Also, um dann noch mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Nimmt man während der Zeit als aktiver Soldat an den Tests und Prüfungen teil, stellt sich die Frage nach der passenden Kleidung natürlich nicht. Da macht man sich vielleicht höchstens Gedanken darüber, ob man bei warmer Witterung mit kurzärmeligem Hemd auf dem Gelände herumlaufen kann. Darüber bekommt man aber direkt am ersten Tag Informationen von den zuständigen Soldaten/Mitarbeitern die einen durch die Prüfungstage leiten.
Fährt man als ziviler Bewerber nach Köln, steht ja in der Einladung, dass die Kleidung dem Anlass entsprechend gewählt sein soll. Da ist ja jedem klar, dass man als Bewerber nicht mit seiner Lieblingsjeans und den ausgelatschten Lieblingsturnschuhen ankommen sollte.
"Angemessen" liegt nun im Ermessensspielraum jedes einzelnen Bewerbers. Natürlich macht man sicherlich nichts verkehrt, wenn man sich einen Anzug anzieht, bzw. die Frauen einen Hosenanzug oder ähnliches.
Aus eigener Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass man mit der Entscheidung für einen Anzug auch ein bisschen zu dick auftragen kann. Als ich diese Tests und Prüfungen im letzten Jahr gemacht habe (ich selber war in Uniform da), war ein Mann dabei der einen kompletten Anzug getragen hat - das volle Programm, inklusive Weste unter der Anzugjacke. Das hat dazu geführt, dass dieser besagte Mann ausgesehen hat, als wäre er auf seiner eigenen Kommunion.
Ich bin der Meinung, genau wie einige meiner Vorredner, dass ein Anzug nicht unbedingt ein Muss ist. Mit dunklen sauberen Schuhen, einer dunklen Hose (auch ruhig eine Jeans), Hemd, Sakko oder Jacket fährt man immer gut - und das nicht nur bei den Einstellungstests der Bundeswehr. Auch die Krawatte muss hier nicht unbedingt sein.
Natürlich sollte man sich aber auch in gewisser Weise in seiner Kleidung wohlfühlen, ist dem nicht so bin ich mir sicher, dass es den Testleitern/Prüfern auffällt, weil die mit Sicherheit darauf geschult sind auf Unsicherheiten in den Bewerben zu achten. Auch in schicken Klamotten, die man vielleicht nicht jeden Tag trägt, kann man sich wohlfühlen. Hierbei sollte man natürlich darauf achten, dass man mehr als einen Satz an Kleidung dabei hat. Teilweise kommt man nämlich bei den Tests und Gesprächen ins Schwitzen - dafür muss es nicht unbedingt warm sein.
Eigentlich gelten aber bei der Bundeswehr die gleichen "Richtlinien" wie bei jedem anderen Arbeitgeber auch. Zumindest was das Verhalten bei Prüfungen oder Bewerbungsgesprächen betrifft.
Was vielleicht noch erwähnenswert wäre: Die ganze Sache mit der richtigen Kleidung ist vorranging vor allem wichtig bei den Gesprächen und Tests die im Beisein von Prüfoffizieren oder Psychologen durchgeführt werden. Bei den computergestützten Tests ist es das nicht. Den Aufsichtspersonen dort ist es nicht wichtig, dass man da gestriegelt am PC sitzt. Auch die Soldaten in Uniform werden ermutigt, doch ruhig die Krawatte auszuziehen oder die obersten 2 Knöpfe am Hemd aufzumachen. Dazu kann ich eigentlich nur raten, mit ein bisschen mehr Luft arbeitet es sich viel besser. Ist der Test vorbei, achten die Aufsichten sogar darauf, dass wieder alles ordnungsgemäß angezogen ist. Es gab sogar einen Kandidaten dem die Krawatte von denen gebunden wurde
Zusammenfassend kann man sagen, dass es eigentlich kein Hexenwerk ist die richtige Kleidung zu wählen. Wie gesagt, was beim Bewerbungsgespräch auf der Sparkasse oder der Kreisverwaltung getragen werden kann, ist bei der Bundeswehr mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht die falsche Wahl.
Meine persönliche Meinung: Im Bezug auf Anzüge ist weniger manchmal eben mehr.