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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Ukraine  (Gelesen 460364 mal)

Merowig

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Antw:Ukraine
« Antwort #1080 am: 05. März 2015, 21:11:59 »

Zitat
Hitler hat seine Annektionen und Kriege auch mit dem Schutz deutscher Minderheiten begruendet.
Putin macht dies genauso.

Wir vergleichen also auf Basis vom propagandistischen Geschwätz zwei Szenarien, Vorgehensweisen oder was auch immer. Allein die Geschichte des 2. Weltkrieg oder die Konflikte der Amerikaner beweisen doch, dass es Menschen der Gegenwart nicht selten schwer fällt, den Sachverhalt klar zu erkennen. Du glaubst allerdings die aktuelle Lage zu durchschauen. Respekt.
Putin und Hitler haben ja klar gemacht was sie wollen. Laut Putin ist ja die Ukraine kein Staat, laut Putin mussten russische Minderheiten auf der Krim geschuetzt werden und das ist auch offiziele russische Militaerdoktrin, Russland besetzt Territorien von drei Laendern....

Das Putin sich hier Anleihen aus der Vergangenheit bedient ist nicht meine Schuld. Hitler musste ja auch die deutschen Minderheiten in der Tschechoslowkei und in Polen beschuetzen, hat auch etliche Laender besetzt,...
Hitler und Putin blieben/bleiben im Amt sobald einmal eingesetzt....
Das ist nicht propagandistisches Geschwaetz sondern gelebte russische Politik - in Georgien haben die Russen auch fleissig russische Paesse verteilt bevor es geknallt hatte.

Zitat
Zitat
Man muss nicht gleich den dritten Weltkrieg haben nur um die Russen aus der Ukraine zu kriegen.

Was ist das Problem an Schottland ?

Das es voller Schotten ist ...
Was ist das Problem am Ukraine Konflikt? Das die Ukraine voll ist mit russischen Soldaten...
Was ist eine moegliche Loesung? Die Ausfuhr dieser als Cargo 200.
« Letzte Änderung: 05. März 2015, 21:18:50 von Merowig »
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StOPfr

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Antw:Ukraine
« Antwort #1081 am: 05. März 2015, 22:13:59 »

Wenn die Spekulationen hier überhand nehmen und die gegenseitigen Manipulationsvorwürfe, dann kann dieser Thread - zur Beruhigung der Kontrahenten - auch ganz schnell geschlossen werden. Wir sind alle nicht vor Ort und müssen uns auf die zugänglichen Informationen verlassen.
Für uns im Bundeswehrforum ist es wichtig, die politische Entwicklung mit Bezug zu Nato und EU im Auge zu behalten und möglichst früh zu erfahren oder zu erkennen, wann das Bündnis, über Wirtschaftssanktionen hinaus, reagieren muss. Ein Thema könnte die Diskussion über Waffenlieferungen an die Ukraine sein oder eine weitergehende Unterstützung für die baltischen Staaten und Polen.
Mir selbst ist es wichtig, dass die Zahl der Opfer in der Ukraine zurückgeht. Dass russische Streitkräfte in der Ukraine, oder von Russland ganz wesentlich unterstützte Separatisten, den Krieg eher befördern ist schlimm genug. Mein Mittel der Wahl sind weitere und stärkere Sanktionen.

btw:
Auch die ausgiebige Pflege von Verschwörungstheorien jedweder Art ist der Atmosphäre im Forum nicht förderlich.   
« Letzte Änderung: 06. März 2015, 13:21:57 von StOPfr »
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Merowig

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Antw:Ukraine
« Antwort #1082 am: 06. März 2015, 12:21:45 »

http://foreignpolicy.com/2015/03/02/putins-next-prize-eastern-ukraine-mariupol/
Zitat
Putin’s Next Prize in Eastern Ukraine

Look at the map: Mariupol is next to fall.
During the four-month-long “cease-fire” that followed the Sept. 5, 2014, Minsk agreement between Ukraine’s government and the Russia-backed separatist rebels, the shells never stopped falling on four key targets: Two of them — the Donetsk airport and the city of Debaltseve — have now been captured. Indeed, Russia’s second major offensive, which began in late January, appears to have reached a crescendo in the days after the signing of the latest Minsk deal on Feb. 12.
(...)



