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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

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Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Gedanken zu einer schweren Entscheidung  (Gelesen 13843 mal)

Björn

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Re: Gedanken zu einer schweren Entscheidung
« Antwort #60 am: 16. Januar 2008, 22:02:18 »

Ich muss ehrlich zugeben, dass man Puls schlagartig in die Höhe ging, als ich heute den Umschlag aus dem Briefkasten genommen habe, der für mich die Einladung in ein neues Leben bedeuten kann.

Am 18.02.08 werde ich in Düsseldorf vorstellig werden und dort alles in meiner Macht stehende tun um mein Ziel zu erreichen.  :)
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StOPfr

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Re: Gedanken zu einer schweren Entscheidung
« Antwort #61 am: 16. Januar 2008, 22:37:37 »

Nun denn! Für Düsseldorf alles Gute und viel Erfolg  :). Wir sind gespannt...
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Björn

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Re: Gedanken zu einer schweren Entscheidung
« Antwort #62 am: 19. Februar 2008, 18:04:24 »

Hallo!

Ich komme gerade aus Düsseldorf zurück und habe wirklich 2 trubulente Tage hinter mir. Ich werde das Ergebnis nicht vorwegnehmen, die Neugierigen unter euch sehen mir das bitte nach. Statt dessen werde ich hier einen kleinen, chronologischen Erfahrungsbericht schreiben.

Am Montag bin ich mit dem ICE (Ticket gibt´s als Gutschein von der BW) in Düsseldorf angekommen und war ca. 10:30 Uhr im ZNwG West. Los ging es mit einer Einführung durch einen freundlichen Hauptmann, dabei ging es um grundlegende Züge des Soldatenberufs, die unterschiedlichen Laufbahnen und den Ablauf des Annahmeverfahrens. Wer sich bereits vorab mit alledem auseinandergesetzt hat, konnte hier nicht mehr viel Neues erfahren. Im Anschluss war noch ein Fragebogen zur eigenen Biographie auszufüllen.

Nach der Einweisung haben wir Bettwäsche und Spindschloss empfangen und die recht gut ausgestatteten (Holzbetten, neue Spinde, große Fläche) 6-Mann-Stuben bezogen. Wer in der Nähe wohnte oder jemanden kannte konnte auch dort schlafen, es gab auch mind. 1 Bewerber der das so gemacht hat. Ich hatte nette Stubenkameraden und wir haben uns schnell gut verstanden. Darunter waren auch 2 ehemalige W9er, die sich als Wiedereinsteller versuchten. Dazu kamen in der ca. 25 Personen umfassenden Gruppe die mit mir angereist ist auch eine Hand voll aktiver Soldaten, die einen Laufbahnwechsel anstrebten.

Als nächstes ging es dann zum Essen, ich muss wirklich sagen es war vorzüglich - an beiden Tagen. Auch habe ich mit einer hellgelben Flüssigkeit Bekanntschaft gemacht, die quasi nach nichts schmeckte. Später habe ich dann erfahren, dass es sich dabei um Orangensaft handeln soll. Ich habe das zu jeder Mahlzeit getrunken und bin wirklich begeistert. Gibt es das überall bei der Bundeswehr?
Was mir aufgefallen ist: Es wurde penibel darauf geachtet, wer wieviel Essen nimmt und auch sehr direkt und unmissverständlich interveniert. Ich wollte zum Beispiel heute morgen zu meinen 2 Brötchen auch 2 kleine Packungen Nuss-Nougat-Aufstrich, was sofort unterbunden wurde. Da die Verköstigung während der Tage umsonst war, habe ich natürlich nichts gesagt. Aber: Ist das in allen Kasernen, auch für aktive Soldaten, so streng? Rauchen darf man übrigens in den gesamten Gebäudekomplexen nicht. Macht aber nix, denn es gibt "im Hof" eine Raucherecke.

Den Rest des Tages verbrachte ich dann mit einem Ärztemarathon. Urinabgabe/Drogentest - warten. Hörtest - warten. Sehtest - warten. Ärztliche Untersuchung (übrigens von einer Ärztin), inkl. allem was dazu gehört.  ;D Insgesamt kann man sagen, dass die Untersuchung weitaus umfangreicher war als bei der Musterung. Ich kann aber jeden beruhigen, ich wurde sogar mit Spreizfüßen, leichter Skoliose, starker Kurzsichtigkeit, Grün-Sehschwäche, O-Beinen, Rundrücken usw. mit T2 gemustert und hatte auf einmal weniger Ausschlüsse als beim KWEA. Man muss übrigens auch keine Angst davor haben, Jugendsünden zuzugeben. Das ich vor fünf Jahren, mit 16, zwei oder drei mal gekifft habe war jedenfalls kein Problem. Das soll allerdings nicht als Freifahrtsschein verstanden werden, noch bin ich stolz darauf.  ;)

Nach dem ganzen medizinischen Kram habe ich dann noch meine Bewerbungsunterlagen (Kaufmannsgehilfenbrief, Zeugnisse, etc.) aktualisiert und alle Möglichen Eröffnungen (Papierkram) unterschrieben. Aber keine Angst: Bevor man etwas unterschreibt bekommt man es genau erklärt.  :P

