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Autor Thema: Minister in Südafghanistan  (Gelesen 2461 mal)

miguhamburg1

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Minister in Südafghanistan
« am: 25. Juli 2012, 14:42:10 »

Für alle Immer-Noch-Guttenberg-Verehrer, sei gesagt, dass unser IBUK als erster deutscher Verteidigungsminister den Süden Afghanistans (Kandahar) besucht hat, um sich vor Ort ein Lagebild zu machen. Im Gegensatz zu seinem öffentlichkeits- und PR-suchenden Vorgänger hat er sich dorthin gewagt, wo die meisten Soldaten in diesem Krieg fielen und mit den dort eingesetzten Soldaten gesprochen.

Ich hoffe, dass damit nun auch die letzten Zweifler davon überzeugt sind, dass man auch ein guter IBUK sein kann, wenn man nicht sein Gesicht in jede sich bietende Kamerad hält oder sich zu allem Möglichen, auch unausgegoren äußert...
« Letzte Änderung: 25. Juli 2012, 14:49:55 von miguhamburg1 »
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Andi

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Antw:Minister in Südafghanistan
« Antwort #1 am: 25. Juli 2012, 15:02:01 »

Ich hoffe, dass damit nun auch die letzten Zweifler davon überzeugt sind, dass man auch ein guter IBUK sein kann, wenn man nicht sein Gesicht in jede sich bietende Kamerad hält oder sich zu allem Möglichen, auch unausgegoren äußert...

Das eine hat wenig mit dem anderen zu tun. Als IBUK gegenüber mehreren hunderttausend Untergebenen ist für das Vertrauen Gradlinigkeit, Berechenbarkeit und der menschliche Zugang elementar für ein positives Bild. Und dafür muss man eben auch in irgendeiner Form präsent sein! Und hier fehlt mir - wie bei vielen vielen Vorgängern - beim momentanen Minister das richtige Händchen.

Gerade heutzutage ist es unglaublich wichtig Soldaten, die sich zunehmend verarscht und von der Politik allein gelassen fühlen zu zeigen, dass die gegenseitige Treue und die Fürsorge des Dienstherren keine hohlen Phrasen sind. Und hier versagt der derzeitige IBUK m.E. bisher auf ganzer Linie. Egal wie kompetent er ist oder nicht ist Führung ist zuallererst ein zwischenmenschlicher und nachrangig ein "technischer" Vorgang. Hier muss er irgendwann mal eine Linie aufbauen und ein wahrnehmbarer IBUK werden, sonst verkommt er genauso zu einem unter "ferner Liefen" wie diverse Vorgänger. Und damit meine ich weniger die Kommunikation nach außen, sondern primär die Kommunikation nach innen.

Früher gabs mal regelmäßige Tagesbefehle, heutzutage bieten sich Videoblogs u.ä. an.

Gruß Andi
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miguhamburg1

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Antw:Minister in Südafghanistan
« Antwort #2 am: 25. Juli 2012, 15:07:17 »

Moin moin; kann es sein, dass ie das Eine oder Andere da nicht ganz mitbekommen? Nobody is perfect, aber der Minister ist nun wirklich sehr oft unterwegs irgendwo im Lande bei der Truppe, nicht nur auf der Sommerreise. Insofern denke ich, werden Sie ihm und seinem Verhalten nicht ganz gerecht.
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Andi

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Antw:Minister in Südafghanistan
« Antwort #3 am: 25. Juli 2012, 15:37:02 »

Moin moin; kann es sein, dass ie das Eine oder Andere da nicht ganz mitbekommen?

Eben darum geht es, ums mitbekommen. ;) Denn dazu hat man kaum eine Chance. Man bekommt das ein oder andere höchstens nebenbei mal mit.
Da geht es weniger um Besuche und ums Händeschütteln, sondern um ganz banale Informationsweitergabe. Und hier muss er eben geeignete Mittel und Wege finden. Das ist kein Selbstgänger und seine Bringschuld. Ansonsten wird er eben schlicht nicht wahrgenommen.