http://www.janes.com/article/49773/ukroboronprom-works-on-nato-part-codification
Zitat
Ukroboronprom works on NATO part codification
Ukraine's state-owned defence firm Ukroboronprom announced on 4 March that it was working with NATO's codification and standardisation teams to improve its industrial capabilities.
(...)


http://www.janes.com/article/49716/ukraine-introduces-law-to-exempt-military-materiel-imports-from-tax
Zitat
Ukraine introduces law to exempt military materiel imports from tax
Ukrainian president Petro Poroshenko has signed into law a measure to exempt imported defence materiel from taxation, it was announced by the country's presidential press service on 2 March.
(...)
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Cally

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Antw:Ukraine
« Antwort #1083 am: 06. März 2015, 14:17:12 »

Ich finde die Argumentation in diesem Thread so gut. Russland marschiert in die Ukraine ein "Ja na und hat die USA im Irak ja auch gemacht!". Russland ist momentan ein Buhmann "Ja aber Israel auch!".

Es wird zu keiner Minuten versucht seine Meinung irgendwie sachlich zu verteidigen, sondern die USA runterzumachen. Was hat das mit der Ukraine zu tun? Was hat das mit der Annektion von Russland zu tun? Wer weniger politisch interessiert war und Russland bisher nur als Land etwas weiter östlich kannte, weiß jetzt dass die dortige Regierung eine verbrecherische Organisation ist. Der Aufenthalt von Soldaten wurde neben Russlands Vertretern, von den dortigen Soldaten versehentlich via Instagram selbst bestätigt.

Und auch wenn die USA in den Irak marschiert sind und dort nebenbei relativ erfolgreich die dort ansässige Taliban liquidiert haben, ändert das nichts an der Lage in der Ukraine. Mit welchem Recht tötet Russland vor den Augen der gesamten Welt? Mit welchem Recht sind Russlands Soldaten dort? Das ist ein fremdes Land in dem -zugegeben- viele Russen wohnen. In Berlin wohnen aber auch viele deutsche. Ist die Türkei nun berechtigt, sollte einmal ein parlamentarischer Umsturz kommen, Berlin zu besetzen, um die dortigen Türken zu schützen? Das wäre ziemlich genau das selbe Szenario.

Ich weiß wirklich nicht, warum in jedem Thema alles damit schön geredet wird, dass die USA ja genauso schlimm sind und die aktuellen Verbrechen anderer Staaten dabei verstummt werden. Btw. wird die USA auf der ganzen gehasst, weil sie noch aktiv die Todesstrafe ausleben und Homosexuelle in vielen Staaten immer noch Bürger zweiter Klasse sind. Hingegen juckt es kein Schwein, dass in Saudi-Arabien immer noch keine Frauen Auto fahren dürfen.

Dieses 2015 Gutmenschen-Weltverbesser-Getue nervt echt tierisch.
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Merowig

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Antw:Ukraine
« Antwort #1084 am: 06. März 2015, 16:07:20 »

Auch wenn das Offtopic wird - aber du bringst einiges durcheinander.

Und auch wenn die USA in den Irak marschiert sind und dort nebenbei relativ erfolgreich die dort ansässige Taliban liquidiert haben, ändert das nichts an der Lage in der Ukraine.
Keine Taliban im Irak - gabs nie. Al Quaeda ist wohl erst nach Saddam Husseins Sturz dort siginifikant aufgetaucht. Saddam hat aber Abu Nidal unterstuetzt, ebenso PFLP, PKK etc....
Alles Terrororganisationen.

