Wenn man die Durchschnittssoldaten danach befragt, bekommt man halt entsprechende Antworten. Da werden nämlich aus teils schlecht und zu permissiv umgesetzten Förderungsleitlinien gerne Schlussfolgerungen der etwas schlichteren Art gezogen, meist im schön überschaubaren Bereich "grundsätzliche Eignung des Weibes an sich". Was mal wieder schön illustriert, dass in sehr vielen Köpfen immer noch gilt: ein ungeeigneter Mann ist ein ungeeigneter Mann. Eine ungeeignete Frau ist die Nichteignung aller Frauen. Und all das können und dürfen Männer per se beurteilen.
Und dann haben die natürlich alle ihren Creveld so halb gelesen (oder kennen jemanden der ihn im Schrank hat...). Der wird ja immer gerne unkritisch ins Feld geführt, weil er Sachen schreibt von denen Klein Fritzchen die Hose endlich mal ein bisschen enger sitzt. Der Frage, ob ein Spezial-Fallschirmjäger denn jenseits des individuellen Vergleichs wirklich mehr Kampfkraft in die Waagschale wirft als ein guter Feuerleitoffizier oder Drohnenpilot, weicht man dabei gerne aus. Der Grosse Vaterländische ist fürs erste abgeblasen. Diese Lage unterstreicht nur die Bedeutung des spezialisierten Infanteristen und anderer schwer arbeitender Truppen, in denen sicherlich nicht besonders viele Frauen mithalten können. Sie ergänzt aber auch um Faktoren wie ein nie gekanntes Ausmass an weltweiten Aufklärungs-, Fernwirk- und Logistikleistungen, wo es um die Ausführung ganz anderer Leistungen geht (allgemeine Fitness ist hier mal vorausgesetzt, aber um die geht es ja auch nicht, sondern um den Geschlechterunterschied bei Schwerarbeit). Es lässt tief blicken, wenn diese Realität und diese Leistungen zugunsten eines selbstaufwertenden Weltbildes ausgeblendet und damit auch irgendwie abgewertet werden.