Forum Chat ()

StartseiteForumTeamANB / RegelnFeedgenerator Hilfe
  • 28. April 2024, 23:59:51
  • Willkommen Gast
Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

AUS AKTUELLEM ANLASS:

in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Musterung und danach  (Gelesen 7877 mal)

nijam

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 83
Musterung und danach
« am: 12. April 2007, 02:52:09 »

Hallo,

bevor ich mein Anliegen euch unterbreite, möchte ich mir erstmal vorstellen.

Mein Name ist Daniel, werde im Mai 19 Jahre alt und besitze die mittlere Reife mit einem Abschluss von 3,2. Meine Körpergröße beträgt 1,86m bei 72kg. Ich trage eine Brille zum Auto- bzw. Motorradfahren, da ich kurzsichtig bin. Ansonsten nicht. Ich hatte vor 9 Monaten einen Motorradunfall, bei dem mir ein Stück, in der Größe des Fußnagels, abgenommen wurde. Desweiteren habe ich wohl nach einigen Tests im Internet eine Rot/Grün Schwäche. Meine Ausbildung bei der Telekom hab ich einvernehmlich mit meinem Arbeitgeber gekündigt, da ich nach 5 Monaten krank sein wenig Chancen hatte die Abschlussprüfung zu bestehen, da ich Unterrichtsstoff, der ausschließlich an spezieller Software und Computersystemen durchgeführt wurde, zuhause nicht aufholen konnte. Zudem gibt es ja auch bei der Telekom einen großen Mitarbeiterabbau von dem ihr vielleicht gehört habt.

Zu diesem Zeh: Ich habe über 24 Physiotherapiestunden in Anspruch genommen, nicht weil es so lange gedauert hat und ich nicht laufen konnte o. ä., sondern weil ich komplett fit werden wollte. Dieses kleine Stück, dass mir fehlt, schränkt mich persönlich nirgendswo ein. Ich sprinte genauso schnell, ich hüpfe/springe genauso weit wie zuvor auch. Bis auf den Punkt, dass dieses Stück einfach fehlt bin ich nirgends eingeschränkt das ich auch gerne bereit bin zu beweisen. Ich kann mich halt nur nicht mehr mit dem großen Zeh am Ohr kratzen, aber ich glaube das is das kleinste Problem.

Ich bin sehr sportlich, dass heißt das ich am Tag mind. 2x 2km Jogge, 2x in der Woche schwimmen/baden und wenn es das Wetter zulässt 10-20km Inline-Skaten gehe. Ich habe auch für Leichtathletik in der Schule diverese Ehrenurkunden. Von meiner geistigen Reife stufe ich mich selber nicht als einen Rambo Typ ein, sondern als einen Teamplayer. Mein Allgemeinwissen, Wissen über die Bundeswehr, Fremdsprache in English, Rechtschreibkentnisse sind denke ich auch sehr akzeptabel.

Ich bringe wie gesagt einen sehr guten Umgang, große Teamfähigkeit, Gehorsam, Ordnung, gute schulische Ausbildung, Aufenthalt in England bei einer Gastfamilie, sehr gute körperliche Fitness, Engagement, große Erste Hilfe Ausbildung und div. sportliche Ehrenurkunden mit.

Nun zu meinem Anliegen:

Schon seit ich 11 bin, hat mich die Bundeswehr fasziniert. Ich wollte eigentlich immer zuvor zur Bundeswehr. Leider wollten meine Eltern das ich eine normale Lehre beginne und ich war nach meinem Schuldabschluss noch zu jung. Die Lehre habe ich nun abgebrochen um Feldwebel, also die Unteroffizierslaufbahn, zu werden. Ich habe keine Probleme mit Auslandseinsätzen, körperlicher und psychischer Belastung. Mein Ziel waren die 12 Jahre Verpflichtung und eine Ausbildung zum Fallschirmjägerfeldwebel. Würde ich diesen nicht ausüben können, würde ich gerne die Ausbildung zum Jägerfeldwebel starten.