Zitat
Mit welchem Recht tötet Russland vor den Augen der gesamten Welt? Mit welchem Recht sind Russlands Soldaten dort? Das ist ein fremdes Land in dem -zugegeben- viele Russen wohnen.
Es geht nicht um Recht oder Unrecht letztendlich - und es gibt das Recht des Staerkeren ;)

Zitat
In Berlin wohnen aber auch viele deutsche.
Hoffe ich doch :D

Zitat
Btw. wird die USA auf der ganzen gehasst, weil sie noch aktiv die Todesstrafe ausleben
Also Todesstrafe haben auch die Demokratien Japan und Indien als Beispiele. Nur paar Gutmenschen in Europa moegen die USA nicht deswegen.
China, Iran und Pakistan haben ebenfalls die Todestrafe....
Der Argumentationspunkt haengt gewaltig.....
Zitat
und Homosexuelle in vielen Staaten immer noch Bürger zweiter Klasse sind.
Also in den USA sind die garantiert keine Buerger 2. Klasse ....
Und nur weil man nicht in allen US Bundesstaaten das Recht hat zu Heiraten, bedeudet das auch nicht das die Buerger 2. Klasse sind....

Hat alles nichts mit der Ukraine zu tun....
« Letzte Änderung: 06. März 2015, 16:09:00 von Merowig »
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Cally

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« Antwort #1085 am: 06. März 2015, 16:07:52 »

Haha billigste Propaganda 2015:

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/putin-k%c3%bcrzt-sich-selbst-das-gehalt/ar-AA9sD8g

"Putin kürzt sich selbst das Gehalt"

Soweit ich weiß ist Putin einer der reichsten Russen. Wenn seine einzige Einkunftsquelle sein Amt als Präsident ist, frage ich mich wie er das geschafft hat (bzw. wie er die genannten Immobilien und Autos finanziert hat).
Mal schauen wie viele Schafe in den kommenden Tagen wieder ihre Putin Lobeyhymnen singen werden.
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Cally

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Antw:Ukraine
« Antwort #1086 am: 06. März 2015, 16:11:52 »

Das sollte natürlich Türken heißen, nicht deutsche. Und dass auch andere Staaten die Todesstrafe vollstrecken habe ich nicht abgestritten. Es ging mir in meinem Beitrag darum, dass die USA irgendwie immer die Entschuldigung eines jeden Gutmenschen ist.
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StOPfr

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« Antwort #1087 am: 06. März 2015, 18:10:41 »

Für die Schweizer Nachrichtenagentur sda berichten Johannes Schmitt-Tegge und Ulf Mauder von der Deutschen Presseagentur dpa heute über aktuelle Entwicklungen im Ukraine-Konflikt (Stand 06.03.2015, 11.51 Uhr):

Nato-Schiffe und US-Soldaten - Moskau schlägt in Ukraine-Krise Alarm

Quelle
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Merowig

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« Antwort #1088 am: 06. März 2015, 18:25:38 »

Für die Schweizer Nachrichtenagentur sda berichten Johannes Schmitt-Tegge und Ulf Mauder von der Deutschen Presseagentur dpa heute über aktuelle Entwicklungen im Ukraine-Konflikt (Stand 06.03.2015, 11.51 Uhr):

Nato-Schiffe und US-Soldaten - Moskau schlägt in Ukraine-Krise Alarm

Quelle

Hoehoehoe

"Wenn die Bevölkerung im Donbass von US-Waffen getötet werde, dann entstünde ein «kolossaler Schaden» für das Verhältnis zwischen Moskau und Washington, donnert das russische Außenamt."

Die meinen wohl - "wenn russische Soldaten durch US-Waffen getoetet werden" :D
Und der Schaden ist schon laengst da und durch die Russen verursacht....


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Merowig

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« Antwort #1089 am: 06. März 2015, 23:20:56 »

http://www.kam.lt/en/news_1098/current_issues/together_with_the_united_states_lithuania_will_render_paramedical_assistance_to_ukraine_through_medical_training.html
Zitat
Together with the United States Lithuania will render paramedical assistance to Ukraine through medical training
Lithuania is joining the United States-led training mission of the Ukrainian Armed Forces and will provide support to Ukraine’s paramedics through medical training. The mission which will continue the assistance to Ukraine will involve three Lithuanian specialists of military medicine who will serve together with U.S. troops.
(...)


http://www.newrepublic.com/article/121222/one-year-after-russias-annexation-world-has-forgotten-crimea
Zitat
Russia
The Crime of the Century

A year after claiming Crimea for Russia, Putin appears to have gotten away with the heist
“Now, just imagine that the Crimea is yours ... Believe me, you will acquire immortal fame such as no other sovereign of Russia ever had. This glory will open the way to still further and greater glory ...”—Memorandum from Grigory Potemkin to Catherine the Great, urging Crimean annexation, 1780.
(...)
Groesster Landraub in Europa seit dem 2. Weltkrieg. Und die Moral der Geschichte? Raub lohnt sich! Sei es in Moldawien, Georgien oder der Ukraine. Egal was man macht - es bleibt ohne Konsequezen.

