Dass er da als unfehlbarer, geistlicher Heilsbringer rumläuft soll doch wohl hoffentlich Ironie sein?
Ironie sehe ich da nicht. Es kommt mir so vor (und ich habe manche "Feinheiten" auch erst beim zweiten oder dritten Mal gesehen) als wenn Witts Gesellschaftskritik (?) in der Schlussszene gipfelt, im übertragenen Sinn: Es geht alles den Bach runter, ab ins Wasser, Gewissheiten gelten nichts mehr, auch Religion rettet nichts und niemanden...
Wenn man es genau wissen wollte, wäre ich natürlich der falsche Adressat.
Was den Mohammed-Film angeht: Von witzig kann man wirklich nicht sprechen, eher von peinlich. Die Wirkung ist fatal. Im Endeffekt geht es uns wie beim Video: Grottenschlecht oder nicht, wir werden Aufführungen und Veröffentlichungen dieser Art als Teil der grundrechtlich garantierten Meinungsfreiheit verteidigen.
Zum Mohammed-Film passt ein Absatz aus der aktuellen Syrien-Berichterstattung im Spiegel (Ausgabe 40/2012 vom 1. Oktober 2012, ab Seite 93 (Zitat):
"Niemand in Manbij [befreite Stadt in Nordsyrien] hat das Video gesehen, niemand kann es sehen. Es gibt kein Internet. (...) Aber was immer zu sehen sein sollte: Keiner versteht die Hysterie.
,Wir kritisieren nicht die Empörung unserer muslimischen Brüder', sagt ein Geistlicher, ,aber wo sind die Demonstrationen gegen die Bombardierung der Moscheen in Syrien?' "Diese Frage stelle ich mir ständig auch nach jedem einzelnen islamistischen Selbstmordattentat.
Eine anerkennens- und bemerkenswerte Reaktion gab es kürzlich wenigstens nach der Ermordung des amerikanischen Botschafters in Bengasi. Die Einwohner waren den Terror unter dem Deckmantel der Religion leid.