Da ich unbedingt zur Bundeswehr will ist meine Angst das ich ausgemustert werde verdammt groß. Wie sehen meine Chancen als Brillenträger mit Rot/Grün Schwäche und "gekürztem Zeh" als Fallschirmjäger aus ? Ich weis, dass ihr mir nichts genaues sagen könnt. Aber vielleicht gibt es hier doch jemanden der Erfahrungen hat oder vielleicht etwas ähnliches durchgemacht hat oder ihr mir einfach Mut machen könnt. Ich habe erst in einer Woche einen Termin beim Wehrdienstberater und am 03.05.07 meine Musterung. Nun würde ich gerne mein Gewissen beruhigen und den Unmut über die Ausmusterung aus der Welt schaffen.

Ein reiner Bürojob liegt mir nicht. Ich liebe den Umgang mit Leuten und das Sein im Freien, der Sport und die Kameradschaft.

Kann ich mir die Bundeswehr gleich komplett abschminken oder vielleicht nur Fallschirmjäger ?

Was kommt nach der Musterung wenn ich tauglich bin für die Unteroffizierslaufbahn, also ich spiele damit auf den Einstellungstest an, ob diese mich dann ausmustern, oder ob meine Tauglichkeit gleich bleibt ?

Vielen Dank für eure Hilfe schonmal im Voraus.

Daniel

Gespeichert

Dennis812

  • Aesculap-Jünger
  • Global Moderator a.D.
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3.904
Re: Musterung und danach
« Antwort #1 am: 12. April 2007, 08:51:19 »

Erstmal: Daumen hoch! Endlich mal jemand, der sich wenigstens schon bedingt mit den Vorraussetzungen, Anforderungen u.ä. auseinandergesetzt hat - und sich dann noch so freundlich vorstellt  :)

Jetzt zum Topic:

Ich bin sehr sportlich, dass heißt das ich am Tag mind. 2x 2km Jogge, 2x in der Woche schwimmen/baden und wenn es das Wetter zulässt 10-20km Inline-Skaten gehe. Ich habe auch für Leichtathletik in der Schule diverese Ehrenurkunden. Von meiner geistigen Reife stufe ich mich selber nicht als einen Rambo Typ ein, sondern als einen Teamplayer.
Klingt ja schon mal gut - also physisch wärst Du für deinen angestrebte Verwendung auf der Höhe

Zitat
Mein Allgemeinwissen, Wissen über die Bundeswehr, Fremdsprache in English, Rechtschreibkentnisse sind denke ich auch sehr akzeptabel.
Leider deutet deine Durchschnittsnote nicht direkt darauf hin - aber die Telekom stellt ja auch nicht jemanden ein, der keine Ahnung hat  ;) - sollte also auch passen.

Zitat
Ich bringe wie gesagt einen sehr guten Umgang, große Teamfähigkeit, Gehorsam, Ordnung, gute schulische Ausbildung, Aufenthalt in England bei einer Gastfamilie, sehr gute körperliche Fitness, Engagement, große Erste Hilfe Ausbildung und div. sportliche Ehrenurkunden mit.

Insofern Du insbesondere nicht die ersten Sätze aus einem Marketingbuch abgeschrieben hast - ebenfalls Daumen hoch!

Zitat
Nun zu meinem Anliegen:

Schon seit ich 11 bin, hat mich die Bundeswehr fasziniert. Ich wollte eigentlich immer zuvor zur Bundeswehr. Leider wollten meine Eltern das ich eine normale Lehre beginne und ich war nach meinem Schuldabschluss noch zu jung. Die Lehre habe ich nun abgebrochen um Feldwebel, also die Unteroffizierslaufbahn, zu werden. Ich habe keine Probleme mit Auslandseinsätzen, körperlicher und psychischer Belastung. Mein Ziel waren die 12 Jahre Verpflichtung und eine Ausbildung zum Fallschirmjägerfeldwebel. Würde ich diesen nicht ausüben können, würde ich gerne die Ausbildung zum Jägerfeldwebel starten.

Ein definitives Problem auf das Du sich vorbereiten musst, wird die Frage nach dem "Warum?" bzgl des Abbruchs sein - und aufgrund der heutigen Meiden (Internet, Fernschulen etc.) kann es schweirig werden, das Ganze "nur" mit der Krankheit zu begründen.
Man wird dich fragen, ob du vorhast, "das Neue" durchzuziehen!

