Liebe Kia,
Sie beide durchleben derzeit eine schwierige Phase. Sie und Ihr Partner sind nun ein paar Monate voneinander getrennt, Vieles muss jetzt anders organisiert werden, unter anderem eben auch die Kommunikation miteinander. Dazu kommt natürlich die latente Angst, dass Ihrem Partner beim Einsatz etwas Schlimmes passiert. Hierzu hat Ihnen Schlammtreiber schon eine Menge an Informationen gegeben, die vollkommen zutreffen.
Die Informationskette zwischen dem Einsatzland bis hin zu den Angehörigen, wenn bei einem Soldaten Tod oder schwere Verwundung eingetreten sind, ist extrem kurz: Per Satellitenkommunikation geht dies in Sekundenbruchteilen an das Einsatzführungskommando nach POTSDAM - und von dort je nach Tageszeit direkt weiter an den Truppenteil des Soldaten, der dann den Besuch bei den Hinterbliebenen schnellstmöglich organisiert (auch hierfür gibt es Regularien) - oder diese Aufgabe wird an andere Dienststellen delegiert, die dies leisten können. So ist wirklich sichergestellt, dass alles Menschenmögliche getan wird, damit die Angehörigen es von der Bundeswehr direkt und schneller erfahren, als auch Presse, Rundfunk und Fernsehen.
Dass die Verbindung zu Ihrem Partner derzeit unterbrochen ist, kann sehr einfache Gründe haben. Denn über Dienstliches haben die Soldaten im Einsatzland aus Sicherheitsgründen Stillschweigen einzuhalten - und dies gilt auch gegenüber den nächsten Angehörigen in der Heimat. Patrouilen oder vergleichbare Einsätze können durchaus auch mehrere Tage umfassen, so dass eine Kontaktaufnahme schlicht und ergreifend diese Zeit über gar nicht möglich ist.
Also, behalten Sie einen klaren Kopf und gehen davon aus, dass alles in Ordnung ist...