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LwPersFw

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« Antwort #1090 am: 08. März 2015, 06:45:12 »

Ich empfehle allen, die ausschliesslich in Russland falsches Handeln erkennen, sich die Worte von StOPfr zu Herzen zu nehmen.

Und ich empfehle das Nachdenken über den sehr objektiven Artikel von August Pradetto.

Von 1992 bis 2014 lehrte und forschte August Pradetto an der Helmut-Schmidt-Universität.
Der Universität der Bundeswehr Hamburg.
Dort am Institut für Internationale Politik.

https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2014/mai/die-krim-die-boesen-russen-und-der-empoerte-westen

Auszug daraus:

"Was also ist die Lehre aus der Geschichte der letzten 25 Jahre?

Die Erosion des Völkerrechts und die Schwächung globaler und regionaler Kooperations- und Krisenmanagementorganisationen müssen rückgängig gemacht werden – und zwar beginnend mit den Vereinten Nationen. Unilaterale Gewaltpolitik, coalitions of the willingfür militärisch gestützte Regimewechselpolitik und die Unterstützung von in Krisenländern agierenden Oppositionsgruppen, die auf Gewalt setzen, müssen beendet werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sowohl in der internationalen Politik als auch in der Innenpolitik von Krisenländern immer mehr Akteure auf Macht und Gewalt statt auf Recht setzen.

Für die Ukraine heißt das unter anderem, dass die schwache Legitimationsbasis der neuen Kiewer Führung durch eine Regierung der nationalen Einheit ersetzt werden muss, die das ganze ethnische und politische Spektrum spiegelt und nicht nur einen Teil der Gesellschaft. Das Land braucht föderale Strukturen. Sonst steht es schlecht um die Einheit der Ukraine.

Vor allem anderen aber müssen Washington, Berlin, London, Paris und nicht zuletzt auch Warschau wieder ein Minimum an geopolitischer Sensibilität entwickeln. Seit zehn Jahren steht die Einbeziehung der Ukraine in die Nato auf der Agenda der Washingtoner Außenpolitik. Der Auftritt von US-Außenminister John Kerry in Kiew, der Empfang des neuen ukrainischen Premiers im Weißen Haus und die Bereitschaft zu Milliardeninvestitionen in ein völlig marodes Land – im Human Development Index (HDI) 2013 an 78. Stelle liegend, weit hinter Russland (55), noch hinter Mexiko, dem Libanon und Peru – sind nichts anderes als die Bekräftigung des Willens, einen prowestlichen Regimewechsel, was immer er koste, zum Abschluss zu bringen und das westliche Militärbündnis bis an die russischen Grenzen zu erweitern.

Die Nato 500 Kilometer vor Moskau: Man muss entweder naiv oder zynisch sein, um russische Sorgen als bloßen Rückfall in den Kalten Krieg abzutun. John F. Kennedy riskierte 1962 einen atomaren Schlagabtausch mit der Sowjetunion, als Nikita Chruschtschow Mittelstreckenraketen auf Kuba stationieren wollte. Warum sollte der Beitritt der Ukraine zur Nato für Moskau akzeptabler sein, als es die Raketen auf Kuba für Washington waren?

Cui bono – wem nützt es?

Vor diesem Hintergrund kann das Erstarken des russischen Nationalismus kaum erstaunen. Gerade in Deutschland sollte die Erfahrung von 1918 bis 1945 gelehrt haben, welche Folgen eine demütigende Nachkriegsordnung haben kann. Zumal die entscheidende Frage lautet: Cui bono? Wem nützt es? Ist die gegenwärtige Entwicklung im deutschen und europäischen Interesse?

Gibt es noch einen Ausweg aus der Krise?

Wie aber könnte ein Kompromiss aussehen?

