit Palästina tragen ;) aber warum wurde ausgerechnet die Kufiya ausgesucht,man hätte doch ein anderes Muster nehmen können,zumbeispiel Camouflage oder so.Und ich würde mal gerne hören wie die Meinungen zum Konflikt zwischen Israel und Palästina in der Truppe sind.Während meiner Wehrdienstzeit ist mir aufgefallen das ab Leutnant und aufwärts so ziemlich alle proisraelisch eingestellt sind,während ich im Unteroffiziers und Mannschaftskorps eher propalästinensische Stimmen aufgefangen habe.Damals habe ich eine sehr nette Stuffz kennengelernt die 2001 in Gaza war,diese hat mir gesagt das sie vor dem Einsatz eher proisraelisch war und nachdem sie von der israelischen Armee schikaniert wurden weil sie auf dem halb zerstörten Flughafen in gaza gelandet sind hat sich ihre Meinung etwas geändert,eine Luftwaffenmaschine hat damals verletzte Palästinenser nach Deutschland geflogen,darunter war übrigens mein Cousin,er hatte einen Bauchschuß und wär wahrscheinlich draufgegangen wenn er nicht in Deutschland behandelt wäre.Ich freue mich auf eure Antworten!! :)

ARMY STRONG

Zitat von: Palästinenser vom Rhein am 29. Oktober 2010, 09:47:38
Damals habe ich eine sehr nette Stuffz kennengelernt die 2001 in Gaza war,diese hat mir gesagt das sie vor dem Einsatz eher proisraelisch war und nachdem sie von der israelischen Armee schikaniert wurden weil sie auf dem halb zerstörten Flughafen in gaza gelandet sind ...
Bundeswehr in Gaza???
Hab ich da was verpasst? Dass die Bw und die israelische Armee gemeinsame Ausbildungsvorhaben realisieren ist mir bekannt, aber dass sich BW-Soldaten im Krisengebiet dort herumtreiben habe ich noch gehört.
Vielleicht kannst du da ja mal noch ein paar Infos geben unter welchen Mandat oder wie auch immer das gelaufen sein soll.

Palästinenser vom Rhein

#2
Hi Army Strong,

Also dieser Einsatz war eine einmalige Sache und zwar zu beginn der zweiten Intifada 2000,die Maschine ist im November dort gelandet,durch das vorgehen der israelischen Armee wurden wie immer sehr viele Zivilisten schwer verwundet.Eine Luftwaffenmaschine ist im halb zerstörten Flughafen in Gaza gelandet,es war ein Airbus für medizinische Evakuierung.Ich war in dieser Zeit selbst in Gaza anwesend und habe damals meinen Cousin zusammen mit anderen Verwundeten zum Flughafen begleitet,er wurde auf einen intensivplatz untergebracht,behandelt wurde er im bundeswehrkrankenhaus in koblenz.Es überrascht mich das der Einsatz nicht geläufig ist,aber ich kann mir schon vorstellen warum.Jedenfalls wurde diese Maschine von angehörigen der israelischen Geheimdienste nach "terroristen" untersucht.Naja soviel ich weiss hat der israelische botschafter in deutschland angeordnet das die Sache nicht an die große Glocke gehängt wird.

schlammtreiber

Zitat von: ARMY STRONG am 29. Oktober 2010, 11:56:55
Bundeswehr in Gaza???
Hab ich da was verpasst?

Guckst Du hier medevac

War auch in den Nachrichten seinerzeit.

ZitatEs überrascht mich das der Einsatz nicht geläufig ist,aber ich kann mir schon vorstellen warum.

Warum?

ZitatNaja soviel ich weiss hat der israelische botschafter in deutschland angeordnet das die Sache nicht an die große Glocke gehängt wird.

Der israelische Botschafter in D (oder auch sonstwo) kann in solchen Sachen nichts anordnen. Stichwort Pressefreiheit.
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schlammtreiber

Um mal die Eingangsfrage zu beantworten (wobei es um diese ja scheinbar nicht wirklich geht):

Das was mittlerweile als "Kufiya" benannt wird, wurde im militärischen Bereich vor einigen Jahren noch überwiegend als "Shemaq" bezeichnet. Die Mode kommt aus der britischen Armee, welche das Kleidungsstück in Nordafrika und Nahost kennen und schätzen gelernt hatte. In der Bundeswehr tauchte es in größerem Umfang erstmals ab 1995 in Bosnien auf (vermutlich weil dort auch viele Briten damit rumliefen) und mit dem Afghanistaneinsatz wurde es zur weit verbreiteten Mode. Das Tuch ist ganz praktisch und vermittelt gerade in Afghanistan einen "lokalisierten" Eindruck, insbesondere in Kombination mit Bart.

Mit dem Nahostkonflikt hat der militärische Gebrauch so viel oder so wenig zu tun wie ein Hamster mit Quantenphysik.
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RekrKp8

Wobei ich ein Gegner der lokalen Anpassung bin. Das hat alles nichts mehr mit anständigem, militärisch-diszipliniertem Auftreten in der Öffentlichkeit zu tun. Stichwort "marodierende Bande".

miguhamburg1

Lieber Fragesteller,

da die Bw nur in Ausschnitten und nur mittelbar mit einem Aspekt des gesamten Nahostkonflikts befasst ist, ist der Dauerkonflikt zwischen Israel und den Palästinensern weder ein Thema für die gesamte Bw, noch für die jeweiligen Dienstgradgruppen. Sondern allenfalls ein Thema für einzelne Soldaten. Wir Soldaten haben einfach andere Themen, die ns unmittelbar betreffen - und über die wird oft leidenschaftlich gesprochen, was sich u.a. auch hier im Forum zeigt!

schlammtreiber

Zitat von: =TRG= am 29. Oktober 2010, 15:17:53
Wobei ich ein Gegner der lokalen Anpassung bin. Das hat alles nichts mehr mit anständigem, militärisch-diszipliniertem Auftreten in der Öffentlichkeit zu tun. Stichwort "marodierende Bande".