Konkretes Beispiel: Das der Minister an meinem Standort zu Besuch war habe ich am Tag des Besuches aus dem Radio erfahren. Dienstlich habe ich dazu gar nichts gehört. Keine Aussage dazu was er sich anschaut, was er will, ob es Gesprächsrunden gibt, was ihn zum Besuch bewogen hat und was ihn in Bezug auf meinen Standort bewegt.
Das wirkt auf mich mit Verlaub nicht nur überheblich, wenn nicht sogar arrogant - es wirkt auch ziemlich teilnahmslos. "Zack, wieder ein Standort abgehakt."
Man kann nicht nicht kommunizieren. Und man benötigt in so einem Amt eine klare Kommunikationsstrategie - nach Außen und vor allem auch nach Innen. Wenn es eine geben sollte funktioniert sie nicht. Und wenn es genutzte Kommunikationsmittel (Tagesbefehle, Bundeswehr aktuell, usw.) gibt, dann sind die im Regelmfall nicht mehr up to date und vor allem Der inneren Lage in der Bundeswehr und den anstehenden Herausforderungen nicht angemessen.
Was spricht gegen einen wöchentlichen Intranetvideoblog? Was gegen eine monatliche Seite in der Y. auf der der Minister mal Einblick in das gibt, was ihn bewegt und in innere Abläufe?
Wenn man kaum Chancen zur unmittelbaren Kommunikation hat, dann muss man sich Mittel und Wege suchen. Wenn man im direkten Gespräch mit der Arbeitsebene bei Besuchen nicht den Kommunikationsclown geben kann, der begeistert, mitreist und Multiplikatoren verursacht, dann muss man das anders schaffen.

Aber das sind ehrlichgesagt Binsenweisheiten die deutsche Behörden gerne schlicht ignorieren. Das kann man niemandem einzeln vorwerfen. Und die Kommunikationsfähigkeit des eigentlich nur damit beauftragten Presse und Infostabes ist ja geradezu sprichwörtlich bescheiden.

Gruß Andi
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miguhamburg1

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Antw:Minister in Südafghanistan
« Antwort #4 am: 25. Juli 2012, 16:48:54 »

Lieber Andi, ich will gar nichts rosarot zeichnen, was nicht so ist. Sicher kann Jede(r), auch von uns immer etwas (noch) besser machen, auch unser Minister.

Dass er auf seine Sommerreise gehen wird, ist meiner Kenntnis nach in den großen Verteiler gegangen, ebenso, wohin er kommen wird und was Absicht dieser Reise ist. Weiterhin findet sich die Information hierzu auch im Intra- und Internet Bw. Nämlich, dass er Standorte besuchen wird, die im Rahmen der anstehenden Reform erhebliche Diensposten-Einbußen haben oder geschlossen werden. Genau das hat er bisher auch eingehalten. Und nach Allem, was ich bisher dazu mitbekam (in der Presse, von Mitreisenden, teilweise aber auch von Kameraden vor Ort), ist ihm dabei offenbar das gelungen, was Sie berechtigterweise beschrieben: Nämlich seine Bringschuld zu erfüllen, zu informieren, Gründe für die Entscheidungen zu erläutern, für Verständnis zu werben etc. Da versteckt er sich überhaupt nicht. Insofern sollten Sie ggf. einmal prüfen, warum in Ihrer Dienststelle diese Information nicht vorhanden war.

Ach was die Kommunikationsstrategie anbelangt, hat sich nach meinem Eindruck viel verändert: Nämlich nicht nur, um etwas zu sagen, die Medien zu bedienen. Sondern zunächst einmal mit der gebotenen Sorgfalt die Lagebeurteilung durchzuführen, Entschlüsse treffen und danach kommunizieren - und zwar so, wie es auch richtig ist: Nämlich arbeitsteilig durch die Verantwortlichen: Minister, Generalinspekteur und Inspekteure. Denn die sollten wir auch gedanklich nicht aus ihrer Verantwortung nehmen. Genau die Inspekteure sind nämlich auch geraume Zeit im Lande unterwegs und erläutern, erklären, nehmen Sorgen auf etc. Dies allein auf den Minister zu fokussieren, halte ich für zu kurz gesprungen. Wie gesagt, auch hier nehme ich einen angenehmen Kulturwandel zur Kenntnis und sehe die Lage nicht so deutlich pessimistisch wie Sie...

Wir werden sehen, wie der Minister sich bezüglich der "neuen Medien", die Sie erwähnen, aufstellt. Aber auch die sind nur ein Teil des Ganzen. Im Übrigen hat alles das, was Sie anmahnen, auch der vorherige Minister nicht genutzt.
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