Zitat
Da ich unbedingt zur Bundeswehr will ist meine Angst das ich ausgemustert werde verdammt groß. Wie sehen meine Chancen als Brillenträger mit Rot/Grün Schwäche und "gekürztem Zeh" als Fallschirmjäger aus ? Ich weis, dass ihr mir nichts genaues sagen könnt. Aber vielleicht gibt es hier doch jemanden der Erfahrungen hat oder vielleicht etwas ähnliches durchgemacht hat oder ihr mir einfach Mut machen könnt. Ich habe erst in einer Woche einen Termin beim Wehrdienstberater und am 03.05.07 meine Musterung. Nun würde ich gerne mein Gewissen beruhigen und den Unmut über die Ausmusterung aus der Welt schaffen.

Termin beim WDB bereits gemacht? - Vorbildlich!
Was "den Zeh" angeht - gang Konkretes wird dir definitiv nur dein Arzt im KWEA geben können - vom reinen Gefühl her, sollte das Ganze, wenn es so wie von Dir beschrieben ist, kein gorßes Problem sein  ;)


Zitat
[...]Was kommt nach der Musterung wenn ich tauglich bin für die Unteroffizierslaufbahn, also ich spiele damit auf den Einstellungstest an, ob diese mich dann ausmustern, oder ob meine Tauglichkeit gleich bleibt ?

Im ZnwG steht nochmals eine Untersuchung an, solltest Du aber bereits bei Musterung tauglich sein, wird sich vermutlich daran wenig ändern - aber wie gesagt, genaues können nur Ärzte sagen!

Zitat
Vielen Dank für eure Hilfe schonmal im Voraus.

Keine Ursache
Gespeichert
AGA: 6./SanRgt 22 - Stamm: SanZ Kerpen - OGefr d.R.

Bundeswehrforum.de - Seit 12 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann.

Lady Aleya X

  • Gast
Re: Musterung und danach
« Antwort #2 am: 12. April 2007, 10:03:25 »

He ho!
Kann ich mir die Bundeswehr gleich komplett abschminken oder vielleicht nur Fallschirmjäger ?
Ob du dir die BW komplett abschminken kannst, hängt von deiner Tauglichkeit und deinen Ergebnissen beim ZnWg zusammen.
Aber das du NUR Fallschirmjäger werden darfst stelle ich arg in Zweifel. Denn für Fallschirmjäger muss man TOp gesund sein und wenn man das ist, gibt es auch noch andere geeignete Verwendungen ;)

Was kommt nach der Musterung wenn ich tauglich bin für die Unteroffizierslaufbahn, also ich spiele damit auf den Einstellungstest an,
Nunja, dann schreibst du eine Bewerbung, falls du dich nicht erst vor Ort mustern lässt und musst dann halt im Idealfall zum Bewerbungsgespräch. Hierzu gibts schon tausend Themen und Beiträge bspw. hier :
http://www.bundeswehrforum.de/index.php?option=com_smf&Itemid=10&topic=10587.0

Gruß Aleya
Gespeichert

Huey

  • Gast
Re: Musterung und danach
« Antwort #3 am: 12. April 2007, 20:07:35 »

Zitat
Ich bin sehr sportlich, dass heißt das ich am Tag mind. 2x 2km Jogge, 2x in der Woche schwimmen/baden und wenn es das Wetter zulässt 10-20km Inline-Skaten gehe

Das sehe ich aber anders-gerade in Hinblick auf eine infantristische Verwendung ist das ein Witz..

Ob deine Bewerbung erfolgreich sein könnte, kannst du nur herausfinden, indem du dich bewirbst....also-hinsetzen, Bewerbung einreichen, und ab gehts..
Gespeichert

nijam

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 83
Re: Musterung und danach
« Antwort #4 am: 14. April 2007, 10:46:44 »

Sorry das ich nicht früher hab antworten können.

Ich danke euch für eure hilfreichen Antworten!

Das sehe ich aber anders-gerade in Hinblick auf eine infantristische Verwendung ist das ein Witz..

Ob deine Bewerbung erfolgreich sein könnte, kannst du nur herausfinden, indem du dich bewirbst....also-hinsetzen, Bewerbung einreichen, und ab gehts..

Dann hoffe ich jedoch eine Voraussetzung geschaffen zu haben auf der sich aufbauen lässt :)

Schönen Samstag wünsch ich euch.