Damit war Tag 1 auch schon vorbei und ich wusste nun, da der Arzt keine Einwände hat, dass von nun an alles in meiner Hand liegt. Nach dem Abendessen war dann Freizeit, die einige in der Dienststelle verbrachten (es gibt Fernsehräume, die übrigens für Frauen und Männer getrennt sind, Gesellschaftsspiele, etc.). Andere haben sich Düsseldorf angeschaut oder sich sonstwie die Zeit vertrieben. Ich habe mich mit meinem zukünftigen Schwiegervater, der beim Heeresamt in Köln stationiert ist, auf ein Bierchen getroffen. Um 21 Uhr waren dann alle wieder im Haus, dann wurde nämlich abgeschlossen und ab 22 Uhr herrschte Bettruhe. Es gibt übrigens Etagentoiletten und Gruppenduschen, was aber für angehende Soldaten wohl kein Problem darstellen sollte.

Heute morgen dann klingelte um 5:30 der Wecker (selbstständiges Aufstehen!). Ab 6:00 Uhr gibt es Frühstück und zwischen 6:30 - 6:45 musste die Bettwäsche abgegeben werden. Um 6:45 dann sollte ich bereits in Sportkleidung den CAT Computertest absolvieren. So sagte man es mir am Vortag in der sog. Koordinierungsstelle, ein GeZi in dem man sich immer meldet wenn man eine Station hinter sich hat und von dort aus weiter geschickt wird.

Der Computertest war für mich sehr kurz, da ich zum einen anlässlich der Bewerbung vor kurzem EUF im KWEA gemacht habe und man scheinbar von einem potentiellen "Truppenschwein" ohne ZAW da nicht allzuviel wissen brauchte. Jedenfalls hatten alle andere weitaus umfänglichere Tests als ich und da waren auch Sachen dabei die ich weder im KWEA noch im ZNwG gemacht habe, aber was soll´s. Bei mir waren es nur die Themenfelder Englisch, Mathe/Konzentration/Psychofragen. Der Englischtest war für mich, der schon vier Jahre aus der Schule raus ist gar nicht so leicht. Zwar spreche ich ganz passabel Englisch, aber die grammatikalischen Regeln hatte ich so nicht immer sofort parat. Das kann man sich durchaus nochmal vorher ansehen! Dann kam ein Test in dem man 20 chinesische (?) Zeichen vorgeben hatte, die den Ziffern 0-9 zugeordnet waren (jeweils 2 Zeichen pro Zahl). Dann musste man horizontale Linien aus diesen Zeichen zusammenrechnen und das Ergebnis eingeben, wobei alles auf Zeit ging und wenn letztere um war ging es einfach mit der nächsten Reihe weiter. Die ständigen Selbstgespräche des Testleiters, der sich lautstark über die Arbeit der Koordinierungsstelle beschwerte sollten diesen Test wohl zusätlich erschweren. Meine Einschätzung: Nicht nervös werden wenn man nicht mit den Reihen fertig wird, das kann meiner Meinung nach kaum einer schaffen und es ist wohl so gewollt. Dann kamen noch eine Menge Fragen zum Charakter und zur eigenen Einstellung, die man mit "trifft zu / trifft nicht zu" beantworten musste.

Nach diesem Test musste ich erstmal wieder eine gewisse Zeit mit anderen Bewerbern im Warteraum sitzen, bevor es dann zum Sporttest ging. Auf die einzelnen Disziplinen brauche ich denke ich nicht weiter eingehen, die sind hinlänglich bekannt. Ich kenne zwar mein genaues Ergebnis nicht, weiß aber das ich mich nicht mit Ruhm beschmutzt habe. Bestanden zwar, aber einstellig.

Danach war kurz Zeit zum Duschen, eine Zigaratte noch für die Aufregung und sogleich ging es, ohne große Wartezeit zum sogenannten Prüfgespräch. Im Internet habe ich immer von einem Psyschologen und ggf. mehreren Offzizeren gelesen, die jenes mit dem Bewerber führen. Das war auch bei den anderen so, ich habe den Psyschologen sogar auf dem Gang gesehen. Ich weiß nicht warum, aber ich wurde von einem sehr netten Hauptmann in sein Büro geführt, dort ist er im Prinzip nochmal meinen Lebenslauf durch gegangen und ich habe lediglich die einzelnen Stationen in meinem bisherigen Dasein bestätigt. Dann kamen noch 3 Fragen: Warum ich Soldat werden will, was mein Umfeld dazu sagt und was ich von der Bundeswehr erwarte. Als ich diese beantwortet hatte, waren ca. 10 Minuten vergangen. Als letztes musste ich noch meine Hobbys darlegen und wir haben kurz darüber gesprochen, dass mein Sportergebnis entwicklungsfähig ist.

