Lieber Schlammtreiber, Sie haben das Problem sehr gut umrissen: "die unerfreuliche Tatsache, dass sich jemand bei einem AG verpflichtet, welcher ausdrücklich bundesweite Mobilität verlangt, sowie auch weltweite "Abstecher" vorbehält, dann aber eben doch nicht aus seinem Landkreis weg will."
Bei aller Individualität des Einzelfalls kommen jedoch einige, ebenfalls erhebliche Gründe dazu. Das zumindest entnehme ich den Gesprächen mit Zuständigen und 1er-Berichten aus den FüKdo:
1) Die Einstellung: Ich fange erst mal an und irgendwie wird es schon was mit der heimatnahen Versetzung, also erfolgreiche Verdrängung all der Informationen, die man im Rahmen der Eignungsfeststellung und Einplanung oder in Info-Börsen wie diesem Forum bekam = Nciht-Wahrhaben-Wollen der Realität
2) Nicht ausreichende und/oder ehrliche Besprechung aller Pro's und Con's mit seinen Bezugspersonen/Lebenspartnern VOR der Verpflichtung.
Einer oder beider dieser Gründe kippen den Betroffenen dann kurz- oder mittelfristig nach Dienstantritt wieder vor die Füße und führen dann zu den hier und in anderen freds beschriebenen Situationen.
Ganz sicher ist eine Partnerschaft/Familienleben nicht trivial, wenn beide Partner mehr oder minder Vollzeit arbeiten und ihre Arbeitsplätze hunderte von Kilometern auseinander liegen. Und oft genug gibt es auch die Ausgangslage, dass aus den unterschiedlichen Gründen nicht einer von beiden in der Nähe des Arbeitsortes des anderen Arbeit findet/arbeiten kann. Eine Lösung dieses Problems können immer nur beide Betroffene für sich treffen. Und zwar, in dem sie ohne Vorwürfe "alle Karten auf den Tisch legen" und alles abwägen, Zwischenlösungen entwickeln, Freunde und andere Wohlmeinende um Rat bitten und dann gemeinsam zu einer Entscheidung zu kommen, hinter der dann auch beide gut und nachhaltig stehen können. Patentrezepte hierfür gibt es nicht. Richtug st aber auch, dass eine Lösung dieses Problems wie hier beschrieben, wenn durch den Dienstantritt vollendete Tatsachen geschaffen wurden, umso schwerer ist!
Im Übrigen kenne ich nun wirklich sehr viele Soldatinnen und Soldaten aller Dienstgradgruppen, die seit Jahren glücklich verheiratet sind und eine Familie haben und dennoch langjährig eine Fernbeziehung führen, weil dies nach einer gemeinsamen Lagebeurtelung der für sie beste Entschluss ist.