Gruß Daniel
Gespeichert

nijam

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 83
Re: Musterung und danach
« Antwort #5 am: 03. Juli 2007, 00:00:31 »

Hallo,

nach langer Zeit wollte ich mich mal wieder melden um über meine bisherigen Erfahrungen zu berichten.

Wie in meinem Posting vom 12.04.07 hatte ich am 03.05.07 meine Musterung. Leider ist diese nicht zu meiner Zufriedenheit verloffen.

Ich wurde im Kreiswehrersatzamt Kempten sehr freundlich empfangen. Vor meiner Musterung hatte ich noch einen Termin bei meinem Wehrdienstberater um meine Bewerbung als Feldwebel 12 Jahre nocheinmal zu überschauen und vorzubereiten. Danach wünschten diese mir viel Glück und es ging los.

Zuerst wurde ich in ein kleines Büro gerufen und es wurden reine Formalitäten geklärt, wie z. B. Anreisekosten, Name, Adresse usw.

Nach 10 minütiger Wartezeit wurde ich zum computergestützen Eignungstest gerufen. Diesen fande ich persönlich sehr leicht. Nach knapp 1std hatte ich diesen zu meiner vollsten Zufriedenheit durchgearbeitet.

Nun begann eine Wartezeit von knapp 45 Minuten. Ich wurde zur Körpervermessung und Urinabgabe gerufen. Meine Körpergröße liegt laut Bundeswehr bei 185cm und 72,6kg.

Nachdem ich diese ungefähr 10 minütige Prozedur durchloffen hatte wurde ich zurück in den Warteraum mit 4 anderen Wehrpflichtigen gerufen. Nach einem Smalltalk darüber was diese machen wollen bei der Bundeswehr fand ich raus das sich alle 4 ausmustern lassen wollten.

Meine Laune war zu diesem Zeitpunkt noch sehr gut da bisher alles sehr gut verlaufen ist und ich dachte ich werde Tauglich gemustert.

Nach weiteren 15 Minuten warten wurde ich vom Musterungsarzt gerufen. Da ich zuvor das Unfallattest über meinen verunglückten Zeh abgegeben habe, hat dieser Musterungsarzt sich gleich auf dem Weg in sein Büro nur auf diesen Fuß konzentriert. Er meinte ich solle nun mal vor ihm herlaufen. Im Büro angekommen wartete eine Zweite Musterungsärztin. Das Hauptaugenmerk dieser Zwei lag ausschließlich auf diesem Zeh.

Der Arzt forderte von mir diverse Übungen vorzuführen, u. a.: Auf Zehnspitzen stehen, auf dem verunglückten Fuß balancieren, normal laufen, ein kurzer Sprint durch den Flur. Alles lief super, da ich wie gesagt nicht eingeschränkt bin.

Auch die 2 Musterungsärzte meinten gleich nach diesen Tests: "Stimmt Herr ..., Sie sind in keinster Weise eingeschränkt, jedoch mustern wie Sie trotzdem aus."

In diesem Moment brach eine Welt für mich zusammen. Auf Grund eines kleinen Paragraphen wurde ich ausgemustert. Nachdem ich gebeten wurde noch einmal im Aufenthaltsraum zu warten hatte ich die Gelegenheit mit den anderen Wehrpflichtigen zu reden. Als wäre das alles nicht genug gewesen wurden diese 4 alle mit T1 und T2 gemustert, obwohl diese eine definitiv große Abneigung gegen die Bundeswehr gezeigt haben.

Nachdem ich den Musterungsbescheid über T5 erhalten habe, ging ich erneut zu meinem Wehrdienstberater. Dieser meinte nur schade und er wünsche mir weiterhin viel Glück und das ich so bleiben solle ich wie bin.

Das Ganze wollte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen. Ich fande es ungerecht einen nicht eingeschränkten Wehrpflichtigen der 12 Jahre dienen will auszumustern und andere die ihre Zeit einfach nur absitzen und nich engagiert durchlaufen wollen mit T1 und T2 zu mustern.