Dann kam der erlösende Satz, so nebenbei, als ob es nichts wäre: "Ich teile Ihnen dann auch gleich das Ergebnis mit. Sie haben auf ganzer Linie überzeugt und bekommen die Eignung als Fw im TrpDst. Oder wollen Sie nicht doch berufsnah eingesetzt werden? Nein!? Gut, dann bekommen Sie von mir die Berechtigung für eine Einplanung bei: Feldjäger, Jäger, Panzergrenadier, Panzertruppe, Lw-Sicherung, Artillerie - habe ich noch was vergessen was Sie interessiert? Nicht, gut dann ab zum Einplaner und alles Gute."

Ich muss ehrlich sagen, ich habe in dem Moment überhaupt nichts verstanden und auch nix gefühlt, aber mehr und mehr schaffe ich es mich zu freuen.  :)

Der Einplaner dann hat mir sehr viel Zeit für diese wichtige Entscheidung geleassen und ist mit mir alle Stellen durchgegangen, für die ich mich interessierte. Entschieden habe ich mich für die Feldjägertruppe, Dienstantritt 1.10.08 in Rotenburg an der Fulda. Spätere Dienststelle wird voraussichtlich Mainz sein, wobei das noch nicht garantiert ist, da es sich um eine Springerstelle handelt und ich auch sonstwo (vornehmlich im Westdeutschen raum, also im Wehrbereich 2) eingesetzt werden könnte. Wenn es mit Mainz klappt, wäre das super, weil es 40 Km von meiner Heimat ist, wenn nicht ist es aber auch kein Beinbruch. Bis dahin vergeht ohnehin noch viel Zeit.

Nach der Einplanung folgt noch ein kurzes Infogespräch mit einem BFD-Berater, der einem die Förderungsmöglichkeiten und -ansprüche nach DZE aufzeigt.

Ich bin wirklich glücklich es geschafft zu haben, Feldwebeleignungen waren sehr rar verteilt worden, das kann ich euch sagen. Aber wenn man sein Bestes gibt kann man es schaffen, auch wenn man noch Entwicklungsfelder hat, wie bei mir der Sport. Aber bis Dienstantritt ist ja noch Zeit um daran zu arbeiten, das werde ich auch tun.

Ich möchte nochmal allen hier für die konstruktiven Beiträge und die Hilfestellungen danken. Ich werde nun, wo ich auch dazu gehöre, anständig im Forum mitmischen.  :)

Gruß

Björn
« Letzte Änderung: 19. Februar 2008, 18:14:36 von BJ21FFM »
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Re: Gedanken zu einer schweren Entscheidung
« Antwort #63 am: 19. Februar 2008, 18:13:25 »

Das freut mich. Herzlichen Glückwunsch  ;)
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Charlie

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Re: Gedanken zu einer schweren Entscheidung
« Antwort #64 am: 19. Februar 2008, 18:48:36 »

Ich applaudiere, sehr gut gemacht :).


Genau so wie du es beschrieben hast, lief es im Sep 07 bei mir auch ab, da kommen Erinnerungen hoch...*Seufz* 

Die lange Bahnfahrt nach Hause fand ich nur negativ!;)


Dann sind somit all deine Wünsche in Erfüllung gegangen. Wünsche Dir weiterhin viel Erfolg!

Gruß Charlie
« Letzte Änderung: 19. Februar 2008, 20:05:31 von Charlie »
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Merovaeus

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Re: Gedanken zu einer schweren Entscheidung
« Antwort #65 am: 19. Februar 2008, 19:30:05 »

Als stiller Verfolger melde ich mich nun auch einmal zu Wort: Meinen Glückwunsch und alles Gute für die Zukunft!  :)
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„Glücklich, wer, was er liebt, tapfer zu verteidigen wagt.“
Mit ganzem Herzen auf das Soldatentum ausgerichtet! ;-)

Pioneer

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Re: Gedanken zu einer schweren Entscheidung
« Antwort #66 am: 19. Februar 2008, 20:03:18 »

Auch von mir einen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg!
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Grüße aus Middlfranggn


Hans

Zwei Dinge sind unendlich - Das Universum und die Menschliche Dummheit. Wobei ich mir beim Universum noch nicht sicher bin. (Albert Einstein)

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Re: Gedanken zu einer schweren Entscheidung
« Antwort #67 am: 20. Februar 2008, 08:47:02 »

Ich gratuliere auch. Erinnert mich auch an meinen Aufenthalt in Berlin. Die Zeit bis zum Dienstantritt vergeht wahnsinnig schnell!!! Und auch zu diesem Thema gibt es sehr viele sehr hilfreiche Tips im Internet/ Forum. Viel Spaß beim Stöbern und alles gute für die Vorbereitung. Ich kann dir nur raten die Zeit zu nutzen. Ich habe etwas zu spät mit dem Sport angefangen und bin dann krank geworden. Jetzt fehlt mir die Zeit. Mach es besser  ;)
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LG Senza

Björn

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Re: Gedanken zu einer schweren Entscheidung
« Antwort #68 am: 21. Februar 2008, 11:30:20 »

Bitte nicht wundern, ich habe mal meinen Namen im Forum auf meinen korrekten Vornamen geändert, da die Altersangabe im alten Nick ohnehin bald nicht mehr aktuell gewesen wäre.  ;)
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