Der Anschluss der Krim an Russland ist so weit vorangeschritten, dass es wohl keinen Weg zurück gibt. Der EU bleibt dagegen gar nichts anderes übrig, als wirtschaftliche Hilfe für ein Land zu leisten, das sonst im Chaos versinken wird. Sie sollte versuchen, der drohenden Misere in der Ukraine mit Hilfe Russlands Herr zu werden.

Im Gegenzug für die Akzeptanz der Angliederung der Krim an Russland sollte Moskau dafür gewonnen werden, sich an der wirtschaftlichen Gesundung der Ukraine zu beteiligen, zum Beispiel durch billige Gaslieferungen. Dafür wird zweierlei vereinbart: Abgesehen von der Krim gewährleistet Moskau die territoriale Integrität der Ukraine, und der Westen sagt zu, dass die Ukraine nicht Nato-Mitglied wird (diese Auffassung haben schon eine Reihe von erfahrenen Diplomaten vorgetragen, unter anderem Henry Kissinger). Gleichzeitig wird die Wirtschaftskooperation zwischen der EU und Moskau vertieft. Und Moskau wird klargemacht, dass die Krim als ein Sonderfall aufgrund der russischen Geschichte betrachtet wird und dass alle weiteren Versuche, im Baltikum oder an anderer Stelle die Geschichte zurückzudrehen, einen endgültigen Bruch mit Europa bedeuten würden.

Ein solcher Kompromiss enthielte bessere Perspektiven für die Zukunft aller Beteiligten als das gegenwärtige Säbelrasseln. Skepsis ist freilich angebracht. Mittlerweile hat die Krise einen Eskalationsgrad erreicht, der die Auseinandersetzung zwischen dem Westen und Russland zunehmend zu einer Prestigefrage werden lässt. Jede Seite hat sich bis zu einem Punkt vorgewagt, dass sich die Akteure mehr und mehr in der Glaubwürdigkeitsfalle befinden. Zumal nicht zuletzt von Seiten der Medien der Druck wächst, „die Russen“ in die Schranken zu weisen und es ihnen endlich „zu zeigen“.

Vieles erinnert fatal an die Lage nach 1945: Damals war die noch kurz zuvor von den Alliierten beschworene „gemeinsame Verantwortung für den Frieden in der Welt“ in kurzer Zeit von Wirtschaftsblockaden, politischer Ausgrenzung und einer Militarisierung der Beziehungen abgelöst worden – im Zuge sich wechselseitig aufschaukelnder Machtpolitik, dem Denken in Einflusssphären und Prestigeambitionen bei gegenseitiger Dämonisierung und medialer Hysterisierung. Im Westen wurden „die Russen“ für alles verantwortlich gemacht, von diesen umgekehrt „der imperialistische Westen“. Die Folge war eine gut 20 Jahre währende Eiszeit, die erst im Zuge der Entspannungspolitik eine langsame Erwärmung erlebte, die schließlich in Gorbatschows Perestroika mündete. Man kann nur hoffen, dass die heutigen Staatsführer und -führerinnen diese schmerzliche Lektion nicht schon 25 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges wieder vergessen haben."
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aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

F_K

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Antw:Ukraine
« Antwort #1091 am: 08. März 2015, 08:47:06 »

Und Perser: Was ist mit einer demokratisch legitimierten Regierung in Rus?
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F_K

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Antw:Ukraine
« Antwort #1093 am: 08. März 2015, 09:30:36 »

Ja, Merowik hatte den Inhalt in der Primärquelle schon verlinkt.

Die Welt ist grau - hier führt aber eine Diktatur in einem anderen Land Krieg - nicht zum ersten Mal.

Wirklich lächerlich wird es dann, wenn die Interessen dieser Diktatur akzeptiert werden und über die
Interessen einer Demokratie gestellt werden - nur weil die nicht entwickelt genug sein soll ...
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thebig

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Antw:Ukraine
« Antwort #1094 am: 08. März 2015, 10:00:52 »

Weder eine Demokratie noch eine Diktatur haben das Recht, ihre Interessen gewaltsam in anderen Ländern durchzusetzen.

Gerade als Demokratie sollten wir da mit gutem Beispiel vorangehen. Wer im Glashaus sitzt...
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