Ohne Termin ging ich 3 Tage, nachdem ich den Schock verdaut hatte, erneut ins Kreiswehrersatzamt. Ich sprach mit dem Soldaten am Empfang das ich einen Widerruf gegen die Musterung einlegen wolle. Auch habe ich mich per eMail an die Bundeswehr informiert gehabt welche Optionen mir noch offen stehen. Dabei kam raus das ich eine Sondergenehmigung beim Bundesministerium für Verteidigung einreichen könne. Da ich mir später Vorwürfe machen würde über nicht genutzte Chancen, sah ich dieses als eine für mich mögliche Option an. Der Soldat konnte mir leider nicht folgen weswegen er einen Wehrdienstberater rief.

Diesmal war es ein anderer, mir nicht bekannter, Wehrdienstberater. Dieser versuchte zunächst mit allen Mitteln mich abzuschütteln, auch auf Grund der Tatsache das ich keinen Termin hatte. Aber ich lies mich nicht abschütteln und blieb hartnäckig. Nach einem zehnminütigem Gespräch hatte sich dieser ein Bild von mir gemacht und wurde zunehmend freundlicher. Er bot mir einen Termin, 2 Tage später an.

Also ging ich erneut in das Kreiswehrersatzamt zu diesem Wehrdienstberater. Er begrüßte mich sehr freundlich. Nach weiteren 30 Minuten des Gespräches entschuldigte er sich aufrichtig bei mir für seine abwertende Haltung mir gegenüber vor 2 Tagen. Wir sprachen auch über andere Themen z. B. darüber das sein Sohn die selbe Wirtschaftsschule besuche wie ich damals und er im Elternrat sitzt. So konnte er sich auch eine Meinung über mich bilden abseits der Bundeswehr. Das Ende des Gespräches nach knapp 2 Stunden ergab folgendes: Ich solle mich mit T5 und einer Erklärung bewerben. Desweiteren weil er, wie er wörtlich sagte ein Herz für mich entwickelt hat und mein Vorfall der Ausmusterung wohl sehr große Wellen im KwEa geschlagen und ich gezeigt habe das ich definitiv die richtige Einstellung zur Bundeswehr habe, gebe er mir die besten Empfehlungen dazu und den Aufdruck auf Dringliche Bitte der Überprüfung.

Meine gesamte Bewerbung mit der Bewerbung selbst, Musterungsergebnis, Zeugnissen, Urkunden, div. Bescheinigungen über meine Fähigkeiten usw... wanderte also nach München.

3 Wochen danach bekam ich aus München bescheid. Zuerst traute ich mich nicht den Brief zu öffnen da dieser sehr dick war und ich schon dachte ich wäre abgelehnt worden. Aber nachdem ich diesen öffnet fielen mir ersteinmal 2 Bahnkarten der 2. Klasse in die Hand. Zugleich fielen mir auch die Augen aus dem Kopf und das Herz vor Freude in die Hose :)

Ich muss nun am 16.07.07 in das Bundeswehrhostpital nach Ulm in die orthopädische Abteilung zur Überprüfung. In diesem Schreiben stand auch, dass man großes Interesse an mir habe.

Nun fieber ich natürlich dem 16.07.07 entgegen um meinem Traum wieder ein Stück näher zu kommen und ein weiteres Hindernis aus dem Weg geräumt zu haben. Ich denke diese Hürde werde ich auch noch nehmen :)

So weit von mir

Eine Frage habe ich natürlich noch:

Bei der Musterung hab ich das Ergebnis der EuF nicht mitgeteilt bekommen und auch war ich nicht beim Psychologen da ich zuvor schon ausgemustert worden bin. Auch hatte ich keinen Sehtest o. ä. Wie wird das nun weiter verlaufen falls der 16.07 und meine Bewerbung erfolgreich sein sollte ?

Liebe Grüße


Daniel
Gespeichert

Dennis812

  • Aesculap-Jünger
  • Global Moderator a.D.
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3.904
Re: Musterung und danach
« Antwort #6 am: 03. Juli 2007, 09:24:09 »

Schönes Posting - und wier einmal bewährt es sich, nicht "immer auf den boden zu gucken", sonder sachlich vorzugehen und für sein Ziel ehrlich zu kämpfen - Super! Sollte diese Geschichte stimmen - und davon gehe aus, sowas denkt man sich nicht aus - dann drücke ich Dir alle beide Daumen für München - solche Leute braucht die Bundeswehr!