Zugegeben, Shemaq und Vollbart sehen nicht so geschniegelt schneidig aus wie das preußische Garderegiment, aber wenn es den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses mit auch nur einigen Afghanen erleichtert, dann kann es die Sache doch durchaus wert sein?
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RekrKp8

Wenn zum Aufbau eines Vertrauensverhältnisses ein Bart und lokale Kleidung nötig ist, können wir es gleich sein lassen. Wie wärs noch mit einem Teppich im Rucksack?

Natürlich erleichtert so etwas die Zusammenarbeit. Aber die Bundeswehr vertritt Deutschland und gibt auch ein Bild in der Öffentlichkeit ab.

miguhamburg1

... Und wir sind keine Besatzungstruppe, sondern helfen den Afghanen. Und wenn es im Rahmen der interkulturellen Kompetenz hilft, ohne dass wir intern. Recht oder die ROE brechen, warum nicht? Wichtig ist doch eher, dass Soldaten zwischen Einsatz und Dienst und Ausbildung außerhalb eines Kontingents unterscheiden können.

Palästinenser vom Rhein

ZitatUnd wenn es im Rahmen der interkulturellen Kompetenz hilft, ohne dass wir intern. Recht oder die ROE brechen, warum nicht?

Dem kann ich zustimmen,denn einige Soldaten die ich in den Reportagen gesehen habe,mit Bart und Kufiya hatten Ähnlichkeiten mit Widerstandskämpfern aus dem nahen Osten :D.Sowas hilft der Sympathie aufjedenfall auf die Sprünge,vorallem in einem Land wie Afghanistan.

ZitatWie wärs noch mit einem Teppich im Rucksack?


Ich hatte während meiner Wehrdienstzeit im JgLBtl 353 (gibts glaub ich mittlerweile nicht mehr) auch einen Teppich im Rucksack :D.Ich hab meine Gebete aber immer erst verrichtet wenn Schlafenszeit war auch draussen im Gelände.Also es geht alles man darf nur nicht so engstirnig sein.Die Welt ist offener geworden.
Wie sagte der alte von mir hochgeehrte Kaiser Wilhelm II. am 8. November 1898 am Grabe Saladin des Großen in Damaskus gegenüber dem Sultankalifen: ,,Möge seine Majestät der Sultan und die 300 Millionen Muslime, welche auf der Erde verstreut leben und in ihm ihren Kalifen verehren, dessen versichert sein, daß zu allen Zeiten der Deutsche Kaiser ihr Freund sein wird" ;)

RekrKp8

Die Religionsausübung stelle ich gar nicht in Abrede, das ist hoffentlich klar. Aber irgendwo muss Schluß sein mit Anpassung. Wir sollten lieber durch unser Verhalten als durch unser Aussehen punkten.

Palästinenser vom Rhein

ZitatWir sollten lieber durch unser Verhalten als durch unser Aussehen punkten

Glaub mir mein Freund,das tun die deutschen Soldaten mehr als jede andere Streitmacht die in Afghanistan oder sonstwo stationiert ist.Und das ist jedem bewusst.Ich kann dir garantieren das die deutschen Streitkräfte in Afghanistan mit Abstand die beliebtesten sind.Ich gucke oft arabisches Fernsehen und Afghanisten gehört dort immer zum Topthema (Osama bin Laden),dort wird nur positives über die deutschen Truppen berichtet,vorallem die Aufbauarbeit.Von den Amis kommen nur die Berichte über die Drohnenangriffe rüber.

miguhamburg1

Wobei das Aussehen, wie es hier gemeint ist, eben auch ein Teil des Verhaltens ist, lieber TRG

StOPfr

Zitat von: Palästinenser vom Rhein am 29. Oktober 2010, 15:58:12
Wie sagte der alte von mir hochgeehrte Kaiser Wilhelm II. am 8. November 1898 am Grabe Saladin des Großen in Damaskus gegenüber dem Sultankalifen: ,,Möge seine Majestät der Sultan und die 300 Millionen Muslime, welche auf der Erde verstreut leben und in ihm ihren Kalifen verehren, dessen versichert sein, daß zu allen Zeiten der Deutsche Kaiser ihr Freund sein wird" ;)
Der wesentlich jüngere und noch nicht so hochgeehrte Herr Bundespräsident versucht sich mit ähnlichen Aussagen  ;). Leider haben viele Menschen in westlichen Ländern heute ein Problem mit den verschiedenen Ausprägungen eines aggressiven "selbstmörderischen" Islam und manche sicher auch mit der Tatsache, dass es inzwischen mehr als 300 Millionen sind...
Für mich gehört der Islam als Weltreligion inzwischen zweifelsfrei zu Deutschland. Dass viele Bundesbürger diese Aussage von Christian Wulff falsch verstehen wollten (...islamische Wurzeln), ändert nichts an meiner Einstellung. 
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