So, nun aber zu deiner Frage: Da im ZnwG sowieso eine Untersuchung stattfindet, wird doch der Sehtest nachgeholt - oder halt im BWK. Gleiches gilt für ein Gespräch mit einem Psychologen - das wird dort sogar ausführlicher sein - und so motiviert wie du klingst, sehe ich da kein Problem.

Das EUF-Ergebnis fließt zwar mit ein in die Beurteilung, ob jemand eingeladen wird, aber die "großen" Tests warten dort auf dich.

Wird schon werden  ;)

MkG,
Dennis
Gespeichert
AGA: 6./SanRgt 22 - Stamm: SanZ Kerpen - OGefr d.R.

Bundeswehrforum.de - Seit 12 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann.

Running

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 117
    • G.E.M.I.N.I
Re: Musterung und danach
« Antwort #7 am: 03. Juli 2007, 23:28:35 »

Wahnsinn...ich hab richtig mitgefiebert bei deinem Posting !

Ich drück dir die Daumen, das es klappt.

In Ulm war ich vor kurzem auch und in der Orthopädie hatte ich den Eindruck, als wären das sehr fähige Ärzte.

Wahrscheinlich bist du beim KWEA nur bei einem Arzt gelandet, der nur die Fehlerziffer gesehen hatte, umso mehr freut es mich, das man dich dennoch eingeladen hat, dann scheint dein beharrliches Verhalten nicht umsonst gewesen zu sein :)

Halt uns auf dem laufenden!
Gespeichert

apelino

  • Gast
Re: Musterung und danach
« Antwort #8 am: 04. Juli 2007, 16:30:35 »

Ganz große Klasse!

Gute Einstellung :) Ich wünsch dir alles gute und das sich dein Wunsch erfüllt.

Gespeichert

Friedherr

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 88
Re: Musterung und danach
« Antwort #9 am: 13. Juli 2007, 15:05:16 »

Hei Daniel,

sehr nettes Posting, genau solche Soldaten werden gesucht. Wünsch Dir ganz viel Glück!!

Friedherr ;)
Gespeichert
Lieber Spät als nie !!

nijam

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 83
Re: Musterung und danach
« Antwort #10 am: 16. Juli 2007, 12:00:23 »

Hallo,

zuersteinmal danke für eure Glückwünschungen.

Wie schon im vorherigen Posting geschrieben, hatte ich heute am 16.07.07 meinen Termin im Bundeswehrkrankenhaus Ulm in der Abteilung der Orthopädie. Nachdem ich gestern schon ziemlich früh ins Bett bin um fit für heute zu sein musste ich im Bett feststellen das sich meine Gedanken ausschließlich um diesen Termin drehten.

Es geht ja immerhin um meinen großen Traum und mein weiteres Leben. So vergingen knapp 3std bis ich dann doch endlich einschlafen konnte. Nach 4 unruhigen Stunden Schlaf ging es dann heute morgen um 05:00 Uhr los. Mitem Zug nach Ulm gefahren und von dort auf dem schnellsten Weg zum Krankenhaus. Um halb 03:30 ich es dann doch endlich geschafft und konnte meinen Termin um 08:00 Uhr gut einhalten.

Zuerst war ich einfach nur erstaunt und begeistert von der Größe des Krankenhauses. Ich ging noch ein paar Schritte, sprach mir letzten Mut zu und dann war es auch schon da: Das Schild:

Millitärische Sperrzone - Zutritt nur für Berechtigte

Super dacht ich mir, endlich darf ich da auch rein. Kurz an der Information angemeldet und dann die Orthopädie gesucht. Von Innen wirkt das Krankenhaus gleich 7x so groß wie von außerhalb. Aber sehr schön gelegen, für die Größe sehr sehr ruhig und super ausgestattet.

Um 08:20 wurde dann auch endlich die Anmeldung besetzt und wurde gleich von der Ärztin geschockt. Ich war zwar eingetragen, aber dann fragte sie mich nach einem Umschlag den sie nun gerne hätte. Mein Gesichtsausdruck war vergleichbar mit (wtf?!). Ich sagte das ich nur diesen Brief und 2 Bahntickets zugeschickt bekommen hätte.

Darauf meinte sie das sei sehr schlecht... Oh man, ich war doch eh schon so nervös und dann auch noch das. Naja ruhig bleiben dacht ich mir, wird sich schon aufklären. Und so war es dann auch, der Brief lag versteckt in meinen Unterlagen. Noch schnell den Anmeldezettel für Soldaten (Man war ich stolz das ich den für Soldaten und nicht den für "Zivilisten" ausfüllen durfte :D) ausgefüllt und dann begann 1std Wartezeit.

Nachdem ich alle erdenklichen Zeitschriften schon durchgelesen habe wurde ich endlich aufgerufen. Der für mich zuständige Arzt begrüßte mich nur kurz und fragte wie alt denn die mitgebrachten Röntgenbilder seien. Diese wurden direkt nach meinem Unfall geschossen also schrieb er mir eine Überweisung und ich wurde zum Röntgen geschickt.

Dort angekommen warteten allerdings schon 20 Leute. Gut dachte ich mir, dann auf und les auch noch die Zeitschriften komplett durch. Zu meiner Verwunderung waren alle Patienten schon nach 10 Minuten abgefertigt und ich war dran.

Schuhe ausgezogen und schnell 2 Fotos von meinem Fuß geknippst. Nachdem die Röntgenbilder online den Ärzten zugeschickt werden konnte ich dann auch gleich wieder in der Orthopädie platz nehmen.

Nach nur weiteren 10 Minuten wurde ich wieder aufgerufen und ich wusste jetzt wird es richtig ernst.

Der Arzt führte mich in sein Arbeitszimmer und er schaute sich zuerst die Röntgenbilder an. Derweil zog ich meine Schuhe aus damit er den Zeh begutachten konnte. Von Anfang an sprach er auf sein Diktiergerät das alles ok sei und er nichts feststellen könne was mich untauglich mache. In dem Moment blühte mein Herz auf und ich denke mal ich hätte mit meinem Blutdruck die Richterskala von einem EKG gesprengt.

Er bat mich nun auf Zehspitzen zu stehen. Aber ich war so nervös und voller Vorfreude das meine Beine das zittern anfingen. Der erste Versuch ging schief und ich kippte wieder nach hinten. Ich sagte ihm das ich sehr nervös sei und er gab mir einen zweiten Versuch. Dieser klappte ohne Probleme. Ich stand auf Zehspitzen und lief mind. 3 Runden auf Zehspitzen durch sein Arbeitszimmer. Auch dieses Sprach er auf sein Diktiergerät.

Ich nahm wieder Platz und er fragte mich ob ich denn eine alternative zur Bundeswehr habe. Die habe ich natürlich, würde es nicht klappen würde ich erneut eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann starten und mich danach nochmal bewerben. Er fragte warum ich diesen Beruf nicht nehme, denn er sei wesentlich lukrativer. Ich erwiderte das ich lieber in einem Beruf und Umfeld arbeite das mir zusagt und in das ich mich auch aktiv einbringen könne. Auch ist mir der sichere Arbeitsplatz sehr wichtig. Er fragte noch weiter warum ich denn unbedingt zur Bundeswehr wolle. Auch hier sagte ich: Kameradschaft, persönliche Herausforderung, sicherer Arbeitsplatz, gute Aufstiegsmöglichkeiten und noch vieles mehr.

Er holte den berühmten Ordner mit den Fehlerziffern her den ich schon von meiner Musterung am 03.05.07 kannte. Er schlug die Seite auf und tippte die ganze Zeit mit den Fingern auf dem Ordner. Nun sprach er: "Nach geltenden Bestimmungen müssen Sie ausgemustert werden. Es hätte jeder andere Zeh sein dürfen nur nicht der große Zeh".

Alles klar, ich lass mich nicht so leicht abspeißen und ein blöder Paragraph wird mir mit Sicherheit nicht meinen Traum zerstören.

Er sagte auch das ich demnächst große Beschwerden haben werde mit dem Fuß. Darauf ging ich in die vollen und konterte:

"Wie aus meinem Krankenhausbericht zu entnehmen ist bin ich 3 Tage nach meiner OP schon wieder auf den Beinen gewesen und war selbst direkt nach dem Unfall beschwerdefrei. Außerdem treibe ich jeden Tag viel Sport bei dem ich auf knapp 10km komme und viel anderen Sport nebenbei. Der Unfall ist nun knapp 1 Jahr her und auf Grund meiner sehr sportlichen Aktivitäten hätte ich jetzt schon Probleme haben müssen. Ich hatte mit diesem Fuß nie Probleme, ich werde nie Probleme damit haben und bin tauglich wie jeder andere auch."

Das scheint ihn irgendwie beindruckt zu haben. Er schmiss den Ordner in die Ecke und ich dachte schon ich darf mir jetzt was anhören. Aber er verließ schlagartig das Zimmer und kam erst nach 10 Minuten wieder. Sofort als er das Zimmer betrat nahm dieser wieder Platz und fing an weiter zu diktieren: "Der Probant ist nach ärztlicher Untersuchung vom 16.07.07 als Tauglich 3 anzusehen. Ausgenommen sind hierbei: KSK, Gebirgsjäger und Fallschirmjäger."

Hätte ich keine Ohren hätte ich just in diesem Moment im Kreis gegrinst. Ich hatte es geschafft. Ich wurde endlich tauglich gemustert. Es sind zwar nicht die Fallschirmjäger geworden, aber ich freunde mich sehr gerne mit dem Gedanken Feldjäger und Jäger an. Nach knapp 2 1/2 Monaten war es geschafft. Nicht T1, nicht T2, aber T3 und nur 3 Ausnahmen.

Er verabschiedete mich mit einem Grinsen im Gesicht und sprach: "Aber wehe ich sehe Sie in 2 Jahren hier wieder und Sie sagen Sie könnten nicht laufen ;)."

Ich versicherte ihm strahlend das dies mit Sicherheit nie geschehen wird.

Jetzt beginnt nur noch das bange warten auf den Brief aus München ob ich eingeladen werden. Und dann bin ich endlich am Ziel angelangt und mein langer Kampf hat sich endlich gelohnt.

PS: Also, die Ärztinninen und Schwestern sind echt, boah :D Desweiteren hab ich noch nie so hohe Dienstgrade gesehen. Des höchste Dienstgrad der mir heute über den Weg geloffen ist war ein(e) Generalmajor. Und unter uns: Diese sah überhaupt nicht schlecht aus. Als Model hätte diese bestimmt den Dienstgrad General :D

Sobald ich aus München bescheid habe werde ich mich wieder melden.

Schönen Montag wünsch ich euch :)

Gruß

Daniel 
« Letzte Änderung: 16. Juli 2007, 12:05:39 von nijam »
Gespeichert

rookie82

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 28
Re: Musterung und danach
« Antwort #11 am: 16. Juli 2007, 16:18:05 »

Gratulation! Und Hut ab vor Deinem Durchhaltevermögen, daran erkennt man wirkliches Engagement für die eigenen Ziele.

Wünsch Dir viel Erfolg für die anstehenden Tests!

LG rookie
Gespeichert

StOPfr

  • Unterwegs im Auftrag des Herrn
  • Global Moderator a.D.
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 14.218
Re: Musterung und danach
« Antwort #12 am: 16. Juli 2007, 16:36:11 »

@ nijam
Herzlichen Glückwunsch; erste Etappe also geschafft. Weiterhin viel Glück.

Gut, dass Du Deinen Termin schon hinter Dir hattest:

http://www.bundeswehrforum.de/index.php?option=com_smf&Itemid=10&topic=12222.msg104390#msg104390
Gespeichert
Bundeswehrforum.de - Seit 17 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann!

Dennis812

  • Aesculap-Jünger
  • Global Moderator a.D.
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3.904
Re: Musterung und danach
« Antwort #13 am: 16. Juli 2007, 22:19:42 »

[...] Des höchste Dienstgrad der mir heute über den Weg geloffen ist war ein(e) Generalmajor. [...]
Das heißt Generalstabsarzt  ;)

Ne, super schön - hoffe nur, wie schon geschrieben, dass München auch sauber läuft! Viel Erfolg!
Gespeichert
AGA: 6./SanRgt 22 - Stamm: SanZ Kerpen - OGefr d.R.

Bundeswehrforum.de - Seit 12 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann.
 

© 2002 - 2024 Bundeswehrforum.de